Zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz: Geschichtsheuchelei, Kriegsgeilheit und die Wiederkehr des Faschismus. Vier Punkte zur Klarstellung.

    Heute ist der 78. Jahrestag der Befreiung des Todeslagers Auschwitz. Der Bundestag gedenkt mit einer der üblichen Veranstaltungen, in Polen findet eine große Feierveranstaltung mit internationaler Prominenz statt. Aus aktuellem Anlass einige Bemerkungen:

    1.) Die Befreiung von Auschwitz wurde von der Roten Armee vollbracht. USA und Großbritannien haben es dagegen unterlassen, die Schienen nach Auschwitz zu bombardieren (obwohl sie frühzeitig über die schreckliche Bedeutung des Lagers Bescheid wussten) und sich stattdessen auf die Bombardierung der deutschen Zivilbevölkerung konzentriert.

    Die Heuchelei des Werte-Westens

    2.) Obwohl die Befreiung von Auschwitz eine Leistung der Russen war, sind sie zu der heutigen Gedenkfeier nicht eingeladen. Das zeigt die Geschichtsheuchelei des „Werte-Westens“ einschließlich der BRD. Die Nicht-Einladung ist die logische Folge der aktuellen Kriegspolitik von USA und NATO: Man will Russland vernichten und jede Erinnerung an das, was das Land an Opfern im Krieg gebracht hat, vermeiden.

    3.) Auch Israel wurde zur heutigen Gedenkfeier nicht eingeladen. Der Westen lässt das den Polen durchgehen, weil man den Polen derzeit alles durchgehen lässt. Hinzu kommt: Israel weigert sich nach wie vor, der Ukraine irgendwelche Waffen zu liefern, obwohl das Land über hochentwickelte Systeme (Makarov-Panzer, „Iron Dome“) verfügt. Israel nimmt dadurch eine vorbildliche, deeskalierende Funktion ein. Und die BRD-Führer, die ansonsten fast sklavisch der israelischen Politik folgen, weichen ausgerechnet an diesem Punkt markant von Israel ab.

    Der Faschismus kehrt zurück

    4.) Der Krieg gegen Russland ist dem Werte-Westen wichtiger als seine bisher zeitweilig vorherrschende Staatenraison, der Antifaschismus. Damit entstellt sich der Westen einschließlich der BRD zur Kenntlichkeit: Der Faschismus kehrt zurück, dieses Mal in den Farben des Regenbogens. Nicht als imperialistisch übersteigerter Nationalismus, sondern als imperialistisch übersteigerter Antinationalismus. Die Leoparden auf der Spur der Tiger und Panther: Deutsche Panzer rollen wieder an die Ostfront, um Russen zu morden. Der Sozi Scholz schlafwandelt dem Nazi Hitler hinterher. Das zeigt das gleichbleibende Wesen des Faschismus unabhängig von seiner ideologischen Einfärbung: Er war, ist und bleibt die Organisationsform „der aggressivsten Fraktionen des Kapitalismus“, so Georgi Dimitroff auf dem 7. Weltkongress der Komintern 1935. Bei allem, was die Kommunisten falsch gemacht haben: Das haben sie damals richtig erkannt. Ihre rot-grünen Erben sind dagegen zu Sozial- und Ökofaschisten geworden.

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