Die neue NÄNCY wird in diesen Stunden aus der Druckerei erwartet. „Halt’s Maul, Fritz“ ist der Titel der neuen Ausgabe. Nachfolgend dokumentieren wir ein Gespräch zwischen Hendrik Sodenkamp (Demokratischer Widerstand) und COMPACT-Chefredakteur Jürgen Elsässer zu Inhalt und Ausrichtung des Heftes. Hier mehr erfahren.

    Elsässer: NÄNCY ist wieder da. Die zweite Ausgabe des erfolgreichen Magazins, dessen erste Ausgabe zur Zeit des COMPACT-Verbots erschien und unsere Inhalte der Innenministerin zum Trotze an die Öffentlichkeit brachte. Dazu begrüße ich Hendrik Sodenkamp vom Demokratischen Widerstand, der gemeinsam mit seinem Kollegen Anselm Lenz damals für NÄNCY verantwortlich war und auch heute die zweite Ausgabe verantwortet. Das Titelbild der Nummer 2: „Halt’s Maul, Fritz“. Ja, das ist schon aussagekräftig. Was habt ihr euch dabei gedacht?

    Der wahnsinnige Merz

    Sodenkamp: Es ist toll, dass es dieses zweite Magazin gibt. Die Überlegung dabei war, dass es vollkommen wahnsinnig ist, was unser jetziger Bundeskanzler in spe, Friedrich Merz, abzieht. Die ganze Welt hofft auf Friedensverhandlungen, die nun zwischen den USA, der Ukraine und Russland angestoßen wurden – und Friedrich Merz fällt nichts anderes ein, als ein gigantisches Aufrüstungsprogramm vom Zaun zu brechen. Um was eigentlich zu erreichen? Deutschland und Europa zur Weltmacht zu machen oder weltmachtfähig zu bringen? Da haben wir nun in ganz gepflegter antideutscher und zugleich patriotischer Manier – wenn man so will – diesen Titel herausgebracht, der natürlich seine satirische Note hat, aber auch einen realen Anlass.

    Elsässer: Ja, also es ist ja nicht antideutsch, sondern sozusagen anti-BRD, weil der Bösewicht das BRD-Regime ist, das mit Deutschland eigentlich gar nichts mehr zu tun hat, sondern vielmehr das Dementi von Deutschland darstellt. Im Hintergrund sieht man auf dem Cover zwei Soldaten. Ich glaube, der eine trägt eine amerikanische Uniform, der andere eine russische. Man hofft also ein bisschen, dass die Großmächte, die sich nun für den Frieden entschieden haben, den Verrückten zur Raison bringen – oder?

    Sodenkamp: Also das sind Fantasieuniformen, die wir da verwendet haben, Amerikaner und Russen. Selbstverständlich geht es darum, mal wieder mäßigend auf Deutsche einzuwirken – auf eine deutsche Regierung, die noch nicht einmal im Amt ist, aber jetzt völlig durchdreht und Aufrüstung bis zum Gehtnichtmehr betreiben möchte.

    Wenn man mal die Rüstungsausgaben mit Russland vergleicht – die Daten für 2025 sind noch nicht klar, aber es wird erwartet, dass Russland 150 Milliarden Euro für Rüstungsausgaben ausgibt. In Deutschland allein, wenn man Boris Pistorius glaubt, geht man von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Das wären in Deutschland 130 Milliarden Euro pro Jahr. Also möchte Deutschland alleine so hohe Rüstungsausgaben wie Russland haben, obwohl es viel, viel kleiner ist, was die Einwohnerzahl betrifft. Die EU als Ganzes soll ja ebenfalls in gigantischem Maße aufgerüstet werden und das alles unter dem Vorzeichen des Friedens, der nun angestoßen wird.

