Alexander Gauland gegenüber COMPACT-TV zu Top-Themen der Außenpolitik: der Russland-Ukraine-Konflikt, Souveränität, NATO-Mitgliedschaft, deutsche Interessen und weiteres. Hier eine Zusammenfassung.

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    Zwei Urgesteine aus Zeiten, als die CDU noch konservativ war und ÖRR- Medien neutral berichteten: Elder Statesman der AfD Alexander Gauland im Gespräch mit Ex-ARD-Korrespondent Armin Paul Hampelexklusiv für COMPACT-TV.

    Im Unterschied zu heutigen Polit-Matadoren spricht Gauland ohne Hysterie, ohne gespielte Empörung. Auch politische Gegner finden differenzierte, faire Bewertung. Dabei kommen dem Ex-CDU-Politiker die Erfahrungen aus dem Kalten Krieg zugute.

    So hält er Macrons Vorschlag vom Einsatz von Bodentruppen „für völlig verfehlt. Schon darüber nachzudenken, dass wir Kriegspartei werden, ist unverantwortlich und da finde ich, dass der Bundeskanzler recht hat, wenn er sagt: ,Das kommt überhaupt nicht in Frage!‘“

    Dabei idealisiert Gauland das Russland unter Putin keinesfalls. Dennoch liege das Hauptproblem in der Dialogunfähigkeit der „wertegeleiteten“ Außenpolitik des Westens. So hätten die Russen ihren Abschied von der Weltmachtpolitik 1989 „innerlich nicht verkraftet und Putin will offensichtlich zurück zum alten Zarenreich. Das ist von uns aus gesehen, kein realistisches Ziel.“

    Dennoch „müssen wir uns vernünftig auseinandersetzen, ohne dass wir gleich Schaum vor dem Mund bekommen und ihn (Putin) mit Hitler oder Stalin vergleichen.“ Zumal auch der Westen historisch schwerwiegenden Fehler begangen habe:

    „Der Westen hat meiner Ansicht nach falsch gemacht, dass wir nach ’89 nicht den Versuch gemacht haben, Russland in eine neue Weltordnung, die sich entwickelt hat, einzubinden. Ich erinnere an Obamas Diktum von der ,Mittelmacht’ (mit dieser Bezeichnung wurde Russland vom US-Präsident Obama während des Krim-Konflikts 2014 verspottet, Anm.):

    Das war ein Fehler, verletzte auch die Russen, da sie durch die historische Niederlage der Auflösung des Warschauer Paktes schon verletzt waren. Ob es gelungen wäre, weiß ich nicht, aber man hätte zumindest den Versuch unternehmen müssen, eine neue europäische Ordnung herzustellen.“

    Aufgrund dieses Versäumnisses hätte Russland sich in seiner alten Rollen, als Antagonist des Westens, wiedergesehen. Außerdem wurde ihm zugesagt, dass es keine NATO-Osterweiterung geben werde.

    Zum Sinken des deutschen Einflusses auf internationaler Bühne bemerkt Gauland:

    „Das Problem liegt meiner Meinung nach nicht an der NATO, das Problem liegt daran, dass wir verlernt haben, deutsche Interessen ruhig, sachlich zu formulieren und auch durchzusetzen. Wir sind nach dem Zweiten Weltkrieg aus guten Gründen aus der Weltpolitik als Subjekt ausgeschieden, und nur noch Objekt gewesen.“

    Aber selbst nach der Wiederkehr als handlungsfähige Mittelmacht (nach ’89) „haben wir nicht die Mentalität geändert. Was deutsche Interessen sind, können die meisten ja nicht einmal formulieren.“

    Weitere Gesprächsthemen: Das Leaking des Bundeswehr-Videos, in dem Offiziere eine Sprengung der Krim-Brücke debattierten und wie Deutschland eine Vermittlerrolle im Russland-Ukraine-Krieg einnehmen könne, und – für manchen Patrioten sicher provozierend – weshalb es dazu  einer NATO-Mitgliedschaft bedarf. (Hier das Interview auf Video sehen) 

    Wofür steht der politische Shotingstar AfD, den die Altparteien dämonisieren? Lesen Sie in der COMPACT-Spezial-Ausgabe „AfD – Erfolgsgeschichte einer verfemten Partei“ Interviews mit führenden Köpfen, darunter Weidel, Chrupalla, Höcke, Krah. Informationen aus erster Hand! Hier bestellen.

