Sie sei mit einem Zug gefahren, in dem sich Fußballfans befunden hätten, die immer wieder AfD-Parolen gerufen hätten. Als sie dies filmen wollte, sei sie unvermittelt angegriffen worden, rassistische Parolen wären ertönt, sogar eine Bierflasche wäre ihr an den Kopf geworfen worden – so schilderte die Gökay Akbulut, Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, einen Vorfall, der sich am Samstagabend in einer Regionalbahn zwischen Stuttgart und Heidelberg ereignet haben soll. Die Empörung der linksgrünen Öffentlichkeit war groß, ein perfekt zu instrumentalisierender Vorfall schien gefunden. Doch jetzt gibt es eine Wendung: Möglicherweise hat sich alles ganz anders zugetragen und Frau Akbulut war eher Täter als Opfer. In der neuen COMPACT-Spezial „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen” zeigen wir, wie blank die Nerven der etablierten Parteien wenige Wochen vor der Bundestagswahl liegen. Hier mehr erfahren.
„Dieser Angriff zeigt erneut, wie gefährlich die rechtsextreme Bedrohungslage in Deutschland ist – insbesondere für Frauen und Migrant*innen“, erklärte Elwis Capece, Landessprecher der Linken Baden-Württemberg, am Tag nach der „Tat“. Tatsächlich scheint sich aber eher zu zeigen, wie versucht wird, mit politischer Instrumentalisierung von eigenem Fehlverhalten abzulenken. „Polizei schildert Angriff auf Linken-Politikerin Akbulut anders als sie selbst“ berichtet aktuell die WELT und stellt den Vorfall gänzlich anders dar. Frau Akbulut soll es nämlich gewesen sein, die – offenbar stark betrunken – andere Fahrgäste belästigt hätte. Anschließend sei es zu Auseinandersetzungen gekommen, die jedoch von Akbulut begonnen worden sein sollen:
„Mehrere Zeugen gaben laut dem Dokument an, dass die Politikerin daraufhin eine Flasche in Richtung eines Fans geworfen habe. Diese habe den Kopf eines Mannes knapp verfehlt. Aus der Fangruppe heraus sei etwas zurückgeworfen worden und habe Akbulut am Kopf erwischt. Ob es sich um eine Dose oder eine Bierflasche gehandelt habe, sei ungeklärt.“
Rückt die Linken-Politikerin jetzt selber ins Visier der Justiz?
Der „Stuttgarter Zeitung“ liegen sogar Zeugenaussagen vor, wonach die Linken-Bundestagsabgeordnete zunächst eine Weinflasche in Richtung der mitfahrenden Fußballfans geworfen haben soll. Sollten diese Schilderungen zutreffen, müsste die Staatsanwaltschaft die Einleitung strafrechtlicher Ermittlungen wegen einer möglichen falschen Verdächtigung gegen Akbulut prüfen. Es wäre nicht der erste juristische Ärger für Akbulut, die im Sommer 2023 sogar zwischenzeitlich bei einem Türkei-Besuch festgenommen wurde. Erfreulicherweise haben lokale Medien die Pressemitteilung der Linkspartei und die Schilderungen von Akbulut dieses Mal nicht einfach übernommen, sondern eigene Recherchen angestellt – immerhin war der Zug prall gefüllt und es gab dutzende Zeugen der Szenerie. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Vorfall für die Linkspartei, wenige Wochen vor der Bundestagswahl, zu einem Eigentor werden könnte. Und das völlig verdient, denn wer auf die Empörungsmaschinerie setzt, kann sich auch verzocken.
Ob Akbulut noch im nächsten Bundestag sitzen wird? Der Linkspartei droht das parlamentarische Aus, die SED-Nachfolgepartei könnte den Wiedereinzug verpassen. In der neuen COMPACT-Spezial „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen” zeigen wir, wie knapp und spannend es dieses Mal werden wird. Jetzt bestellen!