Die Trump-Administration hat der umstrittenen US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) den Geldhahn zugedreht und hunderte Mitarbeiter entlassen. Was das bedeutet, haben Thomas Röper und COMPACT-Mitarbeiter Dominik Reichert in der aktuellen Ausgabe von Anti-Spiegel-TV beleuchtet. Nachfolgend Auszüge aus der Sendung. In unserer unsere Spezial-Ausgabe „Trump: Sein Leben. Seine Politik. Sein großes Comeback“ lesen Sie, welche politischen Akzente wir sonst noch von dem neuen Mann im Weißen Haus zu erwarten haben. Hier mehr erfahren.

    Dominik Reichert: Willkommen zurück bei Anti-Spiegel-TV. In der zweiten Hälfte der Sendung wollen wir uns mal ein bisschen an den Tränen von Lauterbach & Co. erfreuen, zynisch gesagt, denn die sind jetzt ganz, ganz sauer –Bill Gates unter anderem auch –, dass die USA ja die Auslands- und Entwicklungshilfe gestrichen haben und dass deswegen jetzt mehr Leute Aids bekommen oder sowas. So ungefähr liest es sich bei Karl Lauterbach auf Twitter. Es geht darum, dass jetzt Donald Trump beziehungsweise genauer gesagt Elon Musk im Auftrag von Trump bei USAID den Vorschlaghammer ansetzt, und da sollten wir vielleicht nochmal erklären, was genau USAID eigentlich ist. Und was die machen. Thomas, das ist dein Spezialgebiet.

    Thomas Röper: Ja, die liebe ich, die Jungs. USAID wird in den deutschen Medien so dargestellt wie das Entwicklungshilfeministerium der USA. Also, jetzt gibt es keine Entwicklungshilfe mehr. Das ist natürlich Schwachsinn. USAID wurde gegründet als Agentur zur Unterstützung der US-Wirtschaft. Es geht konkret darum, dass USAID den US-Konzernen Märkte öffnen soll. Das können Absatzmärkte sein, das können Rohstoffe sein, in dem sie sagen, pass mal auf, wir wollen diese Ölquelle, die wollen wir erschließen, da wollen wir die Kohle haben.

    So, das ist die Aufgabe von USAID. Um das zu tun, dafür hat USAID ein Budget von über 40 Milliarden, und dieses Budget wird für Soft Power, sprich für Propaganda, benutzt. Die haben 6.000 Journalisten weltweit bezahlt, NGOs, Influencer, Blogger und so weiter, bezeichnen das als Unterstützung der freien Medien, und die bezahlen sie dafür, dass sie erzählen, wie toll die USA sind, wie super das ist, wenn die Ölquelle von den USA ausgebeutet wird und das Geld nicht in dem entsprechenden Land bleibt, wie super Freihandel ist, wenn die US-Produkte ins Land kommen und dann die eigenen Produzenten kaputt gehen und so weiter. Also, die erzählen, USA ist super. Und dafür zahlen die USAID.

    Wokeness-Bereicherung in fernen Ländern

    Dominik Reichert: Die haben ja sogar die BBC mitfinanziert, wo ich mir denke, was soll denn das? Das ist doch der britische Staatsfunk. Warum finanzieren die USA denn den britischen Staatsfunk mit? Das ergibt ja gar keinen Sinn.

    Thomas Röper: Ja, doch. Bill Gates hat der BBC ja auch 50 Millionen gespendet. Also, das ist alles normal. Egal. Also, der Punkt ist, USAID macht Propaganda, und natürlich gehört auch mal dazu, dass sie beim Erdbeben oder bei einer Katastrophe mal kamerawirksam Hilfspakete schicken. Das ist natürlich Teil der Propaganda, der Imagewerbung. Aber das ist nicht die Aufgabe. Das ist nur ein Instrument. Gut, das vorweg. Also, USAID ist ganz und gar nicht Entwicklungshilfe. Und, ja gut, das wird jetzt noch ein Riesenfass, wenn wir jetzt noch darüber reden, wen die alles bezahlt haben.

    Dominik Reichert: Ich habe ein paar Beispiele. Es wurde nämlich vom Weißen Haus direkt, also auf der Website des Weißen Hauses, eine Liste veröffentlicht mit Beispielen für die Geldverschwendung unter USAID. Und diese Liste, die liest sich wirklich, ja, wunderbar unterhaltsam, würde ich mal behaupten. Ich fange einfach mal an. Also, es geht los mit 1,5 Millionen Dollar für die Förderung von Vielfalt und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz und in der Geschäftswelt in Serbien.

    Thomas Röper: Ja, ganz wichtig. Sie zahlen wirklich viel LGBT-Kram. Lassen wir mal so stehen.

    Dominik Reichert: Das geht weiter. Also, dann gleich der nächste Punkt. 70.000 Dollar für die Produktion eines DEI-Musicals in Irland. Also, da geht es um denselben Kram. DEI steht für Diversity, Equity und Inclusion, also woken Schwachsinn. Dann geht es weiter mit 2,5 Millionen Dollar für Elektrofahrzeuge in Vietnam. Wo man sich fragt, okay, Elon Musk ist ja selber auf dem Trip unterwegs. Könnte es da gewisse Interessen gegeben haben? Wer weiß?

