Trumps Asyl für Südafrikaner wirft ein Schlaglicht auf die bedrohliche Lage für Weiße am Kap. Die kanadische Journalistin Lauren Southern hat mit ihrem Dokumentarfilm Farmlands schon 2018 darauf hingewiesen. Wir hatten Sie damals dazu interviewt. Wie die Buren schon von den Engländern unterdrückt wurden – und wie maßvoll dagegen der kaiserliche Kolonialismus war – lesen Sie in COMPACT-Geschichte «Deutsche Kolonien». Mut zur Wahrheit! Hier mehr erfahren.
_ Lauren Southern im Gespräch mit COMPACT
Wie sind Sie auf die Zustände in Südafrika aufmerksam geworden?
Vor knapp einem Jahr {2017} drangen die ersten Gerüchte an mein Ohr. Man sprach von Rassenunruhen und Gewalt – und davon, dass die von Mandela gegründete Regenbogennation, dieser angebliche Leuchtturm sozialer Gerechtigkeit, in Wahrheit nicht das ist, was sie zu sein schien. Es war eine Fassade, ein falsches Götzenbild. Tatsächlich faulte sie von innen und begann, in sich zusammenzufallen. Immer häufiger hörte ich von einem «Genozid an Weißen». Das klang für mich zunächst sehr spektakulär, doch dann gab es eine Meldung über einen Farmmord hier, einen Bericht über eine gefolterte Familie da. Gleichzeitig las man im Mainstream nichts darüber.
Wann sind Sie dann in Südafrika gelandet und wer hat Sie bei Ihren Dreharbeiten unterstützt? Man darf davon ausgehen, dass es dort nicht ganz ungefährlich war.
Der erste Anlauf, nach Südafrika zu reisen, scheiterte noch aus familiären Gründen. Ich hatte das Flugticket schon in der Tasche, dann kam etwas dazwischen. Heute denke ich, dass es Schicksal war. So hatte ich mehr Zeit, mir ein Filmteam zu suchen und engen Kontakt zu einer Gruppe namens Sidelanders aufzubauen. Die haben uns dann Anfang Januar dort empfangen, und ihre «großen Jungs» haben mich und mein Team beschützt. So hatten wir die Möglichkeit, diesen Dokumentarfilm zu drehen, der visuell und auch inhaltlich das Beste geworden ist, was ich in meiner bisherigen Karriere zustandegebracht habe. Dabei habe ich alle Ausgaben aus meiner eigenen Tasche bezahlt. Zum Glück war die Spendenbereitschaft unserer Fans und Zuschauer für das Projekt phänomenal.
Wie stellten Sie dann den Kontakt zu den Farmern her?
Wir haben auf unserer Reise die gastfreundlichsten und nettesten Leute getroffen, die man sich vorstellen kann. Diese Farmer sind wirklich starke, anständige und gottesfürchtige Menschen, die uns sofort eingeladen haben, ihre Familien kennenzulernen, und die gerne bereit waren, uns ihre Geschichten zu erzählen. Von da an war es ein Erdrutsch echter Erfahrungsberichte: Jeder in Südafrika kennt jemanden, der von diesen schwarzen Gewalttätern diskriminiert, verwundet, gefoltert oder getötet worden ist. Es war nicht so, dass wir die Nadel im Heuhaufen suchen mussten, diese Geschichten fielen uns einfach so in den Schoß. Manche sagen, die Situation ist heute schlimmer als zu Zeiten der Apartheid.

Ihr Film zeigt eine Welle unvorstellbarer Gewalt, die über das Land fegt. Woher kommt der derzeitige Gewaltausbruch?
Die Regierung hat eine zweiteilige Ideologie. Der eine Teil ist eine rassistisch motivierte Wut- und Rachepolitik gegen Weiße. Da geht es nur darum, «was der weiße Mann uns angetan hat». Der andere Teil ist ebenfalls von Wut und Rachegefühlen getrieben, denn die Leute in der Regierung sind Hardcore-Marxisten. Die Regierungspartei African National Congress (ANC) und all ihre Mitglieder sagen das öffentlich – und sie alle folgen einer marxistischen Klassen-Ideologie.
Weiße Farmer arbeiten hart, sehr hart, und sie verdienen deshalb auch eine Menge Geld. Die Bantus sehen das und denken sich: Die sollten das nicht haben, das alles sollte uns gehören. Wenn dann noch so ein Unterdrückungs-Narrativ eingebaut wird, dann erhält man Schwarze, die einfach nur noch wütend sind auf den Erfolg der Weißen. Das führt dazu, dass Weiße nicht nur ausgeraubt, sondern auch noch stundenlang gefoltert werden. Es ist so viel Hass in diesem Land, das immer noch von Stammesdenken beherrscht wird.

Jemand brachte diese Ideologie mir gegenüber mal folgendermaßen auf den Punkt: Man will lieber hundert Prozent eines Scheißhaufens besitzen, als zehn Prozent Anteil an einer prosperierenden Nation zu haben. Selbst wenn die Produktivität der weißen Farmer der Gemeinschaft hilft, zum allgemeinen Wohlstand beiträgt, Arbeitsplätze und Perspektiven schafft, will man lieber weiter wütend darüber sein, dass die Schwarzen nicht alles besitzen.

