Geopolitische Bombe: Palästinenser sollen in Nachbarländer vertrieben werden. Netanjahu freut sich.
Gerade hatte sich noch die ganze Welt gefreut, dass Trump einen Waffenstillstand für Gaza zustandsgebracht hat, dann kommt gestern das: Beim Staatsbesuch von Netanjahu in Washington verkündete der US-Präsident, dass die USA die Kontrolle über den Gaza-Streifen übernehmen und ihn „von allen gefährlichen Bomben und Tunneln befreien“ wollen. Die USA könnten aus dem Küstenstreifen die „Riviera des Nahen Ostens“ machen. Für den Wiederaufbau wolle er die zwei Millionen Bewohner Gazas in die Nachbarländer umsiedeln – vor allem nach Ägypten und Jordanien. „Umsiedeln“ ist ein Euphemismus für Vertreibung… Gaza soll in „langfristiges Eigentum der USA“ übergehen. Sorry, das ist astreiner Kolonialismus.
Die israelische Regierung, allesamt Krypto- oder Hardcore-Faschisten, sind entzückt. Die arabische Welt lehnt knallhart ab, selbst US-Freund Saudi-Arabien. Aus Trumps Administration und dem MAGA-Umfeld war bisher keine Kritik zu hören. Eigentlich müssten Leute wie Alex Jones, Tulsi Gabbard oder Steve Bannon, die es mit „America First“ und dem Rückzug von anderen Kontinenten ernst meinen, scharf dagegen opponieren. Bislang habe ich nur eine Kritik von Nicholas J. Fuentes, einem einflussreichen Rechtsblogger, gesehen.

Hatte man beim Waffenstillstands-Durchbruch noch geglaubt, dass Trump sich aus den Fängen der zionistischen Lobby befreit hätte, zeigt sich jetzt, dass er deren Vertreter in seiner Familie, nämlich seinem Schwiegersohn Jared Kushner, doch noch feuchte Träume wahr gemacht hat. Dieser regte im März 2024 britischen Guardian an, die wertvollen Grundstücke in bester Uferlage am östlichen Mittelmeer gewinnbringend zu vermarkten.
Kushner empfahl schon damals, im Rahmen der „allgemeinen Säuberung von Gaza“ die entsprechenden Gebiete freizuräumen. Und das möglichst dauerhaft, etwa mit einer Vertreibung der bisherigen Bewohner in die Wüste Negev. Wenn er für Israel verantwortlich wäre, würde er die Zivilisten etwa aus Rafah herausholen und „mit Diplomatie“ nach Ägypten bringen. „Ich denke, dass es jetzt der richtige Schritt wäre, den Negev zu öffnen, dort ein sicheres Gebiet zu schaffen, die Zivilisten hinauszuschicken und dann hineinzugehen und die Arbeit {er meint wohl: die militärische Eroberung} zu Ende zu bringen.“
Bleibt abzuwarten, wie Trump das durchsetzen will. Nachdem Israels Armee mit der Hamas nicht fertig wurde, wird die US Army das wohl auch nicht hinbekommen. Aber das Sterben könnte neue schreckliche Dimensionen annehmen.