    Neue Dimensionen des Unrechts

    Elsässer: Ja, wobei die 130 Milliarden Rüstungsausgaben und die drei Prozent von Pistorius, ich glaube, das war noch vor der Schuldenbombe. Das kommt ja jetzt noch obendrauf, dass für die Rüstung in der nächsten Legislaturperiode ungefähr 400 Milliarden eingeplant sind. Also da wird ja immer weiter angeheizt. Dagegen müssen wir etwas tun, und deswegen ich auch gleicht mitgemacht bei NÄNCY. Das hat eine Dimension erreicht, die sowohl die Gesellschaft in Deutschland als auch den internationalen Frieden gefährdet. Da kann man nicht warten, bis zum Beispiel die nächste COMPACT-Ausgabe im April erscheint. Wir wollten jetzt handeln.

    Sodenkamp: Genau, das hatte tatsächlich mehrere Gründe. Zum einen wirklich dieser total akute Anlass zur Bundestagswahl – das ist ein sehr guter Anlass, um den nächsten Gangster in spe hier einmal in der gesamten Ausgabe zu porträtieren. Und dann natürlich auch das COMPACT-Verbot, das damals einfach per Dekret unserer innig geliebten Bundesministerin erlassen wurde und glücklicherweise aufgehoben wurde. Aber es ist ja noch nicht komplett vom Tisch. Die Verhandlungen stehen immer noch aus und ich klopfe auf Holz, dass das COMPACT-Verbot nicht durchkommt.

    Aber natürlich ist das für uns als Verlag von höchstem Interesse, dann, falls es doch so kommen sollte, einem sehr renommierten Journalisten wie Ihnen, Herr Elsässer, möglicherweise ein neues Zuhause bieten zu können. Das sollte jetzt mal klargestellt werden: Hier ist eine eigenständige Publikation mit eigenständigen Inhalten und eigenständiger Redaktion. Dieses COMPACT-Verbot, so wie es formuliert und begründet wurde, ist natürlich vollkommen haltlos. Und wenn es dann bei einer vollständigen Gerichtsverhandlung doch durchkommen sollte, sind schon Stand- und Spielbeine vorbereitet, um eben andere publizistische Möglichkeiten für verfolgte Oppositionelle und oppositionelle Journalisten zu finden.

    Elsässer: Also ich würde dann Asyl bei NÄNCY finden, zum Beispiel. Ja, bei uns lautet die Schlagzeile im Werbebanner: „NÄNCY schlägt Nancy – und Fritz“. Man kann ja sagen, im Grunde haben wir Nancy mit „a“ schon aus dem Feld geschlagen. Sie wird ja kein Amt mehr in der neuen Regierung bekommen. Ich erinnere mich, als das COMPACT-Verbot von ihr verkündet wurde, habe ich gleich hinterher gesagt, noch am selben Morgen: Das ist der politische Sargnagel dieser Frau. Das Verbot wird nicht COMPACT kaputtmachen, sondern damit macht sie sich selbst kaputt, weil das alles so absurd war.

    Sodenkamp: Ja. Es gab ja sogar aus den Regierungsparteien, also aus der FDP von Wolfgang Kubicki, die Forderung, dass Nancy Faeser zurücktreten müsse wegen dieser Aktion, die sie gestartet hatte – mit einem unermesslich riesigen Polizeikommando direkt in eure Redaktionsräume, in euer Zuhause einzumarschieren und alles zu konfiszieren. Es hat sich als rechtswidrig herausgestellt, was sie da gemacht hatte. Und sie hätte zurücktreten müssen, wie es ein Politiker wie Franz Josef Strauß damals machen musste, als er solche Aktionen gegen den Spiegel gestartet hatte.

    NÄNCY mit Schlagkraft

    Elsässer: Danke, dass ich die Gelegenheit erhielt, jetzt in der neuen Ausgabe nochmal auf den Stand des Verfahrens einzugehen – also auf die ganzen Vorwürfe wie rechtsextrem, antisemitisch, aggressiv, staatsfeindlich und so weiter. Da haben wir ja über die Anwälte umfangreiches Material vorgelegt. Das geht jetzt in die zweite Runde. Wir haben das Eilverfahren im August gewonnen. Nach vier Wochen waren wir schon wieder da. Aber jetzt kommt eben die Hauptsacheverhandlung im Juni. Und da sind eben die ganzen wichtigen Argumente in NÄNCY Nummer 2 zusammengetragen.

