Ursula Wünsche, Jahrgang 1920, erlebte die Bombardierung Dresdens am 13./14. Februar 1945  im Stadtteil Plauen mit. Ihr Zeitzeugenbericht ist eine Ergänzung zu COMPACT-Geschichte „Dresden 1945. Die Toten, die Täter und die Verharmloser“. Die Ausgabe können Sie hier bestellen.

    _ von Ursula Wünsche

    Wenn ich zum Angriff auf Dresden berichte, so muss ich ein bisschen vorher anfangen. Die Schwester meiner Mutter wurde in Bayern komplett ausgebombt und kam 1944 mit zwei Söhnen nach Dresden zu ihrer Schwester. Unsere Wohnung hatte also schon „drei plus“. Damit nicht genug. Breslau wurde geräumt, und die Cousinen meiner Mutter kamen mit einem Kind zu uns.

    Es waren also allerhand Menschen in unserer Wohnung versammelt. Ich war kurz vorher ausgeflogen worden und lag in Dresden in einem Krankenhaus. Mein Bruder war in Itzehoe auf der Kadettenanstalt. Mein Vater war noch an der Front.

    Der Abend war an und für sich wie immer. Wir saßen am Abendbrottisch und dann kam die Meldung:

    „Achtung, Achtung! Bomberanflug auf Dresden, es muss mit einem Angriff gerechnet werden. Die Bevölkerung wird gebeten sofort die Luftschutzräume aufzusuchen!“

    Da Plauen ein Außenbezirk von Dresden ist, haben wir uns an und für sich in Sicherheit gewogen. Das war verkehrt. Den ersten Angriff verbrachten wir dicht gedrängt im Luftschutzkeller. Ich muss dazu sagen, wir hatten ein großes Geschäft, und die beiden großen Schaufenster waren nach dem Angriff natürlich eingedrückt, die Rollläden verbogen, der ganze Boden voll Glassplitter. Und der deutsche Hausfrauenwahnsinn zwang uns, das alles erst einmal wieder in Ordnung zu bringen. Es war ja vorbei, so dachten wir. Aber nichts war vorbei.

    Der zweite Angriff erfolgte in einer Weise, die man heute nicht mehr nachvollziehen kann. Es gab keine Sirenen, es gab keine Warnungen. Die Bomber waren da. Die Christbäume standen am Himmel, taghell. Es war alles erleuchtet. Und dann folgten die Bomben. Das Schlimme war, dass meine Tante mit ihren Kindern und die beiden Cousinen mit dem Kind losrasten. Sie rasten hinaus, wollten draußen verrecken, aber nicht unter Trümmern verschüttet sein. Und meine Mutter ging auch.

    Elbflorenz: Dresden galt als eine der schönsten deutschen Städte. Hier eine Luftaufnahme vom Oktober 1943. Foto: SLUB / Deutsche Fotothek

    Ich war ganz allein. Ich habe den Angriff zusammengeduckt an der Mauer der Weißeritz erlebt. Eingekuschelt, ganz eng an die Mauer gedrückt habe ich alles gesehen. Wie der Feuersturm kam, wie die Funken waagerecht flogen, wie die Häuser abbrannten. Bebauung gab es bei uns jeweils nur auf einer Seite, dazwischen war das Wasser. Als ich wieder hochkam hatten wir nichts mehr. Das was wir gerade gemacht hatten war sinnlos gewesen, denn das Haus stand nicht mehr. Es brannte von oben nach unten durch in einer Geschwindigkeit, die man sich nicht vorstellen kann. Ich galt also als total ausgebombt.

    Das was ich auf dem Leib hatte, konnte ich nicht mehr verwenden. Mein Mantel war voller Brandlöcher, Schuhe und Strümpfe waren weg. Ich hatte nur noch mich, so wie ich war. Ich habe dann später vom Hilfszug Dr. Goebbels eine Männerturnhose und ein Männerturnhemd bekommen als notdürftige Bekleidung. Und wir haben zu Essen bekommen. Wir bekamen wirklich gut geschmierte Brote, damit wir überleben konnten. Ich habe mich dann bei meiner Tante und bei meinem Onkel auf der Reckestrasse in Dresden-Plauen in Sicherheit gebracht.

