Ösi-Aktivist und COMPACT-Kolumnist Martin Sellner hat sich unsere Dezember-Ausgabe mit dem Titelthema „Geheimplan für Deutschland“ angeschaut. Nicht ganz einverstanden ist er diesmal mit dem Editorial von Jürgen Elsässer. Die Ausgabe gibt’s hier.
Sellner erinnert zunächst daran, dass jede COMPACT-Ausgabe ein Zeichen gegen Willkür und für Meinungsfreiheit anzusehen sei. „Dieses Magazin sollte vernichtet werden“ – und nun sei COMPACT „beliebter denn je“. Um so wichtiger sei es, am Ball zu bleiben und das Heft zu fördern. Und das gelte eben auch für die aktuelle Dezember-Ausgabe.
Trumps elitärer Clan
Besonders gelungen sei die Analyse der „neuen Elite, die sich um Trump herum gebildet“ habe und die im Magazin von Daniell Pföhringer umfangreich vorgestellt werde. Sellner gefällt dabei besonders die Darstellung des Trump-Clans, den wir in der Ausgabe „Geheimplan für Deutschland“ im Einzelnen vorstellen, wobei der Rezensent prophezeit: „Ob mit oder ohne Trump: Es wird weiterhin eine aggressive amerikanische Außenpolitik geben.“
Ganz besonders feiert der Österreicher folgende Passage aus dem Beitrag zum Titelthema von Jürgen Elsässer:
„Die BRD ist jetzt in der gleichen Situation wie die DDR Ende der 1980er Jahre. Gorbatschow wollte das sozialistische System fundamental umkrempeln und die kommunistische Bürokratie entmachten, so wie aktuell Trump das globalistische System und den Tiefen Staat. Für die Satelliten der jeweiligen Supermacht war beziehungsweise ist das eine Bedrohung, denn die dortigen Statthalter verdanken ihre Macht der alten Struktur. Folgerichtig wandten sich Honecker und Co. gegen die Perestroika – ähnlich positionieren sich jetzt Scholz und Co. gegen den frischen Wind aus Washington.“
Sellner geht davon aus, dass heute vor allen Dingen der Wokeness die entscheidende Bruchstelle sei. Und mit seiner Gegenposition in dieser Frage sei es Trump gelungen, das Ruder herumzureißen. Tatsächlich habe hier ein Kulturwandel stattgefunden, ein „Glasnost und Perestoika gegen linksliberalen Wokeismus“. Das sieht auch Sellner so. An einen unmittelbar bevorstehenden Umsturz glaubt er allerdings nicht: „Wir werden uns darauf einrichten müssen, dass die amerikanische Macht noch eine Weile Bestand hat.“
Der antiwoke Trump habe auch Minderheiten überzeugt, das sei das Geheimnis seines Erfolges, etwa bei den Latinos. Und hier setzt Sellner einen anderen Schwerpunkt als Jürgen Elsässer in seinem Editorial. Dort heißt es:
„Die Mehrheitsbildung für radikale Politik wird erleichtert, wenn man sie nicht mit radikaler Ideologie vermischt. Völkische Überheblichkeit, weißer Rassismus und antimuslimischer Hass dürfen die Forderung nach rigoroser Grenzschließung, nach Abschaffung der Doppelpässe und nach Remigration nicht vergiften. Es geht nicht um ethnische Reinheit, sondern um nationale Souveränität. Die deutsche Kultur muss dominant bleiben – über neue Einflüsse freuen wir uns trotzdem. Nach dem Vorbild der Schweiz: Moscheen sind erlaubt, Minarette nicht. Die Kirchenglocken läuten den Sonntag ein. Und im Kampf gegen den Gender-Wahn und sexuelle Umerziehung steht uns der Moslem näher als der biodeutsche Grüne.“
Sellner kritisiert, dass Elsässer hier mit Formulierungen wie „völkische Überheblichkeit“ oder „Rassismus“ Kampfbegriffe der Linken verwende. Ein Volksaustausch sei vielmehr gar nicht zu leugnen, wie statistische Zahlen belegten. Schüler-Mehrheiten mit Migrationshintergrund in Bremen, Frankfurt am Main oder Hamburg seien Realitäten. Und diese nun als Partner für eine Politik gewinnen zu wollen, die sich für eine deutsche Identität oder für deutsche Interessen einsetzt, sei ein Trugschluss. Die muslimischen Gemeinschaften in unserem Land hätten schließlich eine „intakte eigene Identität“, sie würden sich eben nicht mit Deutschen identifizieren. Möglicherweise seien sie für kurzfristige Forderung, ja selbst nach Remigration, zu gewinnen, nicht aber würden sie auf unserer Seite sein, wenn es um grundsätzlich geopolitische Fragen gehe.
