Great Reset und Corona-Diktatur: Die Repräsentanten der großen Konfessionen fallen vor allem durch Konformismus auf. Doch es gibt Abweichler vom Hauptstrom. Zwischen Christen- und Querdenkertum muss kein Widerspruch bestehen. Es folgt ein Auszug aus unserem Dossier «Christen im Widerstand» in COMPACT 04/2021 mit dem Titelthema «Great Reset». Hier bestellen.

    _ von Felix Dirsch

    Der Streit zwischen den Vertretern des «Großen Erwachens» und denen des «Großen Neustarts» (Great Reset) tobt innerhalb sämtlicher weltanschaulicher Milieus. Im Mittelpunkt steht eine alte Frage: Vielfalt der Völker oder globalistischer Einheitsbrei? Bestimmen die Völker hauptsächlich selbst oder abgehobene Wirtschafts- und Finanzeliten, die mit dem politmedialen Komplex die Führung übernehmen?

    Dass beim «Neustart» religiöse Aspekte komplett ausgeblendet sind, hat unlängst der polnische Bischof Marek Jedraszewski beklagt: Der viel beachtete Entwurf von Klaus Schwab und Thierry Malleret sei eine «Manifestation des nihilistischen Säkularismus und ein direkter Weg in die Entchristianisierung der Gesellschaft». Kein deutscher Diözesanbischof würde so sprechen!

    Die Veritas-Offensive

    Der amtierende Papst sowie die meisten Bischöfe schlagen den globalistischen Grundakkord an: Migrations-Agenda, Klimakult, Instrumentalisierung des Antirassismus, Pläne für eine weltweite Krankenkasse und einiges mehr. Der Wiener Publizist Martin Lichtmesz sieht die katholische Kirche auf dem Weg zu einer internationalen Nichtregierungsorganisation, der Schriftsteller Martin Mosebach hat den in konformistischen Kreisen allgegenwärtigen Humanitarismus mit den Worten ironisiert: «Jetzt heiß ich Rom, dann heiß ich Menschheit.»

    Adaption des großen Michelangelo, Erschaffung Adams. Hand und Kopf werden hier durch Roboterteile ersetzt. Foto: picture alliance / imageBROKER

    Doch es existieren auch andere Stimmen. Im Frühjahr 2020 überraschte ein mit «Veritas liberabit vos» (Die Wahrheit wird euch frei machen) überschriebenes Papier hochrangiger vatikanischer Würdenträger. Kardinäle wie Gerhard Ludwig Müller und Joseph Zen Ze-kiun, Kurienerzbischof Carlo M. Vigano, Bischöfe, andere Kleriker sowie katholische Laien warnen darin vor totalitären Praktiken, ungerechtfertigten Freiheitseinschränkungen und Panikmache im Zusammenhang mit Corona.

    Der Inhalt rief Erstaunen hervor. Solche klaren Worte hatte niemand erwartet, wurden auf diözesaner Ebene im Zuge der Lockdown-Maßnahmen sogar Gottesdienst-Verbote bereitwillig akzeptiert. Zu den Unterstützern des Aufrufs zählt mit Weihbischof Athanasius Schneider, Sohn russlanddeutscher Einwanderer, ein mutiger Bekenner seines Standes. Er hatte auch den Bevölkerungsaustausch offen beim Namen genannt. (…)

    Vigano hat sich nach der Veröffentlichung des Appells weiteren heißen Eisen zugewandt: Globalismus, Tiefer Staat, Donald Trump und so weiter. Der frühere Apostolische Nuntius in den USA distanzierte sich von radikalen Gruppierungen wie der Black-Lives-Matter-Bewegung oder der Antifa, aber auch von der in Teilen kulturmarxistischen Agenda der US-Demokraten (Abtreibungs-Befürwortung, Transgender-Kult, Migrationsförderung und Ähnliches). (….)

    Katholischer Traditionalist: Erzbischof Vigano lehnt Globalismus ab und warnt vor dem Great Reset, den er ein «infernalisches Projekt» nennt. Foto: KNA

    Der Erzbischof ist nicht der einzige Kuriale, der sich konträr äußert. Der kürzlich wegen Erreichung der Altersgrenze zurückgetretene Kurienkardinal Robert Sarah urteilt gleichfalls von einer glaubenstreuen Position aus. Er betrachtet Nation und Identität der Völker grundsätzlich positiv, Globalismus und Migrationseuphorie hingegen negativ.

    Zu den Verheißungen einer Welt ohne Grenzen stellt er in dem Interview-Band Herr bleibe bei uns. Denn es will Abend werden (2019) ohne Umschweife fest: «Leider ist die Europäische Union das Kind einer solchen Schimäre. Die Aufhebung der alten Grenzen löscht die Identität der herkömmlichen Nationen aus.» (…) Ende der Textauszüge.

    _ Prof. Dr. phil. Felix Dirsch (*1967), katholischer Theologe und Politikwissenschaftler, war Stipendiat der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung und von 2012 bis 2015 Lehrbeauftragter an der Hochschule für Politik in München. Aktuell hat er einen Lehrstuhl für Political Theory and Philosophy in Bayern. 2020 publizierte er (zusammen mit Konrad Löw) «Die Stimmen der Opfer», ein Zitatelexikon, das anhand vieler jüdischer Zeitzeugen den Unsinn einer pauschalen «deutschen Schuld» bestreitet. Im selben Jahr ist außerdem seine Studie «Rechtskatholizismus. Vertreter und geschichtliche Grundlinien» erschienen.

    Den vollständigen Text lesen Sie im Dossier «Christen im Widerstand» in COMPACT 04/2021 mit dem Titelthema «Great Reset: Die teuflischen Pläne der globalen Eliten». In diesem Dossier finden Sie außerdem unter anderem einen Beitrag von Erzbischof Carlo Maria Vigano zum Great Reset und einen Text von Alexander Dugin über den Transhumanismus. Zur Bestellung klicken Sie hier oder auf das Banner unten.

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