    Meine Tante hatte ihre Mutter aus Köln in Dresden untergebracht weil Dresden ja als sichere Stadt galt, die nicht angegriffen wird. Wir hatten kaum Splittergräben, wir hatten keine offiziellen Bombenkeller. Es gab nichts wo sich Menschen hätten in Sicherheit bringen können. Garnichts. Und meine Tante bat mich nach ihrer Mutter zu sehen. Ich hatte einen Morgenmantel von meinem Onkel an. Mit dem bin ich durch die Stadt gelaufen.

    Am Hauptbahnhof waren links und rechts die Leichenberge aufgetürmt. Ich bin nicht groß, etwa 1,60 Meter, aber ich konnte gerade so hochlangen. Links und rechts lagen nun die Toten und es verbreitete sich ein unbeschreiblicher Geruch. Ein fürchterlicher Geruch, der mich wochenlang verfolgt hat. Süßlich, faulig – es war furchtbar. Ich bin weiter gegangen und kam dann tatsächlich an.

    Dresden 1945: Zerstörtes Stadtzentrum. | Foto: Bundesarchiv, Bild 146-1994-041-07 / CC-BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

    Inmitten der Trümmer fand ich einen kleinen Trampelpfad, Menschen waren vor mir gegangen, gekrochen, geklettert – ich auch. Auf der rechten Seite kniete ein Mann, die Hände vorm Gesicht, das linke Bein ausgestreckt. „Oh, Gott“, dachte ich. „Der hat jemanden gefunden, da musst du hin.“ Nein, er war tot! Und die Luftmine – es muss eine Luftmine gewesen sein – hatte den gesamten Darmsack aus dem After getrieben, er hing wie eine riesengroße grünlich-bläulich schimmernde Beule hinter ihm. Es war furchtbar, es war ganz furchtbar.

    Ich habe Tote gesehen, dass man es gar nicht mehr erfassen kann. Später waren sie auf dem Altmarkt dabei, mit Flammenwerfern die Leichen zu verbrennen. Aber was bis jetzt niemand gesagt hat, die Soldaten bzw. Angehörige des Militärs waren dabei den Toten zur Identifikation die letzten Dinge abzunehmen, die noch vorhanden waren. Ohrringe, Ketten, Ringe, Uhren. Es war ein Wassereimer der voll war.

    Das sind meine Erlebnisse an den Krieg und ich vergesse nichts. Wir sind nach 1945 jeden 13.Februar schweigend zur Ruine der Frauenkirche gelaufen. Wir haben dort gestanden, das Wetter mochte sein wie es wollte, still – haben unsere Kerzen entzündet und auf das Läuten der letzten Glocken gewartet. Das war eine Sache die sehr unter die Haut ging und ich hoffe, dass es auch weiterhin ein würdevolles Erinnern bleibt, ein würdevolles das wir den Toten schuldig sind! (Quelle: dresden-gedenken.info)

    Weitere Zeitzeugenberichte, eine fundierte Darstellung der Bombardierung und Fakten zur Zerstörung der Elbmetropole, die in der öffentlichen Debatte unter den Tisch fallen, finden Sie in COMPACT-Geschichte „Dresden 1945. Die Toten, die Täter und die Verharmloser“ . Wir gedenken der Opfer und treten den Lügen entgegen. Hier bestellen.

