Wie steht die anthroposophische Medizin zum Impfungen? War Rudolf Steiner ein radikaler Impfgegner? Und was würde er wohl zu den heutigen Corona-Vakzinen sagen? Er hatte zumindest eine Vorahnung… Eine auch für Laien verständliche Einführung in seine Lehre bietet das Buch „Faszination Rudolf Steiner“ von Axel Burkart. Hier mehr erfahren.

    Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass anthroposophische Mediziner generell gegen jegliche Impfungen sind. Allerdings – und das bringt sie oft in Konflikt mit den Herrschenden – treten sie für eine freie Impfentscheidung ein, lehnen also jeglichen Zwang oder eine Pflicht zur Impfung ab.

    Anthroposophen regen an, sich umfassend und differenziert mit dem Thema auseinanderzusetzen, Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abzuwägen und dabei auch die Frage nach den langfristigen Auswirkungen einer Impfung nicht außer Acht zu lassen – und zwar individuell, also auf jeden Einzelnen betrachtet. Dies gilt umso mehr für die neuartigen Impfungen mit Corona-Vakzinen, die sich bekanntlich erheblich von „klassischen“ Immunisierungsimpfungen unterscheiden.

    Da eine Impfung im Kindes- oder auch Erwachsenenalter stets einen Eingriff in das Immunsystem darstellt, schauen anthroposophische Ärzte vor allem auf die Langzeitstudien. Da Untersuchungen über langfristige Impfauswirkungen und die Nachhaltigkeit von Impfprogrammen oftmals fehlen, hat sich hier eine gewisse Skepsis eingestellt. Anthroposophen kritisieren vor allem, dass zahlreiche wissenschaftlichen Studien über die Impfstoffsicherheit von Herstellern finanziert oder zumindest mitfinanziert wurden, sodass man kaum von Unabhängigkeit sprechen kann.

    Pocken und Psyche

    Doch was hat Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, selbst zu Impfungen gesagt? Auch hier ergibt sich ein differenziertes Bild. Im Jahr 1924 wurde Steiner von praktizierenden gefragt, wie seine Einstellung dazu sei. Dieser berichtete, wie er in seiner Zeit als Hauslehrer nicht von den schwarzen Pocken infiziert wurde, von denen die Mutter seiner Schüler befallen war.

    Steiner meinte, man könne das Risiko einer Ansteckung minimieren durch die psychische Einstellung zur Krankheit (Furchtlosigkeit) minimieren. In Gegenden, in denen die Bevölkerung große Angst vor Infektionskrankheiten habe, komme man damit aber nicht weiter. Er erklärte:

    „Da muss man eben impfen. Es bleibt nichts anderes übrig. Denn das fanatische Sichstellen gegen diese Dinge ist dasjenige, was ich, nicht aus medizinischen, aber aus allgemein anthroposophischen Gründen, ganz und gar nicht empfehlen würde. (…) Es ist ein völliges Unding, so im Einzelnen fanatisch vorzugehen.“ (Rudolf Steiner: Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene, GA 314, 1924)

    Steiner hat Impfungen – und wir sprechen hier ausschließlich von herkömmlichen Impfungen – also durchaus als problematisch angesehen, zugleich aber vor jeglichem Fanatismus bei diesem Thema gewarnt.

    So sagte er beispielsweise zur Pockenimpfung:

    „Sehen Sie, wenn man jemand impft, und man hat den Betreffenden als Anthroposophen und erzieht ihn anthroposophisch, so schadet es nichts. Es schadet nur denjenigen, die mit vorzugsweise materialistischen Gedanken heranwachsen. Da wird das Impfen zu einer Art ahrimanischer Kraft; der Mensch kann sich nicht mehr erheben aus einem gewissen materialistischen Fühlen.“ (Rudolf Steiner: Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene, GA 314, 1924)

    Notabene: Dass Steiner kein fanatischer Impfgegner war, wird schon daran deutlich, dass er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau Marie selbst gegen die Pocken impfen ließ. Seine langjährige Stenografin Hedda Hummel berichtete:

    „In Berlin waren an einer Ecke die Pocken ausgebrochen. Soviel ich mich erinnere, wurden in den Schulen und Kinderhorten die Kinder geimpft. Dr. Steiner ordnete an, dass auch die Kinder in unserem Kinderhort geimpft würden und auch die Menschen, die im Kinderhort aus- und eingingen. Dr. Steiner selbst ließ sich auch impfen, auch Frau Dr. Steiner und auch wir alle oder fast alle, die im Hause aus- und eingingen. Dr. Steiner bekam selbst einen schlimmen Arm, die Pocken schlugen an, wie man sagt. Es ging damals der Witz rund, Dr. Steiner mache die Frauenbewegung mit – die darin bestand, dass wir alle, meistens Frauen, eben oft den kranken Arm gerieben haben.“ (Hedda Hummel: „Erlebnisse mit Rudolf Steiner“, in: Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Sie Mensch von einem Menschen!, 2012)