    Sodenkamp: Genau, wir haben in unserer Zeitung – eigentlich bin ich ja Mitherausgeber und Chefredakteur der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand – auch eine sehr weitreichende Analyse dieser Verbotsverfügung und des Urteils im COMPACT-Verfahren veröffentlicht, verfasst von Juraprofessor Martin Schwab. Diese Texte sind auch noch einmal in der Ausgabe enthalten, zur rechtlichen Einordnung, warum es haltlos ist, was Nancy Faeser da gemacht hat. Auch ein Artikel von Stephanie Elsässer ist darin, der sehr klar macht, was für eine brutale Aktion das ist, die tief in das Leben des Einzelnen eingreift.

    Elsässer: Sie hat ja die schlimmste Razzia durchlebt, bei der ihr Bett von vermummten Polizisten umstellt wurde und sie war praktisch noch halbnackt. Das hat sie jetzt noch einmal in der NÄNCY aufgeschrieben.

    Sodenkamp: Genau, das war uns nochmal wichtig, das auch vor Augen zu führen – auch jetzt im Vorfeld des Gerichtsverfahrens. Was Nancy Faeser da gemacht hat und welcher Schaden schon entstanden ist. Denn ich bin der Meinung, das sollte auf jeden Fall auch in die Gerichtsverhandlung mit einfließen. Da ist schon ein gigantischer Schaden entstanden – sowohl menschlich als auch ökonomisch für euren Betrieb. Das sind ja unfassbare Vorgänge, die da gelaufen sind.

    Sie gibt dem Grauen ein Gesicht: Nancy Faeser (SPD) 2023 in Brüssel. Foto: Alexandros Michailidis / Shutterstock.com

    Elsässer: Kommen wir nochmal zu NÄNCY Nummer 2 zurück. Also, wir haben uns da eingebracht, auch von COMPACT her. Meine Frau hat etwas geschrieben, ich habe etwas geschrieben, der Kollege Pföhringer hat etwas geschrieben – weil uns die Sache wichtig ist, gerade in der jetzigen Situation. Ihr aber habt ja beste Beziehungen zum Corona-Widerstand, weil ihr aus dem Corona-Widerstand heraus entstanden seid. Die erste Ausgabe war ja schon im April 2020.

    Sodenkamp: Also, wir hatten angefangen mit den allerersten Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen auf dem Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin am 28. März 2020 – an dem Tag, an dem die epidemische Lage von nationaler Tragweite in Kraft trat, also der Notstand ausgerufen wurde. Da hatten wir die allererste Demonstration gemacht und ein Flugblatt dabei. Wir konnten nicht sprechen, weil wir sofort von der Polizei einfach weggeräumt wurden. Und das haben wir dann – also jede Woche sind Menschen zurückgegangen, mit top-hygienischen Spaziergängen, mit dem Grundgesetz, das wir auch in jeder Ausgabe unserer Zeitung auf der Rückseite abdrucken. Also die ersten 20 Artikel unserer Verfassung plus Paragraph 146.

    Und weil wir nicht sprechen konnten auf diesen Versammlungen, haben wir dann angefangen zu sagen: Hier wird das Versammlungsrecht einfach gebrochen, dann machen wir eben eine Zeitung aus diesem Flugblatt, das da entstanden ist. Und seitdem machen wir jede Woche eine Zeitung, den Demokratischen Widerstand. Es ist ein Wunder, ehrlich gesagt, im Jahr 2020 eine gedruckte Wochenzeitung auf den Markt zu bringen.
    Aber das funktioniert, weil eben so viele Menschen enttäuscht sind von der, ja, man kann schon sagen, Lügenpresse, von den Regime-Medien, von diesem Kartell, das sich da aufgebaut hatte und uns einfach nach Strich und Faden belogen hat und in den Krieg gegen einen unsichtbaren Feind gehetzt hat, der, wie sich jetzt herausstellte, so schlimm auch nicht war. Und, ja, wir haben jeden Menge Autoren, das stimmt.

