Um 10,4 Prozent sind die Verbraucherpreise laut Statistischem Bundesamt im Oktober gestiegen. Zuletzt wurde ein solcher Wert während des Korea-Kriegs im Jahr 1951 gemessen. Was tun, wenn man Brot braucht, aber sich selbst den Bäcker um die Ecke kaum noch leisten kann? Von den Strom- und Gaskosten ganz zu schweigen! Lutz Geißler hat die Antwort.

    Wie von vielen Ökonomen erwartet ist die Inflation in Deutschland in diesem Herbst in den zweistelligen Bereich geklettert. Der Wert von 10.4 Prozent, der vom Statistischen Bundesamt für den Oktober 2022 gemessen wurde, stellt – wie schon im Vormonat – ein erneutes 71-Jahres-Hoch dar. Im Seüptember hatte die Teuerungsrate noch bei 10,0 Prozent gelegen

    20,3 Prozent Teuerung bei Lebensmitteln

    Sieht man sich die einzelnen Komponenten der Preissteigerung an, dann wird erst deutlich, wie dramatisch die Preissteigerungen ausfallen. Während sich Öl, Gas, Strom und andere Energieträger im Vergleich zum Vorjahr um satte 43 Prozent verteuerten, stiegen auch die Lebensmittelpreise um astronomische 20,3 Prozent an. Besonders dramatisch war die Teuerung bei Speisefetten und Speiseölen, die sich um sage und schreibe 49,7 Prozent verteuerten. Auch die Preise für Molkereiprodukte und Eier schossen um 28,9 Prozent nach oben.

    Hoffnungsvoll trotz Tränengas: Gelbwesten am 1. Dezember 2018 in Paris. Der Schock über diese Proteste hat dazu geführt, dass in Frankreich schon im vergangenen Jahr umfangreiche Strom- und Benzinpreisdeckel eingeführt wurden. Foto: COMPACT/MAM

    Das Ende der Fahnenstange dürfte damit noch nicht erreicht sein. Viele Versorger beginnen jetzt erst damit, ihre Preise zu erhöhen. Die Teuerung dürfte sich deshalb auch weiterhin in enorm hohen Dimensionen bewegen. Einige Wirtschaftswissenschaftler wie Ulrike Karstens, Volkswirtin bei dem Vermögensverwalter DWS, rechnen deshalb damit, dass die Inflation im Winter auf Werte von über 12 Prozent steigt.

    Glückliches Frankreich

    Das müsste nicht sein, wie der Blick auf unseren Nachbarn westlich des Rheins zeigt. In Frankreich lag die Inflation laut dem Statistikamt Insee in diesem September gerade einmal bei 5,6 Prozent. Das liegt fast 50 Prozent unter dem Wert in Deutschland und entspricht in etwa der Teuerungsrate, die in Deutschland noch im vergangenen Jahr gemessen wurde. Schon im vergangenen Jahr – und damit lange vor dem Krieg in der Ukraine – begann die Regierung Macron damit, die Strom- und Benzinpreise konsequent zu deckeln.

    Nun wurde auch noch ein Gaspreisdeckel eingeführt, obwohl im Atomstromland Frankreich eigentlich ohnehin viel weniger Gas verbraucht wird als in Deutschland. Die französische Regierung will aber offenbar keine Massenverarmung ihrer Bürger einfach so tatenlos hinnehmen. Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire äußerte nun:

    „Wir sind das einzige Land in der Eurozone, das Anstieg von Gas und Elektrizitätspreise antizipiert hat.“

    Deutschland hingegen steht wegen der hohen Energiepreise vor einer historischen Pleitewelle. Die „Ampel des Grauens“ wirkt – allerdings ganz anders, als sich das viele Bürger ursprünglich vorgestellt hatten. In Frankreich lassen die Bürger ihrer Regierung derweil keine Zeit zum Luftholen, derzeit wird dort beispielsweise der Fern- und Nahverkehr bestreikt. Offenbar – so die französische Lektion – kommt es am Ende allen Bürgern zugute, wenn sich ein Volk widerstandsbereit und rebellisch zeigt.

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    16 Kommentare

    1. Merkwürdig, daß die "Investigativ" – Journaille sich mit der Preisexplosion weinig, mit den Hintergründen gar nicht beschäftigt. Liegt wohl daran, daß man da sehr schnell auf die verantwortlichen Profiteure stoßen würde und die sind Schützlinge von Compact usw. Da kann man auch nicht mit geheimnisvollen "Hintergrundmächten" einseifen, die Geldherrscher aus der Schußlinie schwindeln.

    2. Naja, 10,x% vielleicht wenn man den DESTATIS-, Statista- oder IFO- Warenkorb zugrunde legt.
      Aus eigener Beobachtung seit Jahresbeginn 22:
      1kg Reis, Kaufland Eigenmarke: erst 0,99 jetzt 1,49€ = 50%.
      145g Thunfischkonserve: erst 1,09 jetzt 1,49€ (pikant)/ 1,79€ (in olivenöl).
      Pasta DelVerde/Buitino 1kg: erst ca. 2,12 jetzt 3,38€ = 38%.
      Mineralwasser, Kaufland Eigenmarke, 1,5l, ohne Pfand: erst 0,19 jetzt 0,25€ = 31%.