    Impfung wider den Geist

    Doch was würde Steiner zu den neuartigen Vektor- und mRNA-Impfstoffen sagen? Das ist natürlich reine Spekulation, aber sein Urteil würde sicherlich äußerst kritisch ausfallen. Ganz gewiss würde er sich aber gegen jegliche Form von Pflichtimpfungen wenden – das widerspricht dem anthroposophischen Ansatz der Selbstbestimmung fundamental. Und das erklärt auch, warum sich heute in den Reihen der Impfskeptiker und Impfpflicht-Gegner so viele Anhänger seiner Lehre finden.

    Gerade mit Blick auf die Corona-Impfstoffe muten zwei Aussagen Steiners geradezu prophetisch an. So sagte er voraus:

    „Die Zeit wird kommen, (…) wo man sagen wird: Es ist schon krankhaft beim Menschen, wenn er überhaupt an Geist und Seele denkt. Gesund sind nur diejenigen Menschen, die überhaupt nur vom Leibe reden. (…). Man wird aus einer ‚gesunden Anschauung‘ heraus einen Impfstoff finden, durch den der Organismus so bearbeitet wird (…), dass dieser menschliche Leib nicht zu dem Gedanken kommt: Es gibt eine Seele und einen Geist. – So scharf werden sich die beiden Weltanschauungsströmungen gegenübertreten. Die eine wird nachzudenken haben, wie Begriffe und Vorstellungen auszubilden sind, damit sie der realen Wirklichkeit, der Geist- und Seelenwirklichkeit gewachsen sind. Die anderen, die Nachfolger der heutigen Materialisten, werden den Impfstoff suchen, der den Körper ‚gesund‘ macht, das heißt so macht, dass dieser Körper durch seine Konstitution nicht mehr von solch albernen Dingen redet wie von Seele und Geist, sondern ‚gesund‘ redet von den Kräften, die in Maschinen und Chemie leben, die im Weltennebel Planeten und Sonnen konstituieren. Das wird man durch körperliche Prozeduren herbeiführen. Den materialistischen Medizinern wird man es übergeben, die Seelen auszutreiben aus der Menschheit.“ (Rudolf Steiner: Die spirituellen Hintergründe der äußeren Welt. Der Sturz der Geister der Finsternis, GA 177, 1917)

    Und etwa zur gleichen Zeit erklärte er:

    „Es wird die Sehnsucht entstehen, dass allgemeines Urteil wird: das Spirituelle, das Geistige ist Narretei, ist Wahnsinn! – Das wird man dadurch zu erreichen versuchen, dass man dagegen Impfmittel herausbringt, dass man, so wie man auf Impfmittel gekommen ist zum Schutz gegen Krankheiten, nun auf gewisse Impfmittel kommt, die den menschlichen Leib so beeinflussen, dass er den spirituellen Neigungen der Seele keine Wohnung gewährt. Man wird die Menschen gegen die Anlage für geistige Ideen impfen. Das wird man wenigstens anstreben: man wird Impfmittel versuchen, sodass die Menschen schon in der Kindheit den Drang zum geistigen Leben verlieren.“ (Rudolf Steiner: Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen, GA 177, 1917)

    Es ist schon erstaunlich, wie zutreffend diese Aussagen gerade jetzt erscheinen.

    Die in der Corona-Krise aufgeflammte Debatte über Rudolf Steiner und seine Lehre zeigt, dass Denken und Wirken des berühmten Begründers der Anthroposophie aktueller denn je sind. Für viele Montagsspaziergänger, Impf-Kritiker, Patrioten und Gegner des Great Reset ist Steiner ein Leitstern.

    Der Anthroposoph und Akademie-Leiter Axel Burkart führt mit seinem Buch „Faszination Rudolf Steiner“ in die Ideen und das Werk des Universalgelehrten ein und erklärt auch für Laien verständlich dessen Weltbild. Biografisches Hintergrundwissen und Bezüge zum Zeitgeschehen machen die Schriften Steiners nachvollziehbar und eröffnen ein faszinierendes Gedankengebilde, das unser Leben bis heute beeinflusst.

    Wer verstehen will, warum der Mainstream so sehr gegen Steiner und seine Anhänger hetzt, muss dieses Buch gelesen haben. Hier bestellen.