    Vielseitiges Themenspektrum

    Elsässer: Und das Interview, das ihr für NÄNCY mit Bodo Schiffmann geführt habt.

    Sodenkamp: Genau. Da hatten wir ein sehr weitreichendes Interview mit Bodo Schiffmann geführt, also einem oppositionellen Aufklärer, der als Arzt recherchiert hat, wie gefährlich das überhaupt ist. Er hat sehr vielen Menschen die Angst genommen und dann mustergültige journalistische Arbeit geleistet.

    Elsässer: Und dann musste er nach Afrika auswandern.

    Sodenkamp: Und dafür musste er dann nach Afrika gehen. Das fand ich jetzt auch nochmal passend in der NÄNCY, um zu zeigen, was das eben mit Menschen macht und was passiert, wenn solche totalitären Maßnahmen von der Bundesregierung gegen Oppositionelle verhängt werden.

    Elsässer: Ja, und dann das Interview, das ihr mit Beate Bahner geführt habt, die übrigens auch im Anwaltsteam von COMPACT gegen das Verbot war. Das fand ich auch sehr gut. Und man muss es dem Publikum vielleicht mal erzählen: Wir haben uns ja zusammengefunden beim Redaktionswochenende für NÄNCY Nummer 2. Da waren wir dann dreieinhalb, vier Tage zusammen und haben das ganze Thema – jetzt Fritz Merz oder Donald Trump, die neue Weltlage, der neue aggressive Vorstoß der BRD – diskutiert. Und so sind die Beiträge, die die Hauptstrecke im Heft ausmachen, ja im Grunde entstanden. Abends sind wir essen gegangen, haben was getrunken und haben uns dann in lockerer Weise in bestimmte Themen eingearbeitet.

    Für mich war das Highlight in NÄNCY Nummer 2 eigentlich das Gespräch, das wir zu dritt aufgenommen haben über Donald Trump: Wird er uns aus der Misere raushelfen? Elon Musk – kann er Deutschlands Befreiung anstoßen oder verstärken? Und okay, du warst eher skeptisch, ich war eher optimistisch. Aber es war auf jeden Fall eine sehr gehaltvolle Diskussion.

    Sodenkamp: Ja, das glaube ich auch. Das Gespräch haben wir da noch drin. Dann haben wir die Analysen zur Person Friedrich Merz, zum kommenden SPD-Bundeskanzlerkandidaten Boris Pistorius. Ein Porträt dieser Person haben wir auch.

    Elsässer: Wir haben noch etwas zum Thema „Der neue Faschismus“ drin. Denn nach meiner Einschätzung ist der neue Faschismus nicht bei der AfD und Ähnlichem angesiedelt, sondern eben bei diesem grün-roten totalitären System.

    Sodenkamp: Genau. Also was hier passiert, dass Nancy Faeser sagt, COMPACT greift die Demokratie und das Grundgesetz an, während sie selbst das Grundgesetz bricht – das sind die Absurditäten, die wir gerade erleben. Oder jetzt beispielsweise diese Geschichten mit dem neuen Bundestag, also was wir auch in dem Magazin verhandeln.

