Das ZDF will in einer neuen Doku zweifelsfrei beweisen, dass Hitler 1945 durch eigene Hand im Führerbunker starb und nicht nach Argentinien geflüchtet ist. Neue Erkenntnisse fördert der Beitrag nicht zutage – dafür ist der Zeitpunkt seiner Veröffentlichung hochinteressant. Wir beschäftigen uns mit dieser Frage in unserem Dossier „Geheimakte Hitler“ in der Mai-Ausgabe von COMPACT – und präsentieren Fakten, die der Mainstream verschweigt. Hier mehr erfahren.

    Berlin, Frühjahr 1945; Die Rote Armee rückt unaufhaltsam nach Berlin vor. Adolf Hitler und seine Getreuen suchen Schutz im sogenannten Führerbunker, einer 8,5 Meter unter der Erde liegenden Anlage nahe der Reichskanzlei. Verborgen unter fast vier Metern Stahlbeton, soll der etwa 300 Quadratmeter große Komplex fortan als letztes Hauptquartier des untergehenden Dritten Reiches dienen – bis zum bitteren Ende.

    Genau das ist Thema der Dokumentation „Hitlers letzte Tage. Das Ende im Bunker“, die das ZDF am morgigen Sonntag, 4. Mai, um 23:40 Uhr ausstrahlt. Die Produktion aus der Reihe „Terra X History“, die bereits vorab in der ZDF-Mediathek verfügbar ist, zeichnet das Ende der Nazi-Herrschaft detailliert nach – mit digitalen Rekonstruktionen, Archivmaterial und Zeitzeugenberichten.

    Der Focus ist sich sicher: Die Doku zeige genau, „wie Hitler starb – und räumt jegliche Zweifel aus“. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist interessant, denn gerade in letzter Zeit kam vermehrt die Frage auf: Starb Hitler wirklich am 30. April 1945 im Führerbunker – oder könnte er entkommen sein? Dem gehen wir auch im Dossier „Geheimakte Hitler“ in unserer Mai-Ausgabe nach.

    Steckbrief: Der US Secret Service spekulierte schon 1944, wie Hitler auf der Flucht aussehen könnte und erstellte diese Varianten, die dann 1945 in Deutschland tatsächlich verteilt wurden. Foto: CC0, Wikimedia Commons

    Die letzten Tage im Führerbunker

    Die ZDF-Doku konzentriert sich auf die letzten zehn Tage im April 1945. Am 20. April feierte Hitler noch seinen 56. Geburtstag, doch die Stimmung war geprägt von Verzweiflung: Berlin lag in Trümmern, die Alliierten rückten näher, und Hitler selbst zeigte Anzeichen physischen und psychischen Verfalls.

    Zeitzeugen wie Armin Lehmann (Hitlers HJ-Botenjunge) oder Rochus Misch (Telefonist im Führerbunker) berichten von einem Diktator, der zwischen Wutanfällen und Apathie schwankte. Am 22. April soll Hitler einen emotionalen Zusammenbruch erlitten haben, als ihm klar wurde, dass der Krieg verloren war.

    Ein besonders erschütternder Aspekt der Dokumentation ist die Darstellung des Schicksals der Goebbels-Familie. NS-Propagandaminister Joseph Goebbels und seine Frau Magda zogen am 22. April mit ihren sechs Kindern in den Bunker. Sekretärin Traudl Junge erinnert sich an die bizarre Normalität, mit der die Kinder zunächst spielten und den Aufenthalt „bei Onkel Adolf“ als Abenteuer empfanden.

    Doch letztendlich trafen Joseph und Magda Goebbels eine grausame Entscheidung: Am 1. Mai wurden die Kinder, im Alter von drei bis 14 Jahren, vermutlich von ihrer Mutter mit Blausäure vergiftet. Anschließend nahm sich das Ehepaar selbst das Leben. Die sowjetischen Soldaten fanden die teilweise verbrannten Leichen am Bunkereingang.

