Süßes oder Saures? Das ist keine Erfindung der Amerikaner! Halloween geht auf das keltische Ahnenfest Samhain zurück, wie der Historiker Ralph Hauptmann in seinem Werk „Herrscher der Eisenzeit“ erläutert. Nur noch wenige Exemplare auf Lager! Hier mehr erfahren.
In den USA – und inzwischen auch in Deutschland – laufen am Abend des 31. Oktober Kinder in schaurigen Kostümen durch die Straßen, klingeln an der Tür und fragen: „Süßes oder Saures?“ Im angelsächsischen Sprachraum ist diese Tradition schon seit langem als Halloween bekannt. Der Begriff leitet sich ab vom englischen „All Hallows’ Eve“ und bedeutet: der Abend vor Allerheiligen.
Was viele nicht wissen: Halloween ist eigentlich keine amerikanische Erfindung! Die Ursprünge dieses Brauchs reichen zurück in die Zeit der Kelten. Diese waren – wie die Germanen – ein Volk der vielen Stämme. Ihr Siedlungsgebiet erstreckte sich nicht nur über das heutige Irland und Großbritannien, sondern über weite Teile Europas. Archäologische Funde belegen eine keltische Kultur, die von Südostengland, Frankreich und Nordspanien im Westen bis nach Westungarn, Slowenien, Nordkroatien und Anatolien im Osten sowie von Oberitalien im Süden bis zum nördlichen Rand der deutschen Mittelgebirge reichte.
Die Ursprünge des Keltentums
In seinem seinem Standardwerk „Herrscher der Eisenzeit. Die Kelten – auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur“ führt uns der Historiker Ralph Hauptmann zurück in die Zeit dieses Volkes, das ursprünglich aus der Zone nördlich der Alpen, aus einer Region zwischen Böhmen und Ostfrankreich, stammte.
Von etwa 1250 bis 800 v. Chr. existierte dort die sogenannte Urnenfelderkultur – und es spricht einiges dafür, dass diese Menschen schon Keltisch gesprochen haben. Aus jener Urnenfelderkultur entwickelte sich schließlich die Hallstattkultur (benannt nach dem Salzbergwerk in Hallstatt, Österreich), die laut „Herrscher der Eisenzeit“ ab circa 500 v. Chr. die eigentliche Keimzelle des Keltentums bildete.

Dort blühte die keltische Kultur zur Eisenzeit auf, wie Salzfunde, Handelsrouten und kunstvolle Grabbeigaben bezeugen. Später, in der Latène-Kultur (ab 450 v. Chr.), wanderten die Kelten aus ihren ursprünglichen Siedlungsgebieten aus und gingen bis nach Spanien und Anatolien reichten.
Die keltische Kunst war geprägt von filigranen Mustern, spiralförmigen Motiven und kunstvollen Metallarbeiten. Ihre Musik und Poesie waren ebenso reichhaltig. Leider sind viele literarische Werke der Kelten verlorengegangen, doch einige Fragmente und Überlieferungen, die auch Hauptmann in seinem Standardwerk „Herrscher der Eisenzeit“ dokumentiert, geben uns Einblicke in ihre Denkweise. Die keltischen Geschichten wurden mündlich überliefert und umfassten epische Erzählungen, Heldenlieder und mystische Gedichte.
Meister der Metallbearbeitung
Darüber hinaus waren die Kelten gewiefte Geschäftsleute. Schon sehr früh bildete sich in ihren Gebieten ein hoch entwickeltes Wirtschaftsleben heraus. Sie züchteten Schweine und Rinder, bauten Getreide und Hülsenfrüchte wie Linsen an. Ihre Äcker düngten sie sowohl auf natürliche Weise mit Viehmist als auch künstlich mit Mergel und Kalk. Der Schwerpunkt der keltischen Ökonomie lag allerdings in der Metallindustrie. Neben Kupfer und Zinn gewannen sie auch Gold und Silber.
Das wichtigste Metall war allerdings Eisen, das für tägliche Gebrauchsgegenstände, aber auch Waffen verwendet wurde. In „Herrscher der Eisenzeit“ schreibt Hauptmann:
„Ungefähr um 700 v. Chr. bricht das Eisenmonopol der anatolischen Hethiter zusammen. Knapp 100 Jahre später erreichen die Fähigkeiten, Eisen zu verhütten und zu bearbeiten, Südosteuropa. Die ersten Hochburgen der Eisenzeit südlich der Alpen entstehen dort, wo die notwendigen Rohstoffe vorhanden sind, in Slowenien und im nördlichen Kroatien. Es dauert weitere lange 100 Jahre, bis auch nördlich der Alpen die Rohstoffe und vor allem die Kenntnisse zu ihrer zu ihrer Bearbeitung so weit verbreitet sind, dass man wirklich von einer europäischen Eisenzeit sprechen kann.“
Im 1. Jahrhundert vor Christus errichteten die Kelten wahre Großbetriebe zur Eisenverarbeitung. Ein weiterer wichtiger Rohstoff zu dieser Zeit war das Salz. Die Stollen von Hallstatt, was so viel wie „Salzstadt“ bedeutet, wurden bereits im 6. Jahrhundert vor Christus teilweise mehr als 200 Meter tief in die Erde getrieben.
