Friedensvertrag für Deutschland, Neutralität und freie Wahlen – das Angebot der sowjetischen Führung von 1952 wird im Westen bis heute als Bluff abgetan. Zu unrecht. Nur bei COMPACT: Sichern Sie sich jetzt die exklusive Druschba-Silbermedaille. Mit dem Doppeladler des Zaren und dem Heiligen Georg.  Zweite Liefer-Charge kommt Ende Mai. Hier bestellen.

    _von Klaus Höpcke

    Am 10. März 1952 veröffentlichte die Regierung der UdSSR eine Note an die Regierungen der USA, Großbritanniens und Frankreichs über die Grundlagen eines mit Deutschland abzuschließenden Friedensvertrags. Das ist mehr als siebzig Jahre her. Ich hatte seinerzeit mein Studium in Leipzig aufgenommen und bin als Student zum Zeitzeugen geworden. Uns frappierte damals besonders der Wagemut, der darin bestand, für Gesamtdeutschland Parlamentswahlen anzubieten.

    Josef Stalin. Foto: CC0, Wikimedia Commons

    Aufgrund des Übergewichts der Bevölkerungs- und also Wählerzahlen in der westdeutschen Bundesrepublik gegenüber dem Stimmenpotential im Osten fragten wir uns, ob in Betracht gezogen worden war, dass bei einem solchen Urnengang die Entwicklung, die wir in der DDR in Gang gebracht hatten, beeinträchtigt werden könnte. Dies hielten wir für nicht unproblematisch, versuchten es aber als Beitrag für das Gelingen eines Friedensvertrags zu verstehen.

    Vor diesem Hintergrund war uns auf den ersten Blick umso unverständlicher, warum die Regierungen der USA, Großbritanniens und Frankreichs am 25. März 1952 die “Stalin-Note“ zurückwiesen. Bei der Suche nach Antworten wurden wir schon zehn Tage danach im Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung fündig.

    Dort wurde aus einem Rechenschaftsbericht zitiert, den General Dwight D. Eisenhower, seinerzeit Oberkommandierender der NATO-Streitkräfte in Europa, am 2. April 1952 gehalten hatte.

    Eisenhower diktiert

    Darin stand zu lesen:

    „Hier im Herzen Europas liegt ein 246.000 Quadratkilometer großes Gebiet mit einer Bevölkerung von annähernd 50 Millionen fleißiger und hochqualifizierter Arbeitskräfte. Das an Bodenschätzen und Industrie reiche Westdeutschland erreicht allein die Hälfte der Jahresproduktion an Stahl der übrigen westeuropäischen Staaten zusammen. Die Kohlevorkommen des Ruhrgebietes und die Industriezentren, die es mit Energie versorgt, gehören zu den wichtigsten wirtschaftlichen Gegebenheiten in Europa überhaupt.“

    Und weiter: „Mit Westdeutschland auf unserer Seite würden die NATO-Streitkräfte in Mitteleuropa eine feste und durchgehende Front von der Ostsee bis zu den Alpen bilden.“ Nicht bekannt war uns zu jener Zeit die Kurzfassung der Eisenhowerschen Argumentation in dem Konrad Adenauer zugeschriebenen Satz „Lieber das halbe Deutschland ganz als das ganze Deutschland halb“.

    Fanatischer Deutschenhasser: General Dwight D. Eisenhower, Oberkommandierender der US-Truppen und der Alliierten. Foto: imago images / Photo12

    Moskau war entgegenkommend

    Bei der Lektüre wird für viele überraschend sein, wie anstoßgebend und mit welch bemerkenswerter Beharrlichkeit das damals an der Spitze der DDR agierende Triumvirat aus Staats-, Regierungs- und Parteichef in Sachen Friedensvertrag Wünsche an die Regierung der UdSSR vorgebracht hat. In den Dokumenten kann man nachlesen, wie die sowjetischen Emissäre wieder und wieder an Stalin und Molotow übermittelten, was Pieck, Grotewohl und Ulbricht für notwendig hielten. Zweitens fällt auf, wie ernsthaft und stetig die sowjetische Seite westlichen Bedenken entgegenkam.

