Der Teufel hat die Popkultur erobert. Seine Vehikel waren Rock und Heavy Metal – doch aufgestiegen ist er aus den Sümpfen Louisianas. Eine kleine Geschichte der okkulten Musik, vollständig abgedruckt in COMPACT-Spezial «Satan, Pop und Hollywood».
«Auf manche Gemüter haben laute und sinnlose Klänge einen erregenden, fast betäubenden Effekt, ähnlich wie es krude Farben und starke Gerüche, der Anblick nackten Fleisches oder das sadistische Verlangen nach Blut auch mit sich bringen.» – Mit diesen Worten warnte die in New Orleans erscheinende Zeitung The Times-Picayune 1918 ihre Leser vor dem Jazz.
Die Musik der Schwarzen wurde von puritanischen Christen mit Teufels- und Dämonenbeschwörung in Verbindung gebracht. Man rümpfte die Nase über die ekstatische Musik der früheren Sklaven, von der man befürchtete, sie könne animalische Leidenschaften entfesseln.
Teuflischer Blues
Dabei lieferte weniger der Jazz als vielmehr der Blues, genauer gesagt der «Cross Road Blues» (1937) von Robert Johnson, die Blaupause für die spätere düstere Rockmusik. Der Song ist inhaltlich das genaue Gegenstück zum Gospel: Er beschreibt, wie ein Musiker an einer Wegkreuzung im Mississippi-Delta seine Seele an den Teufel verkauft, um das Gitarrenspiel meisterhaft zu beherrschen. (…)
In seine Fußstapfen trat ein anderer schwarzer Blues-Musiker: 1956 veröffentlichte Screamin‘ Jay Hawkins den Song «I Put A Spell On You», auf Deutsch: Ich belege dich mit einem Fluch. Darin erscheint Satan als Objekt der Begierde. Bei der Darbietung schrie und grunzte sich der 1929 in Cleveland, Ohio, geborene Exzentriker regelrecht in einen Rausch, sodass mehrere Radiostationen das Stück verbannten.
Hawkins‘ Bühnenprogramm unterstrich sein finsteres Image: Er stieg aus einem Sarg, zog wilde Grimassen, fuchtelte mit Totenköpfen und allerlei Utensilien des Voodoo herum. Dieser ursprünglich westafrikanische Kult mit seinen Geisterbeschwörungen und Tieropfern waberte seinerzeit durch die Sümpfe Louisianas. Viele Afroamerikaner zelebrierten ihn, auch wenn sie sich nach außen hin als fromme Christen gaben.
Die Stones als Türöffner
Die Tür zur okkulten Rockmusik stießen allerdings Weiße auf. Verhüllten die Beatles ihre Botschaften zumeist, holten die Rolling Stones mit ihrem Album Their Satanic Majesties Request (Auf Wunsch Ihrer Satanischen Majestäten) 1967 den Holzhammer raus. Mick Jagger, Keith Richards & Co. kokettierten in ihren Songs mit Themen wie Drogen, Vergewaltigung, Mord und Terror – was am 6. Dezember 1969 während ihres Auftritts beim Altamont-Festival im kalifornischen Livermore in einem Gewaltexzess mündete.
Während die Stones «Sympathy For The Devil» (Sympathie für den Teufel) spielten, brach im Publikum eine Schlägerei aus. Im weiteren Verlauf erstachen als Ordner engagierte Hells Angels einen 18-jährigen Schwarzen. In besagtem Stück stellt sich Satan als wohlhabender Mann von Welt vor, der dafür gesorgt habe, dass Jesus von Pontius Pilatus zum Tode verurteilt wurde. Die russische Zarenfamilie habe er genauso auf dem Gewissen wie die Kennedys. Jagger, der «Sympathy for the Devil» geschrieben hatte, war fasziniert von Aleister Crowley – genau wie Jimmy Page von Led Zeppelin. (…)
Schwarze Messgesänge
Während man bei Led Zeppelin zwischen den Zeilen lesen musste, um die okkulten Chiffren zu erkennen, brachte die US-Band Coven mit Witchcraft Destroys Minds & Reaps Souls (Hexerei zerstört den Verstand und erntet die Seelen) 1969 das erste offen satanistische Album auf den Markt. Die LP der nach einem Hexenzirkel benannten Gruppe war mit einem Klapp-Cover versehen.
Auf der Vorderseite sieht man die Gesichter der drei Bandmitglieder um die bildhübsche Sängerin Jinx Dawson nebst Totenkopf. Hinten stehen alle an einem Altar, auf dem Knochenschädel drapiert sind, davor ein umgedrehtes Kreuz. Die Hände sind zum Teufelszeichen geformt. Im Innenteil der Plattenhülle sieht man eine aufgebahrte nackte Frau – mit goldenem Kelch auf der Brust und Totenkopf auf der Vulva. Um sie herum finstere Gesellen mit Kerzen.
