Feministische Außenpolitik bedeutet auch, die eigenen Museen zu leeren. Wie sinnlos das alles ist, zeigt nun das Geschehen rund um die von Annalena Baerbock an Nigeria gegebenen Benin-Bronzen. In unserer neuen Geschichtsausgabe „Deutsche Kolonien – Viel besser als ihr Ruf“ zeigen wir, welche großartigen Leistungen unsere Vorväter in Afrika, China und in der Südsee vollbrachten. Hier mehr erfahren.

     Am 20. Dezember 2022 übergaben Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Außenministerin Annalena Baerbock bei einem Besuch in der nigerianischen Hauptstadt Abuja unter großem Demuts-Tamtam in einem feierlichen Akt die ersten 20 der sogenannten Benin-Bronzen an den nigerianischen Staat. Man konnte den Bildern dieses Staatsakts regelrecht ansehen, wie sehr sich die beiden Grünen-Politikerinnen in ihrer hypermoralischen Posiererei gefielen.

    Eine grüne Groteske

    Jetzt ist der Katzenjammer groß. Der scheidende nigerianische Staatspräsident Muhammadu Buhari, ein ehemaliger General, hat die Bronzen dem Oba Ewuare II., dem König des Titularkönigtums Benin, übereignet. Sie gehören nun dem Königspalast in Benin City, dessen Zugang vom Hofstaat des Obas kontrolliert wird und der sich im Privateigentum der Dynastie befindet. Der Hintergrund des Deals besteht wohl darin, dass die Königsfamilie im Gegenzug für den Erhalt der Bronzen die nigerianische Regierungspartei APC bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, die im Februar dieses Jahres stattfanden, unterstützt hat.

    Was wir derzeit gerade erleben, ist deshalb auch eine kaum mehr steigerbare Selbstdemontage bundesdeutschen Gutmenschentums, die fast schon Züge einer Groteske annimmt. Das bedeutende Kunstwerke und wichtige historische Artefakte der Öffentlichkeit in Museen zugänglich gemacht werden sollten, ist nämlich längst nicht überall auf der Welt Allgemeingut.

    Sklavenhandel und Korruption

    Das hätte man in Berlin natürlich wissen können und wissen müssen. Aber auch abgesehen von dem Risiko, dass die Artefakte auf Nimmerwiedersehen in irgendeinem Privatbesitz verschwinden könnten, war die Rückgabeaktion immer mehr als fragwürdig. Die in Deutschland befindlichen Stücke, die sich in Museen in Berlin, Köln und Hamburg befanden, wurden nämlich rechtmäßig bei Auktionen erworben. Deutschland hatte nie eine Kolonie auf dem Territorium des heutigen Nigerias. Die Briten waren es, die 1897 den Königspalast der Edu-Dynastie in Benin-City plünderten.

    Außenministerin Annalena Baerbock. am 18.1.2022 in Moskau. Annalena Baerbock. Ihre feministische Außenpolitik findet im Rest der Welt nicht viel Widerhall. Foto: IMAGO / SNA

    Doch um die Geschichte der Bronzen haben sich Baerbock und Roth sicherlich nie gekümmert. Auch nicht darum, dass das Königshaus von Benin durch den Sklavenhandel reich und mächtig wurde und in diesem Punkt beispielsweise den Portugiesen, die bis heute für ihre Rolle in der Geschichte der Sklaverei angeprangert werden, in nichts nachstand. So etwas zählt in den Augen linker Politiker, die häufig der Critical Race Theory anhängen, nicht. Hier dreht sich in einer fast schon manischen Art und Weise schließlich alles um die Schuld europäischstämmiger Menschen, während alle anderen schon per definitionem immer nur die armen Opfer sein können.

    Wunsch nach einem zweiten Brandt-Kniefall

    Wer solche verquasten Ideologien verinnerlicht hat, handelt am Ende natürlich reflexartig. Für Roth und Baerbock gab es nie eine andere Option als die Rückgabe der Bronzen. Dem notorischen Jürgen Zimmerer, linker Historiker und einer der fanatischsten Fürsprecher einer „Dekonstruktion“ des Hamburger Bismarck-Denkmals, geht auch das Handeln von Roth und Baerbock noch nicht weit genug. Seiner Auffassung nach hätte es zu einer „Restitution aller gestohlenen Objekte“ aus dem Humboldt Forum kommen müssen, vielleicht verbunden mit der „demutsvollen“ Bitte, „einige Objekte hier ausstellen zu dürfen.“ Weiter bemängelte Zimmerer, dass bislang eine Geste wie Willy Brandts Kniefall in Warschau gegenüber den Afrikanern fehle.

    Doch nun hat sich gezeigt: Das Handeln Berlins war nicht nobel, sondern einfach nur töricht. Lernen wird man wohl eher nichts aus dem ganzen Vorgang. So ist auch davon auszugehen, dass man in Berlin weiter an der Idee festhält, die zugesagten Millionensummen nach Nigeria zu pumpen, die dort eigentlich für den Bau eines Museums zur Ausstellung der Benin-Bronzen verwendet werden sollten. Ein dankbarer Empfänger für das Geld wird sich sicherlich finden, denn schließlich zählt Nigeria zu den korruptesten Staaten der Welt.

    Schluss mit den antideutschen Lügen! Warum wir uns für unser koloniales Erbe nicht zu schämen brauchen, sondern stolz darauf sein können, verdeutlichen wir in COMPACT-Geschichte „Deutsche Kolonien – Viel besser als ihr Ruf“. Den opulent illustrierten Prachtband, der Sie auf die deutschen Spuren in Afrika, China und in der Südsee führt, können Sie hier bestellen.