    Der Umfang der dokumentierten Berücksichtigung von Einwänden übertrifft das auch von mir Erinnerte und Erwartete deutlich. Friedensvertrag – Abzug aller Besatzungstruppen – gesamtdeutsche Wahlen zur Schaffung eines einheitlichen, demokratischen, friedliebenden und neutralen Deutschland: um dieses dreifachen Ziels Willen war die Regierung der UdSSR zu einer Reihe von Zugeständnissen bereit, die erhebliche Abstriche von ihren ursprünglichen Entwürfen bedeuteten.

    So wurde der Vorschlag, als erstes einen Gesamtdeutschen Konstituierenden Rat zu bilden, fallen gelassen, und empfohlen, dass die Regierung der DDR im Unterschied zu ihren früheren Konzepten an die Bonner Regierung die Forderung nach paritätischer Vertretung als Vorbedingung einer Beratung über Wahlen nicht mehr erhebt.

    Vergleicht man die veröffentlichte Fassung der Friedensvertragsgrundlagen mit vorhergegangenen Varianten, stößt man auch da auf Zeichen des Entgegenkommens. Ursprünglich ins Auge gefasste Verbote wurden gestrichen, so etwa das Monopolverbot, das Verbot der Integration des Ruhrgebiets in die entstehende westeuropäische Kooperation und das Verbot des Dienstes deutscher Staatsbürger in ausländischen Armeen und Polizeieinheiten. Zur Militärfrage hieß es nur noch, Deutschland solle die Streitkräfte haben, „die für die Verteidigung des Landes notwendig sind“. Von der Verpflichtung zu fortgesetzten Reparationsleistungen an die Siegermächte war ebenfalls nicht mehr die Rede.

    So spricht die „Aktenlage“ Blatt für Blatt eine deutliche Sprache: In Moskau waren vor 60 Jahren Politiker am Werke, die mit großem Ernst den Friedensvertrag mit Deutschland, den Abzug der Besatzungstruppen und gesamtdeutsche Wahlen zur Bildung eines vereinten demokratischen Deutschland zu erreichen trachteten. Nach Wortlaut, Sinngehalt und obwaltenden Bedingungen engen die in Wilfried Loths Quellen-Edition enthaltenen Dokumente den Spielraum jener ein, die der „Stalin-Note“ ihre Seriosität absprechen und sie als Trick darstellen wollen. So urteilt auch Loth in seinem Kommentar:

    „Ob es angemessen war, den (sowjetischen) Vorschlag einer Neutralisierung Deutschlands abzulehnen, wird man weiter kontrovers diskutieren können. Dass Stalin wirklich wollte, was er sagte: ein vereintes Deutschland außerhalb des westlichen Blocks, das die historische Entwicklungsstufe der sozialistischen Revolution noch nicht erreicht haben würde, daran kann nach der Rekonstruktion der Entstehung der sowjetischen Noteninitiative vom 10. März 1952 jedoch kein Zweifel mehr sein.“

    Kritik an Stalin

    Als Gegenkommentatoren kommen in dem Band des Oldenbourg-Verlags Hermann Graml und Gerhard Wettig zu Wort. Zur Sache selbst haben sie wenig zu sagen. Keine einzige der von Loth gegebenen Deutungen der Dokumente findet sich bei ihnen vom Text her widerlegt. Statt dessen versucht Graml sich darin, Loth zu belehren, die von letzterem als „hochrangig“ oder „denkbar prominent“ angesehenen sowjetischen Politiker, die an der Ausarbeitung der Dokumente beteiligt waren, könnten bloß als „viertrangige Funktionäre“ betrachtet werden.

    Des Weiteren rechtet er mit Loth darüber, ob Stalin im Sommer 1951 zögerte oder nicht, wobei erkennbar ist, dass Graml für seine Version keineswegs mehr oder einleuchtendere Anhaltspunkte hat als Loth für seine Ansicht, ein Zögern habe es gegeben. Über Hick-Hack zu derartigen, vom Gegenkommentator als „Kleinigkeiten“ bezeichneten Stoffen lässt sich ein Sach-Diskurs kaum zustande bringen. Darauf kommt es Graml und Wettig offenkundig auch gar nicht an. Da die Dokumente, wie sie nun einmal vorliegen, für die Leugnung der Ernsthaftigkeit des Friedensvertragsangebots nichts hergeben, versuchen sich die beiden anders zu behelfen.