    Thomas Röper: Eher nicht, Vietnam ist ein armes Land, es wird nicht um Tesla gegangen sein. Es wird da um billigere Sachen gegangen sein. Also, um die ganze Klima-Hype-Geschichte. Darum wird es gegangen sein. Das war jetzt kein Tesla-Werbeprogramm.

    Dominik Reichert: Vermutlich nicht. Okay, 47.000 US-Dollar für eine Transgender-Oper in Kolumbien. Und 32.000 Dollar für einen Transgender-Comic in Peru.

    Thomas Röper: Die würde ich ja bestellen.

    Anti-Spiegel-TV wird jeden Sonntag auf dem X-Account von COMPACT-Mitarbeiter Dominik Reichert veröffentlich. Ein Klick auf das Banner führt Sie zur aktuellen Ausgabe.

    Dominik Reichert: Das brauchen sie in Peru. Und dann, es wird noch besser, zwei Millionen Dollar für Geschlechtsumwandlungen und LGBT-Aktivismus in Guatemala. Die haben keine größeren Probleme. Ich glaube, das ist dort Thema Nummer eins.

    Thomas Röper: Ein steinreiches Land. Die haben nichts anderes zu tun, als sich zu fragen, ob sie Männer oder Weibchen sind.

    Dominik Reichert: So, dann kommen wir zu sechs Millionen Dollar für die Finanzierung des Tourismus in Ägypten. Warum auch immer das notwendig ist.

    Thomas Röper: Das kann ich dir wieder erzählen. Also, ich vermute, es geht um Wirtschaft. Tourismus ist ja auch in den USA ein gewisses Business. Da gibt es Tourismusfirmen, und Ägypten ist ein Land, das die USA wichtig finden. Im Nahen Osten, wo es sehr darum geht, auf welcher Seite Ägypten steht. Die haben Projekte mit Russland. Es geht um Wirtschaftshilfe, eventuell, um US-Konzerne zu fördern. Und auch, um Ägypten guten Wind zu machen, schönes Wetter zu machen. Wenn man glaubt, das sei Entwicklungshilfe, dann ist das natürlich Bullshit.

    Dominik Reichert: Jetzt wird es aber deutlich ernster. Und zwar ist der nächste Punkt: Hunderttausende von Dollar für eine gemeinnützige Organisation, die mit ausgewiesenen terroristischen Organisationen in Verbindung steht. Sogar, nachdem ein Generalinspektor eine Untersuchung eingeleitet hatte.

    Thomas Röper: Ja. Das war, wenn ich das richtig erinnere, ein innenpolitisches Problem. Wo man sieht, dass USAID eben auch Gruppen unterstützt, die gar nicht im Ausland sind. Also, die unterstützen allen möglichen NGO-Kram. Und wenn das Geld dann zurück in die USA fließt, machen sie auch da Politik. Sie haben ja auch in der Biden-Geschichte einiges finanziert. Das war nicht einmal deren Aufgabe. Man sieht, die Behörde selbst ist auch ein Stück weit außer Kontrolle geraten und zum Instrument der Kräfte um die Demokraten geworden, um deren politische Agenda zu fördern. Also, der ganze LGBT-Kram. Das hat ja nichts mit Entwicklungshilfe zu tun. Das ist Agenda.

    Corona-Experimente in Wuhan

    Dominik Reichert: Ja, absolut. Und dann kommt etwas, das auch so ein bisschen eines deiner Lieblingsthemen ist, Thomas. Nämlich Millionen an die EcoHealth Alliance, die an der Forschung im Labor in Wuhan beteiligt war, wo es unter anderem darum ging, wie Fledermaus-Viren auf den Menschen übertragen werden können.

    Thomas Röper: Ja, ganz konkret: Das erste Geld kam von Dr. Fauci an die EcoHealth. Das ist Dr. Daszak in New York, ein Virologe. Und der ist mit dem Geld auftragsgemäß nach Wuhan gefahren und hat da geforscht an Fledermaus-Coronaviren und wie man sie übertragbar auf den Menschen macht. Gain-of-Function-Forschung, was Fauci mal bestritten hat. Ist aber so. Und USAID hat das auch finanziert. Also, da reden wir jetzt, ich sage immer so salopp, EcoHealth, Dr. Daszak und sein Kollege Dr. Baric, auch ein Amerikaner, das waren die, die Corona gebastelt haben. Die haben in dem Labor daran gearbeitet, wie man das macht, und dann ist es genau da passiert.

    Dominik Reichert: Was vielleicht auch mit Entwicklungshilfe nicht so schrecklich viel zu tun hat, sind hunderttausende Mahlzeiten, die an al-Qaida-nahe Kämpfer in Syrien gingen.

