Der Gastbeitrag von Elon Musk in der „Welt am Sonntag“ sorgt seit Tagen für Aufregung in Politik und Mainstream: Mit deutlichen Worten hat sich der Tech-Unternehmer und Trump-Vertraute für die Wahl der AfD ausgesprochen. Während das Establishment zum verbalen Angriff über geht, hält der Historiker und Unternehmer Rainer Zitelmann jetzt mit einem Beitrag im „Focus“ dagegen. Jener Zitelmann, mit dessen Namen zwei der brisantesten geschichtspolitischen Vorstöße verbunden sind, die in der BRD für große Aufregung sorgten: Sein Appell zum 8. Mai 1945 und seine zum Skandal aufgebauschte Biografie „Hitler. Selbstverständnis eines Revolutionärs“, die nun in einer erweiterten Neuauflage erhältlich ist. Hier mehr erfahren.

    Nicht nur die linksgrüne Medienblase tobt nach den jüngsten Veröffentlichtungen von Elon Musk. CDU-Chef Friedrich Merz empfindet den Meinungsbeitrag etwa als „übergriffig“, Noch-Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) meint, dies werde „der Demokratie noch sehr stark schaden“. Doch Rainer Zitelmann, bekannt für einen klaren Blick auf die politischen Verhältnisse, hält nun im „Focus“ dagegen. Er schreibt: „Die Aufregung verrät viel über die politische Unkultur in Deutschland.“ Und er weist darauf hin, dass es in der „Welt“ schon Meinungsbeiträge von ausgewiesenen Linken wie Oskar Lafontaine, dem Mao-Bewunderer Slavoj Zizek oder Susanne Hennig-Wellsow gab, ohne dass dies irgendjemanden aufgeregt hätte. Auch wenn Zitelmann kein Anhänger der AfD ist, so bricht er in seinem „Focus“-Beitrag doch eine Lanze für die Meinungsfreiheit und verteidigt in diesem Sinne die Wortmeldung von Elon Musk.

    Intellektueller mit Muckis. Der Historiker, Unternehmer und begeisterte Kraftsportler Rainer Zitelmann. Foto: IMAGO / GlobalImagens

    Werbung von Elon Musk ist ein Eisbrecher für die AfD

    Elon Musk und seine wiederholten Pro-AfD-Aussagen wirken wie ein Eisbrecher in der verkrusteten BRD-Politlandschaft. Sie eröffnen neue Debattenräume und tragen zur Entdämonisierung der AfD und ihrer Kanzlerkandidatin Alice Weidel bei. Nun kündigte der Tech-Unternehmer auf seiner Plattform X sogar ein Gespräch (auf X-Spaces) mit Weidel an, was erneut für großen Wirbel sorgen dürfte. Das deutsche Politkartell steht dieser Wahlkampfunterstützung weitgehend hilflos gegenüber, beschränkt sich auf reflexartige Warnungen vor einer ausländischen Einmischung in den Wahlkampf. Welch eine Scheinheiligkeit, wie auch der Journalist Moritz Eichhorn in einem Kommentar für die „Berliner Zeitung“ treffend formuliert: „Denn deutsche Politiker, Journalisten und Aktivisten mischen sich andauernd ungeniert in den amerikanischen Wahlkampf ein und lassen Ausländer sich bei uns einmischen. Vor wenigen Monaten erklärte Klingbeil im Radio: ‚Wir wollen Kamala Harris im Weißen Haus.‘ Ralf Stegner und Luisa Neubauer machten in den USA Wahlkampf für die Demokraten“. Gut möglich, dass es die etablierten Parteien mit ihrer offensichtlichen Doppelmoral einmal mehr übertreiben und damit letztendlich nicht nur Elon Musk weitere Aufmerksamkeit verleihen, sondern die AfD noch weiter stärken.

    Doch zurück zu Zitelmann, der keinen Tabubruch scheut: Natürlich gibt es sein „Skandal-Buch“ auch bei uns, sogar in neuer Auflage. Rainer Zitelmann kommt in „Hitler. Selbstverständnis eines Revolutionärs“ zu Erkenntnissen, die den heutigen Zeitgeist-Historikern nicht schmecken. Deswegen wird seine sensationelle Hitler-Biografie heute totgeschwiegen. Wir machen da nicht mit – und empfehlen Ihnen daher erst recht die um drei Aufsätze erweiterte Neuauflage dieses einzigartiges Werkes (724 Seiten, gebunden). Hier bestellen.

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