Elsässer hatte Sellner in seinem Editorial auch direkt angesprochen:
„Trumps Sieg dementiert auch die Sorgen von Martin Sellner. Unser geschätzter Autor warnt vor der ‚demographischen Wahl‘: Dass die Linksgrünen die Macht mithilfe der Einwanderer erobern, denen sie die Pässe hinterherwerfen, und am Ende übernehmen die Fremden die Macht und errichten ein Kalifat. Aber in den USA gelang Trump ein Comeback, obwohl in den letzten vier Jahren so viele Illegale über die Grenzen strömten wie nie zuvor und die Weißen schon in die Minderheit geraten sind. Sein Erfolg verdankt sich der Tatsache, dass er seine Kampagne nicht auf die Angst vor den ‚Anderen‘ aufbaute, sondern den ‚Anderen‘ einen Platz bei America First anbot: Das ist kein ausschließendes, sondern ein einschließendes Konzept von Nation. Das soll nicht heißen, dass die AfD sich zu Multikulti öffnen soll. Sie muss den deutschen Kern sammeln. Aber wenn sie ein migrantisches Brüderchen (‚Ausländer für Deutschland‘?) bekäme, könnte daraus eine Koalition der Vernunft werden.“
Sellner entgegnet direkt: „Diese Migranten, die eine deutsche Rechte ansprechen müsste, bilden in Deutschland Blocks; identitäre, hypernationalistische, geringgebildete, hoch konfliktbereite und tiefreligiöse Wählerblocks.“ Was aber wollen die, fragt er dann? Sie wollen letztlich oft monetäre Unterstützung, sie wollen eine Etablierung des Islams in unserem Kulturraum, und sie wollen vor allen Dingen keine Kritik an ihrer Religion dulden. Das sei auch verständlich, so Sellner, aber eben nicht mit unseren grundsätzlichen Interessen vereinbar. Es könne kein Deutschland ohne deutsches Volk geben.
Insofern könne man die Verhältnisse in Amerika nicht vergleichen mit den Gegebenheiten in Europa. In den USA herrsche zuerst eine Kultur des Geldmachens, in die sich auch unterschiedliche Nationalitäten unter einem Dach einbringen könnten.
▶️ Was Sellner zu der Ausgabe sonst noch zu sagen hat, sehen Sie in den Video oben.
Das komplette Inhaltsverzeichnis unserer Dezember-Ausgabe:
Titelthema
Geheimplan für Deutschland: Nach dem Ampel-Aus: Stunde der Komplotte
Trumps Triumph: Wie er die Welt verändern wird
Amerika feiert: Fotoreportage zum Wahlkampf
Der Zauberlehrling: Volksfreund: Trumps Vize J.D. Vance
Der Trump-Clan: Der Patriarch und seine Familie
Der ökonomische Zwang zum Krieg: Schuldenkrise und Ent-Dollarisierung
«Es geht um Imperialismus, Idiot!» Warum Trumps Nationalismus hilft
Politik
Jetzt schießt Faeser scharf: Die Erfindung der Sächsischen Separatisten
Rechtsbruch gegen Rechts: So tickt eine grüne Justizministerin
Als die Schleusen geöffnet wurden: Volksaustausch nach Merkel-Art
Wetterleuchten über Tiflis: Georgien: Bunte Revolution im Anmarsch
Profitjagd in Gaza: Wer am Völkermord verdienen will
Dossier: Vordenker des Putinismus
«Stalin wollte ein neutrales Europa»: Alexander Dugin im Gespräch
Leben
Ungefiltert? Von wegen…: Zu Thomas Gottschalks neuem Buch
Kinder, Küche, Kirche: Tradwife als neues weibliches Rollenmodell
Beim Tiger von Schuschi: Zwischen Ost und West: Reportage aus Armenien
Wenn die Wessi-Lehrerin erzählt: Erlebnisse eines Steppkes nach der Wende
Kolumnen
Hartlages BRD-Sprech _ Desinformation
Hampels Rückblick _ Als Amis Freunde waren
Sellners Revolution _ Der magische Moment
Jetzt aber schnell: Die Dezember-Ausgabe von COMPACT können Sie hier bestellen.