Maggi-Würze ist beliebt, weil sie Gerichten einen herzhaften Geschmack verleiht. Dabei beinhaltet die braune Tunke überhaupt keine Kräuter, dafür aber umso mehr Chemie. Wie sie Fertigprodukte durch natürliche Zutaten ersetzen können verrät Ihnen „Selber machen statt kaufen – Küche“ – wertvolle Tipps zu einem günstigen Preis. Hier mehr erfahren.

    Wer erinnert sich nicht gerne an die Tage, an denen Mutti oder Oma eine kräftige Kartoffelsuppe kredenzt hat. Richtig lecker mit Wiener Würstchen oder auch mal ganz ohne Fleischeinlage. Das war wunderbar, ein Traum! Vielleicht werden Sie dann am Tisch auch gern mal zur Maggi-Flasche gegriffen haben – ein, zwei Spritzer, das verlieh dem Gericht einen zusätzlichen Pep.

    Hätten Sie das mal lieber nicht getan, denn in der Würze sind überhaupt keine Kräuter enthalten, dafür aber einige künstliche Zusatzstoffe, die der Gesundheit nicht gerade förderlich sind und in einem guten Essen eigentlich nichts zu suchen haben. Maggi-Würze ist eben kein Natur-, sondern ein Industrieprodukt.

    Chemielabor statt Küche: So werden inzwischen viele Fertigprodukte hergestellt: Fishman64 | Shutterstock.com

    Beim Blick auf die Maggi-Zutatenliste denkt man eher an einen Chemiebaukasten als an ein Gewürz. Einer der Hauptbestandteile ist Mononatriumglutamat (MSG), das der braunen Brühe den markanten Geschmack verleiht. Der Geschmacksverstärker MSG ist oftmals ziemlich unverträglich, bei manchen Menschen ruft er Kopfschmerzen, Übelkeit oder allergischen Reaktionen hervor.

    Ein weiterer bedenklicher Inhaltsstoff der Maggi-Würze ist Natriumguanylat. Diese künstliche Substanz verstärkt ebenfalls den Geschmack von Lebensmitteln und wird oft zusammen mit MSG verwendet. Natriumguanylat kann bei manchen Menschen ähnliche Reaktionen wie Mononatriumglutamat hervorrufen – man sollte darauf ebenso verzichten. Und als wäre das nicht schon genug, ist Maggi auch noch mit künstlichen Aromen und Konservierungsstoffen angereichert. Das verdirbt einem den Appetit!

    Würzige Liebstöckel-Paste

    Dabei gibt es eine ganz natürliche Alternative zur Industrie-Würze – nämlich genau das Kraut, das die Tunke nachahmen soll: Liebstöckel. Nicht umsonst spricht man im Volksmund von „Maggikraut“. Und daraus kann man eine haltbare Liebstöckel-Würzpaste herstellen, die genau wie Maggi verwendet wird. Wie das geht, erfährt man in dem Ratgeber „Selber machen statt kaufen – Küche“, der 137 gesündere Alternativen zu Fertigprodukten vorstellt.

    Viel leckerer als Maggi: Eine Würzpaste aus Liebstöckel. Foto: Smarticular

    Die Herstellung und Lagerung der selbst gemachten Maggi-Alternative ist denkbar einfach: Für einen Jahresvorrat der Paste benötigt man lediglich 350 Gramm Liebstöckelblätter 50 Gramm Salz. Zunächst wäscht man frische Liebstöckel-Blätter und tupft sie vorsichtig trocken. Zusammen mit dem Salz zerkleinert man dann die Blätter im Mixer, bis sich das Salz gelöst hat und eine homogene Masse entstanden ist.

    Anschließend kann man die selbst hergestellte Paste in Gläser abfüllen, verschließen sowie kühl und dunkel lagern. Das Endprodukt schmeckt äußerst würzig, ist fein dosierbar und über ein Jahr lang haltbar, wenn mindestens ein Teil Salz auf sieben Teile Liebstöckel kommt.

    Liebstöckel-Würfel für den Froster

    Der dem Ratgeber „Selber machen statt kaufen – Küche“ zeigt aber eine weitere Alternative auf, die noch schneller geht, noch frischer und dazu gegebenenfalls noch salzfrei ist: Liebstöckel-Würfel zum Einfrieren. Dazu benötigt man lediglich 1-2 Bund von dem schmackhaften Kraut, das nach dem Waschen und Trockentupfen mitsamt Stielen und Blättern grob gehackt wird.