    Loth beschäftige sich zu sehr mit den Details, heißt es. Der Blick auf die Selbstgewissheit der harten Bolschewiki fehle. Die hätten gewollt, das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem der DDR auf Westdeutschland zu übertragen. Der Vorschlag einer Neutralisierung Deutschlands im Hinblick auf Militärblockzugehörigkeit sei „mit der Ausweitung des sowjetischen Einflusses bis zum Rhein identisch gewesen“. Wettig macht sich mit der Interpretation eines Lächelns lächerlich.

    Darin, dass Außenminister Andrei Wyschinskis Gesicht sich bei der Entgegennahme der Absagen der Westmächte nicht verdüsterte, sondern aufhellte, wie dem USA-Geschäftsträger Hugh S. Cumming, einem der Überbringer schlechter Nachrichten, auffiel, sieht er nun nicht etwa einen Ausdruck vielleicht von Ironie aus dem Gefühl von Überlegenheit, sondern allen Ernstes einen Beweis dafür, dass die UdSSR-Führung eine konstruktive Aufnahme ihres Angebots gar nicht wollte…

    Und immer wieder: „lediglich als Manöver im Propaganda-Krieg gedacht“, der „propagandistische Effekt“, „ein Mehr an propagandistischer Brauchbarkeit“… „Dogmatiker aller Systeme, vereinigt euch!“ könnte als Sammelüberschrift über solchen Auslassungen stehen. In ihnen kann nicht sein, was nicht sein darf. In diesem Fall: Dass Spitzenpolitiker der Sowjetunion und der DDR Anfang der 50er Jahre für ein einheitliches demokratisches Deutschland eingetreten sind.

    Scholastisch wie die Weigerung, Tatsachen zur Kenntnis zu nehmen, ist die von Graml und Wettig vorgenommene Gegenüberstellung von ernst gemeinten politischen Lösungsversuchen einerseits und der östlichen Beeinflussung der öffentlichen Meinung andererseits. Letzteres wird mit verurteilenswerter Propaganda gleichgesetzt und als Beleg für fehlende Ernsthaftigkeit politischer Absichten genommen. Und das schreiben Leute aus einem politischen Milieu, in dem psychologische Kampfführung zum A und O des Politikmachens gehört.

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    27 Kommentare

    1. Kurz und bündig: Es gab gute Gründe für Stalin für dies Offerte: 1.wollte er das wiedervereinte Deutschland als Puffer bei einem Angriff der Westmächte, sie hätten,um die Ostblockstaaten anzugreifen, Deutschland angreifen müssen,das als remilitarisiertes dem Widerstand entgegengesetzen würde. Stalin traute dem Westen unter der Führung der USA sehr wohl einen Angriffskrieg zu.2. Rußland war technologisch dem Westen unterlegen; Deutschland hätte dann als Entwickelungshelfer fungieren sollen. 3. Ursprünglich setzte die Kommunisten auf ein sozialistisches Deutschland, da die Revolution aber dort nicht gelang, wäre ein wiedervereintes Deutschland günstiger als Westdeutschland aufgerüstet zum direkten Frontstaat gegen den Osten! 4) Adenauer verwarf diese Option aber, da ihm die Integration in den Westen und die Subordination unter die USA wichtiger war als eine patriotisch ausgerichtete Politik.

      • Es war Russland, daß die "Weltrevolution" als Vorwand für Expansionismus und Imperialismus betrieb. Der Westen hatte nie das militärische Potential für einen Angriffskrieg gegen die Sowjetunion, nicht mal das Nötige für eine Verteidigung mit konventionellen Mitteln. Die Geldhaie des Westens bestanden auf der kostengünstigen Lösung, allein auf die nukleare Abschreckung zu setzen, die ihrem Wesen nach rein defensiv ist.

    2. Super spannender Beitrag, der sich mit dem deckt, was ich wo anders zum Thema gelesen habe, allerdings nicht in dieser Deutlichkeit. Ich finde, dass Compact in letzter Zeit viele spannende Artikel bringt, Compact überbietet sich also selbst – dachte nicht, dass das überhaupt noch möglich ist.

