Eine Woche vor der US-Präsidentschaftswahl wird Donald Trumps ehemaliger Chefstratege Steve Bannon aus dem Gefängnis entlassen. Die politisierte US-Justiz hatte ihn vier Monate eingeknastet. Mehr über Bannon und die Wahrheit über den Sturm auf das Kapitol lesen Sie in COMPACT-Spezial „Trump: Sein Leben. Seine Politik. Sein großes Comeback“. Unverzichtbar! Hier bestellen.
Perfektes Timing: Nur noch eine Woche bis zum großen Showdown zwischen Donald Trump und Kamala Harris – und der frühere Chefstratege des Republikaners und konservative Medienmann Stephen „Steve“ Bannon ist wieder auf freiem Fuß.
Wie der US-Sender CNN berichtet, wird der 70-Jährige am heutigen Dienstag aus dem Bundesgefängnis in Danbury, Connecticut, entlassen, nachdem er eine viermonatige Haftstrafe verbüßt hatte, weil er die Vorladung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum sogenannten Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 ignoriert hatte.
Wie seine Anwälte mitteilten, will Bannon heute später am Tag in Manhattan eine Pressekonferenz abhalten und sogar seinen Podcast fortsetzen. Seine Sendung War Room zählt zu den erfolgreichsten und am meisten gesehenen politischen Podcasts in den USA. Beobachter erwarten, dass der frühere Breitbart-Chef sofort wieder in die Offensive gehen und für den Republikaner in die Bresche springen wird.
Unbeugsamer Kämpfer
Bei Haftantritt am 1. Juli hatte sich der langjährige Weggefährte Trumps kämpferisch wie eh und je gezeigt. An den demokratischen Justizminister Merrick Garland gerichtet, sagte Bannon:
„Ich bin stolz darauf, ins Gefängnis zu gehen!“
Wenn es dies sein müsse, „um der Tyrannei die Stirn zu bieten, um einem korrupten Justizministerium, Nancy Pelosi und Joe Biden die Stirn zu bieten“, dann sei er dazu bereit. Trump habe sich ihm gegenüber „sehr solidarisch“ gezeigt.
Dieser hatte seinem früheren Mitarbeiter auf seiner Plattform Truth Social den Rücken gestärkt und US-Präsident Biden mit Verweis auf die Behandlung Bannons vorgeworfen, das Justizsystem gegen politische Gegner „aufgerüstet“ zu haben. Zugleich drohte er, Biden werde dafür „einen hohen Preis zahlen“ werde.
„Oh, das ist reine Waffengewalt“, erklärte Trump zudem in einem Interview mit WRVA, einem lokalen Radiosender in Richmond im US-Bundesstaat Virginia. Er zeigte sich davon überzeugt, dass Bannons Gefängnisstrafe ein weiterer Versuch seiner Gegner sei, ihn zum Schweigen zu bringen.
„Wir stehen Rechtsaußen“
Dass die Haftstrafe für Bannon politisch motiviert war, wie Trump und andere Republikaner behaupten, ist nicht allzu weit hergeholt, denn mit seinem War Room zählt der Spross einer irischstämmigen Arbeiterfamilie aus Virginia neben Tucker Carlson zu den wichtigsten medialen Verstärkern des Ex-Präsidenten. Ausgerechnet in der heißen Wahlkampfphase wurde Bannon zum Zuschauen aus einer Gefängniszelle verdammt. Bis heute jedenfalls.
In COMPACT-Spezial „Trump: Sein Leben. Seine Politik. Sein großes Comeback“ lesen Sie über den ehemaligen Chefstrategen im Weißen Haus:
„Seine Eltern waren überzeugte Demokraten und unterstützen John F. Kennedy. Prägend war für den Junior vor allem der Katholizismus. Jeden Sonntag ging es mit Vater und Mutter in die Kirche.“
Und weiter: „Nach seiner Zeit als Offizier bei der Navy, in der er zum Anhänger Ronald Reagans wurde, studierte Bannon an der Uni Georgetown und der Harvard Business School, ging kurzzeitig zu Goldman Sachs, machte sich schließlich im Filmgeschäft selbstständig und wurde so zum Multimillionär. Sein Äußeres steht dazu in krassem Widerspruch: unrasiert, verwuscheltes Haar statt Föhnfrisur, abgetragene Army-Jacke und verwaschenes Hemd statt Maßanzug.“
Politisch passt zwischen Bannon und Trump kein Blatt Papier – sie liegen voll und ganz auf einer Linie. In COMPACT-Spezial „Trump“ heißt es dazu:
„Bannon, der sich gegenüber dem Wall Street Journal als ‚economical nationalist‘ – also als Wirtschaftsnationalist – bezeichnete, vertritt konsequent isolationistische und antiglobalistische Positionen. Sein politischer Kampf gilt den Millionen von hart arbeitenden Amerikanern, die in die Mühlsteine des Finanzkapitalismus geraten sind und von Arbeitslosigkeit und Verschuldung bedroht werden. Sein eigener Vater verlor während der Finanzkrise 2008 sein Erspartes –auch deshalb sinnt der frühere Goldman-Manager wohl auf Rache.“
Ein Amt strebt der Medienmann übrigens nicht mehr an. „Ich bin nicht der Typ, der sich in Hierarchien einfügt“, so Bannon im April 2024 gegenüber dem Spiegel. „Ich habe so viel Macht wie noch nie, und das würde ich nie für einen Job im Weißen Haus aufgeben.“ Und sein politischer Standort? „Wir stehen Rechtsaußen“, so Bannon im Spiegel-Interview. Klarer geht’s nicht.
Weitere Anklagen
Der Justiz-Terror gegen Bannon ist aber noch nicht zu Ende. Vor einem Gericht des Staates New York muss er sich mit weiteren strafrechtlichen Anklagen auseinandersetzen. Er soll angeblich Spendengelder veruntreut haben, die für den Bau einer Mauer entlang der Grenze zwischen den USA und Mexiko vorgesehen waren.
Dem 70-jährigen Medienprofi wird unter anderem Geldwäsche, Verschwörung und Betrug vorgeworfen. Bannon weist diese Vorwürfe aufs Schärfste zurück und sieht auch in diesem Fall eine politische Motivation zugrunde liegen. Über seine Anwälte hat er sich als nicht schuldig bekannt. Der Prozess soll voraussichtlich im Dezember beginnen. Im Falle einer Wiederwahl von Trump zum US-Präsidenten wird allerdings davon ausgegangen, dass dieser Bannon begnadigen wird.
Mehr über Bannon und die Wahrheit über den Sturm auf das Kapitol lesen Sie in unserer neuen Spezial-Ausgabe „Trump: Sein Leben. Seine Politik. Sein großes Comeback“. Alles, was Sie über den Republikaner und seine Bewegung wissen müssen. Hier bestellen.