    28 Kommentare

    1. Marcel Arndt am

      Bitte auch folgendes bedenken: Das "böse und rückständige" Zarenreich hatte während seiner Expansion (die man den Russen vorwirft – den USA mal wieder nicht) die dort lebenden Völker weitgehend in Ruhe gelassen. Natürlich, aus Verwaltungsgründen wurde Russisch die Amtssprache, was auch vielen Leuten von dort Möglichkeiten im riesigen Reich eröffnete. Tadschiken, Usbeken, Kasachen, Turkmenen … existieren noch heute, pflegen ihre Kulturen und Sprachen. Sie haben heute sogar eigene Staaten. Wieviele Staaten gibt es in den USA? Haben die Sioux, Cheyenne, Navajos … eigene Staaten? Wo sind die Irokeesen, die MicMac … Wo sind all die Völker hin, die dort einmal lebten? Man kann das im Westen sicher damit entschuldigen: Dafür haben sie jetzt "Demokratie"… Den Russen hat der Westen nicht das Geringste vorzuwerfen. Und auf eine Demokratie, in der ich meine Vorfahren verleumden lassen muss und in den Knast komme, wenn ich mich wehre. SCHEISSE ich. Zum Teufel mit ihr (noch dazu, da sie aufgezwungenes US-Plagiat ist).

    2. jeder hasst die Antifa am

      Alexander der Große,einer der klugsten Köpfe in der deutschen Politik.

    3. "Einbindung" ist die Verharmlosung von "in Ketten legen".
      Solange Deutschland als BRD in NATO und EU "eingebunden" ist, wird das sowieso nix mit den deutschen Interessen.

      • Spionageabwehr am

        @Bert Brech
        Stimmt zwar, aber die USA sind in Europa in der Defensive.
        Was sich derzeit abspielt, könnte eine
        ROCHADE zwischen den Weltkriegskomplizen ANGLOS & RUSSLAND sein.

      • Übertreibung führt in die Sackgasse. Die Voraussetzungen für Deutschlands Souveränität müssen unter dem Dach der Nato geschaffen werden, nicht auf freier Wiese. Sonst schlagt Iwan zu, bevor D auf eigenen Füßen stehen kann.

    4. Sokratismus. am

      Die deutschen Interessen sind schnell formuliert, Herr Gauland : Nationalismus, Sozialismus, Staatschristentum anstelle von Pluralismus, Liberalismus , Hedonismus. Da würden Sie bestimmt nicht mit ziehen.

    5. Macron hat, anders als A.Gauland, wenigstens mal nachgedacht, wie die Nato die Initiative, die seit 2022 bei Iwan liegt, zurückgewinnen kann. Ich hätte jedoch einen besseren Vorschlag: 1. Die Front begradigen, d.h. die Ukraine, ein Faß ohne Boden, dem Iwan überlassen. 2.Aufrüsten, daß dem Iwan die Puste ausgeht. Hat gegen die Sowjetunion geklappt, würde auch Rumpfrussland zähmen.

      • Rechtskatholik am

        Wenn man von "Rumpfrussland" spricht: Was war die Sache mit der Krim? Annexion oder Wiedereingliederung?
        Jedenfalls hat Wiedereingliederung nichts mit einem Imperialismus zu tun, den man Russland immer wieder unterstellt.

    6. AfD-Mitglieder und Compact sind nicht die einzigen politisch Verfolgten der BRD, deren Konten globalistisch-tyrannisch gekündigt werden. Jetzt fällt der BRD-Staatsapparat in Gestalt einer Berliner Sparkasse auch über Juden her:
      https://rtde.live/gesellschaft/200805-deutschland-2024-repression-und-willkuer/

    7. Alexander Gauland ist nicht allein in Europa: Es wird höchste Zeit für ein politisches Ostern im Sinne von Auferstehung und Aufstand der bodenständigen Völker Europas gegen transatlantische Diktate und Besatzungen. Globalistischen Terror seitens Marionettenregierungen gegen heimatfreundliche und volksgemäße Repräsentanten gibt es jetzt seit dem jüngsten Regime-Change auch in Polen:
      https://unser-mitteleuropa.com/133770
      Niger hat nach der Ausweisung der französischen Besatzer jetzt auch die US-Besatzer wegen deren Anmaßungen zum Verlassen des Landes aufgefordert.

    8. Rechtskatholik am

      "So hätten die Russen ihren Abschied von der Weltmachtpolitik 1989 „innerlich nicht verkraftet und Putin will offensichtlich zurück zum alten Zarenreich. Das ist von uns aus gesehen, kein realistisches Ziel.""

      Da würde ich nicht übereinstimmen. Diese Sichtweise kennt man aus dem Mainstream. Für den Einmarsch in der Ukraine gab es andere, handfeste Gründe. Dass Putin ins Zarenreich zurück will, dafür gibt es keine Anhaltspunkte. Und selbst wenn: Russland gebührt historisch und von seiner Größe her der Rang einer Weltmacht. Aber eben als eine von mehreren.

