China will Chatbot mit „sozialistischen Werten“

Bei den Chatbots sind sich die Machthaber einig: Unzensiert dürfen die nicht informieren. Jetzt erstellt China eigene Zensur-Vorschriften, um mithilfe der KI  „sozialistische Werte“ zu vermitteln. COMPACT-Spezial „Transhumanismus – Künstliche Intelligenz und das Ende des Menschen”. Die apokalyptischen Gefahren der kommenden Jahre. Hier mehr erfahren.

Chatbots ähneln einer Suchmaschine: Zur Beantwortung von Fragen suchen sie alles ihr Verfügbare zusammen, werten es aus, vermitteln es aber in Dialogform. Und sie tun es  ohne Skrupel, ohne ethisches Abwägen. Also bauen Programmierer ihr entsprechende Ausbremser ein: Wo ein Chatbot nicht suchen darf, was er nicht finden darf, wessen Existenz er sogar abstreiten muss. Dazu zählt alles politisch Missliebige. In COMPACT-Spezial „Transhumanismus – Künstliche Intelligenz und das Ende des Menschen”. heißt es dazu:

„Also wurde ChatGPT in der jetzt veröffentlichten Form so trainiert, dass es nur Antworten ausspuckt, die politisch korrekt sind. In der Diskussion, die die Mainstream-Medien darüber führen, wird das natürlich als Erfolg verkauft. So schreibt etwa Helmut Linde auf dem Computerportal golem.de: «Anstatt ein Modell mit riesigen Textmengen aus dem Internet allein zu lassen, wurde es nun im Nachgang von menschlichen Lehrern darin unterrichtet, konkreten Anweisungen der Nutzer Folge zu leisten und dabei ethisch vertretbare und inhaltlich korrekte Aussagen zu treffen.»

Wie das funktioniert, davon kann sich jeder im Eigenversuch selbst überzeugen – und die Ergebnisse sind äußerst unbefriedigend, weil es jeder halbwegs informierte Nutzer besser weiß. So weigert sich ChatGPT zum Beispiel hartnäckig, einen im Netz vorgefundenen Text auch nur zusammenzufassen, in dem es um einen statistischen Zusammenhang zwischen der Corona-Impfung und dem sprunghaften Anstieg von Fehlgeburten in vielen Ländern geht.“

Mit anderen Worten: Die Ergebnisse werden mithilfe eines Zensur-Filter gesiebt. Es geht generell bei Künstlicher Intelligenz, anders als bei früheren Schritten der Automatisierung, nicht nur um den Ersatz von Arbeitskraft, sondern um die Maximierung von Propagandakraft.

Natürlich akzeptieren Länder wie China nicht die Political Correctness-Filter der „westlichen Wertegemeinschaft“. Darum soll er durch ein „sozialistisches“ Werte-Sieb ersetzt werden. Die „Cyberspace Administration of China“, Chinas Internet-Regulierungsbehörde, hat nun einen Entwurf zur Regulierung der Chatbots vorgelegt: 21 Vorschriften sollen dafür sorgen, dass die Antworten der KI gefälligst die „Grundwerte des Sozialismus“ widerspiegeln.

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Außerdem soll die KI keine Antworten ausspucken, die eine Gefährdung der wirtschaftlichen und sozialen Ordnung bedeuten würden. Man ahnt, was diese Ankündigung bedeutet: Die Verbannung jeder oppositionellen Meinung. Welche Antworten erhält ein chinesischer Staatsbürger, wenn er demnächst nach dem Shanghai-Lockdown 2022 fragt? Nichts als Lobeshymnen auf die Regierungsmaßnahmen?

KI-Fachleute wie George Karapetyan bezweifeln jedoch die wasserdichte Durchsetzbarkeit solcher Vorschriften. Laut Tagesschau berichtete Karapetyan von der Schwierigkeit, „eine Technologie zu regulieren, die sich so schnell entwickelt und so intelligent sei. Jeden Tag werde berichtet, wie Internetnutzer die Schutzmechanismen zur Kontrolle der Bots umgehen.“

Heißt also: Die Nutzer wissen bald nicht mehr, ob die KI sie mit westlich-globalistischen Fake News oder mit sozialistischem Wertvorstelllungen füttert. Oder ob die KI beide Vorgaben bereits unterwandert und eigene Fälschungen produziert hat.

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