Der amtierende Papst reißt den Traditionsbestand der katholischen Kirche mit der Abrissbirne ein. Damit entpuppt er sich als Werkzeug der Globalisten. Ein Auszug aus COMPACT 10/2021 mit dem Titelthema «Die Horror-Wahl». Hier mehr erfahren.
_ von Wolfram Schrems
Entscheidungen von Päpsten haben oft nicht nur eine kirchliche Binnenwirkung, sondern strahlen auch auf die Politik aus. Darum ist ein auf den ersten Blick interner Vorgang, nämlich die Veröffentlichung des Motu proprio «Traditionis custodes» (TC) am 16. Juli durch Papst Franziskus, das die mittelfristige Abschaffung der sogenannten Lateinischen Messe – auch Tridentinische Messe genannt – vorsieht, ebenfalls für den säkularen Bereich von Interesse.
Um die Tragweite von TC zu erfassen, müssen zunächst zwei Stränge der Vorgeschichte behandelt werden: die fälschlich so genannte Liturgiereform von 1970 und das bisherige Wirken des jetzigen Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche.
Die Atombombe in der Kirche
Für Nichtkatholiken wird der Fanatismus derjenigen, die die althergebrachten Formen der liturgischen Gottesverehrung verändert wissen wollten, nicht nachvollziehbar sein. Darum eine grundsätzliche theologische Klärung: Die Heilige Messe ist die unblutige Vergegenwärtigung des Opfers unseres Heilands.
Sie wird vom Priester in persona Christi dem Dreifaltigen Gott für Lebende und Tote dargebracht. Der Kern sind die Worte Jesu über Brot und Wein im Abendmahlssaal. Diese bettet die Kirche in ein langes Gebet an Gott Vater ein (Kanon, wörtlich «Richtschnur», oder römisches Hochgebet genannt), das in seinem Kernbestand auf das 1. Jahrhundert zurückgeht.
Erzbischof Bugnini wurde von Papst Paul VI. der Freimaurerei bezichtigt.
Nach einer bedeutenden Reform durch Papst Gregor den Großen um das Jahr 600 führte im Jahr 1570 Papst Pius V. die Messbuchreform des Trienter Konzils durch. Diese war eine behutsame Normierung im Sinne der Tradition. Im 20. Jahrhundert etablierte sich allerdings eine zunächst gut getarnte Konspiration zur völligen Umgestaltung der Liturgie: Annibale Bugnini (1912–1982, ab 1972 Erzbischof) arbeitete unter Papst Pius XII. zunächst an einer Reform der Karwochenliturgie.
Von Papst Paul VI. wurde er mit wichtigen Posten betraut, unter anderem im Rat für die Umsetzung der Liturgiekonstitution «Sacrosanctum Concilium» des II. Vatikanischen Konzils. Der Wortlaut der Konstitution ist auf den ersten Blick eher konservativ, allerdings wurde diskret Zündstoff eingebaut. Das Ergebnis war die weder von den Bischöfen noch von den Gläubigen und auch nicht vom Konzil geforderte völlige Neuerfindung des westlichen Ritus im Messbuch von 1969/70.
Diese erwies sich als Atombombe: Uralte Gebetsgewohnheiten wurden über Nacht abgeschafft, ein neuer Kalender künstlich geschaffen, die gemeinsame lateinische Sprache in ein babylonisches Sprachengewirr aufgelöst. Die Gottesverehrung wurde banalisiert, der Ritus selbst wurde variantenreich, beliebig und wortlastig.
Die kirchliche Kunst, Architektur, Malerei und Musik kündeten nunmehr von einem neuen Anti-Glauben. Notabene: Bugnini wurde 1975 von Papst Paul VI. aufgrund massiver Indizien der Mitgliedschaft in der Freimaurerei bezichtigt und als päpstlicher Diplomat nach Teheran verschickt.
Gut 50 Jahre später hat der umgemodelte «Gottesdienst» in der täglichen Praxis der Pfarren mit Gott kaum noch zu tun. Das Ergebnis sind leere Kirchen und entchristlichte Länder. Und dennoch halten sogenannte Liturgieexperten fanatisch an den Regeln von 1970 fest – so auch der gegenwärtige Mann auf dem Stuhl Petri.
Jesuiten und Sankt-Gallen-Mafia
Papst Franziskus, 1936 als Jorge Bergoglio in Buenos Aires geboren, stammt aus der Societas Jesu, dem Jesuitenorden, der seit dem Amtsantritt des Generaloberen Pedro Arrupe (1907–1991) im Jahr 1965 einen steilen Abstieg durchmacht. Wie auch in der Gesamtkirche hatten sich bei den Jesuiten etwa seit dem späten 19. Jahrhundert untergründig häretische Strömungen verbreitet, die ab 1965 offizielle Linie wurden. Die Mitgliederzahl des Ordens implodierte, der moralische Verfall ist skandalös.
Im Jahr 2015 wurde aufgrund der offenherzigen Prahlereien des emeritierten, mittlerweile verstorbenen Erzbischofs von Brüssel, Kardinal Godfried Danneels, der Weltöffentlichkeit bekannt, dass eine geheime Gruppe von sich selbst als progressiv verstehenden Bischöfen und Kardinälen, unter ihnen ein Jesuit, seit 1996 konspiriert hatte, um sogenannte Reformen in der Kirche durchzusetzen.
Es handelt sich um die nach ihrem Treffpunkt benannte St.-Gallen-Mafia. Diese hatte 2005 die Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zum Papst zu verhindern versucht. 2013 trat dieser dann unter mysteriösen Umständen zurück.
Seit der Wahl von Papst Franziskus herrscht eine in der Kirchengeschichte bislang unbekannte Tyrannei: Es gibt keinerlei dogmatische und moralische Fixpunkte im Lehramt mehr. Fürsorge, Wohlwollen und gute Manieren sind verschwunden, allein der Wille des «Diktatorpapstes» (so der Malteserritter Henry Sire) ist Gesetz. Sinnvolle Reformen werden nicht durchgeführt: Moralisch kompromittierte Personen bekommen hohe Posten im Apparat, integre Persönlichkeiten werden unter unwürdigen Umständen entfernt.
Gleichzeitig findet eine präzedenzlose Fraternisierung des Papstes mit antichristlich gesonnenen Mächten statt: Seit 2013 gehen Vertreter der Hochfinanz und linksradikale Politiker im Vatikan ein und aus. (…) Ende des Textauszugs.
_ MMag. Wolfram Schrems lebt in Wien und ist katholischer Theologe, Philosoph, Katechist und Publizist. Er schreibt unter anderem für die Zeitschrift «Abendland» und das Portal «katholisches.info». Außerdem arbeitet er für die Lebensschutzorganisation Human Life International Österreich.
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