    25 Kommentare

    1. COMPACT: Gestern schrieben Sie, dass Sie lange Zeit in den USA gelebt und dort viele tolle Menschen kennengelernt haben. Sicherlich wollen Sie nicht, dass diese Leute Atombomben zum Opfer fallen. Die Verursacher von Kriegen kommen so gut wie immer ungeschoren davon, während diejenigen, die vollkommen unschuldig sind, dafür zu büßen haben.
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      Na, ob die Verursacher auch heute noch so ungeschoren davonkommen würden
      wage ich zu bezweifeln. Die hocken erst einmal in ihren Atombunkern aber wie
      lange wollen die denn darin bleiben … ??? Irgendwann müssen die auch da mal
      wieder herauskommen und was dann ???
      Ich denke, die würden die vielen unschuldigen Menschen, was die denen angetan
      hatten, beneiden, denn so dahin siechen würde ich dann nicht wollen.

    2. Transatlantiker und Bilderberger übertreffen sich gegenseitig im herunter Rechnen der Opferzahlen. Den Alliierten ist der „f..ing good German“ eben ein willkommenes Geschenk der Nachkriegsgeschichte.

    3. Mich interessieren die alten Galoschen nicht, ich sehe die Zukunft!
      Die Krise um die Ukraine hat das Potential für einen Blitzkrieg.
      Was das heißt ist, was ich schon einmal so geschrieben habe, den Einsatz von Atomwaffen!

      Wie das ist? Na da geht manchen Polittölpel das letzte Licht auf!

      • Wer nicht von dreitausend Jahren/
        Sich weiß Rechenschaft zu geben,/
        Bleibt im Dunkeln unerfahren,!
        Mag von Tag zu Tage leben.
        J.W. v. Goethe

        Auch deshalb das Runterrechnen von Dresden.

        • Als die Lizzy, die Queen von England vor Jahren einst Dresden
          besuchte, kam von der nicht ein Wort der Reue …. und dabei
          stammt dieses nichtsnutzige Königshaus von den deutschen ab !

          Wie sagte vor vielen Jahren mal Lord Knud im RIAS, … neues aus
          dem Fuckinghampalast …

      • Das beste an einem kommenden eventuellen Atomkrieg wäre…

        COMPACT: Nein, es gibt NICHTS Gutes an einem Atomkrieg.

        • @Compact Redaktion

          Selbstverständlich gibt es nichts Gutes an einem Atomkrieg
          Aber ich hatte geschrieben, daß es die Verursacher dann auch
          erwischen würde und das wäre gut so !!!

          COMPACT: Gestern schrieben Sie, dass Sie lange Zeit in den USA gelebt und dort viele tolle Menschen kennengelernt haben. Sicherlich wollen Sie nicht, dass diese Leute Atombomben zum Opfer fallen. Die Verursacher von Kriegen kommen so gut wie immer ungeschoren davon, während diejenigen, die vollkommen unschuldig sind, dafür zu büßen haben.

    4. Der Hauptschuldige an der Geschichtsfälschung ist ein "Prof. Dr." Rolf-Dieter Müller, der eine "Historikerkommission" zum Zwecke der amtlichen "Verringerung" der Opferzahlen in Dresden geleitet hat. Es ist wieder einmal die Amtswissenschaft, welche die Bürgerinnen und Bürger irreleitet und die Kriegsopfer verhöhnt. Schon die heute in Ungestalt von Merkel und nun der sog. Ampel mehr denn je verhängnisvolle 68er Zersetzungsideologie ging von staatlichen Universitäten und dem staatlichen "Institut für Sozialwissenschaften" alias "Frankfurter Schulde" aus. Ähnliches passiert an den Universitäten und in den Massenmedien der USA, Frankreichs und des Vereinigten Königreichs; ideologischer Totalitarismus ist somit ein vielerorts im Westen wucherndes Geschwür geworden, das wohl am ehesten international geheilt werden kann.

      Um 1945 sprachen sowohl Alliierte Quellen als auch das Rote Kreuz von 250.000 bis 300.000 Getöteten in Dresden.