    Wir haben jetzt gerade den Fall, dass sich eine Regierung in spe aussucht, mit welchem Bundestag sie denn Gesetze durchbringen möchte. Und das Ganze funktioniert, also diese vollkommen undemokratischen Vorgänge, die da ablaufen. Das Volk hat gewählt, natürlich muss der neue Bundestag jetzt grundlegende Entscheidungen treffen. Dieser Verfassungsbruch, diese undemokratischen Dinge sind nur deshalb möglich, weil die ganze Zeit behauptet wird, dass sie gegen die Undemokratie ankämpfen würden. Das läuft ja alles unter dem Kampf gegen rechts. Und dabei werden hier einfach rechtsstaatliche Standards geschleift, die Republik wird ausgehöhlt und es werden Grundrechte am laufenden Band gebrochen seit fünf Jahren und Krieg gehetzt. Da sind wir einfach in vollkommen verwirrten und umgekehrten Zuständen.

    Diktatorische Programm

    Elsässer: Ja, also Herr Friedrich Merz hat ja im Bundestag gesagt, wir stimmen jetzt in der alten Zusammensetzung ab, trotz der Neuwahlen, die schon stattgefunden haben. Denn unabhängig von der Zusammensetzung des Bundestages muss jetzt Deutschland handlungsfähig werden. Besser lässt sich ein diktatorisches Programm nicht zusammenfassen. Er macht praktisch ein Ermächtigungsgesetz, um die Kriegskredite durchzupushen.

    Sodenkamp: Und in so einer Situation wäre es rechtlich beispielsweise möglich, dass der Bundespräsident, Frank-Walter Steinmeier, einschreitet und sagt, nein, der Bundestag muss jetzt zusammenkommen. Das macht er aber nicht, weil auch er in dieser riesigen Geschichte, Kampf gegen Rechts, Desinformation gegen den Russen, mit eingebunden wird. Und da verschränken sich eigentlich alle Institutionen des Staates. Eine Bündelung ist da und dann kann man schon davon sprechen, dass hier eine Faschisierung stattfindet.

    Friedrich Merz mit Stahlhelm. Bild: COMPACT/Grok

    Elsässer: Gut, also wir sind da kampferprobt. Wir lassen uns nicht unterkriegen, obwohl sich das System immer stärker verpanzert. Erinnern wir uns noch einmal an unseren schönen Erfolg im Juli. Im Grunde war das euer Erfolg, weil ihr den Mut bewiesen habt, NÄNCY herauszubringen. Damals war ja noch nicht ganz klar, ob Frau Faeser auch NÄNCY verbieten würde und euch beide, zum Beispiel als Verbotsbrecher oder COMPACT-Nachfolger, gleich mit Razzia und vielleicht sogar Verhaftung ins Visier nehmen würde. Das war ja alles nicht klar, aber ihr habt euch nicht einschüchtern lassen.

    Sodenkamp: Die ganze Konstruktion, das ganze System – ein Presseerzeugnis, ein Verlag, also ein ganzes Magazin – über den Umweg des Vereinsrechts dicht zu machen und einfach eine Redaktion zu einer kriminellen Vereinigung zu erklären, das hat unseren Protest hervorgerufen. Es wurden ja schließlich keine Texte von euch verboten. Es wurden keine Autoren verboten. Es wurden keine Straftaten begangen. Es waren keine Unterlassungserklärungen da. Nichts stand auf dem Index. Aber Nancy Faeser war das alles egal. Und die Absurdität, wie hier einfach mit der freien Presse umgegangen wird, das konnten wir dadurch, glaube ich, ganz gut vorführen, indem wir ja weitestgehend alles übernommen hatten aus dem COMPACT-Magazin, also sämtliche Texte. Nur, die Ressorttitel – also COMPACT-Wirtschaft, der Ressorttitel – war ein Symbol einer kriminellen Vereinigung. Das ist ja einfach vollkommen bescheuert.

    Elsässer: Ja, das ist ja ganz interessant, nämlich das COMPACT-Magazin war nie verboten. Es konnte nicht verboten werden, denn wir waren noch niemals verurteilt worden wegen irgendetwas. Dann hat sie eben den Umweg genommen, unsere Firma als Verein zu verbieten. Die Inhalte, die Artikel, waren weiterhin legal, und diese Lücke habt ihr sozusagen genutzt, um zu sagen, wir bringen das jetzt nicht als COMPACT raus, sondern eben als NÄNCY.

