Genau 154 Jahre nach ihrem ersten Angriff auf Wien versuchten es die Osmanen erneut – unter schrecklichen Gräueltaten. Deutsche und Polen verteidigten gemeinsam das Abendland. Ein Auszug aus unserer Sonderausgabe „Mit Blut und Eisen – Die großen Schlachten unserer Geschichte“, die jetzt jeder Bestellung in unserem Online-Shop automatisch als Geschenk 🎁 beigelegt wird. Hier bestellen und Gratis-Ausgabe mitnehmen.

    Mit großem Pomp überreichte Sultan Mohammed IV. seinem Großwesir Kara Mustafa die grüne Fahne des Propheten. An diesem 3. Mai 1683 brach das etwa 160.000 Mann nebst 200 Kanonen zählende Heer des Osmanischen Reiches von Adrianopel (heute Edirne) auf und marschierte in Richtung Belgrad. Doch die serbische Stadt war nicht das Ziel des Kriegszuges. Kara Mustafa, ein von Ehrgeiz und Machtgier erfüllter Mann, wollte etwas erreichen, woran die Türken 1529 gescheitert waren – die Eroberung von Wien, der Schlüsselfestung des christlichen Abendlandes.

    So staunten die lebenslustigen Wiener nicht schlecht, als Kaiser Leopold I. am 7. Juli 1683 mit großem Gefolge die Stadt verließ und nach Linz zog. Zwar hatte man von einem riesigen Türkenheer gehört, das von Osten her anrückte, aber dass die Gefahr so groß und so nahe war, wollten die Wenigsten wahrhaben.

    Als einen Tag später der kaiserliche General Herzog Karl von Lothringen aus Schwechat kommend über die Donaubrücken mit 4.000 Mann Kavallerie in Wien einrückte und kurz darauf 6.000 Infanteristen folgten, zeigte sich der Ernst der Lage. Schon am 5. Juli hatten die Osmanen das westungarische Raab erreicht. Wiens Stadtkommandant Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg ergriff sofort Gegenmaßnahmen.

    Großwesir Kara Mustafa wurde wegen seiner Niederlage wenig später hingerichtet. Unbekannter Künstler, 17. Jahrhundert. Bild: CC0, Wikimedia Commons

    Plünderung, Mord und Sklaverei

    Einschließlich der Bürgerwehr zählten die Verteidiger nur 15.000 Mann. Aber die Donaumetropole besaß starke Mauern, sie waren in den vorherigen Jahren nach modernen Fortifikationsmethoden ausgebaut worden. Zwölf mächtige, sich gegenseitig flankierende Bastionen umgaben den Stadtkern etwa im Bereich der heutigen Ringstraße.

    Belagerungsartillerie konnte diese Festung kaum ernsthaft gefährden. Die Verteidiger durften – anders als bei der ersten Türkenbelagerung 1529 – auch auf Unterstützung von außen hoffen. Papst Innozenz XI. hatte nicht nur große Geldbeträge für den Krieg aufgebracht, sondern auch ein Bündnis zwischen dem Kaiser und König Jan Sobieski von Polen vermittelt. Gemeinsam mit den deutschen Reichsfürsten sollte dessen Heer die Belagerung Wiens sprengen.

    Die Bevölkerung Niederösterreichs wurde von den Angreifern auf ihrem Vormarsch wieder aufs Schlimmste malträtiert. Ihre „Renner und Brenner“ genannten Horden plünderten, mordeten, ließen Häuser, Gehöfte und Kirchen in Flammen aufgehen, verschleppten Tausende als Sklaven nach Anatolien. Alle Orte rings um Wien wie Hainburg, Schwechat, Pellendorf und Laa wurden niedergebrannt.

