Mit dem Angriff auf den Iran hat Israel militärische Gegenschläge provoziert. Bisher scheint der Aggressor zwar den militärischen Vorteil auf seiner Seite zu haben, doch mittlerweile Schlagen israelische Medien Alarm: In wenigen Tagen könnte die Luftabwehr nur noch eingeschränkt funktionieren, ein möglicher Wendepunkt steht bevor. In der COMPACT-Ausgabe „Die blaue Revolution“ haben wir uns ausführlich mit der Lage im Nahen Osten, vor allen in Gaza, beschäftigt und aufgezeigt, was uns die Mainstreammedien verschweigen. Hier mehr erfahren.

    Die Taktik des Irans überraschte: Während bei den letzten beiden Vergeltungsschlägen „True Promise I und II“ massive Angriffswellen mit Drohnen und gleichzeitig ankommenden Raketen durchgeführt wurden, jeweils in höherer, dreistelliger Zahl, werden derzeit selten mehr als ein Dutzend Geschosse gleichzeitig Richtung Israel abgefeuert. Anfangs behaupteten westliche Medien, der israelischen Propaganda folgend, dass der Iran nicht mehr in der Lage sei, größere Angriffe durchzuführen. Doch offenbar steckt eine ganz andere Taktik dahinter, wie auch die englischsprachige Tageszeitung „The Economic Times“ bestätigt: Israel könnten bereits in 10 Tagen die Abfangraketen ausgehen und die Luftabwehr damit stark eingeschränkt sein.

    Ganz schön teuer: Eine Abfangrakete vom Typ „Arrow 2“. Foto: US Navy

    Tatsächlich gehen die Bestände an Abfang-Raketen des israelischen Schutzschildes „Iron Dome“ langsam zuneige: Auf jede iranische Rakete werden mehrere israelische Abfangraketen angesetzt, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, den Einschlag zu verhindern – das kostet nicht nur viel Geld, jede einzelne Arrow-Abfangrakete schlägt mit bis rund 3 Millionen Euro zu Buche, was sich schnell summieren kann, sondern verbraucht eben auch enorme Kapazitäten. Und die sind in Israel nicht auf einen langen Kriegsverlauf ausgelegt.

    Abfangraketen kosteten bereits 285 Millionen Euro

    Für die bisherige Raketenabwehr der letzten Woche soll Israel rund 285 Millionen Euro ausgegeben haben. Nicht berücksichtigt sind dabei die Kosten für Abwehr-Aktionen durch Verbündete: Die USA, aber auch Frankreich und Großbritannien, helfen beispielsweise beim Abschuss von Drohnen, die durch ihre vergleichsweise langsame Geschwindigkeit auch aus der Luft abgeschossen werden können. Nur: Gerade für ballistische Raketen braucht es jedoch die Arrow-Abfangraketen. Und die werden immer knapper.

    Wird das Raketen-Problem eine diplomatische Lösung erzwingen? Oder erhöht es lediglich die Gefahr eines Kriegseintritts der USA? Der Krieg in Gaza zeigt, wohin eine beidseitig festgefahrene Situation führen kann: Wie schlimm die Situation für die palästinensische Zivilbevölkerung ist, haben wir bereits in unserer Ausgabe „Die blaue Revolution“ ausführlich beschrieben. Hier bestellen!

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