      • Hier wird behauptet, daß die SED-Hengste an etwas anderem interessiert waren als an der Verewigung von Deutscher Teilung und Russenherrschaft.
        Niemand betreibt seine eigene Abschaffung.
        Gewiß überbietet sich "Compact" immer wieder selbst, die Russenpropaganda wird immer ungenierter und penetranter.

    3. Man sehe sich dazu zwei Aspekte genau an:
      1. Die Person, die Rolle und die Taten Stalins im Verlauf seiner Herrschaft.
      2. Die geopolitische Lage und die Lage in Europa zum Zeitpunkt des Stalinschen Vorschlages.
      Wer den Kontext der damaligen Lage nur auf politische Teilaspekte bezieht, erhält unvollständige und damit nicht tragfähige Aussagen.
      War Stalin ein ehrlicher Makler? Wirklich? Waren nur die anderen Siegermächte schlecht, oder vertraten allesamt ihre (notwendig) egoistischen Interessen?

    4. Eisenhower, selbst Nachkomme von Deutschen, hat die Deutschen nicht "gehaßt". Weil man nur haßt, was man auch fürchtet, und Furcht mußte E. vor Deutschland nicht haben.

      • Zumindest wurde er, im Unterschied zu Churchill,
        nicht vom pathologischen Deutschenhass geplagt.

        • Churchills Haß hatte persönliche Gründe. Er mußte im WK1 als Marineminister zurücktreten, weil die Türken unter dem Kommando des deutschen Generals Liman v. Sanders den Landungsversuch der Briten auf Gallipoli blutig abwiesen. Ob das "pathologisch" ist, kann dahingestellt bleiben. Winston Churchill Lord Marlborough ruinierte das Britische Empire, statt nach der Niederlage in Frankreich Frieden zu schließen.

      • Sie wieder mit in Ihrer oberflächlichen Betrachtungsweise: Wenn ich ein Tier mit genügend Müh und Zeit abrichten kann sich wie ein anderes Tier zu verhalten, warum soll das dann bei Menschenvölkern und Menschenrassen bei genügend Indoktrination/Ideologisierung anders sein? Wenn das Subjekt von klein auf lernt Deutsche zu hassen, weil ihm das Manipulatoren einreden und vormachen, dann wird er auch Deutsche hassen. Nehmen Sie nur die heutige vom Nürnberger Diktat indoktrinierte/ideologisierte Deutschland hassende Mischmasch-Gesellschaft die kein Deutscher braucht und will, aber doch durch die Mechanismen medialer Manipulatoren geduldet wird.

    5. Rechtskatholik am

      Spannendes Thema! Es würde sich schon lohnen, das Ganze einmal ideologiefrei zu untersuchen. Leider werden wir ja was unsere Geschichte betrifft von vorn bis hinten belogen. Müsste ich raten, würde ich sagen, Stalin hat das damals tatsächlich ernst gemeint. Kann sein, dass er hier noch von der Bismarck-Linie inspiriert war. Wenn ich es richtig erinnere, kannte Stalin Bismarcks Äußerungen zu Russland.

    6. Zitat:"…Zur Sache selbst haben sie wenig zu sagen. Keine einzige der von Loth gegebenen Deutungen der Dokumente findet sich bei ihnen vom Text her widerlegt…"

      Das (Widerlegen Loths) wird hier in Kürze Sokrates übernehmen…

      • Wird er nicht. Über jedes Stöckchen springen, daß Kommunisten hin halten, kommt nicht in Frage. Jeder Verstand über Mittelmaß durchschaut sowieso, was Stalin mit dieser Finte beabsichtigte.

    7. Sie (Ost- und Westfeind) haben das Großdeutsche Reich in Besatzerkonstrukte zerschlagen, Reichsgaue abgehackt, die Reichsführung ermordet, des Deutschen Volke Stolz und Haupt mit dem Nürnberger Diktat geistig irre gemacht und erwarten dann Jahre danach ernsthaft, einer von den Hampelmännern der Bonner Rheinbündler oder Kollaborateure in DDR und RÖ hätte die Einheit von Heimat, Volk und Nation der Deutschen in einem Staat im Sinne?

