Anderthalb Wochen vor der Bundestagswahl ist das Rennen entlang der Fünf-Prozent-Hürde so spannend, wie lange nicht mehr. Sah es lange Zeit so aus, als würde die Linkspartei nach dem 23. Februar 2025 von der politischen Landkarte verschwinden, hat sich das Blatt mittlerweile gedreht. Und ausgerechnet das BSW, welches der Linken den schon sicheren Todesstoß zu versetzen schien, wäre jetzt im Bundestag. Zumindest, wenn einer aktuellen Forsa-Umfrage Glauben geschenkt werden kann. In COMPACT-Spezial „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen“ geben wir einen Ausblick auf die Bundestagswahl und zeigen, wie das Parteienkartell um seine Macht kämpft. Hier mehr erfahren.

    Gemäß der Umfrage, deren Daten zwischen dem 4. und 10. Februar 2025 erhoben wurden, würde die Linkspartei bei 6 % landen und wäre relativ sicher im Bundestag vertreten, während die Wagenknecht-Partei BSW nur noch bei 4 % landen würde. Ebenso die FDP, die in den meisten Umfragen seit Monaten konstant unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde angesiedelt ist und mit dem Wiedereinzug scheitern dürfte. Während BSW und AfD darauf angewiesen sind, bundesweit mehr als 5 % der Stimmen zu erzielen, hat die Linkspartei noch einen weiteren Rettungsanker parat: Über drei Direktmandate könnte, wie schon 2021, die Grundmandatsklausel greifen. Als sicher gilt zwar bisher lediglich der Wahlsieg von Gregor Gysi in seinem Berliner Stammwahlkreis, doch auch ein weiterer Berliner Wahlkreis, der Leipziger Südkreis und der Wahlkreis mit dem Großraum Erfurt könnten möglicherweise gewonnen werden. Es wird zumindest knapp, doch ganz erkennbar profitiert die Linke von dem aufgeheizten Klima der letzten Wochen.

    Das BSW hat sich durch die Kooperation mit den Altparteien verbrannt

    Anfang 2024 für viele Menschen, vor allem im Osten der Republik, als Hoffnungsträger gestartet, hat sich die Wagenknecht-Partei schrittweise unwählbar gemacht. Abgrenzungen zur AfD, in Brandenburg sogar die Forderung nach einem Verbot der blauen Partei, dafür Kuschelkurs mit den Altparteien und gemeinsame Regierungskoalitionen. Statt die Lücke als linkspopulistisches Korrektiv zu besetzen und sich, zumindest punktuell, eine Kooperation mit der AfD offen zu halten, spielt das BSW in vielen Regionen bei den Kartellparteien mit. Zwar nicht überall, es gibt immer noch positive Ausnahmen, gerade auf regionaler Ebene, doch von der Aufbruchstimmung ist wenig übrig geblieben. Wagenknecht und Co schienen aber nicht bemerkt zu haben, wie sich der Wind schrittweise gedreht hat oder waren nicht mehr willens, dagegen zu steuern. So könnte das neue Parteiprojekt in Kürze bereits beendet sein. Übrig bleiben drei dann vermutlich zerbröselnde Landtagsfraktionen (zwei davon in Regierungsbeteiligung) und einige Kommunalpolitiker, die sich neu orientieren dürften.

    Die Bundestagswahl 2025 stellt historische Weichen. Für FDP, Linke und BSW geht es sogar um das politische Überleben. In COMPACT-Spezial „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen“ haben wir uns angeschaut, wie sich das Parteienkartell vor dem 23. Februar formiert. Jetzt bestellen!

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