US-Präsident Trump gewährt weißen Südafrikaner Asyl. Die ersten Familien sind auch schon eingetroffen. Die Maßnahme war per Dekret im Februar beschlossen worden und hat nun zu reichlich Diskussionen geführt. Lesen Sie dazu unsere Sonderausgabe „Trump. Sein Leben. Seine Politik. Sein großes Comeback.Hier mehr erfahren.

    Die Entscheidung der Vereinigten Staaten unter der Führung von Präsident Donald Trump, weißen Südafrikanern Asyl zu gewähren, markiert nicht nur einen bedeutenden Schritt in der US-amerikanischen Flüchtlingspolitik, sondern lenkt das Scheinwerferlicht auf die Lage für Weiße am Kap.

    Berichte über Grausamkeiten

    Die Maßnahme, die mit einem präsidialen Dekret eingeleitet wurde, zielt darauf ab, Personen zu schützen, die in Südafrika rassistischer Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind. Die ersten etwa 50 Südafrikaner, darunter Familien mit Kindern, wurden Anfang der Woche feierlich von hochrangigen Vertretern wie dem stellvertretenden Außenminister Christopher Landau empfangen.

    Dieser Schritt wird von Trump als notwendige Reaktion auf eine eskalierende Krise beschrieben. Es ist ein offenes Geheimnis, dass weiße Farmer in Südafrika systematisch verfolgt und gewaltsam angegriffen werden, eine Situation, die Trump jetzt als „Genozid“ bezeichnet. Die Darstellungen stützen sich auf Berichte über hohe Gewaltkriminalität in Südafrika, insbesondere auf Farmen, die traditionell bewirtschaftet werden.

    Die Mordrate in Südafrika ist in der Tat alarmierend hoch, und abgelegene ländliche Gebiete sind besonders betroffen. Nicht nur für den US-Präsidenten sind diese Angriffe allerdings kein Ausdruck allgemeiner Kriminalität, sondern Teil einer gezielten Diskriminierung gegen weiße Landbesitzer, die durch die Politik der südafrikanischen Regierung verschärft wird.

    Ein zentrales Element der bedenklichen Entwicklung ist das neue Enteignungsgesetz, das von Präsident Cyril Ramaphosa unterzeichnet wurde. Dieses Gesetz erlaubt unter bestimmten Bedingungen die Enteignung von Land ohne Entschädigung, mit der Begründung, historische Ungleichheiten aus der Apartheid-Ära seien zu korrigieren. Für die US-Regierung stellt es jedoch eine Bedrohung für weiße Farmer dar, deren Landbesitz unrechtmäßig angegriffen wird.

    Die umgekehrte Diskriminierung

    Zwischen 1948 und 1994 kam es in Südafrika zu Entrechtungen schwarzer Südafrikaner, und Landbesitz war stark entlang rassischer Linien verteilt, wobei weiße Siedler, insbesondere die Nachkommen niederländischer und anderer europäischer Einwanderer, profitierten.

    Heute, drei Jahrzehnte nach dem Ende der Apartheid, bestimmt eine umgekehrte Diskriminierung den Alltag in Südafrika, die Weiß in prekäre Lagen bringt. Die jetzige Entscheidung, diesen Personen Asyl anzubieten, thematisiert den Umstand, dass sie aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihres Landbesitzes gezielt benachteiligt werden, vor der Weltöffentlichkeit.

    Berichte über brutale Überfälle auf Farmen, bei denen es zu Morden und schweren Verletzungen kommt, hatten zuletzt international Aufmerksamkeit erregt und gelten durchaus als Beleg dafür, dass weiße Farmer in Südafrika mit einer brutalen Form von Verfolgung konfrontiert sind.

    Die diplomatischen Spannungen zwischen den USA und Südafrika spielen zudem eine Rolle. Trump hat wiederholt die antiamerikanische Haltung der südafrikanischen Regierung kritisiert. Die Einstellung von Hilfszahlungen an Südafrika und die Aufnahme weißer Südafrikaner als Flüchtlinge sind daher auch politische Signale.

    Starkes Engagement

    Trumps Entscheidung ist nicht nur eine humanitäre Maßnahme, sondern auch ein Ausdruck von Stärke gegenüber der südafrikanischen Regierung. Diese Haltung wird in wesentlichen Teilen der südafrikanischen Bevölkerung durchaus begrüßt, die sich von den Reformen der Regierung Ramaphosa ausgeschlossen fühlen. Die Demonstrationen vor der US-Botschaft in Pretoria mit Slogans wie „Make South Africa great again“, zeugen von Unterstützung für Trumps Position innerhalb Südafrikas.

    Die schnelle Einbürgerung und Verteilung der Neuankömmlinge in verschiedenen Bundesstaaten signalisieren ein starkes Engagement, diesen Menschen eine neue Heimat zu bieten. Trumps wiederholte Aussage, dass die Hautfarbe der Betroffenen für ihn keine Rolle spiele, passt dabei nicht ins Argumentationsmuster seiner Gegner. Stattdessen betont er die Notwendigkeit, Opfer von Ungerechtigkeit zu schützen, unabhängig von ihrer Herkunft.

    Die Rolle von Persönlichkeiten wie Elon Musk, dem gebürtigen Südafrikaner und einflussreichen Berater Trumps, darf nicht unterschätzt werden. Musk hat sich wiederholt kritisch zur Lage in seinem Heimatland geäußert und könnte die Aufmerksamkeit auf die Situation weißer Farmer gelenkt haben.

    Der Blick auf die Krise

    Die Beziehungen zwischen den USA und Südafrika befinden sich auf einem Tiefpunkt, und Trumps Initiative könnte die Spannungen weiter verschärfen. Doch aus seiner Perspektive ist die Aufnahme weißer Südafrikaner ein notwendiger Schritt, um ein klares Signal gegen Diskriminierung und Gewalt zu setzen. Während die südafrikanische Regierung die Vorwürfe als Propaganda abtut und betont, dass niemand verfolgt werde, bleibt die Frage offen, wie sich die Situation für die betroffenen Farmer entwickeln wird.

    Für die USA bedeutet die Entscheidung, diesen Menschen Schutz zu gewähren, eine Verpflichtung, ihnen eine Perspektive in einem neuen Umfeld zu bieten. Die US-Politik lenkt den Blick also auf eine komplexe Krise, die sowohl historische als auch aktuelle Dimensionen umfasst.

    Lesen Sie dazu unbedingt unser Sonderheft „Trump. Sein Leben. Seine Politik. Sein großes Comeback.“ Hier bestellen.

    Kommentare sind deaktiviert.