    Dieses Treiben, gelegentlich als christliche Propaganda abgetan, bestätigte ein unverdächtiger Zeuge. Der osmanische Hofbeamte und Geschichtsschreiber Mehmed Aga befand sich 1683 in der unmittelbaren Gefolgschaft Kara Mustafas und berichtet über die türkische Soldateska:

    „Da dehnten sie ihre Raubzüge aus und zerstörten unterwegs die Dörfer, Städte und Burgen, machten die Männer nieder, führten die Frauen und Kinder in die Gefangenschaft ab, verbrannten die Wohnstätten und Saatfelder zur Gänze und verwüsteten und verheerten die Länder der Ungläubigen derartig, dass sie auch nach hundert Jahren ihren früheren Zustand der Blüte nicht wieder erreicht haben dürften.“

    Und weiter: „Es verfielen auch die Enthaltsamen unter ihnen dem Trunke und begannen, die mannigfaltigsten Übeltaten und unbegreifliche Schändlichkeiten zu verüben.“

    Blutige Kämpfe

    Am 14. Juli standen Kara Mustafas Truppen vor der Stadt. Der Großwesir errichtete seine Zeltburg auf der Schmelz, einer Wiesenfläche westlich der Stadt, heute der Gemeindebezirk Rudolfsheim. Am folgenden Tag begann die Beschießung. Schon am 16. Juli war Wien eingeschlossen – von Nußdorf im Norden über Dornbach im Westen bis Simmering im Süden. Allerdings nicht gänzlich. Karl von Lothringen war am 16. aus der Stadt auf das linke Donauufer gezogen und verhinderte so die totale Umzingelung der Metropole.

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    Bald merkte Kara Mustafa, dass seine meist kleinkalibrigen Kanonen nur wenig gegen die Stadtmauern ausrichten konnten. Der Wesir ließ daraufhin Gräben ziehen und Tunnel mit Sprengminen graben. Die Türken wühlten sich durch die Erde bis zu der im Südwesten gelegenen Löwelbastion und der benachbarten Burgbastion. Hier explodierte am 2. August die erste Mine und riss Teile der Stadtmauer ein. (…)

    Die Polen kommen

    Anfang September wurde die Lage kritisch. Unter den Verteidigern wütete eine Ruhrepidemie; Munition, Medikamente und Lebensmittel gingen zur Neige, mehrere Bastionen lagen in Trümmern. Starhemberg schickte einen dringenden Hilferuf an Karl von Lothringen, der mit seinen Truppen nördlich von Wien auf Verstärkung wartete. Endlich, am 9. September, überquerten die Polen unter Jan Sobieski 30 Kilometer nordwestlich von Wien bei Tulln die Donau, um sich mit den deutschen Kontingenten zu vereinigen. Und in der Nacht vom 11. auf den 12. September (die Belagerung dauerte nun schon 60 Tage) stiegen von der Anhöhe des Kahlenbergs Leuchtraketen auf. Sie signalisierten das Nahen des Entsatzheeres vom nördlichen Rand des Wienerwaldes.

    eugen von savoyen
    Auf sämtlichen Schlachtfeldern siegreich – Prinz Eugen von Savoyen war ein Vorbild seiner Männer. Gemälde (1718) von Jacob van Schuppen (1670–1751). Bild: CC0, Wikimedia Commons

    Hier hatte sich eine beträchtliche Streitmacht versammelt. 76.000 Mann standen bereit, davon 24.000 aus Polen (14.000 Kavalleristen) unter dem Kronfeldherren Stanislaw Jablonowski, 21.000 Mann (davon 13.000 Reiter) unter Karl von Lothringen und Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, dem legendären „Türkenlouis“.

