Sogar Autokonzerne wollten helfen. In Zeiten ruhender Produktion haben Konzerne wie VW Ihre Anlagen umgestellt, um Beatmungsgeräte herzustellen. Es gäbe davon zu wenig, und diese könnten in der Corona-Pandemie entscheidend Leben retten. Das Gegenteil davon könnte wohl eher der Fall sein. So warnte der Präsident des Verbandes der Pneumologischen Kliniken (VPK), Thomas Voshaar, erst unlängst: „Die Beatmung der Covid-19-Patienten, das frühe, vorschnelle Intubieren also, ist häufig medizinisch nicht gerechtfertigt“. Denn diese Therapieform berge Risiken und könnte ein Grund für die hohen Todesraten in Italien und Frankreich gewesen sein. Na was denn nun?

    Hier weisen die Lungenfachärzte, wie Thomas Voshaar auf die drastischen Komplikationen einer intensiven Beatmung hin, dort argumentieren die Anästhesisten, dass die invasive Beatmung bei Intensivpatienten gerade notwendig sei, um das Leben der Patienten überhaupt zu sichern.

    Was wie ein Streit unter Akademikern, unter Medizinern verschiedener Fachrichtungen klingt, könnte am Ende den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Gerade mit Blick auf die Kontaktsperren und Ausgehverbote wird immer wieder darauf verwiesen, dass man nicht solche Zustände wie in Italien oder Frankreich haben möchte. Etwa, dass das Gesundheitssystem kollabieren könne und nicht genügend Beatmungsgeräte und -plätze für all die möglichen schweren Covid-19-Fälle zur Verfügung stünden, sollten die Fallzahlen drastisch steigen.

    Die Deutschen mussten plötzlich neue Begriffe wie Triage lernen und erfuhren, dass ein Arzt dabei entscheiden müsse, wen er behandeln könne, hier: künstlich beatme, um dessen Leben zu retten und wen eben nicht. Der würde dann sterben.

    Corona-Panikmache und Unwissenheit der Ärzte
    Es könnte geradezu als klassisches Beispiel dafür gelten, wie mit der Berichterstattung in den Mainstreammedien über zu wenige Beatmungsgeräte Panik und Ängste in der Bevölkerung rund um Corona geschürt wird. Wo doch die Ärzte selbst noch nicht genau zu wissen scheinen, wie sinnvoll eine künstliche Beatmung bei Covid-19 ist.

    Jeder wollte sie plötzlich herstellen, insbesondere große Autokonzerne wie VW rüsteten teilweise ihre Fabriken auf die Herstellung von Beatmungsgeräten um. Der deutsche Medizintechnik-Hersteller Drägerwerk berichtete erst vor wenigen Tagen über einen Auftragsboom aufgrund der Coronakrise. Er bekam von der Bundesregierung einen 200-Mio-Auftrag über die Herstellung von 10.000 Beatmungsgeräten, die bis zum Jahresende zu liefern seien.

    Man könnte damit die Intensivbetten, die über ein Beatmungsgerät verfügen um ein Drittel erhöhen, hieß es.

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    Hohe Sterberate bei Covid-19 durch Intubation
    Seit wenigen Tagen plötzlich der Umschwung. Allerorten berichten die Leitmedien davon, dass die Sterberate bei intubierten Covid-19-Patienten besonders hoch sei. Die künstliche Beatmung lässt nur eine Minderheit dieser Patienten überleben.

    War es geradezu ein glücklicher Umstand, dass der Brexit-Kämpfer Boris Johnson einen umsichtigen Mediziner an seiner Seite hatte, der zwar die zusätzliche Sauerstoffgabe verordnete, aber von einer künstlichen Beatmung absah?

    Wochenlang wurde vorher regelrecht Panik geschürt, mit der Ansage, dass auf unseren Intensivstationen nicht genügend Beatmungsgeräte vorhanden seien. Ärzte müssten vielleicht auch in Deutschland bald darüber entscheiden, wen sie behandeln, also künstlich beatmen könnten und wen nicht. Angeblich hätten die Ärzte in Italien vor dieser Triage genannten Methode desöfteren gestanden. Sie hätten Gott gespielt und über Leben oder Tod entschieden, hieß es in den Leitmedien landauf landab.

    Die Bundesregierung tat ein Übriges, als sie noch im März von 50 Mio Infizierten ausging. Von denen angeblich 2,5 Mio zum Überleben auf eine rund zehntägige künstliche Beatmung angewiesen sein werden. „Jedes Beatmungsgerät wird zu Gold. Wer keines bekommt, stirbt.“, schwadronierte das Juristen-Fachblatt Legal Tribune Online Ende März.

    Im Umkehrschluss glaubte jeder, dass ein Beatmungsgerät das Überleben garantiert.

    Jetzt rätseln die Ärzte, warum bei intubierten, also künstlich beatmeten Covid-19-Patienten die Sterberate so hoch ist. Manche wie der Lungenspezialist Thomas Voshaar kritisieren sogar die vorschnelle Intubation öffentlich. Diese sei nämlich „häufig medizinisch nicht gerechtfertigt“. Inzwischen wird auch auf Studien verwiesen, wonach in New York 80 Prozent der Infizierten, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen waren, verstorben seien.

    Diese erschreckenden Zahlen werden durch Studien aus London (Überlebensrate rd. 35 Prozent) und Wuhan (1,5 Prozent) bestätigt. Auch der Innsbrucker Oberarzt Frank Hartig konnte ähnliches beobachten.