Das Ahnenfest der Kelten
Fest steht: Von ihren antiken Nachbarn wurden die Kelten zuerst erst als geschäftstüchtige Händler und Kunsthandwerker geschätzt. Erst später wurden sie als Barbaren diffamiert und als Krieger gefürchtet. Ihren Priestern und Druiden wurden Weisheit und magische Fähigkeiten zugesprochen.
Letztere spielten auch eine bedeutende Rolle beim Ahnenfest Samhain, von dem sich das heutige Halloween ableitet. Die Kelten läuteten damit das Ende der Erntezeit und den Anfang der düsteren Zeit des Winters ein. Ihrem Glauben nach öffnet sich zu Samhain das Tor zur Anderswelt, wie man in Hauptmanns Buch „Herrscher der Eisenzeit“ erfährt.

Die Grenze zwischen dem Reich der Toten und dem Reich der Lebenden ist in dieser Nacht besonders dünn, sodass Lebende und Tote einander nah sein können. Symbolisch steht es für den Abschied von dem was war, um ohne Ballast in die Zukunft blicken zu können.
Obwohl die Vorbereitungen früher beginnen können, richtete sich der Termin für Samhain im keltischen Brauchtum nach dem nächstgelegenen Neumond, was meist dem 11. Neumond im Jahr entspricht. Um genau zu sein, findet das Fest selbst in der Nacht vor dem 11. Neumond statt. Erst im Rahmen der neuheidnischen Wiederentdeckung wurde ein bestimmter Kalendertag für die Feierlichkeiten bestimmt – die Nacht vom 31. Oktober zum 1. November.
Die heiligen Feuer
Die keltischen Feste richten sich grundsätzlich nach der Natur. Der Beginn der kalten Jahreszeit läutete zugleich auch eine innere Einkehr ein. Dabei ist nicht nur die eigene Behausung gemeint, sondern symbolisch gleichsam die eigene Gedankenwelt.
In der aus dem sogenannten Ulster-Zyklus stammenden Erzählung „Togail Bruidne Dá Derga“ („Die Zerstörung der Halle Da Dergas“) steht geschrieben, dass die Feiernden an Samhain Lagerfeuer entzündeten und Steine hineinwarfen. Genauer hat die Bräuche Anfang des 17. Jahrhunderts Geoffrey Keating in seinem Geschichtswerk „Foras Feasa ar Éirinn“ beschrieben. Dabei stützte er sich auf frühere mittelalterliche Quellen.
Laut Keating wurde die Feis von Tara, eine Art künstlerischer Wettkampf, jeden dritten Samhain eine Woche lang abgehalten. Dabei trafen sich die Adligen der irischen Insel, um die Gesetze festzulegen und zu erneuern und natürlich, um zusammen zu feiern. In „Foras Feasa ar Éirinn“ erfährt man zudem, dass die Druiden in Tlachtga ein heiliges Lagerfeuer entzündeten und den Göttern Opfer brachten, mitunter auch Brandopfer.
Diese Feuer hatten für die Kelten eine doppelte Bedeutung: sie schrieben ihnen nicht nur reinigende Kräfte zu, sie sollten die Feiernden auch vor der Kälte des nahenden Winters schützen. Gemäß ihrer Tradition liefen die Kelten mit ihren Tieren durch die Flammen hindurch, um auf diese Weise die Reinigung zu vollziehen. Man geht davon aus, dass diese Feuer im weitesten Sinne eine Art Magie symbolisieren, da ein Feuer die Kraft der Sonne, ohne die kein Leben möglich wäre, imitiert.
Der Brauch des Verkleidens – wie man ihn auch von Halloween kennt – ist allerdings jüngeren Datums. Er entwickelte sich vermutlich im 16. Jahrhundert in Teilen Irlands, Schottlands und von Wales. Die Menschen gingen von Haus zu Haus und trugen Lieder oder Gedichte vor, um im Austausch Essbares zu erhalten. Dies könnte sich aus einer Tradition entwickelt haben, in der Menschen die Seelen der Toten verkörperten und in ihrem Namen Opfergaben erhielten. Es wird zudem angenommen, dass sich der Verkleidete mit dem Nachahmen dieser Geister oder Seelen vor ebendiesen schützen wollte.
Mehr über die Geschichte und Kultur der Kelten erfahren Sie in Ralph Hauptmanns Standardwerk „Herrscher der Eisenzeit“. Das Buch ist anschaulich geschrieben, historisch genau recherchiert und angereichert mit bildhaft erzählten Szenen. Tauchen Sie ein in die Welt dieses geheimnisvollen und faszinierenden Volkes: Erfahren Sie, wie es lebte und arbeitete, entdecken Sie seine religiösen Kulte, lesen Sie alles über seine Kriege und seinen Untergang. Wir haben nur noch wenige Exemplare auf Lager. Deswegen schnell hier zuschlagen.