    Dazu kamen 11.000 Bayern unter Feldmarschall Fürst Georg Friedrich von Waldeck und Kurfürst Max Emanuel, 10.500 Sachsen unter Kurfürst Johann Georg III. und etwa 9.500 Mann Reichstruppen aus dem fränkischen und schwäbischen Kreis unter Julius Franz von Sachsen-Lauenburg. Insgesamt führten sie 124 Geschütze mit sich. In den Reihen der Befreier von Wien kämpfte auch ein erst 19-jähriger Offizier, der es als Feldherr bald zu Weltruhm bringen sollte: Prinz Eugen von Savoyen. (…)

    Sieg am Kahlenberg

    Am 12. September 1683, einem Sonntag, kam es auf dem Gebiet des heutigen Wiener Stadtteils Währing zur Schlacht. Die christlichen Regimenter stiegen vom Kahlenberg herab. Ein Augenzeuge, der oberste Heeresrichter des Kaisers Johann Peter von Vaelckeren, berichtete: „Es war alles in eine solche stattliche Schlachtordnung eingerichtet, dass die Welt nicht leicht so etwas Ordentliches und Stattlicheres je wird gesehen haben. (…) Da war kein Fürst noch General, der nicht in der Front vor seinen Truppen als erster zum Treffen marschierte.“ (…) Ende der Textauszüge.

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    16 Kommentare

    1. Wie – Polen retten Wien vor den Türken? Mit einer mutigen Kavallerieattacke? Is nich drin …

    2. Es gibt im besten Deutschland "Sonne, Mond und Sterne"- Politiker, die nix als "Türkeipolitik und gute Börek machen" und trotzdem gewählt werden.

    3. jeder hasst die Antifa am

      Heutzutage haben es die Osmanen leichter Europa zu erobern,sie werden eingeladen von schwachsinnigen Regierungen.

      • Die Schwachsinnigen sind die Demokratiegläubigen.
        Die Berufsdemokraten dagegen wissen genau was sie tun.

    4. Oh mein Gott sei das nicht Gunther Wallraff alias Ali auf dem foto? Vielleicht kann er darüber auch mal ein buch schreiben aber dieses mal nicht über das sogennante "elend" der turken sondern über was sie da in Wien angericht haben. Viel braucht er nicht um sich zu maskieren: ein schnurrbart hat er schon.

    5. Sun Tsu : 1. nie eine Stadt belagern, wenn es nicht unumgänglich notwendig ist .
      2. die Stärke des Feindesaufklären , b e v o r man losschlägt . Statt sich vor den modernen Befestigungen die Augen zu reiben , weil diese Mauern so gar nicht an die große Mauer des Theodosius um Byzanz erinnerte , die rd. 1200 älter war.

      Sokrates : Besiegte Feldherren fallen besser in der Schlacht , als zum Sultan heim zu reisen, der dringend einen Sündenbock benötigt, den er opfern kann.

      • Friedenseiche am

        x
        ich wäre nicht zurück gegangen sondern in ein fremdes Land weit weg

        aber ich bin auch nur ein dümmer deutscher der erst gar keinen Krieg anfängt

    6. Es gab Zeite wo die Herrscher bzw. Befehlsgeber noch mit an der Front waren, heutzutage verpissen sich die großmäuligen und feigen Politschranzen und Generäle tief und weitweg in einem Bunker !
      Was für Helden aber auch.
      Hauptsache die brauchen ihre eigene Pelle nicht hinhalten und nutzen die hirngewaschenen Soldaten (Biobots) für ihre Kriegsgeilheit !

      • jeder hasst die Antifa am

        Darum heißt unsere oberster Feldherr auch Pisstorius,der verpisst sich bestimmt als erster wenn es knallt.

        • Mit Verlaub, er heisst Pissoirius (vielleicht auch Missoirius – wer weiss dass schon) – kassieren, gurgeln und wegspuelen. Aber vornehm naturalement – en francais, n est pas? Ansonsten, Monsieur Pissoirius sind sie (h)erzlisch eingeladen, (h)erzhaft irgendwo (h)inzupissen… .

        • @ Jeder… : Pistorius = Müller . Und Feldherr ist er so wenig wie E. Honecker einer war.

    7. Ottilie Renz am

      Heute wird Europa grenzenlos kaputtgemerkelt, zerbellenert und verbaerbockt.
      Bald steht nicht einmal mehr ein Meier mehr auf dem Stein.