Die Musik von Coven: psychedelischer Rock, wie ihn die Hippies hörten. Doch in den Texten geht es nicht um Flower-Power, sondern um Satan, Hexen und Dämonen. Das letzte Stück des Albums ist eine 13-minütige Ritual-Aufnahme mit dem Titel «Satanic Mass» (Satanische Messe). Auf der Innenseite des Gatefold-Covers ergeht dazu die unheilschwangere Warnung: «Unseres Wissens ist dies die erste Schwarze Messe, die je vertont wurde. (…) Wir raten jedem von ihrem Gebrauch ab, der nicht gewissenhaft schwarze Magie studiert hat und sich nicht der Risiken und Gefahren bewusst ist.» (…)
Die diabolischen Amerikaner lösten eine regelrechte Okkult-Welle in der Rockszene aus. In Großbritannien gründete sich eine inhaltlich wie stilistisch ähnliche Band namens Black Widow (Schwarze Witwe), vor allem aber inspirierten Coven eine Gruppe namens Earth, die sich bald in Black Sabbath umbenennen sollte – und 1970 mit ihrer gleichnamigen LP das erste Heavy-Metal-Album in der Musikgeschichte herausbrachte. Schon mit dem ersten Stück ihres Debüts brannten die späteren Superstars den Leibhaftigen in die DNA des Hardrock ein. Leitmotiv des Titeltracks «Black Sabbath» ist der Tritonus.
Diese Halboktave, auch Teufelsintervall oder Diabolus in musica genannt, wurde von Komponisten über Jahrhunderte gemieden, weil sie für herkömmliche Ohren zu spannungsgeladen und unangenehm klingt. Der Tritonus weckt beim Standardhörer quasi das Verlangen, in Harmonie umgewandelt zu werden. (…)
Kirchenbrand und Mord
Während die meisten Gruppen jedoch nur mit ihrem satanischen Image spielten, setzten andere das Werk des Teufels in die Tat um. 1992 gab es in Norwegen eine Reihe von Kirchenbränden. Auch die Stabkirche in Fantoft wurde Opfer der Flammen. Als Urheber der Brandstiftungen geriet bald eine Gruppe von langhaarigen Lederjackenträgern in Verdacht, die sich um den Plattenladen Helvete (norwegisch für Hölle) in der Fjordstadt Bergen scharte. (…)
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in COMPACT-Spezial «Satan, Pop und Hollywood». Wir entschlüsseln die versteckten Hinweise, Zeichen Botschaften in Musik und Film und zeigen Ihnen, welche Agenda dahintersteckt. Wir leuchten den dunklen Untergrund aus – und bringen die erschreckende Wahrheit ans Licht!
Das komplette Inhaltsverzeichnis von COMPACT-Spezial „Satan, Pop und Hollywood“:
Diener des Bösen
Satan, Teufel, Luzifer: Wie das Böse in die Welt kam
Dunkle Erleuchtung: Die Ursprünge des modernen Okkultismus
«Luzifer erteilt das Licht»: Ein ehemaliger Freimaurer packt aus
Okkulte Orden: Die Logen der dunklen Seite
Das Tier 666: Aleister Crowley: Düstere Pop-Ikone
Hollywoods Hohepriester: Anton LaVey und die Church of Satan
Satans Geheimagent: Michael Aquino und der Temple of Set
Satans Marionetten
Kontrollierte Gehirne: Das CIA-Geheimprojekt MK-Ultra
Im Folterkeller des Dr. Israel: Elektro-Schocks für Kinder
Die Wassermann-Verschwörung: Gehirnwäsche und Revolution
Tanz der Teufel
Sympathy for the Devil: Geschichte der okkulten Rockmusik
Tal der Wölfe: Laurel Canyon: Das Geheimnis der Stars
Der geplante Unmensch: Charles Manson und MK-Ultra
Helter Skelter: Die dunkle Seite der Beatles
Teuflische Botschaften: Was die Cover von Lennon & Co. verraten
Die Huren Babylons: Rihanna und ihre diabolischen Schwestern
Porno und Pop: Miley Cyrus: Auf Sex programmiert
Die Hexenmeisterin: Taylor Swift: Rituale und ein Todesfall
Blutsschwestern: Lady Gaga und Marina Abramovic
Der gefallene Engel: Marilyn Manson: Satan und #MeToo
Luzifers Leinwand
Diabolisches Kino: Der Teufel im Film
Opfer der Kabale: «Eyes Wide Shut»: Kubricks Testament
Blaue Pille, rote Pille: «Matrix»: Kabbala und Transhumanismus
Geheimakte Disney: Wie unsere Kinder manipuliert werden
Marvels Magie: Doctor Strange und der Okkultismus
Gefangene Kinder, satanische Morde: Die Geheimnisse von «Stranger Things»
Whistleblower im Wunderland: Hollywood-Insider packen aus
COMPACT-Spezial „Satan, Pop und Hollywood – Wie der Teufel Film und Musik erobert hat“ können Sie hier bestellen.
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