    Sodenkamp: Diese ganze Absurdität geht auch Martin Schwab in der neuen NÄNCY an, und er geht nochmal darauf ein, wie unverhältnismäßig das eben ist, weil ja schon im Raum steht, was ein COMPACT-Verbot im Umkehrschluss bedeutet. Sind das eigentlich Berufsverbote, die jetzt hier ausgesprochen werden? Sollen hier also sämtliche anderen Medien unter Druck gesetzt werden, keine ehemaligen COMPACT-Autoren anzustellen? Genau deshalb machen wir jetzt NÄNCY und die Ausgabe „Halt’s Maul, Fritz!“ um nochmal klarzustellen, wo hier die Grenzen liegen. Es kann einfach nicht sein, dass solche schwammigen Geschichten gemacht werden, um gegen Pressefreiheit und Meinungsfreiheit vorzugehen und überhaupt die Möglichkeit, Gedanken und andere Positionen in die Welt zu bringen, zu verhindern.

    Elsässer: Also, wie gesagt, ich bin optimistisch, wir haben Nancy Faeser schon das Maul gestopft und jetzt heißt die Devise: Halt’s Maul, Fritz. Es sollen also die demokratischen Kräfte zusammenkommen, und dazu soll NÄNCY einen Beitrag leisten. Interessierte können dieses Magazin nicht am Kiosk finden, sondern müssen es bitte bestellen – entweder beim Demokratischen Widerstand oder im COMPACT-Shop. Der Versand erfolgt voraussichtlich ab Ende nächster Woche. Es wird also genau rechtzeitig kommen, bevor der Diktator ins Amt drängt. Noch ein Hinweis: NÄNCY Nummer 2 wird auf der ersten alternativen Medienmesse vorgestellt, die der Demokratische Widerstand organisiert. Und vielleicht noch ein paar Worte dazu.

    Alternative Medienmesse

    Sodenkamp: Genau, wie gesagt, wir haben am 28. März 2020 mit den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen begonnen. Das war der Startschuss für die gigantische Demokratiebewegung, die darauf entstanden ist. In vielen Städten und Orten sind daraus viele Vereine und Initiativen hervorgegangen. Dieser Jahrestag jährt sich nun wieder und wir werden am 28. März ab 15:30 Uhr auf dem Rosa-Luxemburg-Platz demonstrieren. Es wird auch eine Siegesfeier sein, denn wir setzen uns ja mit den Erkenntnissen durch.

    Am 29. März in der Musikbrauerei in der Greifswalder Straße in Berlin wird es ab den frühen Morgenstunden, um 10 Uhr, die erste alternative Medienmesse geben, unter anderem mit dem Kontrafunk, der Neuen Rheinischen Zeitung, mit COMPACT, mit dem Demokratischen Widerstand und vielen, vielen mehr.

    An diesem Tag wird auch die Preisverleihung des Karlspreises der Neuen Rheinischen Zeitung stattfinden. Zudem wird es eine Pressekonferenz zu NÄNCY geben, Beiträge vom Kontrafunk und die Alternativmedien werden sich vorstellen. Es wird auch spannende Diskussionen geben, unter anderem über die Enthüllungen von Herrn Mascolo und anderen zur Labortheorie, darüber, warum sich manche jetzt darauf versteifen und zur allgemeinen Kriegsgeilheit, die viele ergriffen hat – von Teilen der Linkspartei bis zur CSU – und wie sich der Widerstand dagegen gut formieren kann. Es wird bestimmt ein toller Tag. Tickets dafür gibt es auf demokratischerwiderstand.de, ebenso wie die NÄNCY.

    „Halt’s Maul, Fritz“ ist der Titel der neuen Ausgabe von NÄNCY, die jetzt erscheint. Hier bestellen.

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