Molotowcocktails, Schüsse, brennende Cybertrucks: Die Anschläge gegen Fahrzeuge und Einrichtungen von Tesla häufen sich. Die US-Regierung wertet dies nun als Terrorismus und will hart durchgreifen. In seiner Biografie „Elon Musk“ zeigt der Journalist Ashlee Vance auf, wie das Tech-Genie zum Top-Unternehmer Amerikas aufgestiegen ist. Hier mehr erfahren.
Es ist ein Krieg gegen den amerikanischen Traum! Fahrzeuge in Flammen, Showrooms unter Beschuss, Ladestationen zerstört – die Attacken gegen Tesla erreichen ein neues, erschreckendes Niveau. Von Las Vegas bis Boston, von Portland bis South Carolina: Überall in den USA lodern die Feuer des Hasses gegen Elon Musks Elektroauto-Firma.
Brandanschläge in Deutschland
Und nicht nur dort: Auch in Deutschland gingen bereits mehrere Fahrzeuge der Marke in Flammen auf. In Berlin brannten allein in der vergangenen Woche vier Teslas innerhalb einer halben Stunde aus. Die Behörden gehen von einem politischen Hintergrund aus, sehen einen Zusammenhang mit Musks AfD-Unterstützung – darum ermittelt der zuständige Staatsschutz.

Ähnlich in Dresden: Im Februar zerstörten Feuer in zwei aufeinanderfolgenden Nächten zwei E-Autos von Tesla. Und im französischen Touluse wurden am 3. März sogar zwölf Modelle in Brand gesetzt, acht wurden vollständig zerstört. Sachschaden: 70.000 Euro. Dies sei „keineswegs zufällig“ gewesen, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft. Es seien mehrere Brandherde absichtlich gelegt worden.
Bereits im März 2024 führte ein Brandanschlag auf einen Hochspannungsmast nahe der Tesla-Gigafactory im brandenburgischen Grünheide zu einem Stromausfall und stoppte die Produktion. Eine linksextreme Organisation namens Vulkangruppe bekannte sich zu der Tat und nannte Umweltschutzgründe als Motiv. Der E-Autobauer erlitt Produktionsverluste von mehreren hundert Millionen Euro.
Molotowcocktails und Schüsse in Amerika
Noch schlimmer die Welle von Anschlägen in den USA: Ende Februar schleuderte ein Mann acht Molotowcocktails auf ein Tesla-Autohaus in Salem, Oregon. Der Täter war mit einem schallgedämpften AR-15-Gewehr bewaffnet – gefasst wurde er erst nach einer wilden Verfolgungsjagd. In Loveland, Colorado, wurde im Februar und März eine Filiale des Kfz-Herstellers in fünf einzelnen Angriffen mit Graffiti und Molotowcocktails attackiert. Zwei Verdächtige wurden verhaftet, einem droht bei Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft.
Am 3. März wurden sieben Tesla-Ladestationen in einem Einkaufszentrum in der Nähe von Boston, Massachusetts, in Brand gesetzt. Wenige Tage später wurde ein Geschäft der E-Auto-Marke in Tigard, Oregon, innerhalb einer Woche zweimal beschossen. Fenster zersplitterten, die Kugeln durchdrangen eine Bürowand, drei Fahrzeuge wurden beschädigt.
Etwa zur gleichen Zeit warf ein Täter in North Charleston, South Carolina, Molotowcocktails auf eine Tesla-Ladestation, setzte sich selbst versehentlich in Brand und wurde anschließend verhaftet, während in Seattle, Washington, vier Tesla-Cybertrucks auf einem Parkplatz vollständig ausbrannten. Auch hier ermittelt die Polizei wegen möglicher Brandstiftung.
Am 18. März gab es schließlich gleich zwei Attacken: In Las Vegas, Nevada, verwandelte ein Brandanschlag einen Tesla-Parkplatz in ein flammendes Inferno, mit roter Farbe wurde das Wort „Resist“ (Widerstand leisten) an mehrere Hauswände gesprüht, während in Kansas City, Missouri, zwei Cybertrucks auf dem Parkplatz eines Autohauses in Brand gesetzt wurden.
US-Regierung spricht von Terrorismus
Die Motive der Täter liegen auf der Hand: Sie lassen ihren Frust über die Zusammenarbeit von Unternehmenschef Elon Musk mit US-Präsident Donald Trump, vor allem im Rahmen der Effizenzbehörde DOGE, an den Fahrzeugen und Einrichtungen von Tesla aus. Doch die US-Regierung will dem Treiben der Brandstifter nicht länger zusehen, stuft deren Taten nun als Terroranschläge ein.
Auf einer Pressekonferenz am Weißen Haus posierte Trump demonstrativ vor seinem neuen roten Tesla Model S und erklärte:
„Die Anschläge auf Einrichtungen des E-Autobauers Tesla sind inländischer Terrorismus.“
Seine Botschaft an die Täter: „Ich werde sie stoppen!“ Und er fügte hinzu: „Wenn die Täter festgenommen werden, wird sich zeigen, dass sie von Leuten bezahlt werden, die politisch auf der linken Seite stehen.“ Für ihn sind die Angriffe auf Tesla sogar schlimmer als der sogenannte Sturm auf das Kapitol vom 6. Januar 2021, deren Teilnehmer der US-Präsident jüngst begnadigt hatte.