    „Morbider Charme“

    Das ZDF erklärt die letzten Stunden des NS-Regimes im Kriegsgetümmel unumwunden zum Faszinosum. „Der Bunker ist die Bühne für das Ende des Dritten Reiches, für das Ende des schrecklichsten Krieges der Weltgeschichte. Für das Ende eines Wahnsinnigen, der einen Konflikt vom Zaun gebrochen hat, der über 50 Millionen Menschen direkt und indirekt das Leben gekostet hat“, so der Historiker Sven Felix Kellerhoff, leitender Redakteur für Zeit- und Kulturgeschichte der Welt und der Berliner Morgenpost, im Film. „Dass Menschen sich dafür interessieren und dass dieser morbide Charme gewissermaßen Interesse weckt, ist ganz natürlich.“

    Dramatischer Höhepunkt der Doku: Am 29. April heiratete Hitler seine Lebensgefährtin Eva Braun, die seit März 1945 im Bunker lebte. Weniger als 40 Stunden später, am 30. April, nahmen sich beide das Leben – Hitler durch einen Schuss in den Kopf, Braun durch Zyankali. Ihre Leichen wurden im Garten der Reichskanzlei verbrannt, wie es Hitler befohlen hatte. So die offizielle Version. Die Dokumentation stützt sich hier auf Berichte von Hitlers Adjutanten Otto Günsche und Kammerdiener Heinz Linge, die die Leichen gefunden und verbrannt haben wollen.

    Wirklich neue Erkenntnisse fördert die Sendung von „Terra X History“ also nicht zutage. Warum also gerade jetzt? Und wieso betont Historiker Kellerhoff in der Dokumentation so vehement, dass jegliche Zweifel an Hitlers Selbstmord unbegründet seien. Die Gerüchte, der Diktator sei aus dem belagerten Berlin entkommen, führt er auf eine bewusste Desinformationskampagne Stalins zurück, der die Westmächte verunsichern wollte.

    Die Rattenlinien

    Tatsächlich gibt es nach wie vor Autoren und Dokumentarfilmer, die der Meinung sind, dass Hitler seinen Selbstmord nur inszeniert habe und dann nach Südamerika geflohen sei. Vor allem Argentinien wird immer wieder als mögliches Zielland des NS-Führers genannt. Dorthin führten die sogenannten Rattenlinien, deren Spuren wir im Dossier „Geheimakte Hitler“ in unserer Mai-Ausgabe (Titelthema: „Die Diktatorin – Blitzkrieg gegen die Völker“) verfolgen.

    Dazu schreibt unser Autor Timo Beil in seinem Artikel „Die geheimen Netzwerke der Nazis“:

    „Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ein verdecktes Netzwerk aufgebaut, um Nazis nach der sich abzeichnenden Niederlage des Deutschen Reiches außer Landes schmuggeln zu können. Dafür hat sich der Begriff der Rattenlinien eingebürgert. Schlüsselfigur war ein katholischer Geistlicher: der kroatische Pater Krunoslav Draganovic. Er organisierte – mit Rückendeckung des Vatikans – das geheime Netz, das mit Unterstützung des österreichischen Bischofs Alois Hudal unter anderem Plätze auf Auswandererschiffen, vornehmlich nach Südamerika, besorgen konnte. Bis 1962 arbeitete Draganovic auch mit dem amerikanischen Geheimdienst CIC zusammen.“

    Und weiter:

    „Die katholische Kirche mit ihrer päpstlichen Hilfskommission sah sich in der Pflicht, den Millionen von Flüchtlingen zu helfen, die nach dem Krieg durch das verwüstete Europa zogen. Diese Flucht beruhte nicht zuletzt auf der Angst vor den Sowjets, die ihre Herrschaft in Ost- und Mitteleuropa durchsetzten. Da der Vatikan eine klare antikommunistische Position vertrat, hatte man wenig Skrupel, auch einige Kriegsverbrecher der Achsenmächte in Sicherheit zu bringen.“

    Geografisch bot sich Südtirol als Anlaufpunkt an: Da Italien 1943 die Seiten gewechselt hatte, gab es dort keine alliierten Truppen. Deutsche konnten sich weitgehend unbehelligt treffen. Danach ging es meist weiter nach Genua, weil dessen Hafen weniger stark kontrolliert war als etwa der von Hamburg. Das Internationale Rote Kreuz stellte Papiere aus. Zielland war zumeist Argentinien mit seinem Staatschef Juan Peron, der den Deutschen positiv gegenüberstand und auch internationale Faschisten beherbergte.

