Der sogenannte Roswell-Zwischenfall gilt als größter Mythos der Ufologie schlechthin. Alles nur Spinnerei – oder gibt es etwa eine höchst irdische Verbindung zu Geheimprogrammen des Dritten Reichs? Mehr zu diesem Thema lesen Sie in unserer September-Ausgabe mit dem Titelthema „Die UFO-Verschwörung: Mythen, Fakten und geheime Pläne“. Hier bestellen.

     Bis heute wird der sogenannte Roswell-Zwischenfall von der amerikanischen Film- und Kulturindustrie nach Kräften ausgeschlachtet. Kein Wunder, denn es handelt sich um ein denkbar spektakuläres Geschehen, wenn es sich denn tatsächlich so zugetragen hat: Ende Juni oder Anfang Juli 1947 sollen zwei Raumschiffe in der Nähe der Stadt Roswell im US-Bundesstaat New Mexiko abgestürzt sein.

    65 Prozent der US-Bürger vermuten Begegnung der dritten Art

    Schon zwei aufwändig gedrehte TV-Serien kreisten um dieses bis heute natürlich unbestätigte Ereignis, außerdem spielt es eine Rolle in Roland Emmerichs Film Independance Day. Aber auch abseits solcher rein fiktiver Werke glaubt eine Mehrheit der US-Bürger, dass die Regierung über die Vorgänge lügt, die sich im Sommer 1947 in der Stadt in New Mexiko abgespielt haben. Laut einer Umfrage des renommierten Demoskopen Daniel Yankelovich aus dem Jahr 1997 glaubten mit Blick auf den Roswell-Zwischenfall damals satte 65 Prozent der US-Bürger an die Version eines abgestürzten Raumschiffs.

    In Roswell kommt man bis heute nicht an den UFOs vorbei. Hier ein Begrüßungsschild an einer der Eingangsstraßen in die Stadt. Foto: Eirik Gumeny I Shutterstock.com.

    Sind das alles nur haltlose Spinnereien oder hat diese ganze Geschichte doch irgendeinen Kern? In dem in der Septemberausgabe von COMPACT veröffentlichten Artikel „Das Geheimnis von Area 51“ heißt es mit Blick auf die Ereignisse in Roswell:

    „Dennoch spielten sich rund um Roswell weiterhin merkwürdige Dinge ab. Das Gelände, auf dem der Farmer William ‚Mac‛ Brazel die sonderbaren Trümmerteile aufgelesen hatte, die er zunächst zum örtlichen Sheriff brachte, wurde vom US-Militär hermetisch abgeriegelt. Gerüchte von einem oder sogar zwei Raumschiffen, die Ende Juni oder Anfang Juli abgestürzt wären, gingen um. Über der Wüstenstadt muss damals eine ungeheure Spannung gelegen haben. Sie hat sich vielen Bürgern als unvergessliches Erlebnis bis an ihr Lebensende einprägt. Mit den Jahrzehnten schien Gras über die Geschichte zu wachsen – bis 1978 der Major Jesse Marcel dem kanadischen Physiker Stanton Friedman in einem Interview staubtrocken bestätigte, dass er 31 Jahre zuvor an einem vertuschten UFO-Fund beteiligt gewesen sei.“

    Was genau wurde in Roswell vertuscht?

    Tatsächlich kann man davon ausgehen, dass die US-Regierung damals in New Mexiko eine große Vertuschungsaktion startete, dafür gibt es auch eine große Zahl an Zeugen. Selbst im notorisch UFO-kritischen Spiegel, der sonst keine Gelegenheit auslässt, Kübel voller Spott und Hohn über das Thema auszugießen, kam Marc Pitzke noch 2012 zu dem Schluss, „die Einheimischen“ hätten „gute Gründe, den amtlichen Beteuerungen nicht zu glauben“.

    Aber war in Roswell wirklich ein Raumschiff abgestürzt, wie der schon zitierte Stanton Friedman, aber auch der Erfolgsautor Charles Berlitz, später suggerierten? Nicht unbedingt, denn es gibt auch eine höchst irdische Erklärung für den Vorfall.

    Grundlage für die Stealth-Technologie

    In dem in der aktuellen Septemberausgabe erschienenen Artikel „Die UFO-Verschwörung“ von Daniell Pföhringer heißt es dazu:

    „Als gesichert gilt, dass die US Air Force bereits in den 1950er Jahren an einem scheibenförmigen Fluggerät mit thermophysikalischem Antrieb arbeitete. Eingefleischte Ufologen vermuten, dass sich die Spezialisten dabei außerirdische Technologie zunutze machten, an die sie 1947 nach dem angeblichen Absturz eines UFOs in der Nähe der Stadt Roswell (siehe Seite 19 ff.) gelangt seien. Es gibt aber auch eine andere Erklärung: Im Dritten Reich gab es ab 1941 entsprechende Entwicklungen, von Hermann Göring höchstselbst beauftragt (siehe Seite 22 ff.). Im Zuge der sogenannten Operation Paperclip fanden hunderte deutsche Wissenschaftler nach dem Zweiten Weltkrieg in Amerika neue Wirkungsstätten, vor allem in der Rüstungsindustrie.

    Darunter waren auch viele, die bis zuletzt an den sogenannten Vergeltungswaffen (V-Waffen) gearbeitet hatten – allen voran Wernher von Braun, dessen Wissen über ballistische Raketen später der US-Raumfahrt zugutekam. Teile des flugfähigen Nurflüglers Horten 229, den die Gebrüder Walter und Reimar Horten ab 1943 entwickelt hatten und der in der Lage war, Radarstrahlen zu absorbieren, gelangten ebenfalls in die USA. Das Gerät dürfte die Grundlagen für die sogenannten Stealth- oder Tarnkappenbomber gelegt haben, die seit 1989 bei der US Air Force im Einsatz sind. Insofern könnte es sich bei einigen der ungeklärten UAP-Erscheinungen, die im Juni-Report aufgelistet sind, sehr wohl um geheime US-Waffen in der Erprobung‛ handeln. Nur würden Pentagon, CIA & Co. dies sicherlich nicht öffentlich einräumen.“

    Vielleicht lassen sich viele Rätsel der Ufologie ja tatsächlich mit der Existenz einer strengstens abgeschirmten militärischen Spitzenforschung erklären, die in den Jahren und Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg erwiesenermaßen auch von deutschen Wissenschaftlern vorangetrieben wurde. Der Roswell-Zwischenfall aber dürfte wohl noch die Phantasie kommender Generationen beschäftigen, da nicht damit zu rechnen ist, dass die US-Behörden hier wirklich Klarheit schaffen werden.

    In unserer September-Ausgabe mit dem Titelthema „Die UFO-Verschwörung“ beleuchten wir das Phänomen aus verschiedenen Blickwinkeln, trennen Fakten von Legenden und präsentieren Hintergründe und geheime Pläne, die Sie erstaunen werden. Was verheimlich die US-Regierung über Area 51 und Roswell? Ist ein Besuch von Außerirdischen wirklich realistisch? Woher stammen die Flugobjekte? Gibt es geheime Stützpunkte? Und kommt nach Corona- und Klima-Hysterie die UFO-Panik? Wir geben Antworten. COMPACT 9/2021 können Sie hier bestellen.

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