    Danach zerkleinert man den Liebstöckel mit einem Mixer oder einem Pürierstab, bis eine Art dickes Pesto entsteht. Diese Paste gibt man dann in kleinen, eventuell unterschiedlich großen Portionen in Eiswürfelformen und friert sie ein. Nach mehreren Stunden kann man die Liebstöckel-Würfel auch platzsparend in eine Gefrierdose umfüllen.

    Liebstöckel-Würfel aus dem Eisfach: Damit können Sie das ganze Jahr über würzen. Foto: Smarticular

    Je nach Liebstöckel-Menge und Größe der Eiswürfelbehälter erhält man bis zu 50 Portionen. Die geschmacksintensiven, gefrorenen Würfel bieten zudem den Vorteil, dass man die Salzmenge unabhängig davon bestimmen oder auch gänzlich auf Salz verzichten kann.

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    Übrigens: Liebstöckel treibt im Frühjahr aus, ab Mai bis in den September können die Blätter, die der glatten Petersilie ähnlich sehen, geerntet werden. Im Laufe des Sommers lagert der Liebstöckel allerdings vermehrt Bitterstoffe ein, so dass die beste Erntezeit vor der Sommerblüte liegt. Mit der Paste oder den gefrorenen Würfeln kann man die Würze unabhängig von der Jahreszeit verwenden. Und die Maggi-Flasche kommt nicht mehr auf den Tisch!

    Maggi ist nur ein Beispiel von vielen: Wie Sie überteuerte und ungesunde Industrieprodukte komplett ersetzen können, zeigt Ihnen der Ratgeber „Selber machen statt kaufen – Küche“. 137 Rezepte für Ihre Unabhängigkeitserklärung von der Konsumgesellschaft. Hier bestellen.

    5 Kommentare

    1. Putzfrau 80+ am

      Was in Ihrem Artikel fehlt: Maggi wurde ursprünglich als " Sojasaucen-Imitation " von Herrn Naggi erfunden. Die heutige Chemiepampe ist eine Weiterentwicklung. Ich bevorzuge , da ich gerne asiatisch inspiriert koche, das (auf natürliche Art aus Sojabohnen/ Weizen fermentierte ) Original, von dem es in ja jedem Teil Ostasiens Varianten gibt. Man muss halt nur die Zutatenliste lesen. Für asiatische Fischsauce und Chilisaucen wie Sriracha u .a.
      gilt das Gleiche. Wenig bekannt ist auch, dass Tofu, der uns als Fleischersatz aufgenötigt werden soll, in den Originalrezepten meist ausgepresst und dann zur Streckung teurer Zutaten wie z.B Fleisch eingesetzt wird, weil er so behandelt Fremd-und Würzaromen aufsaugt. Dass er übrigens, da hormonwirksam, solo hauptsächlich in
      "buddhistischen" Gerichten verwendet wird, sollte man besser auch bedenken ….

    2. Hier spricht der geniale Chefkoch. So sollte es in der Tat gehandhabt werden.

    3. Ätzesüp (Erbsensuppe) ohne Liebstöckel ist wie eingeschlafene Füß. Maggi schmeckt kaka und wird deshalb seit Jahrzehnten in meiner Qualitätsküche durch Liebstöckel ersetzt. Zu den Erbsen gehört das sogenannte Suppengrün (Möhren, Sellerieknolle, ? Porree und Petersilie) und selbstverständlich Toffeln. Dazu kredenzt der 5-Sternekoch kleingeschnittene Wiäner, aber durchwachsener Speck für die es deftig lieben, geht auch.

      Bon appetit mes amis! (In dem Fall heißt das Freunde und nicht Amis)

    4. Friedenseiche am

      danke

      ihr habt mich gerade daran erinnert dass ich noch Bärlauch Pesto im Kühlschrank habe

      kommt nachher auf die Vollkornnudeln

      :-)

      • HERBERT W. am

        Sollte man beides im Garten haben. Und einiges andere ebenfalls. Ein armer Wicht, der nur seinen Rasen hätschelt oder sich gar an seiner Schotterwüste ergötzt!