„Die Täter könnten bis zu 20 Jahre Haft bekommen, und sie werden es bekommen. Es wird keine mildernden Umstände und keine Begnadigungen geben“, so Trump, der auf seiner Plattform Truth Social in großen Lettern drohte: „Wir suchen Euch!“ Ein klares Signal: Wer Tesla angreift, greift Amerika an!
Justizministerium und FBI ermitteln
Das sieht auch Trumps Justizministerin Pat Bondi so. „Die Welle gewalttätiger Angriffe auf Tesla-Gelände ist nichts anderes als innerstaatlicher Terrorismus“, erklärte sie dieser Tage in Washington. Und sie fügte hinzu:
„Wir werden die Ermittlungen fortsetzen und strenge Strafen gegen alle Beteiligten verhängen – auch gegen jene, die im Hintergrund diese Verbrechen koordinieren und finanzieren.“
Bei Fox News zeigte sich Bondi entschlossen: „Sie zielen auf Tesla-Besitzer, auf Tesla-Häuser, auf Elon Musk, der unser Land retten will – das wird nicht toleriert!“ Inzwischen hat das FBI unter der Leitung seines neuen Direktors Kash Patel die Joint Terrorism Task Force, eine Koordinationsgruppe mehrerer Strafverfolgungsbehörden, eingeschaltet – die Jagd läuft auf Hochtouren.
Ab in den Gnadenlos-Knast von El Salvador?
Für die Täter und ihre Hintermänner könnte es ganz dicke kommen, denn inzwischen überlegt Trump sogar, die Verbrecher nicht in den USA zu inhaftieren, sondern nach El Salvador in den Mega-Knast Cecot zu schicken. Dorthin wurden erst kürzlich über 200 Mitglieder der schwerstkriminellen venezolanischen Gang Tren de Aragua verbracht.
Die Überführung krimineller Migranten in den lateinamerikanischen Staat beruht auf einem Abkommen zwischen der US-Regierung und dem salvadorianischen Hardliner-Präsidenten Nayib Bukele. Dieser hatte Trump sogar angeboten, nicht nur ausländische Straftäter, sondern auch verurteilte US-Bürger in dem Gefängnis aufzunehmen. Die New York Times zitierte ihn mit den Worten:
„Wir haben den Vereinigten Staaten die Möglichkeit angeboten, einen Teil ihres Gefängnissystems auszulagern.“
Darauf kam Trump nun im Zusammenhang mit den Tesla-Anschlägen zurück. „Ich freue mich darauf, zuzusehen, wie diese kranken terroristischen Gangster für das, was sie Elon Musk und Tesla antun, zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt werden. Vielleicht könnten sie diese Strafe in den Gefängnissen von El Salvador verbüßen. Die erst kürzlich für ihre hervorragenden Bedingungen bekannt geworden sind“, postete der US-Präsident am Freitag süffisant auf Truth Social.
„Wer Tesla ins Visier nimmt, wird durch die Hölle gehen“
Elon Musk selbst blickt fassungslos auf die Geschehnisse. „Hat es jemals ein solches Maß an koordinierter Gewalt gegen ein friedliches Unternehmen gegeben?“, fragt er am Donnerstag auf X. „Ich verstehe, wenn jemand ein Produkt nicht kaufen will, aber das ist extremes Feuerlegen und Zerstörung!“
Auch der Tech-Milliardär und Trump-Berater sieht eine „extreme Terrorismus-Kampagne“ am Werk. Zugleich stellte er klar:
„Die schlimmsten Bösewichte sind die, die die Tesla-Terror-Kampagne finanzieren.“
Zuvor hatte Musk auf X Videos von brennenden Teslas geteilt und dazu vermerkt: „Todessdrohungen, das Beschießen von Tesla-Stores und das Niederbrennen von Superchargern sind definitiv keine legitimen Formen des Protests!“
Sein Unternehmen hat derzeit an mehreren Fronten zu kämpfen: Die Tesla-Aktie hat deutlich verloren, die Verkäufe sinken, der Ruf des Autokonzerns leidet, zumindest bei der bisherigen Stammklientel. „Die Marke Tesla steckt in der Krise“, warnte Experte Alexander Edwards unlängst in der Frankfurter Rundschau.
Doch Trump steht zu seinem Verbündeten. „Er sollte nicht dafür bestraft werden, dass er ein Patriot ist“, sagte er über Musk vergangene Woche. Für den Präsidenten ist klar: Die Anschläge treffen nicht nur Musk, sondern jeden Amerikaner, der an Technologie und Fortschritt glaubt. „Wer Tesla ins Visier nimmt, wird durch die Hölle gehen“, so seine klare Botschaft an die Terroristen.
In seiner Biografie „Elon Musk: Tesla, Paypal, Space X – Wie Elon Musk die Welt verändert“ zeichnet der Journalist Ashlee Vance den kometenhaften Aufstieg des Tech-Unternehmers nach und entschlüsselt das Geheimnis seines Erfolgs. Endlich mal kein Anti-Musk-Buch! In der preiswerten Taschenbuch-Ausgabe hier erhältlich.