      • Wenn man sich allein auf Meldedaten von registrierten Personen verläßt, kann es schon mal vorkommen, dass man zu dem Schluß kommt, dass es nur 25.000 Bombenopfer gab. Natürlich wurden nicht alle Flüchtlinge aus dem Osten registriert, die sich massenhaft in der Gegend von Dresden aufhielten. Natürlich sind auch nicht mehr alle Registraturen zugänglich, da diese weder Bombenkrieg noch Plünderungen durch die Besatzer überlebten.

        Dann ist es schon mal möglich, dass solche Zahlen von bundesoffizieller Stelle unkritisch übernommen werden und daraus nur 25.000 Bombenopfer werden. Dadurch werden die anonymen Bombenopfer zum Schluß auch noch Opfer der Kultur des Verdrängens und Vergessens!

    5. Ohne nun die haßverzerrte Häme einer Ditfurth und Co. zu teilen, muß doch gesagt werden, daß sich vorher schon in Stalingrad die Leichen türmten, nämlich 44.000 bereits vor Beginn der Bodenkämpfe durch die Hitler-Luftwaffe. Und auch Kohl ist zuzustimmen, daß das Verderben, Leid nicht 1942-1945 begann, sondern 1933! Und Auschwitz begann nicht in Auschwitz, sondern mit der braun-verrohten un-deutschen! Entwürdigung und Entrechtung über jede politische Legitimität weitest hinaus gegen die deutschen Juden, viele assimiliert und nations-nah, wie den abscheulichen Nürnberger Rassegesetzen!!

      • Die amtliche Verächtlichmachung des Anderssein von Anderen begann schon in der Spätantike mit der Machtergreifung der Christen ab Imperator Konstantin. Antike Kulte (Mitras, Sterndeutung, Platonische Akademie, Olympische Spiele) wurden damals verboten, sie weiterhin Praktizierende mit Todesstrafe zumindest bedroht. Auch Antijudaismus, in Spanien wie auf deutschem Boden, ging über Jahrhunderte stark von christlicher Gleichmacherei aus. Der Dreißigjährige Krieg, der die Hälfte der Deutschen tötete, hat ebenfalls mit christlichem Totalitarismus zu tun.

      • Jetze ham ses uns aber gegem …

        Aber rechtfertigt das den Massenmord an Flüchtlingen aus Schlesien
        und anderswo zu denen meine Mutter als Kind mit ihren Eltern, also
        meinem Opa und meiner Oma auch gehörte, die aber aus was für Gründen
        auch immer nicht über Dresden gezogen sind ?
        Ihr Pseudonym sagt alles, Ihnen traue ich daher zu auch mit so einem
        Schild …"Harris do it again" herumzulaufen …

        • Hallo, lieber Thüringer, ich hatte gerade auch einen Kommentar geschrieben. Ich hatte mir sehr viel Mühe gegeben und eine halbe Stunde recherchiert. Aber dann kam wieder der ""rote Balken"". Naja,vergessen wir`s. Ich rufe Dich bald wieder an.

          COMPACT: Nochmal: Kopieren Sie in diesem Fall den Text, aktualisieren Sie mit F5, dann fügen Sie den Text wieder ein und schicken ihn ab. Das funktioniert. Übrigens empfiehlt es sich, regelmäßig den Cache zu löschen.

        • Lieber Mahlberg,
          Ich hätte noch nen anderen Tip:
          Schreiben Sie Ihren Text in einer eigenen Datei unter einer anderen App vor und kopieren dann erst in die Kommentarzeilen von Compact. So gehen Ihre Gedanken auch nicht verloren. Und stören Sie sich dann auch nicht an „Sie schreiben den Text zu schnell“. Irgendwann klappt es dann mit dem Kopieren.

