
Trump hat eine Blockade über Venezuela verhängt, bald könnte eine Invasion folgen. Heute fordert der US-Präsident wieder mal Grönland für sich. Auf der anderen Seite hält Trump den Kontakt zu Putin und will, im Unterschied zu den europäischen Führern, eine Deeskalation in der Ukraine. Offensichtlich bildet sich eine post-globalistische Weltordnung heraus – getrieben auch von den Erschütterungen des Papiergeldsystems, die wir in COMPACT-Magazin 1/2026 unter dem Titelthema „2026 – Jahres des Goldes. Das Ende des Dollar und was danach kommt“ analysieren. Hier bestellen.
Den folgenden Text schrieb ich vor einem Jahr in COMPACT. passend zu Trumps Amtseinführung am 20. Januar 2025. Ich finde, er ist prognostisch immer noch aktuell.
Die neue Welt wird in Schmerzen geboren, glatt geht das nicht. Trump wird nicht nur von den Attentätern des Tiefen Staates bedroht. Auch falsche Freunde wie Benjamin Netanjahu und dessen Vasallen in Washington, Verteidigungsminister Pete Gehseth und Außenminister Marco Rubio, lauern darauf, den Präsidenten gegen seine Absicht in einen weiteren Nahostkrieg zu ziehen. Selbst die Ukraine-Lösung ist noch nicht in trockenen Tüchern.
Wenn die One World zerbricht, die sich seit 1990 herausgebildet hatte, werden unterschiedliche, zentrifugale, ja sogar antagonistische Kräfte freigesetzt: Auf der einen Seite freuen sich Patrioten und Souveränisten, die die Diktatur von EU, NATO und WHO abschütteln wollen. Auf der anderen Seite wittern auch die Imperialisten Morgenluft, die endlich wieder ohne Rücksicht auf andere – selbst auf bisher Verbündete – durchzocken können. Der Brexit ist ein gutes Beispiel für diese schlechte Entwicklung: Die Mehrheit der Briten wollte aus dem EU-Moloch raus, weil er ihnen zu groß war. Aber letztlich haben die Londoner Eliten profitiert, denen die EU zu klein war. Sie wollen wieder die Welt beherrschen, ganz ohne Einspruch aus Brüssel, ganz so, wie es während des Empire war.
Im besten Fall entstehen auf den Trümmern der One World verschiedene Blöcke, die sich gegenseitig in Ruhe lassen, sofern sie jeweils auf der eigenen Seite des Ozeans bleiben. Trump erlaubt Putin ein „Sammeln der russischen Erde“, also die Bildung einer Union unter Einschluss der halben Ukraine, Weißrusslands, Transnistriens und der abtrünnigen Provinzen von Georgien. Umgekehrt schaut Moskau weg, wenn sich Trump mit Kanada und Grönland ein Groß-Amerika schafft. Im Nahen Osten entsteht Groß-Israel unter Raub arabischer Gebiete, das bald mit der Groß-Türkei, die sich das halbe Syrien krallt, eine gemeinsame Grenze haben wird. Die Volksrepublik China holt sich ihre abtrünnige Insel zurück – Trump hat schon angekündigt, dass er für Taiwan nicht kämpfen will, weil es der USA zu viele Arbeitsplätze „gestohlen“ hat.
Spannend wird, wie sich die EU sortiert. Ohne den Rückhalt der USA gibt es nur die Alternative, sich als eigene Supermacht gegen Russland zu verpanzern – da werden aber Rüstungsausgaben in Höhe von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung, was Trump fordert, nicht reichen, es bräuchte zehn Prozent. Das wäre der faschistische Weg. Oder unser Kontinent sucht, in vernünftiger Bescheidung, die Partnerschaft mit Moskau: eine eurasische Wirtschaftsunion. Aber ob Groß-Amerika dann nicht wieder dazwischengrätscht, wie schon so oft? (aus COMPACT 2/2025)
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Offensichtlich bildet sich eine post-globalistische Weltordnung heraus – getrieben auch von den Erschütterungen des Papiergeldsystems, die wir in COMPACT-Magazin 1/2026 unter dem Titelthema „2026 – Jahres des Goldes. Das Ende des Dollar und was danach kommt“ analysieren. Hier bestellen.