    Aus den CIA-Akten: Mit diesem Foto wollte SS-Offizier Phillip Citroen belegen, dass er Hitler 1954/55 in Kolumbien getroffen hatte. Foto: CIA

    Die Akten der CIA und des FBI

    Könnte auch Hitler über eine solche Rattenlinie unerkannt entkommen sein? Die 2015 ausgestrahlte US-Dokumentation „The Day Hitler Died“ thematisierte dies, indem sie Interviews von 1948 mit Hitlers Vertrauten wie Traudl Junge nutzte, die von einem Anwalt der US-Marine geführt wurden.

    Diese Gespräche sollten die Fluchttheorien widerlegen, doch die Tatsache, dass diese so lange verschollen gewesen sein sollen, nährte eher die Skepsis an deren Authentizität.

    Größeres Aufsehen erregte allerdings die Dokumentarserie „Hunting Hitler“, die der History Channel von  2015 bis 2018 ausstrahlte. Die Macher behaupten, Hitler sei nach Kolumbien geflüchtet und habe dort ein «Viertes Reich» geplant.

    Dabei stützen sie sich auf 2014 freigegebene FBI-Dokumente, unter anderem ein Memo von FBI-Chef J. Edgar Hoover vom 21. September 1945, in dem es heißt:

    „Es gibt keine definitive Bestätigung, dass Hitler tot ist.“

    Die Akten dokumentieren zahlreiche unbestätigte Hinweise von Informanten, die den Diktator in Argentinien, Brasilien oder Kolumbien gesehen haben wollten. Ein Bericht beschreibt einen Mann mit „deutschem Akzent“ in einer abgelegenen Gegend Kolumbiens, ein anderer erwähnt eine Sichtung in einem Café in Buenos Aires.

    Eine ganz andere Geschichte erzählte der ehemalige SS-Mann Phillip Citroen. Seine Aussagen sind in einer CIA-Akte dokumentiert, die 2017 freigegeben wurde. Citroen behauptete, dass er Hitler – der sich Adolf Schüttelmayer genannt habe – nach dem Zweiten Weltkrieg regelmäßig in Kolumbien getroffen haben will, bevor der Diktator nach Argentinien weitergezogen sei. „Er fühlte sich in Kolumbien nicht sicher genug“, so der Informant, der damals in Tunja, einer abgelegenen Stadt in den kolumbianischen Anden, lebte. Citroen konnte sogar ein grobkörniges Foto beibringen, das ihn und Hitler zeigen soll.

    Das Dossier unserer Mai-Ausgabe. Hier bestellen.

    Eichmann, Bormann, Kammler

    Im Dossier „Geheimakte Hitler“ in der Mai-Ausgabe von COMPACT folgen wir diesen und weiteren Spuren, damit Sie sich selbst ein Bild davon machen können. Und nicht nur das: Wir untersuchen auch andere Selbstmorde von Nazi-Größen – etwa Martin Bormann 0der Hitlers SS-Geheimwaffenchef Hans Kammler – und zeigen, dass hier die Sachlage noch fragwürdiger ist.

    Im Einzelnen finden Sie folgende Beiträge im Dossier „Geheimakte Hitler“ in COMPACT 5/2025:

    ➡️ Auf der Suche nach Hitler – Alte und neue Spuren eines Untoten: Brachte sich der NS-Diktator wirklich 1945 im Führerbunker um – oder konnte er nach Südamerika entkommen? Letzteres geistert schon seit Jahrzehnten durch die Medienlandschaft – und erlebte unlängst ein überraschendes Revival.

    ➡️ Die geheimen Netzwerke der Nazis – Rattenlinien nach Südamerika: Über die sogenannten Rattenlinien flüchteten zahlreiche NS-Täter nach dem Krieg nach Südamerika. Manche fanden auch den Weg in die USA. In jedem Fall waren die Operationen gut vorbereitet.

    ➡️ Das schwarze Phantom – Wie SS-Geheimwaffenchef Kammler entkam: Offiziell soll Hitlers Geheimwaffenchef Hans Kammler im Mai 1945 Selbstmord begangen haben. Doch inzwischen zweifelt sogar der Mainstream an dieser Version. Tatsächlich führen Spuren nach Amerika.

    Lassen Sie sich vom Mainstream nicht aufs Glatteis führen! Die volle Wahrheit erfahren Sie im Dossier „Geheimakte Hitler“ der Mai-Ausgabe von COMPACT (Titelthema: „Die Diktatorin – Blitzkrieg gegen die Völker“). Hier bestellen.

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