      „Der Westen hat meiner Ansicht nach falsch gemacht, dass wir nach ’89 nicht den Versuch gemacht haben, Russland in eine neue Weltordnung, die sich entwickelt hat, einzubinden."

      Auch hier kann ich nicht zustimmen. Weshalb sollte Russland das westliche liberaldemokratische System übernehmen? Es entspricht der Vielfalt der Völker und ihrer Eigenart, dass es die verschiedensten politischen Systeme gibt.

      "Wir sind nach dem Zweiten Weltkrieg aus guten Gründen aus der Weltpolitik als Subjekt ausgeschieden, und nur noch Objekt gewesen."

      Ich finde nicht, dass ein Staat aus guten Gründen nur noch Objekt von anderen Staaten sein kann. Wenn ein Staat nicht mehr Subjekt ist, hat er quasi aufgehört zu existieren. Alles in allem zumindest irritierende Äußerungen.

    9. Spionageabwehr am

      Absolute Zustimmung zu Alexander Gauland

      Einerseits: Die Nato gibt Deutschland Sicherheit.
      Andererseits müssen wir höllisch aufpassen bei allem was aus Washington, London oder Paris kommt. In keine ihrer Fallen gehen, uns nicht manipulieren und nicht von ihnen vors Rohr schieben lassen.

      Schulterschluß mit Polen ist jetzt angesagt, und allen Nachbarn im Osten. Denn die sind genauso in der russischen Schusslinie wie wir.

      • @ Spiogentenabfuhr

        Schulterschluß mit Polen also. Hm. Da würde ich mal sagen, daß es dann wohl am besten wäre, wenn wir spätestens nächste Woche diese 1,3 oder 1,6 oder wie hoch auch immer … na, daß wir die geforderte "Reparations"summe am besten bis spätestens nächste Woche überweisen. Vielleicht sollten wir gar so freundlich sein, etwas mehr als gefordert zu übersenden. Und "Zgorzelec" sollten wir ganz schnell völlig abtreten. Und vielleicht ja auch Rügen …

        Und jetzt singen wir alle
        mal ganz laut Dąbrowskis Mazurka:

        Noch ist Polen nicht verloren,
        Solange wir leben.
        Was uns fremde Übermacht nahm,
        Werden wir uns mit dem Säbel zurückholen …

        Manche Leute kommen aber auch auf Ideen.

        PS: Über das Ding mit der "Sicherheit durch die NATO" und "nicht in die Falle gehen" und "nicht vor’s Rohr schieben lassen" brauchen wir gar nicht erst anfangen zu diskutieren. – HERR im Himmel!

        • Spionageabwehr am

          @Molotow
          Die Reparationsforderungen der PIS-Regierung waren natürlich völlig absurd.
          Und komplett zur Unzeit.
          Nicht denkbar ohne vorherige Genehmigung aus Washington.
          Spaltungsversuch der Anglos?

          Beobachten wir mal, wie sich Sikorski mit ihnen herumschlägt.

          Derselbe Sikorski "Thank you USA"
          Dieses öffentliche Ausrufen der Pipelunesprenger = Tritt vors amerikanische Schienbein!

        • Spionageabwehr am

          @Molotowskjewitsch

          3 Delinquenten: USA, GB & Russland
          Haben gemeinsam bereits 2 Weltkriege verursacht.
          Warum nicht auch den dritten?

      • Schnuggelputz am

        Die "Schusslinie" die wir täglich vorgesetzt bekommen ist ein verzweifeltes Construct der transatlantisch gesteuerten Politik und unserer Mainstream-Medien.

        • Spionageabwehr am

          @
          Wir können schon froh sein, dass es den 3 Delinquenten nicht gelungen ist, uns die Schuld an ihrem nächsten WK anzuhängen.
          => Ein in der Wolle gefärbtes transatlantisches Quartett inszeniert dazu eine Theateraufführung zwischen Singapur und DE.

      • Wenigstens jemand, der Russen nicht für uneigennützige, übernatürliche Wesen hält. Da kann man noch diskutieren. Während bei den bornierten Kreml-Agenten Hopfen und Malz verloren ist.

        • Spionageabwehr am

          @Bismarck
          Ja, die können sich mit Strack-Zimmermann die Hand reichen.
          Grüße

        • Spionageabwehr am

          @Bismarck
          PS.
          Es kann natürlich sein, dass Polen keinen Schulterschluss will.
          In dem Fall werden sie von den Russen überrannt.
          Wir dann allerdings auch.