    Thomas Röper: Ja, das ist wieder Terrorismus. Also, al-Qaida-nahe Kämpfer, da geht es um das Gebiet Idlib, das ist im Nordwesten von Syrien. Das war die Region, die Assad nicht unter Kontrolle bekommen hat. Da waren al-Qaida und IS, die waren da die Machthaber, gedeckt von der Türkei und finanziert vom Westen. Also, wenn man sich daran erinnert, früher gab es immer so UNO-Diskussionen, soll man nach Syrien Hilfslieferungen zulassen. Und da haben die Russen sich immer auf die Hinterbeine gestellt. Und dann hieß es im Westen: die bösen Russen. Es ging bei dem, was der Westen gefordert hat, um Hilfslieferungen nach Idlib, also über türkische Grenzübergänge, an al-Qaida und den IS. Die Hilfslieferungen sollten nie im von Assad kontrollierten Teil ankommen. War nie geplant. Und das ist das, was auch USAID gemacht hat.

    Dominik Reichert: Dann haben wir noch eine Lachnummer, nämlich die Finanzierung des Drucks von personalisierten Verhütungsmitteln für die Geburtenkontrolle in Entwicklungsländern.

    Thomas Röper: Gut, das ist ein Lieblingsthema von Bill Gates. Wer reinguckt, welche drei Themen er hat, da ist neben Bildung die Gesundheit. Und bei Gesundheit geht’s da ganz groß auch um Geburtenkontrolle, nicht nur Impfung. Also, das ist ein Thema, da müsste man gesondert reingucken, ist ein spannendes Thema.

    Mohnfelder in Afghanistan

    Dominik Reichert: Und der letzte Punkt ist auch noch mal pikant. Und zwar hunderte von Millionen Dollar zur Finanzierung von Bewässerungskanälen, landwirtschaftlichen Geräten und sogar Düngemitteln, die zur Unterstützung des beispiellosen Mohnanbaus und der Heroinproduktion in Afghanistan verwendet wurden und den Taliban zugute kommen.

    Thomas Röper: Nun ja, das kam nicht den Taliban zugute. Was war in Afghanistan los? In den 1990er Jahren haben die Taliban geherrscht. Die kann man jetzt gut oder schlecht finden. Ich möchte unter denen nicht leben. Aber die waren gegen Drogen. In den 1990er Jahren gab es in Afghanistan praktisch keinen Mohnanbau, also keinen Heroinanbau. Dann kam die NATO, hat die Taliban weggejagt. Und dann ist Afghanistan sehr schnell, zum größten Mohnproduzenten, Mohnanbaugebiet, also Heroinexporteur der Welt geworden.

    Unter den Augen der NATO haben die das ganze Land zugepflastert mit Mohnfeldern, wo sie dann Heroin geerntet haben. Und die NATO war nicht in der Lage, etwas dagegen zu tun. Sehr merkwürdig. Und wo das Geld hingegangen ist, das mit dem Drogenanbau und -schmuggel erwirtschaftet wurde, ist auch eine Frage, die man stellen darf, die im Westen aber nicht gestellt wird. Ich vermute, das ging in schwarze Kassen von Geheimdiensten, US-Geheimdiensten. Beweisen kann ich es nicht, aber es gibt da genug Hinweise. Und USAID hat das natürlich mitgemacht. Es ging darum, Heroin zu produzieren, das nach Europa und Amerika kommt. Wer auf der Strecke verdient, ist offiziell bisher nicht zu sehen, aber USAID hat mitfinanziert.

    Aber es gibt da noch einen anderen Teil. Ich sagte ja schon: USAID macht Propaganda, das ist deren Hauptaufgabe. Und das konnten wir gerade vor einigen Tagen in der Ukraine sehr schön beobachten. Als die US-Regierung sagte, sie stoppen die Finanzierung von USAID, gab es in Kiew einen Riesenaufschrei, weil 90 Prozent der ukrainischen Medien von USAID finanziert werden. Das bedeutet: USAID hat die Macht über das, was in der Ukraine in die Medien kommt. In Kiew gab’s also eine Riesenpanik, weil die Medien nicht wissen, wie sie ohne die Kohle weiterleben sollen. Also, offensichtlich sind die Medien da nicht so, dass sie Content liefern, der die Leute interessiert, dass sie dafür vielleicht Werbeanzeigen oder Abos abschließen.

    Und da muss man auch sagen, ganz klar, was haben die ukrainischen Medien gemacht? Sie haben vor der Eskalation und während der Eskalation getrommelt, Kiew ist unbesiegbar, die ukrainische Armee, alles Herrenmenschen, super, die Russen sind alle doof, wir stehen kurz vor Moskau, der Krieg ist fast gewonnen, und so weiter. Das heißt, die haben Kriegspropaganda gemacht, um die Ukrainer in den Krieg zu bringen und im Krieg zu halten. Und so haben die ukrainischen Medien – Opposition ist ja zensiert – unisono im Chor gesungen, wie sich herausstellt, finanziert von USAID. Also, ja, USAID ist eine ganz eigene Geschichte, da müsste man wirklich mal ein Riesen Fass getrennt aufmachen, aber allein diese Beispiele zeigen schon, was das für ein Verein ist.

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