      Zu Joghurt, Käse, Süßwaren,…kann ich nix sagen. Eß ich nicht bzw. so selten (Käse) , daß es egal ist.
      Fleisch selbes Thema. Kaufe nur vom Fleischer/Jäger ein zwei Mal die Woche und bis auf nen Rehrücken is da alles ohnehin preisintensiv. Lieber für 40€/kg n schönen Sonntagsbraten haben, als sich täglich gemischtes Hack und Chemohähnchen zu geben.

      Fakt ist jedoch, daß – eben aufgrund der manipulativen Zusammenstellung des Warenkorbs (welcher Mensch bei Verstand kauft pro Jahr 0,7 Smartphones…) – die offiziellen Inflationsdaten weit hinter der tatsächlichen Inflation der reinen Lebenshaltungskosten (ohne Urlaub, Investitionsgüter wie Kfz, fiktive Konsumraten bei Elektronik und Unterhaltung) zurück liegen.

      Gottseidank schlägt es bisher nicht auf Alkohol, Tabak und den Schwarzmarktpreis von Haschisch durch.

    3. jeder hasst die Antifa am

      Das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, der Inflationszirkus geht dank Grüner Misswirtschaft jetzt erst richtig los

      • Wer sich die STASI Tante 16 Jahre gewählt hat, dem geht es nich viel viel zu gut!
        Wer dieser deutschen Politik und den Politikern noch immer auch nur ein Wort glaubt, dem ist eigentlich nicht mehr zu helfen.

    4. In Frankreich sind die Menschen irgendwie doch schlauer, scheint doch nicht etwa der Geist der Gallier von Asterix& Obelix ihre Atmosphäre zu prägen??? Man könnte einfach ja sagen!!! Irgendwie an Wahlen hat sich das Volk immer beteiligt und halt mal Rechts das Kreuz gesetzt aber auch die ganzen jahrelangen Straßenproteste unter den Gelbwesten scheinen Früchte zu tragen wenn ja im September der Inflationspreis 50% weniger als bei uns lag. Also lohnt es sich gegen die Obrigkeit zu protestieren. In unserem Krautreservat macht es mal wieder Dunkeldeutschland mit den ganzen Teilnehmern vor. So haben wir im April die gesamte Republik vor Crazy-Karl und seiner Zwangsnadel bewahrt. WIDERSTAND JETZT ERST RECHT!!!

      • Wernherr von Holtenstein am

        @ möller

        Daß die römische Präfektur in Gallien derart handelte und handelt, hat wohl weniger mit dem Wohlergehen der Helden Asterix und Obelix zu tun, sondern damit, daß es im gallischen Dorf inzwischen zuviele Makumbaixe und Achmedixe gibt. Und wenn die anfangen sollten zu frieren oder auch anderweitig zu darben, könnte es recht schnell zu Unannehmlichkeiten in Lutetia kommen. Makumbaix und Achmedix sind nun einmal ein wenig hitzköpfiger als Asterix und Obelix. Da läßt sich der römische Statthalter dort im Elyseé-Palast die öffentliche Ruhe und Ordnung gern ein paar Zauber-Sesterzen kosten.

        Und Boiorix und Teutobod sind eh an eisige Kälte und dünnen Haferbrei gewöhnt. Das macht das Blut etwas dickflüssiger, die halten das schon aus. Falls nicht, können sie ja immer noch gen Süden ziehen …

        Habe die Erix … äh, Ehre.

    5. Feste Kleidung am

      Nun, leider kenne ich mich nicht im Detail mit dem Warenkorb aus – wenn ich aber lese Teuerungsrate 20,3% Lebensmittel, und Energie 43% frage ich mich schon wie man auf 10,4% gesamt kommt! An sinkenden Mieten kann es dann wohl nicht liegen.

      • Ist der Warenkorb tatsächlich repräsentativ? Ich denke nicht. Wurde auch schon bemängelt/Verbraucherzentrale.
        Sonnenblumenöl..vor 2 Jahren knapp oder drunter 79-99 Cent, jetzt 2,49 Euro und teurer. Olivenöl wird auch nicht in der Ukraine hergestellt. Und Mehl/Raps auch nicht ausschließlich. Der Warenkorb besteht nicht permanent aus Gütern des täglichen Bedarfs.
        Brotpreise gleich Mondpreise, vor dem Coronadesaster zwischen 1,09-1,19 Euro/0,5 Kilo, als Markenbrot 1,89 bis 2,19 Euro.
        Hähnchenpfannen und Co lagen vor 2 Jahren zwischen 2,49-2,99 Euro, jetzt 4,49 Euro. Prinzenrollen uvm vorher zwischen 1.19-1,29 Euro, jetzt 1,79 Euro und vieles mehr.
        "Während sich Öl, Gas, Strom und andere Energieträger im Vergleich zum Vorjahr um satte 43 Prozent verteuerten, stiegen auch die Lebensmittelpreise um astronomische 20,3 Prozent an."
        Auch zum Vorjahr..20,3%.., fangt mal bei 2019/2020 nachzurechnen, sonst ist das für die Katz.