      Erst alles Deutsche dia|bolisch zerfressen/zerkleinern/zerstückeln und dann mit einem "Angebot" um die Ecke kommen. Keiner von denen und von denen heute in Regierung und Amt haben Großdeutschland im Sinn. Sie haben sich einreden lassen Zwerge zu sein, so denken sie klein, rufen die Parolen wie "Nie wieder Deutschland" feindlicher Psychologischer Kriegsführung nach und sind süchtig fremder Völker Interessen nachzuäffen, sie über Völkerleben der Deutschen zu stellen. Eine eigenständige Deutsche Staatsregierung wäre handlungsfähig und willens gewesen ein Angebot in Betracht zu ziehen, aber von Marionettenregierungen ist nur Gehorsam gegenüber ihren Herrchen (VSA/GB) zu erwarten, damals wie heute! Schande über sie!

      • Peter vom Berge am

        Das Deutsche Reich von 1871 war stark, weil es vereint und einig war. Der deutsche Geist schöpfte seine Kraft aus der Einheit. Jede nachfolgende Zerstückelung zerstörte das deutsche Wesen mehr und mehr. Zur Zeit haben wir einen Clown-Zirkus, der wie ein Mickymaus-Film nach dem epischen Monumentalfilm der Reichseinheit wirkt.

        • Wenn das Deutsche Kaiserreich 1918 den völkischen Organisationsgrad des Großdeutschen Reiches gehabt hätte, wäre es niemals den Dolchstoßverrätern gelungen die Heimatfront zu unterwandern – es hätte sie nie gegeben!

      • Jesse James am

        Um Deutschland kaputt zu machen, da waren die sich einfach. Das hat immer meine Oma zu mir gesagt…..Plutokratie und Bolschewismus können nicht miteinander. Die sind wie Hund und Katz, wie wir jetzt auch wieder ganz aktuell sehen können. Eisenhower war die gleiche Sorte wie Morgenthau Kaufman Ehrenburg Trotzki usw.

        • Ausbeutung und Gleichmacherei kommen aus der rein materialistischen Welterfassung heraus und sind damit zwei Seiten der selben Medaille; einem tiefstehenden Geist der sich selbst in seiner Anschauung gefangen hält; der Idee von Macht durch biologisch-materielle Ausbeutung und Gleichmacherei der Welt. Sie gehen Hand in Hand um die Welt, bewegen den Mechanikus Diaboli (Durcheinanderwerfen der Dinge, Ungleichgewichte schaffend); der das Böse (Triebhafte/Gierige) in der Welt bewegt/dreht/fördert/handelt.

          Es wird vor jede Bewegung, jedes Schaffen und Begreifen der materielle Sinn gesetzt. So werden die Wunden die dem Weltorganismus dadurch zugefügt werden nur als Schein an der Wand erkannt/gesehen den man mit dem zerstören der Wand versucht Herr zu werden. Aber der Schein an der Wand taucht auf der dahinterliegenden Wand wieder auf und so weiter und sofort, weil die Ursache als Quelle des Scheins an der Wand eben nicht von Materialisten erkannt/gesehen wird.

    8. Peter vom Berge am

      Der Faschismus war der ZEITGEIST des 20. Jahrhunderts – das traf sowohl für Deutschland, England, die Sowjetunion und die USA zu. Deutschland hatte im Zentrum Europas eine einzigartige Sonderstellung – auch aufgrund seines inhärenten ökonomischen Potentials – und die Alliierten waren sich dessen bewusst. Deshalb wollten alle Alliierten dieses Potential ausschöpfen und Deutschland als Kolonie ausbeuten. Bis zum Ende der Sowjetunion ist ihnen das auch gelungen – nur dass die USA dabei am erfolgreichsten waren. Mit der Abtrennung Deutschlands von Russland haben die USA jetzt aber den entscheidenden Fehler gemacht – denn das deutsche Potential funktioniert nicht ohne den russischen Katalysator: Der Stromkreis bricht zusammen und das Licht der Welt erlischt. Es ist zu befürchten, dass der Planet in der Kälte des globalen Winters erstarrt.