    13 Kommentare

    1. In früheren Jahrhunderten hat man Krankheiten als selbstverständliches Bevölkerungsregulativ verstanden und akzeptiert. Seuchen traten vermehrt stets da auf, wo (zu) viele Menschen in großer Enge aufeinanderlebten, daher große Not bestand, Hunger, schlechte Versorgung. Nach der Seuche war das Hauptproblem, die Übervölkerung, beseitigt. Die Region blühte wieder auf, erholte sich. Ärgerlich war das Ganze nur, wenn es durch das Hinwegraffen der militärischen Kräfte ehrgeizige Pläne der Herrscher verhinderte, wie z.B. die Rückeroberung Westroms durch den Oströmischen Kaiser Justinian. Schon immer wurde Bevölkerungsüberschuß ins Militär gesteckt! Eroberungskriege waren ohne viele Söhne nicht denkbar. (Heinson) Eine Epidemie, die vor allem Alte, Kranke und sostwie Geschädigte umbringt ist für keine Bevölkerung eine Bedrohung, eher im Gegenteil! Die Coronamaßnahmen, die vor allem bewirkt haben, die Wirtschaft zu schädigen um die Sozialfälle zu erhalten, nutzen niemanden wiklich – nur den Kräften, die den Wohlstand für Viele abschaffen wollen – eben dem Reset!
      Impfen, um ein Weiterleben mit Eischränkungen zu verhindern, wie gegen die Kinderlähmung, ist sinnvoll und nutzt vor allem den Betroffenen, als auch allen Anderen. Und Schluckimpfung ist süß, sticht nicht.
      Corona wird nur durch die seit den 1970ern zunehmende unnatürliche Haltung zum Tod befeuert!

    2. Leider erfährt man nix über die Hintermänner des Herrn Steiner. Wir wissen aber von einer gewissen Madame Blavatski, der Weisheiten Grundlage der okulten Religion der Vereinten-Nationen würde. Wir haben es da mit Leuten zu tun die ziemlich verdrehte Vorstellungen über die Seele des Menschen haben sowie dessen göttlicher "Bestimmung".
      Nun ist der Zustand eingetreten, den R. Steiner auch vorhergesehen hat: Die Spaltung der Menschheit in zwei Fraktionen.
      Meine lieben Schwestern und Brüder, vergesst die dem Materialismus verfallene Fraktion.
      Leute, die die Absurditäten der angeblichen Corona-Pan-Demie nicht begreifen, sind nicht mehr erreichbar.

    3. Naja die Zeit dreht sich auch weiter.
      Vieles hat er sich einfach ausgedacht. Kennt jemand die Geschichte, wie er seine Lehre auf die Landwirtschaft übertragen hat?

      • Die Übertragung ist alchemistischer Natur.
        Alchemie ist hier als Wissenschaft über die Materie zu verstehen, wo die Materie (Mater) ihren Ursprung im Nicht-Materiellen hat.

        • Manche Sachen von Platon hat er vllt. auch einfach nicht richtig verstanden. Aber ich meinte eigentlich die Geschichte dazu.

    4. Man könnte Rudolf Steiner im anthroposophischen Wirtschafts- und Kultursystem die Rolle eines Priesterkönigs zuschreiben, eines dankbar als Vorbild und gemeinschaftliches Zentrum verehrten Trägers optimal entwickelter Geistigkeit, wie es der italienische Philosoph Julius Evola für antike und vorantike Völker im europäisch-mittelmeerisch-indischen Siedlungsraum angenommen hat. In bewusst gelebter und wie unterschiedliche Organe integrierter Differenziertheit sah Evola ein Merkmal von Hochkultur, in der Moderne – von den geschäftigen USA über das nationalegalitäre Europa bis zur sozialistischen Sowjetunion – sah er einen Niedergang, weil nur noch die Denkweise der ehemaligen einfachen Leute als Leitbild übrig geblieben sei. Der moderne Gleichheitswahn im Sinne Evolas erklärt den Wahn der gegenwärtigen Administratoren, alle Menschen gleichermaßen mit der gleichen gentechnischen Spritze und obendrein ohne Rücksicht auf das Geschlecht, das Alter und das Körpergewicht mit gleicher Dosis versorgen zu müssen.

      Auch Rudolf Steiner bringt ein Bewusstsein für natürliche Unterschiede zur Wiedergeburt, was global-totalitären Gleichschaltern unverständlich bleibt bis hin zu Neid und Raserei.