      • Der Vorsitzende der zionistischen Organisation in Deutschland, Georg Kareski; verlangte von den Nationalsozialisten die Rassentrennung zwischen Juden und Nichtjuden durch den sichtbaren Davidstern. Der Jude Dr. Erwin Goldman berichtete: „Im Jahre 1938 erzählten mir Gestapobeamte bei einer der häufigen Rücksprachen wegen der Angelegenheiten meiner Schutzbefohlenen, in Berlin habe bei den zuständigen Stellen ein Direktor Georg Kareski als überzeugter Zionist wiederholt den Vorschlag gemacht, das Tragen eines Judenstern einzuführen. Da mir klar war, zu welchem Unglück in verschiedener Hinsicht eine solche Maßnahme führen müsste, rief ich sofort in Berlin an.“…“Kareski hat deshalb auch die Nürnberger Gesetze von 1935 (zur Reinheit des deutschen Blutes) ehrlich bejaht und sah in ihnen den Weg zu einer klaren Trennung der beiden Völker bei Berücksichtigung ihres Eigenlebens.“ (Dr. Dr. Erwin Goldmann, Zwischen zwei Völkern – Ein Rückblick, Erlebnisse und Erkenntnisse, Königswinter 1975)

        COMPACT: Das ändert nichts an der verbrecherischen Politik der Nationalsozialisten, die von unserer Seite niemals bestritten wurde. Es wäre – auch im Sinne eines Gedenkens an die Opfer von Dresden – gut, wenn hier jetzt nicht angefangen wird, gegeneinander aufzurechnen oder gar zu legitimieren. Das gilt für Kriegsverbrechen jeglicher Art und von allen Seiten.

        • @Compact
          Ihr Deutschen seid alle so verklavt, daß Ihr es beklagt, wenn man die Wahrheit gegen die Lügen gegeneinander aufrechnet. So wird das heutige "deutsche Problem" niemals gelöst. Es ist auf der Art unmöglich, dafür müßt Ihr Euch aus dem Gefängnis befreien, das Euch nur erlaubt bestimmte Gedanken und Tätigkeiten zu verfolgen!
          Natürlich bin ich gegen jede Greueltat, denn wenn man die damalige Politik mit anderen Augen sieht, so glauben nicht wenige, man wolle das praktizieren, was man für die damalige Zeit in den Raum gestellt hat.
          Mein Großvater wurde 1937 sterilisiert und in die Irrenanstalt gesteckt. Aber er war kein Gegner des Nationalsozialismus, sondern hatte sich nur ungerecht behandelt gefühlt. Nicht einmal mein Vater hat meinen Großvater (und seinen Vater) je zu Gesicht bekommen, aber in „Strafangelegenheiten“ wurde alles genau dokumentiert und man kann es im Zentralarchiv nachlesen. Einen "Straftäter" in der Familie zu haben ist für die Information über die damalige Zeit sehr hilfreich.

      • Bernat Lecache, Präsident einer „religiösen“ Weltliga 1932 (!!): "Deutschland ist unser Staatsfeind Nummer eins. Es ist unsere Sache, ihm erbarmungslos der Krieg zu erklären." Lord Vansittart GB Leiter des Foreign Office 1933: "Wenn Hitler Erfolg hat, wird er innerhalb von fünf Jahren einen europäischen Krieg bekommen." Winston Curchill zu General E. Wood 1936: "Deutschland wird zu stark, wir müssen es zerschlagen." (E. Huges, Winston Churchill . his Career in War and Peace, 1950).
        Nicht nur Deutsche hatten damals von einer bestehenden "Judenfrage" gesprochen. Hörstel, von der Neuen Mitte beispielsweise erklärte in seinen Videos, daß er Störenfriede aus der Partei rauswirft. Aber in Bezug zu den Juden ist er sehr fromm und tolerant, denn er sieht dieses Problem nicht, das für das ganze Land besteht. Wer waren denn die Lehrer der 68er? Die ganze strenge "moralische" Zucht, die heute in Deutschland herrscht, wer ist dafür verantwortlich?

      • Nein, das muß nicht gesagt werden. Im Gegenteil: Es muß möglich sein, die Bombardierung Dresdens für sich allein zu betrachten, und dabei als das zu sehen was es war: Bombardierung einer Stadt voller mehr oder weniger schutzloser Zivilisten. Ein Kriegsverbrechen.

