Es ist ein beispielloser Vorgang: Polizei und Ordnungsamt haben im brandenburgischen Halbe mehrere tausend LED-Kerzen entsorgt, die Angehörige vor den Weihnachtstagen auf dem Waldfriedhof, der größten deutschen Kriegsgräberstätte, niederlegt hatten. Eine rechtliche Grundlage für dieses Vorgehen ist nicht erkennbar, von der moralischen Einordnung ganz abgesehen. Mehrere Politiker fordern nun in deutlichen Worten eine Aufklärung dieser skandalösen Vorgänge. Der Umgang mit den eigenen Opfern lässt auch sonst jeden Anstand vermissen. In unserer Geschichtsausgabe „Die Todeslager der Amerikaner“ entreißen wir eines der brisantesten Tabuthemen dem Vergessen und geben den Opfern eine Stimme. Hier mehr erfahren.
Halbe, am Vormittag des 27. Dezembers 2024: Auf dem Waldfriedhof, dem Ort, an dem 28.000 Tote des 2. Weltkrieges begraben sind, schleichen Polizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamtes durch die schier endlosen Grabsteinreihen. In ihrem Visier: 5000 LED-Grablichter, die wenige Tage Tage zuvor von Angehörige der Kriegsopfer aufgestellt, wurden. In einer Erklärung auf der Facebookseite „Deutschlands Kriege und seine Soldaten 1813-1945″ heißt es zu der Gedenkaktion: „Von anderen Ländern übernommen, wollten wir ebenso unserer Vorfahren“, es seien lediglich LED-Grablichter aufgestellt worden, keinerlei politische Spruchbänder oder Symbole. Doch das scheint die sogenannten Gesetzeshüter nicht zu interessieren, routiniert entwenden sie Grablicht für Grablicht, sammeln die Lichter zunächst in Kisten, um sie danach in einen Abfallcontainer zu kippen. Es wirkt wie eine Verhöhnung der Toten, ein respektloses Verhalten, das jedem Verständnis von abendländischer Gedenkkultur widerspricht. Dass moralisch verkommene Linksextremisten Friedhöfe schänden und sich mit ihren Taten brüsten, ist hinlänglich bekannt, doch das Verhalten der Staatsdiener, das nicht weit von diesen Praktiken der Antifa entfernt zu sein scheint, hat eine neue Qualität.
Wenn die Bundesrepublik Deutschland ein Foto wäre.
Halbe wird nicht vergessen! 🕯️
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(Foto: Sven Schuster) pic.twitter.com/xgJQbdF5Fk
— Philip Stein (@stein_schreibt) December 29, 2024
Polizei kann nicht begründen, warum die Grablichter entfernt wurden
Grund zur Aufregung gibt es daher genug. Was es jedoch nicht zu geben scheint: Eine rechtliche Grundlage für den Polizeieinsatz. Wie die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZI) berichtet, bestätigte die örtliche Polizei gegenüber der Regionalzeitung, dass keine Straftat vorgelegen habe. Auch ein Verstoß gegen die Friedhofsordnung ist nicht erkennbar, ganz abgesehen davon, dass es dann nicht zu den Aufgaben der Polizei gehören würde, tausende Gedenklichter von Soldatengräbern zu beseitigen. Vielmehr wurde offenbar ohne Vorliegen einer Straftat aus politischem Kalkül beschlossen, die Gedenklichter zu entfernen, weil sich ein Verwaltungsmitarbeiter oder Politiker von der Erinnerung an die Kriegstoten des 2. Weltkrieges gestört zu haben schien.
Empörte Reaktionen aus der Brandenburger Politik
Noch sind die genauen Hintergründe und die Befehlskette, die zu einem solch skandalösen Einsatz geführt hat, unklar. Doch das könnte sich bald ändern. In einem Beitrag auf dem sozialen Netzwerk X ließ ein sichtlich verärgerter Dr. Christoph Berndt, Landes- und Fraktionsvorsitzender der AfD in Brandenburg, seinem Unmut freien Lauf: „Unfassbar! Andere Worte, meinen Abscheu auszudrücken, vermeide ich besser“. Sein Parteikollege, der Bundestagsabgeordnete René Springer, kritisierte nicht nur den Einsatz scharf, sondern forderte auch eine Aufklärung der Vorgänge: „Wenn die Polizei ohne Vorliegen einer Straftat zum Einsatz ausrückt, um sämtliche Grablichter zu entfernen, dann bewegt sich dies am Rande des behördlich veranlassten Kulturbruchs. Die Ehrung der Toten und Vorfahren durch Grabschmuck ist Teil unseres abendländischen Erbes. Der Vorfall muss aufgeklärt werden!“. Wie genau diese Aufklärung erfolgen soll, ist jedoch noch offen. Eine mögliche Form auf Landesebene wäre neben parlamentarischen Anfragen etwa eine Sondersitzung des Innenausschusses im brandenburgischen Landtag, bei welcher durch den Innenminister das Handeln seiner Beamten begründet werden müsste. Mit einem solchen Vorgehen würde zugleich weitere Öffentlichkeit geschaffen, was dringend notwendig erscheint: Abgesehen von der Märkischen Allgemeinen Zeitung versuchen die Mainstreammedien die Schande von Halbe auszusitzen. Damit sollten sie nicht durchkommen.
Ob vor oder nach dem 8. Mai 1945: Wir vergessen das Schicksal der Toten nicht. In unserer Geschichtsausgabe „Die Todeslager der Amerikaner – Massenmord an Deutschen auf den Rheinwiesen“ entreißen wir dieses Tabuthema dem Vergessen und geben den Opfern eine Stimme. Hier bestellen.