Am Sonntag wird in Rumänien ein neuer Präsident gewählt. Favorit ist George Simion von der patriotischen Partei AUR, der in der ersten Runde am 4. Mai fast 41 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Der belgische Journalist Lionel Baland hat ihn interviewt. Eine große Rumänien-Reportage finden Sie in unserer Mai-Ausgabe mit dem Titelthema „Die Diktatorin Blitzkrieg gegen die Völker“. Die ultimative Abrechnung mit von der Leyen. Hier mehr erfahren.
_ George Simion im Gespräch mit Lionel Baland
Wie erklären Sie sich das unglaubliche Wahlergebnis, das Sie in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen erzielt haben?
Die Abstimmung am 4. Mai hat gezeigt, dass die Rumänen vor allem echten Wandel wollen. Ich habe doppelt so viele Stimmen erhalten wie mein Gegner Nicusor Dan, der Vertreter der Globalisten und der George-Soros-Agenda sowie Unterstützer des Putsches im Dezember 2024 {Wahlausschluss von Calin Georgescu}. Die Annullierung der Präsidentschaftswahlen vom November und Dezember 2024 war ein gewaltsamer, verfassungswidriger und totalitärer Akt. Wir hätten nie gedacht, dass so etwas möglich ist, erst recht in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union. Aber es ist passiert, und die Rumänen haben reagiert.
Ich war sehr beeindruckt von der Mobilisierung meiner Landsleute in der Diaspora – Menschen, die seit vielen Jahren im Ausland arbeiten, aber ein Land wollen, in das sie mit Liebe und ohne Angst vor Bürokratie oder den enormen Problemen in den Bereichen Gesundheit und Bildung zurückkehren können. Wir haben gezeigt, dass wir zusammen eine außergewöhnliche Kraft sind.
War der Wahlkampf in der ersten Runde fair?
Es war ein besonderer Wahlkampf, der größtenteils im Internet geführt wurde. Viele erwarteten große Demonstrationen auf der Straße, doch das trat nicht ein. Zuvor hatten wir riesige Märsche mit Hunderttausenden von Teilnehmern organisiert. Natürlich prangert im Wahlkampf jeder politische Akteur das Verhalten seiner Gegner an. Das ist nichts Außergewöhnliches.
Was sind die grundlegenden Unterschiede zwischen Ihren Ideen und denen des anderen Kandidaten in der zweiten Runde, Nicusor Dan?
Zunächst einmal gehorcht mein Gegner dem Globalisten Emmanuel Macron und folgt eng der Agenda von George Soros. Ihm liegen die nationalen Interessen des rumänischen Volkes nicht am Herzen, sondern die des globalistischen Establishments. Wir unterstützen die natürliche Familie, die mit der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau beginnt, während mein Gegner sogenannte Pride-Paraden in den Straßen von Bukarest zulassen will. Rumänien sollte seine Nationalflagge bevorzugen, nicht die Regenbogenflagge.
Im Gegensatz zu Nicusor Dan stand ich während der Pandemie auf der Seite der Freiheit und des grundlegenden Rechts auf freiwillige Wahl, als das Establishment uns zu Hause eingesperrt hat und uns zwingen wollte, uns impfen zu lassen. Das gilt auch auch heute noch, da wir uns der Bedrohung durch Zensur ausgesetzt sehen. Ich will freie und faire Wahlen, nichts weiter.
Werden Sie versuchen, eine Regierung zu bilden, die den für ungültig erklärten und anschließend von der Wahl ausgeschlossenen Kandidaten Calin Georgescu und die Vorsitzende der nationalistischen POT-Partei, Anamaria Gavrila, die zu Ihren Gunsten zurückgezogen hat, einschließt?
Rumänien befindet sich in einer außergewöhnlichen Situation. Es erlitt im Dezember 2024 einen schrecklichen Schock. Calin Georgescu erhielt in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am 24. November 2024 die meisten Stimmen und wurde dann ohne plausible Begründung ausgeschlossen. Es ist nur natürlich, dass er Teil der Führung des rumänischen Staates sein sollte, wenn er das wünscht. Was Anamaria Gavrila betrifft, so schätze ich sehr, dass ihre Partei POT unser Verbündeter ist und dass Anamaria sich als ehrenhafte Person erwiesen hat, indem sie ihre Kandidatur zurückzog, um meine zu unterstützen. Natürlich würde ich mir wünschen, dass Anamaria Teil der zukünftigen Regierung ist. Nach dem 18. Mai werden wir Gespräche führen, um die beste Regierungsoption für Rumänien vorzuschlagen.
Was werden Sie tun, um den Krieg in der Ukraine zu beenden?
Seit über drei Jahren sehen wir, wie der militärisch-industrielle Komplex Milliarden von Euro verdient, indem er Eigentum und Infrastruktur zerstört und unschuldige Menschen tötet. Russland nährt sich weiterhin vom Chaos. Es ist entscheidend, dass dieser von der Russischen Föderation gegen die Ukraine entfesselte Krieg schnellstens endet. Diese Situation führt zu nichts. Ich setze mich für Dialog, Frieden und eine Rückkehr zur Normalität ein.
Ich glaube fest daran, dass US-Präsident Donald Trump beide Seiten endlich an den Verhandlungstisch bringen kann, um einen Waffenstillstand zu erreichen und diesen Krieg endgültig zu beenden. Seit 2022 hat Rumänien Kiew mit allem unterstützt, was es brauchte, aber ich werde niemals akzeptieren, rumänische Soldaten an die ukrainische Front in den Tod zu schicken. Eine große Gemeinschaft von über einer halben Million ethnischer Rumänen, die in der Ukraine lebt, wurde ihrer Rechte beraubt. Das ist ein entscheidendes Thema, und ich werde niemals aufhören, ihre grundlegenden Rechte zu verteidigen. Ich bin ein Verfechter des Friedens und dessen, was richtig ist.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Das Interview erschien zuerst bei Vox Europa. Wir haben es mit freundlicher Genehmigung des Vox-Europa-Chefredakteurs und Frankreich-Korrespondenten von COMPACT, Matisse Boyer, von dort übernommen.
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