Seine Doku „Nur ein Piks – Im Schatten der Impfung“ hat eingeschlagen wie eine Bombe. Nun arbeitet Regisseur Mario Nieswandt an einem neuen Film: „Warum ich – Wolf D. Kroll“ erzählt von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs – und schlägt einen Bogen zur Gegenwart. Die Impf-Doku auf DVD gibt es hier. Unser Dreier-Paket „Weltkriege“ zum Rabattpreis können Sie hier bestellen.
Wolf-Dietrich Kroll hat Tränen in den Augen, wenn er von seinen Erlebnissen in der Schlacht um die Seelower Höhen (16. bis 19. April 1945) berichtet. Knapp eine Million Rotarmisten kämpften damals gegen etwa 190.000 Soldaten der deutschen Wehrmacht. Kroll war einer von ihnen und musste miterleben, wie die Ostfront zusammenbrach – am Oderbruch, nur etwa 70 Kilometer von Berlin entfernt.
Zu dieser Zeit ist die Lage für die deutschen Truppen bereits hoffnungslos. Der Oderbruch – gelegen an der heutigen Grenze zu Polen – ist verwüstet, die Wehrmacht hatte die Auen geflutet worden, sie sind nun übersät von Kratern und Einschlägen. Jedes Dorf, jedes Gebäude in der etwa 20 Kilometer breiten Niederung ist beschädigt oder zerstört.
Kroll kämpft mitten in dieser Hölle. Im Alter von 17 Jahren hatte er sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet, gehört der 9. Fallschirmjäger-Division, Regiment 27, an. Der gebürtige Stettiner ist ein tapferer junger Soldat, wird mit Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet, nachdem er bei Altdamm in Pommern einen feindlichen Panzer abgeschossen hatte.
In den Apriltagen des Jahres 1945 verteidigt er eine Stellung in den Seelower Höhen gegen das Trommelfeuer der Sowjetarmee. Er späht über den Rand des Grabens und sieht die feindlichen Panzer auf sich zurollen. Nur knapp entkommt er dem Granatenhagel, während seine Kameraden um ihn herum fallen. Letztlich überlebt Kroll als Einziger seiner Einheit die Schlacht. Der heute 98-Jährige wird noch immer von den Erinnerungen heimgesucht, wacht nachts oft schweißgebadet auf.
Mahnung vor den Schrecken des Krieges
Regisseur und Filmemacher Mario Nieswandt, dessen Erfolgsdoku „Nur ein Piks – Im Schatten der Impfung“ Hunderttausende in die deutschen Kinos lockte (auf DVD hier erhältlich) hat sich mit Kroll viele Stunden unterhalten und seine erschütternden Zeitzeugenberichte mit der Kamera aufgenommen, weil er die Schilderungen des Veteranen für die Nachwelt festhalten wollte – auch als Mahnung vor den Schrecken des Krieges.

Die dokumentarischen Aufnahmen sind ein wichtiger Bestandteil seines neuen Filmprojekts: „Warum ich – Wolf D. Kroll“ erzählt die fiktive Geschichte der 37-jährigen Journalistin und Mutter Emma – gespielt von Sandra Fronterré, die unter anderem aus den RTL-Serien „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und „Alarm für Cobra 11“ sowie dem Spielfilm „Fucking Berlin“ bekannt ist.
Emma erhält den Auftrag, einen Dokumentarfilm über Wolf D. Kroll zu drehen. Bei ihren Recherchen wird sie dann nicht nur mit den Schrecken der Vergangenheit konfrontiert, sondern erkennt auch beunruhigende Parallelen zur Gegenwart, denn Deutschland droht erneut mit Russland in einen militärischen Konflikt zu geraten.
Von der Vergangenheit zur Gegenwart
Die Dreharbeiten für Nieswandts neuen Streifen laufen gerade. Derzeit arbeiten er und sein Filmteam an Kriegsszenen für Rückblenden – mit originalgetreuen Uniformen, Waffen und sogar echten Panzern aus dieser Zeit. Gegenüber COMPACT erklärt der Regisseur dazu:
„Die ursprüngliche Idee war, die Geschichte, die Wolf D. Kroll uns erzählt hat, in einem Dokumentarfilm zu verarbeiten, bei dem wir wir Teile meines Interviews mit szenischen Darstellungen der Schlacht zu unterstreichen, damit sich der Zuschauer vorstellen kann, wie es damals abgelaufen ist.“
Doch angesichts der aktuellen Lage hat Nieswandt diesen Plan über Bord geworfen: Nun wurden die Interviewaufnahmen in eine Spielfilm-Handlung eingebaut, die einen Bogen von der Vergangenheit zur Gegenwart schlägt.
„Deutschland muss wieder kriegstüchtig werden“
„Wir zeigen eine Mutter namens Emma, die als Journalistin völlig unbedarft an das Thema herangeht“, so Nieswandt. „Sie bekommt von ihrem Chefredakteur den Auftrag, eine Doku über Kroll zu drehen. Während Emma an dem Film arbeitet, merkt sie nach und nach, dass die Vergangenheit sie einholt, sich die Vergangenheit also quasi wiederholt.“ Sie stoße etwa auf Aussagen wie „Deutschland muss wieder kriegstüchtig werden“.

Das, so der Regisseur, bringe die Journalistin zum Nachdenken. „Sie merkt, dass die Forderungen denen von damals ähneln. Also die Propaganda zur Zeit des Dritten Reiches und vor allem während des Zweiten Weltkriegs ab 1941, als die Wehrmacht in Russland einmarschiert ist“, sagt Nieswandt. „Und ihr wird klar, dass vor allem junge Leute erst mit Freiwilligkeit gelockt werden sollen – so wie damals Wolf D. Kroll. Aber mittlerweile geht es ja sogar schon im die Wiedereinführung der Wehrpflicht.“
Nieswandt weiter: „Wolf D. Kroll ist erst im Schützengraben klar geworden, dass Krieg kein Spiel ist, sondern tödlicher Ernst. Krieg ist kein tolles Erlebnis, sondern grausam. Genau das möchte er gerade den jungen Leuten vermitteln. Und darum sind seine Berichte so wichtig.“
Vor den Gefahren eines kommenden Krieges zu warnen, indem man die Schrecken des vergangenen Krieges verdeutlicht, ist auch Nieswandts Ansatz. Er will – wie schon mit seiner Doku „Nur ein Piks – Im Schatten der Impfung“ – die Menschen aufrütteln und sensibilisieren. Mit viel Engagement und Herzblut widmen er und sein Team sich deshalb an den Arbeiten zu „Warum ich – Wolf D. Kroll“. Der Film wird am 8. Mai 2026 – zum Jahrestag des Kriegsendes – in Berlin uraufgeführt. Einen Trailer kann man sich schon jetzt hier ansehen.
Mario Nieswandt hat sich mit seiner Doku „Nur ein Piks – Im Schatten der Impfung“ einen Namen als Aufklärer gemacht. Mit „Warum ich – Wolf D. Kroll“ will er nun vor den Schrecken des Krieges warnen. Diesen Ansatz verfolgt auch COMPACT mit dem Dreier-Paket „Weltkriege“. Drei Klassiker zum unschlagbaren Rabattpreis! Hier bestellen.