Heute vor 24 Jahren: Israelische Geheimdienstler wurden nach den Anschlägen des 11. September 2001 vom FBI festgenommen und zwei Monate eingesperrt. Waren sie in das Terrorkomplott verwickelt? Mehr zum Thema in der aktuellen Ausgabe von COMPACT-Magazin im Artikel „Das B-Team und das E-Team“ von unserem Autor Johann Leonhard.

    Am 11. September 2001 herrscht in New York City Chaos. Seltsame Vorgänge, die sonst wohl Stoff für Schlagzeilen oder sogar handfeste Ermittlungen abgegeben hätten, gehen an diesem Tag in Rauch, Polizeisirenen und Panik unter. Einer dieser Vorgänge spielt sich auf dem Dach eines Parkhauses in New Jersey in Sichtweite des World Trade Centers ab. Der US-Sender $Fox News$ berichtete damals: „Eine Gruppe von fünf Männern hatte vor den Anschlägen am Dienstag Videokameras aufgestellt, die auf die Twin Towers gerichtet waren, und wurde dabei beobachtet, wie sie sich danach gegenseitig beglückwünschten.“ 

    Tatsächlich greifen mehrere Bürger an diesem Morgen zum Hörer, um die verdächtigen Personen mit mittelöstlichem Erscheinungsbild der Polizei zu melden. Eine der Zeuginnen bekam später Besuch von einem Kamerateam. Den Reportern sagt sie: „Ich nahm mein Fernglas und konnte die Türme von meinem Fenster aus sehen. Und da sah ich auf einmal diesen geparkten Lieferwagen. Auf dem Lieferwagen standen drei Personen. Sie machten offenbar Filmaufnahmen und sie freuten sich. (…) Ich dachte: Das ist sehr seltsam.“

    Auf geheimer Mission 

    Der Vorgang wird später von Scott DeCarlo, einem Beamten der Polizeidienststelle von East Rutherford/New Jersey, bestätigt. Als die Polizisten die Personalien der fünf Verdächtigen aufnehmen, erleben sie eine Überraschung: Laut einem Bericht des Senders ABC News handelt es sich nicht um Araber oder Saudis, sondern um Israelis. Sivan Kurzberg, Paul Kurzberg, Oded Ellner, Yaron Shimuel und Omar Marmari werden kurzerhand festgenommen und später vom FBI befragt, wie der im Internet einsehbare Polizeibericht bestätigt. Sie behaupteten, Touristen zu sein, die sich auf einem „Arbeitsurlaub“ in den Vereinigten Staaten befinden. Angestellt seien sie bei einem Umzugsunternehmen namens Urban Moving Systems.

    Sivan Kurzberg, der Fahrer des weißen Vans, soll den Polizisten während der Festnahme gesagt haben: „Wir sind Israelis. Wir sind nicht euer Problem. Eure Probleme sind unsere Probleme. Die Palästinenser sind euer Problem.“ Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs finden die Beamten 4.700 Dollar versteckt in einer Socke, mehrere ausländische Pässe, Teppichmesser und Stadtpläne, auf denen bestimmte Gebäude markiert waren. 

    Hat nicht nur seine Ohren überall: Der israelische Geheimdienst Mossad. Foto: Anelo | Shutterstock.com

    Waren die fünf Figuren Teil einer Geheimdienst-Operation? Hatten sie Vorwissen? Im Gespräch mit dem israelischen Magazin Forward erklärt ein ehemaliger Agent eines US-Geheimdienstes 2002, dass das FBI bei seinen Ermittlungen am Ende zu dem Schluss kam, dass die verhafteten Israelis „eine Überwachungsmission des Mossad durchführten und dass ihr Arbeitgeber,Urban Moving Systems of Weehawken/NJ als Fassade diente“. Und weiter: Es ging „keineswegs um Spionageaktivitäten Israels gegen Einrichtungen der US-Regierung und des US-Militärs, (…) sondern offenbar um einen Fall, in dem Israelis in den Vereinigten Staaten einen gemeinsamen Feind ausspionieren, nämlich radikale islamistische Netzwerke.“ 

    Falsche Feinde, falsche Freunde

    Wie ABC News am 21. Juni 2002 berichtet, wurden die fünf Männer „mehr als zwei Monate lang in Haft gehalten“. Mehrere von ihnen verbrachten sogar „40 Tage lang in Einzelhaft“, andere mussten sich „bis zu sieben Lügendetektortests unterziehen“. Schwere Geschütze für ein einfaches Missverständnis. Die Smoking Gun: Drei der Israelis treten im November 2001, nach ihrer Rückkehr in die Heimat, im israelischen Fernsehen auf – und verplappern sich: „Eine weitere Befragung durch die Polizei begann“, setzt einer der Männer, Oded Ellner, an. Und weiter: „Diesmal ging es darum, dass wir angeblich Mitglieder des Mossad sind. Fakt ist, dass wir aus einem Land kommen, das täglich Terror erlebt. Unser Ziel war es, das Ereignis [die Zerstörung der Twin Towers] zu dokumentieren.“ 

    (Den vollständigen Artikel zu „MOSSAD und 9/11“ lesen Sie in dieser COMPACT-Ausgabe „Der Totengräber“.)

    Ist das alles? Oder spielte der Mossad auch eine Rolle bei der Planung und Durchführung der Anschläge? Davon geht Dr. Alan Sabrosky aus. Der heute im Ruhestand lebende Marine-Offizier und ehemalige Direktor des Instituts für Strategische Studien am United States Army War College in Pennsylvania gerät spätestens ab 2009 ins Fadenkreuz der Anti-Defamation League – einer jüdischen Lobby-Organisation, die ihm im Kontext seiner Recherchen zu 9/11 „antisemitische Verschwörungstheorien“ vorwirft. Wörtlich erklärt Sabrosky damals:

    Jetzt weiterlesen in der aktuellen Ausgabe von COMPACT-Magazin im Artikel „Das B-Team und das E-Team“ von unserem Autor Johann Leonhard. Die Ausgabe kann man hier bestellen – auch als e-paper.

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