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    Warum retten die Beatmungsgeräte nicht?
    Viele der Patienten, die künstlich beatmet werden müssen, sind schon vorher in einem ziemlich schlechten Zustand. Auch handelt es sich bei Coronaopfern meist um Personen höheren Alters. Die meist unter Vorerkrankungen litten, sodass eine künstliche Beatmung auch hier nicht mehr helfen konnte. Ob diese dann tatsächlich an Covid-19 oder einer anderen Infektion verstarben, ist dabei unerheblich.

    Es kommt jedoch auch der Verdacht auf, dass die Beatmungsgeräte selbst den Tod beschleunigt haben. Dabei könnten mehrere Faktoren eine Rolle spielen: Zum einen könnte die Intubation selbst eine schädliche Immunreaktion auslösen, zum anderen äußern Forscher den Verdacht, dass die Geräte die Viren erst recht in den Lungen verteilen, gleichzeitig aber die Schleimhäute austrocknen würden.

    Zum dritten äußern viele Ärzte die Vermutung, dass der Sauerstoff selbst zu Komplikationen bei den Patienten führen würde.

    Einen entscheidenden Hinweis gab nun eine Veröffentlichung der Universität Göttingen. Hier meinen die Forscher, dass es wenig sinnvoll sei, allen die gleiche Beatmungstherapie zu verabreichen. Vielmehr müssten die Patienten vor einer möglichen Intubation längere Zeit beobachtet werden. Auch eine zeitweise Maskenbeatmung könnte hilfreich sein. Was dem einen Patienten helfe, könnte für den anderen fatal oder sogar nicht ausreichend sein, so das entscheidende Fazit.

    Diese Komplexität sei bisher zu wenig beachtet worden. Anästhesisten um Prof. Rolf Rossaint, Direktor der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Aachen lassen erahnen, wie umfassend die ganze Geschichte zu sein scheint. Denn die Tücke sei, dass bei vielen Patienten erst am elften Tag eine plötzliche Verschlechterung eintrete. Einigen Patienten könne man dann durch Nasensonden und eine nicht-intensive Beatmung helfen. Reichte dies nicht aus, so müsse man intubieren, so Rossaint weiter. Hier käme eine besonders kritische Phase, weil die Patienten genauestens überwacht werden müssten.

    Notfalls kämen weitere Methoden und Geräte z. B. für den Gasaustausch des Blutes über externe Geräte (ECMO) in Anwendung. Sowohl die Geräte für die ECMO als auch geschultes Personal fehlten z. B. in einigen italienischen Krankenhäusern.

    Deutschland kann aufatmen
    Unser Leben ist also nicht mehr davon abhängig, dass genügend Beatmungsgeräte vorhanden sind. Diese allein stellen keine Überlebensgarantie aus. Überspitzt gesagt, können diese eher töten, wenn man an Mediziner gerät, die die Göttinger Studie nicht kennen.

    Der Aachener Anästhesist Rossaint jedoch macht Hoffnung. Denn er hält die deutschen Intensivstationen für ausreichend gerüstet. Zum einen mit hervorragend geschultem Personal und auch mit genügend intensiv-medizinischen Geräten wie z. B. die für die ECMO.

    Am Ende bleibt es jedoch uns selbst überlassen, erst gar nicht in die Lage zu kommen, intensiv-medizinisch betreut werden zu müssen. Kümmern Sie sich vorbeugend um die üblichen Vorsichtsmaßnahmen wie bei anderen Infektionskrankheiten auch!

    Viele von uns werden sich mit Sars-Cov-2 infizieren. Ob der Krankheitsverlauf schwer oder sogar ganz ohne Symptome verläuft, kann dabei ganz in unseren eigenen Händen liegen. Das bestätigten nicht zuletzt die eindrucksvollen Zahlen auf dem US-Flugzeugträger der USS „Theodore Roosevelt“. Von den rd. 5000 Besatzungsmitgliedern wurden 94 Prozent getestet. Es infizierten sich über rd. 660 von ihnen mit Covid-19. Wovon aber aber mehr als zwei Drittel (70 Prozent) keinerlei Symptome zeigten. Ein ungewöhnlicher hoher Wert!

    Die Begründung der Wissenschaftler: Diese seien zumeist jünger als der Durchschnitt der Bevölkerung und gesünder, d. h. ihr Immunsystem ist intakt.

    Sie sehen, es kann sich auch bei Covid-19 lohnen, seine Fitness zu erhalten und das Immunsystem entsprechend zu stärken. Wichtige Tipps dazu finden Sie hier.

    Zusammenfassung
    Offensichtlich gibt es einen Zusammenhang zwischen den hohen Todesraten in Frankreich und Italien und einer vorschnellen Intubation – künstlichen Beatmung – bei Covid-19. Auch deutsche Lungenspezialisten schlagen deshalb Alarm. Vielmehr sei eine viel differenziertere und auf die Patienten individuell zugeschnittene Therapie vonnöten, so Göttinger Wissenschaftler. Nicht einfach nur mehr Beatmungsgeräte seien erforderlich, sondern ausreichend intensiv-medizinisch geschultes Personal und entsprechende Geräte. In dieser Hinsicht sind deutsche Kliniken und Intensivstationen bestens gerüstet, so der Aachner Anästhesist Rossaint. Deutschland kann aufatmen!

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