Zum 1. Januar 2025 hat die Ukraine eine Gaspipeline gekappt, mit der die international nicht anerkannte Republik Transnistrien kostenlos mit russischem Gas versorgt wurde. Seither frieren viele der 400.000 Einwohner. Jetzt hat ausgerechnet die Ukraine Hilfe angeboten – natürlich nicht ohne Hintergedanken. In der Januar-Ausgabe von COMPACT “Krieg oder Frieden – Deutschland vor der Entscheidung” zeigen wir, an welchen Wendepunkten Europa steht und weshalb die Bundesrepublik nicht weiter in fremde Konflikte hineingezogen werden darf. Jetzt hier bestellen.

    Obwohl die Republik Transnistrien international nicht anerkannt ist, lebte es sich für die Menschen bis Ende 2024 durchaus komfortabel, was nicht zuletzt an der kostenlosen Gasversorgung aus Russland lag. Das kleine Land, das sich 1992 nach einem kurzen Bürgerkrieg von Moldau abspaltete, gilt als pro-russisch, russische Friedenstruppen sichern seit über 30 Jahren die Grenze, viele Bewohner sind russische Staatsbürger. Andere große Bevölkerungsgruppen sind Moldauer und Ukrainer. Seit Eskalation des Ukraine-Konfliktes im Februar 2022 wurde oft spekuliert, ob Russland aus Transnistrien heraus eine neue Front gegen das Selenskyj-Regime eröffnen wurde, doch Transnistrien pochte stets auf seine Neutralität in diesem Konflikt, nahm sogar Flüchtlinge aus der Ukraine auf. Trotzdem wurde das Land, das genau zwischen Moldau und der Ukraine entlang des Flusses Dnistr liegt, zum Ziel einer ukrainischen Aggression: Einem Energie-Krieg.

    Ausgerechnet Energiekrisen-Verursacher Selenskyj spielt sich jetzt als Helfer aus

    Seit dem 1. Januar 2025 fließt kein Gas mehr nach Transnistrien, das große Kraftwerk Kuchurgan, das bis dahin sogar weite Teile der moldauischen Energieversorgung mit übernommen hatte, wird im Notbetrieb mit den Resten der wenigen Kohlevorräte betrieben. Nicht nur in der transnistrischen Hauptstadt Tiraspol musste zwischenzeitlich sogar der Strom rationiert werden. Ausgerechnet die Ukraine, die durch die Beendigung des Gas-Transits diese Energie-Krise ausgelöst hat, spielt sich jetzt jedoch als Helfer auf: Wenn Transnistrien bereit sei, auch ukrainische Gebiete mit Strom zu versorgen (etwa den unmittelbar an das Land grenzenden Großraum Odessa), würde die Ukraine dem Land Gas bereitstellen, lautet das Angebot. Es ist ein durchschaubarer Versuch, den eigenen Einfluss zu vergrößern und zu versuchen, die russische Machtposition in Transnistrien in Frage zu stellen.

    Auch Russland hat jedoch angekündigt, die Menschen nicht frieren zu lassen und Hilfe versprochen – über eine Gaspipeline, die von Moldau aus nach Transnistrien führt. Abhängig ist diese Unterstützung aber von einer Einigung mit der moldauischen Regierung, die bisher noch nicht final erfolgt ist. Und so bleibt den Menschen in Transnistrien, die zwischen alle Fronten geraten sind, zunächst nichts anderes übrig, als weiter zu frieren und auf einen schnellen Frühlingseinbruch zu hoffen.

    Wird der Ukraine-Konflikt 2025 enden oder weiter eskalieren? In der Januar-Ausgabe von COMPACT “Krieg oder Frieden – Deutschland vor der Entscheidung” geben wir Antworten, wie das Zusammenleben in Europa wieder friedlich werden kann. Jetzt hier bestellen.

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