      • @Peter vom Berge:

        Zitat:"…Der Stromkreis bricht zusammen und das Licht der Welt erlischt. Es ist zu befürchten, dass der Planet in der Kälte des globalen Winters erstarrt…"

        Ach, jetzt malen Sie doch nicht die Zukunft schwärzer als nötig.
        Anlaß zum Bedauern besteht nur, wenn man die ‚jederzeitige Ubiquität aller materiellen Konsumgüter‘ als den Maßstab für die Qualität der Zukunft ansetzt.
        (Und davon ausgeht, die "globale Zukunft" müsse sich auch nur in signifikantem Maße in Europa abspielen.)

        • Peter vom Berge am

          Art Nouveau, Jugendstil, Bauhaus und später Art déco waren eine Renaissance der Konsumgüter der europäischen Jahrhundertwende und des frühen 20. Jahrhunderts, an der Deutschland einen wesentlichen Anteil hatte. Mit den von England ausgelösten kriegerischen Ereignissen verstummte diese Kulturblüte und wurde in Folge zur bunten amerikanischen Plastik-Zeit.

      • Sehr blumig, stimmt aber trotzdem nicht. Das Ende der Sowjetunion war 1990. Davor lagen 35 Jahre ,in denen Restdeutschland weder "Kolonie" war noch "ausgebeutet" wurde.

    9. Ich sehe das so: Stalin & Co. waren mit ihrem Angebot sicherlich auch von dem Interesse getrieben, die Angelsachsen aus Deutschland zu vertreiben. Umgekehrt war (und ist es bis heute) vorrangiges Ziel, eine Zusammenarbeit von Deutschland und Russland UM JEDEN PREIS zu verhindern.
      Deshalb braucht man sich nicht wundern, dass dieser Deal von den Angelsachsen abgelehnt wurde. Deren wahren Intentionen kann man heute ja in der Ukraine wieder "bestaunen".

    10. Horst Stein am

      Man sollte vielleicht noch anmerken, dass der Genosse Klaus Höpcke am 14. Oktober 2023 verstorben ist.

      • Wer schreibt, bleibt. Wurde der Artikel aus dem "Rotfuchs" übernommen ? Erscheint der "Rotfuchs" noch oder ist er überflüssig, weil Compact das jetzt die SED-Propaganda übernommen hat ?

        • Horst Stein am

          Wohl eher "junge Welt" statt "Rotfuchs". ;-) Im konkreten Fall eine Wiederholung aus dem COMPACT-Heft März 2012. Manche Illusionen sterben halt nie aus.

      • Stefan Wrubel am

        Es wäre reichlich naiv und unverantwortlich gewesen, dem skrupellosesten und größten Massenschlächter der Menschheitsgeschichte, wenige Jahre nach seinem Blutbad an der deutschen Zivilbevölkerung, auf dem Höhepunkt der bolschewistischen Weltexpansion, ein solches Angebot gutgläubig abzukaufen. Was hätte denn dieses Angebot beinhaltet, wenn man es genau analysiert? Wieder einmal eine alliiert vorgegebene Staatsform, eine aufgenötigte "Demokratie", wie immer nach verlorenen Kriegen. Neutralitätspflicht, also de facto Wehrlosigkeit, und keine Souveränität. Geopolitisch zwischen zwei bis an die Zähne bewaffneten Blöcken eingezwängt, die stets danach trachteten, uns materiell wie geistig auszupressen und zu vernichten, und die das ja gerade nach 1945 ungeniert praktiziert haben. Stalin hätte sich die Hände gerieben und sich das gesamte menschliche Potenzial Restdeutschlands untertan gemacht. Auch hätte er dauerhaft den "präsozialistischen" Zustand niemals akzeptiert und alles darangesetzt, im "neutralisierten" Deutschland eine bolschewistische Revolution anzuzetteln. Er hätte seine besten Agenten dafür eingesetzt. Niemand, dem der stalinistische Terror noch in den Knochen gesteckt hat, wäre damals auf die Idee gekommen, Stalin so zu romantisieren, und ihm blindlings zu vertrauen, wie die heutige verwöhnte Wohlstandsgeneration, die nicht in der Lage ist, sich in das Empfinden der Kriegserlebnisgeneration hineinzuversetzen.