      • Dass Evola in den USA und der UdSSR Gebilde sah, die den Geist des Niedergangs besonders deutlich verkörpern, hat aber vor allem damit zu tun, dass diese Staaten auf einer völlig materialistischen Grundlage errichtet worden sind, ihnen also das spirituelle Fundament abgeht, auch wenn die Allgegenwart von Religion in den USA etwas anderes suggeriert. In Evolas Verständnis ist die Geschichte des Abendlandes ein einziger Abstieg, weil von einem stets zunehmendem Geist des Materialismus und Anti-Spiritualismus geprägt. In Steiner dürfte Evola schwerlich einen Erneuerer des Priesterkönigtums archaischer Zeiten gesehen haben, sondern eher einen mehr oder weniger fehlgeleiteten Vorkämpfer einer eklektizistischen Esoterik, die sehr weit weg ist von den überlieferten Lehren der "Tradition", wie sie in der Archaik auf der Grundlage des Kontaktes der damaligen Menschen mit höheren spirituellen Mächten entwickelt worden sein soll.

    5. Ich halte Impfungen nicht grundsätzlich für schlecht, wenn man an die Kinderlähmung, Wundstarrkrampf, Tollwut und auch Pocken denkt, obwohl ich an letzteren Vakzin fast gestorben bin, sind Impfungen ein Segen, weil sie die Erreger zurückdrängen oder sogar ausrotten können. Das kann für die betroffene Generation Opfer bedeuten, aber wenn dadurch die nächste Generation dieser Gefahr nicht mehr ausgesetzt ist, ist es den Preis wert. Die mRNA Impfstoffe scheinen das nicht leisten zu können und nicht in das Schema einer Impfung zu passen, sie verdienen also nicht in diesem Zusammenhang genannt zu werden, es muss daher für diese Wirkgruppe eine neue Bezeichnung gefunden werden. Ein Wirkstoff, der eine Infektion nicht verhindert und nur über einen sehr begrenzten Zeitraum überhaupt wirksam ist, verdient ihn jedenfalls nicht. Er ist sogar gefährlich, nicht nur, das unerwünschten Wirkungen aufgetreten, er fördert Fluchtmutationen und kann daher eine Krankheit gefährlicher machen, als sie eigentlich im natürlichen Zyklus sein würde. Man kann ihn einsetzen, aber nicht für alle, sondern nur für die, die gefährdet sind, damit würde das Risiko stark reduziert und die Risikogruppen können nur gewinnen. Es ist Zeit den Wahnsinn zu beenden!

    6. Right is right! am

      Mir ist Steiner zu esoterisch. Interessant finde ich sein gesellschaftlich-politisches Konzept (soziale Dreigliederung). Vielleicht könnte sich "Compact" diesem Aspekt einmal widmen.

      COMPACT: @ Right is right: Dazu gibt es schon was: https://www.compact-online.de/rudolf-steiner-das-systemkritische-potenzial-seiner-ideen/

    7. Rauchen ist schädlich, kann auch Lungenkrebs erzeugen und trotzdem verkauft das BRD Regime weiter Millionen Zigaretten an gesunde Bürger und nimmt somit gleichzeitig deren Tod auch in Kauf…..und so wie dieser Verbrecherstaat an den Tabak gut verdient, so verdient auch dieses Corona Regime an den Masken, den Tests und der millionenfachen Impfung. Es geht nicht um die Gesundheit der Bürger, sondern nur um die Kohle…..

      • …… eben ums Materielle! Der Geist, falls den noch einer hat, wird ausgetrieben. Geist und Denken sind eins, aber das Regime kann kein Denken und somit den Geist nicht gebrauchen. So schafft man eine neue sog. Impfung, die den Geist und somit das Denken scjhon bei den Kindern zerstört. Denn der sozialistische Kapitalismus kann keine Denker gebrauchen, er braucht willenlose, unkritische, verblödete Konsumenten.

        • Wahrscheinlich sind die Mehrzahl der Deutschen schon verblödete Konsumenten. Es ist schon gespenstisch geworden durch die willenlose und unkritische Meute. Diesen Schleier spürt man schon fast körperlich, auf den Geist ist er schon gegangen.

      • HERBERT WEISS am

        Was ist der Unterschied zwischen einem Heuwagen und einer Zigarette? An einem Heuwagen ziehen zwei Ochsen.

        Niemand wird zum Rauchen genötigt – geschweige denn per Gesetz gezwungen. Das ist der kleine Unterschied zur Corona-Diktatur. Und so manches andere Zeug, was den arglosen Schafen unter der hochtrabenden Bezeichnung "Arzneimittel" verabreicht wird, bringt die Leute oft schneller um, als die Qualmerei und der Suff.