Viele Deutsche werden Probleme damit haben, sich vorzustellen, dass es so etwas wie Rassismus gegen Weiße überhaupt gibt – und dass er in Südafrika solche Formen angenommen hat. Sie haben auf Ihrer Reise selbst viel Leid gesehen. Was hat Sie besonders schockiert?
Was mich am meisten berührt hat, war ein sogenanntes White Squatter Camp, also eine Art Flüchtlingscamp für Weiße. Dort sagte man mir, dass die Regierung vor Kurzem ein Gesetz erlassen hat, dass Großunternehmen wie Elektrizitäts- oder Wasserwerken, die im Auftrag des Staates arbeiten, bestimmte Quotenregelungen vorschreibt. Und die Quote soll übereinstimmen mit der Demographie der Bevölkerung. Das heißt konkret: In diesen Firmen dürfen nur acht Prozent der Belegschaft noch weiß sein. Wird die Regelung nicht eingehalten, verlieren die Firmen ihre Aufträge.
Es ist wie eine Art umgekehrtes Affirmative-Action-Programm {Quotenregelung für Minderheiten in den USA}. Stell Dir vor, die US-Basketballliga NBA würde sowas machen und nur noch 13 Prozent Afroamerikaner in ihrer Liga Basketball spielen lassen, weil das der demographischen Verteilung in den USA entspricht. Was durch diese Regelung passierte, war, dass im Energiesektor rund 40 Prozent aller weißen Ingenieure entlassen wurden. Diese Menschen können nun keine Arbeit mehr finden, weil es so viele juristische und bürokratische Anreize gibt, keine Weißen mehr einzustellen. Viele dieser Menschen fanden sich dann in den genannten Camps wieder.
Die vom Staat unterhaltenen Obdachlosenheime und Hilfsprogramme sind ebenfalls nur für Schwarze, Weiße werden dort einfach abgewiesen. Diese Camps für Weiße werden also aus eigener Kraft auf privaten Grundstücken errichtet – allein daran zu denken, macht mich wütend. Man sieht vor allem weiße Kinder, die im Dreck spielen, die nichts zu essen haben, kein Geld, keine Perspektiven für ihr Leben. Sie sind die Kinder von Eltern, die arbeitslos wurden wegen dieser rassistischen Politik. Es ist furchtbar. Die Folge dieser Politik ist nun, dass die Nation komplett zerfällt und ruiniert wird – und zwar zum Schaden von Schwarzen und Weißen. Es fängt beim Energiesektor an. Kapstadt hat bereits massive Probleme mit Wasserknappheit und steht vor einer Katastrophe.
In einem der wenigen Artikel über Farmmorde in den alternativen Medien konnte man kürzlich lesen, wie die Angreifer vorgehen…
Die Aufnahmen zeigen Angreifer, die sich einer Farm nähern und einen Rucksack bei sich tragen, der zweifelsfrei erkennbar ein Gerät zur Blockade von Funksignalen enthält. Es ist sehr schwierig, solche Geräte zu besorgen, wenn man nicht beim Militär ist. Wie also sind die da rangekommen? Mir wurde gesagt, dass das nicht das erste Mal war, dass diese Geräte zum Einsatz kamen, um zu verhindern, dass die Opfer solcher Angriffe per Telefon Hilfe holen können. So verschwörungstheoretisch es vielleicht klingen mag, muss man sich doch vor diesem Hintergrund die Frage stellen, ob die Regierung den Angreifern womöglich geholfen hat.

Es ist allgemein bekannt, dass die Regierung nicht will, dass weiße Farmer Land besitzen. Die Regierungspartei ANC hat das so gesagt, die EFF {Economic Freedom Fighters; eine linksradikale Partei, die bei den letzten Parlamentswahlen zehn Prozent erhielt} sangen sogar öffentlich «Tötet die Buren» {europäischstämmige Südafrikaner}.
Sollte passieren, was bereits angekündigt ist, nämlich die Enteignung von weißen Landbesitzern ohne Kompensation, dann werden die Farmer zurückschlagen und kämpfen. Das ist ihr Land. Seit acht Generationen leben und arbeiten sie dort. Sie erbten es von ihren Eltern und Großeltern, die dort begraben liegen. Ihr Schweiß und Blut stecken in dieser Erde, und ich denke nicht, dass sie einfach Platz machen werden.
Wenn die Regierung den Weg weitergeht, der bereits eingeschlagen wurde, ist der Konflikt garantiert. Radikale Gruppen an den politischen Rändern wie die schwarze Bewegung «Land or Death» sehnen den Krieg regelrecht herbei. Die Gruppe «Sidelanders», die mich begleitete, bereitet sich schon auf einen Bürgerkrieg vor und glaubt, dass er innerhalb der nächsten fünf Jahre kommen wird.
Das sind düstere Aussichten. Danke, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch genommen haben.
Mut zur Wahrheit: Warum wir uns im Gegensatz zu Engländern und Franzosen nicht für unser koloniales Erbe nicht zu schämen brauchen, sondern stolz darauf sein können, verdeutlichen wir in COMPACT-Geschichte «Deutsche Kolonien – Viel besser als ihr Ruf». Den opulent illustrierten Prachtband können Sie hier bestellen.