    15 Kommentare

    1. Otto Baerbock am

      "Feministische Außenpolitik bedeutet auch, die eigenen Museen zu leeren."

      Die sind ja nicht leer – die sind nur nicht mehr voll! (Habeck-Logik) – im übrigen können die ja jetzt jederzeit mit Baerbock-, Roth- und Habeck-Büsten gefüllt werden. Da haben die Deutschen mal richtig was zum staunen und anhimmeln.

    2. p.s.:

      Witzigerweise kommt auch Herr Tichy zu dem Schluß, Deutschland wäre "rechtmäßiger Besitzer" dieser Artefakte.

      Zitat:"…Ohne Zweifel ist der rechtmäßige Besitzer der Berliner Bronzen Deutschland, weder der Staat Nigeria, auch nicht die Oba…"

      https://www.tichyseinblick.de/meinungen/was-die-benin-bronzen-ueber-uns-erzaehlen/

      Das Verbreitetsein dieser Auffassung von Eigentumsrecht und rechtmäßigem Erwerb aus zuvor unrechtmäßigem Besitzübergang (Besitz, nicht Eigentum nach deutschem!!! Recht) ist schon – sagen wir verwunderlich.

      Komischerweise sehen das die Bullen und der Staatsanwalt anders, wenn ich nem Polen ne gezockte S-Klasse abkaufe…

    3. ein Volk welches sich solche Repräsentanten auswählt kann man nur bedauern.

      • Marques del Puerto am

        @Gast,

        dieses Volk scheint ein großer Masochistenverein zu sein?! Im Handelsregister ist der Verein ja auch als BRD eingetragen…. ;-)))

        Mit besten Grüssen
        Marques del Puerto

    4. jeder hasst die Antifa am

      Was diese beiden bekloppten Weiber anschieben muß ja im Debakel enden.

    5. Marques del Puerto am

      Die armen Nääja sind bestimmt blind geworden beim Anblick von Claudia ihrer übergeworfenen Tagesdecke…. ;-)))

      Bud Spencer würde sagen, Junge die sieht ja aus, dass gibts ja garnicht…. ;-)

      Mit besten Grüssen
      Marques del Puerto

    6. Meines Wissens nach hat es in Afrika niemals eine Metallverhüttung gegeben. Niemals gab es da eine Bronzezeit hier bis ca 3000Jahren vChr. Es muss also um Bronze aus einem anderen Gebiet der Welt handeln.

      • Schauen Sie mal: https://www.danisch.de/blog/2023/05/05/die-bronze-der-benin-bronzen/
        Das ging sogar – wenn auich nicht so plakativ im naheliegenden Kontext – quer durch die Massenmedien.

    7. Benin ist über Jahrzehnte ein von westlicher Politik vernachlässigtes Land.
      Ich war viermal in Cotonou und in Lagos, ich weiß wovon ich schreibe.
      Heute einen Tamtam zu machen, wo noch mehr Armutsflüchtlinge nach Deutschland geholt werden, dass ist Absicht und an perfider Politik nicht mehr zu übertreffen!

      „Kümmert euch endlich um Deutschland und dann errettet die Welt“!
      Oder raus den Ämtern, ihr schlechten Politbarden und naiven Kinder.

    8. Zitat:"…Die in Deutschland befindlichen Stücke, die sich in Museen in Berlin, Köln und Hamburg befanden, wurden nämlich rechtmäßig bei Auktionen erworben. Deutschland hatte nie eine Kolonie auf dem Territorium des heutigen Nigerias. Die Briten waren es, die 1897 den Königspalast der Edu-Dynastie in Benin-City plünderten…"

      Seltsames Verständnis von Eigentumstecht.

      Der rechtliche Rahmen der damaligen Hamburger Auktion ist irrelevant.
      Es handelt sich faktisch um Hehlerware.
      Die Briten haben’s geklaut und dann verscherbelt.

      Mag man zur Historie und zum heutigen Benin stehen wie man will: dort liegt das Eigentumsrecht und die Artefakte gelangten nun dahin zurück.

      Ziehen wir doch die Argumentation mal andersrum auf:
      Welches Anrecht haben wir als Europäer darauf, die Kulturgüter eines afrikanischen Landes in unserem Besitz zu halten, auszustellen und nach Belieben anschauen zu dürfen?
      Garkeins.

      Nicht unser Land, nicht unsre Geschichte oder Kultur.
      Tun dies Länder aus freie Stücken bspw. via einer sogenannten Wanderausstellung oder durch temporäre Leihgabe, es das ein ganz ander Thema.

    9. Vieler unserer sog. "Gutmenschen" sind doch in Wahrheit eher Vollidioten???

    10. MFG-Hamburg am

      wie schaft das compact team eigentlich den ganzen tag "GEZ-STÖRSENDER" zu ertragen??? allein wenn schon von "bärchen blockflöte", sehe oder höre, ergreife ich die flucht!!! oder "bundestag live", wieviel psychopharmaka muß man da voher schlucken, um 60min. zu ertragen???? gibts da auch das "rote notfall telefon", wie beim präsidenten, um den notarzt zu rufen?????

    11. .. hab erst "Berlin-Bonzen" gelesen .. zum Bild hätte es ja gepasst ;-)

      • Marques del Puerto am

        @Peter R.,

        so war es auch gedacht, Compact ist da aber ein Schreibfehler unterlaufen.
        Gut das Sie es erkannt haben mit Berlin Bonzen…. ;-)))

        Mit besten Grüssen
        Marques del Puerto