      • Deutschösterreicher aus dem Wienerwald am

        Und, was wollen Sie uns damit sagen? Ändert das etwas am Leid der Opfer? An der Trauer der Hinterbliebenen? An der Verantwortung der Täter?

      • „Stalin hatte im Gespräch mit Churchill eingestanden, dass die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in der Sowjetunion 10 Millionen Menschen das Leben gekostet hat.“ (Erich Schwinge – Billianz einer Kriegsgeneration -) Meinen Sie u. a. diese Toten?

      • Man kann Unrecht nicht mit Unrecht vergelten und wenn doch, dann darf man sich nicht beschweren, wenn es nur noch Mord und Totschlag gibt……Auch der Völkermord an den Indianern sollte nicht vergessen werden, ebenso sollte man auch Stolpersteine verlegen, für die Millionen deutschen und japanischen Kinder und Frauen, die von angloamerikanischen Luft-Terroristen tot gebombt wurden.

        • Alles so richtig aber man sollte das den Dänen auch nicht vergessen,
          daß die von den deutschen Flüchtlingen, welche dahin geschickt worden
          sind, zu 100% die deutschen Babys verrecken lassen hatten, wußte ich
          auch nicht aber eine dänische Schriftstellerin hatte darüber ein Buch
          geschrieben. Die kettenrauchende Margarete mag übrigens auch keine
          Deutschen …
          Wer, außer den Russen, mag uns denn überhaupt ohne das Geld der
          arbeitenden deutschen Bevölkrung unrechtmäßig abzufassen ???

      • HERBERT WEISS am

        Alles hat seine Ursachen und Zusammenhänge, die sich immer weiter zurückverfolgen ließe, wenn man um alles wüsste. Und dann wären wir irgendwann bei der dämlichen Frucht, die die Eva ihrem Adam reichte… Die Entwicklung seit 1933 mit all ihrem Unrecht war schlimm bis furchtbar – ohne Frage. Da gibt es nichts zu verharmlosen.

        Fakt ist aber – der Bombenterror war ein gewaltiges Kriegsverbrechen. Was hat dies den Urhebern gebracht? Den Krieg wesentlich verkürzt? Mitnichten. Ein strategisch sinnvoller Einsatz der Ressourcen hätte auch vielen alliierten Soldaten das Leben gerettet.

        Ganz in meiner Nähe – am nördlichen Rand des Teltowkanals ging ein abgeschossener Bomber mit einer australischne Beatzung nieder. Und mit ihm der norwegische Dichter Nordahl Grieg, der als Kriegsreporter mit an Bord war.

      • @info68
        Lew Kopelew: „Was sich von 1935-1941 in der Sowjetunion abgespielt hat, ist selbst mit den grässlichsten Ereignissen der Weltgeschichte einmalig, grausam und singulär.“ „Unser großes Ziel war der Sieg des Weltkommunismus, um seinetwillen kann man und muß man lügen, rauben, Hunderttausende, ja Millionen von Menschen vernichten. …Die Begriffe Gut und Böse, Menschlichkeit und Unmenschlichkeit waren für uns hohle Abstraktionen.“ (Aufbewahren für alle Zeit, München 1979)

    6. Carl-Heinz Frohwein am

      Es ist eine Schande, daß der grösste Verharmloser der Kriegsverbrechen von Dresden auch heute noch -unser- sogenannter- Präsident
      Namens Steinmeier ist. Der Mann der angeblich im besten Deutschland lebt, behauptet bzw. verbreitet ebenso wie sein Vorgänger Gauck, bei dem Bombenangriff ca.3 Monate vor Kriegsende seien -nur- 20 000 Menschen ums Leben gekommen. Sie ignorieren damit selbst Erkenntnisse aus den USA/UK die von bis zu 300 000 Toten ausgehen. Ein Kriegsverbrechen an Zivilisten ,das bie heute Seinesgleichen sucht.