      • Das ligt eindeutig am deutschen Verbildungssystem, denn hier git es auch "Minus Wachstum"!

      • Wernherr von Holtenstein am

        Ich bin nun auch nicht so der Mathematiker, aber das fiel mir auch auf.
        Alles wird um 20 bis 40 Prozent teuerer, aber der Durchschitt liegt bei 10 Prozent.

      • Weil da gelogen wird. Gerade unverzichtbare Grundnahrungsmittel sind weit über 20,3 % , tatsächlich bis zu 100 % teurer geworden. Auf 10 % kommt man, wenn man Nerzmäntel, Luxusautos , mit Gas beheizte Häuser mit einrechnet . Letztere sind sogar im Preis gesunken, wie schön. Nur kaufe ich sehr selten Häuser, Nerze und Oberklasse- Autos.

    6. Nachtrag zu meinem Kommentar.:

      Indem sie das sogenannte Bürgergeld einführen, was nur ein anderer Name für das selbe karge Existenzminimum ist, bescheissen sie die Menschen.
      Schonvermögen Erhöhung Interessiert gar nicht, weil kein Arbeitsloser davon profitiert.
      Die richtige Erhöhung des Satzes aber vermeiden sie so!

      Das Existenzminimum gehörte schon vor einem Jahr um 150 Euro angehoben, weil kein Bedürftiger mit 449 Euto noch leben kann wenn er davon schon 100 Euro Strom zahlen muss!

      Das alles wissen sie und deshalb täuschen sie mit der Debatte um das Bürgergeld die Menschen.
      Und es sind nicht nur Arbeitslose, sondern alle betroffen, alle die kleine Renten haben, alle Grundsicherungsbedürftigr und alle deren Existenz durch diese schlechte Politik kaputt gegangen ist und noch kaputt geht!

      Für alles haben sie Milliarden, nur für die Deutschen nicht.

    7. Die Teuerung ist doch tatsächlich schon viel höher!
      Ich denke an die Menschen im Alter, die welche mit Grundsicherung ihre karge Rente aufbessern dürfen. Sie alle werden am Hartz4 Satz bemessen und der ist seit Jahren nur um wenige Euro erhöht worden!
      Das sieht keiner, es wird Debatte geführt über Bürgergeld oder nicht, dabei wollen sie das Existenzminimum nur um 50 Euro erhöhen, dass aber ist schon die Erhöhung beim Strom und den bezahlt so ein Betroffener selbst!

      Was für eine verdammte Farce, was für Polittölpel, die unseren Sozialstaat immer weiter für alle armen der Welt öffnen, aber genau damit immer mehr beschneiden. Denn am Ende sind die Sozialkassen leer.

      Die Deutschen aber, die diese Sozialkassen bezahlt haben, damit sie im Falle abgesichert sind, Ihnen spricht man dann die Existenz ab und auch die Nichtanpasdung an die wirkliche Teuerung ist Betrug und Abbau der Sozialkassen!

      Was für Lügner, was für ungelernte Polittölpel und Lobbyisten, die mit immer mehr Lügen den Sozialstaat und die Demokratie abbauen aber sich selber immer mehr Steuergeld nehmen.

      Wacht auf Leute, es sind euere Sozialkassen und euer Geld, dass nicht mehr für euch gegeben wird und allen Deutschen gestohlen wird.

    8. Von all den "Entlastungspaketen", die die Hampelregierung bisher angekündigt hat, werden die Rentner am wenigsten abbekommen. Diejenigen die 45 Jahre schön eingezahlt haben und dieses Land am Laufen gehalten haben, sollen bei 10,4% Infaltion mit 3,5% Rentenerhöhung abgespeist werden. Und das unter einer mehrheitlich sozialdemokrateischen Regierung, die immer mehr kulturfremde "Kostgänger" ins Land holt.

      • Wernherr von Holtenstein am

        Ich gehe jede Wette ein, daß der Parapraph 216 StGB (Aktive Sterbehilfe als Tötung auf Verlangen) in der nächsten Zeit erst aufgeweicht und dann komplett aufgehoben werden wird. Letztendlich wird man dieses Thema dann sogar offiziell als Akt der Solidarität bewerben. Soylent Green und so …

      • @DeSoon
        Im Parteiprogramm der SPD steht als Ziel der Sozialismus. Und das setzen sie um, die Sozialisten (rot, grün, gelb, knallrot, schwarz… ). Dazu gehört in allererster Linie "Internationalismus", also das, was in betuchteren Kreisen "Globalismus" heißt.
        Zu Kaisers Zeiten galten diese Sozialisten als vaterlandslose Gesellen. Besser kann man es nicht charakterisieren.