Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag hat sich heute konstituiert. Maximilian Krah und Matthias Helferich sind dabei. Die Stimmung bei den Blauen ist gut, 7,7 Prozent auf CDU/CSU sollen jetzt aufgeholt werden. Lesen Sie das COMPACT-Sonderheft „AfD – Erfolgsgeschichte einer verfemten Partei“, das auch Interviews mit den wesentlichen Köpfen enthält. Hier mehr erfahren.
Stolze 152 AfD-Abgeordnete zählt die neue AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag. Damit ist die rechte Seite des Hohen Hauses üppig gewachsen; Verdoppelung statt Halbierung! Bald-Kanzler Merz hatte die AfD ja um 50 Prozent vermindern wollen, wie er einst als Ziel angab. Jetzt sitzt ihm hier ein gewaltiges Gegengewicht im Nacken.
Weidel und Chrupalla bestätigt
Alice Weidel und Tino Chrupalla werden auch künftig die Fraktion anführen. Beide wurden mit deutlich über 90 Prozent in ihren Ämtern bestätigt. Zu ihren Stellvertreter wurden die Abgeordneten Sebastian Münzenmaier, Beatrix von Storch, Jörn König, Markus Frohnmaier und Stefan Keuter gewählt.
Teil der neuen AfD-Fraktion sind die gewählten Direktkandidaten Maximilian Krah und Matthias Helferich. Beide zählten zuletzt nach früheren Differenzen nicht zu den entsprechenden Fraktionen in Europaparlament und Bundestag, jetzt sind sie dabei; „ohne große Debatte“, wie man aus der Fraktion hört. Krah hatte seinen sächsischen Wahlkreis mit bemerkenswerten 44,2 Prozent gewonnen.
Ausdrücklich betonte Tino Chrupalla nach der ersten Fraktionssitzung, dass man entschlossen sei, auf Rechte, die der AfD-Fraktion zustehen, besonders zu pochen. In erster Linie erwähnte er die Position eines Vizepräsidenten des Bundestages. Die steht der AfD schon lange zu, bislang hatten sich die alten Kräfte stets geweigert, Kandidaten der Blauen per Abstimmung passieren zu lassen.
Das beste AfD-Ergebnis wurde übrigens einmal mehr in Thüringen eingefahren. Beinahe wären es 40 Prozent geworden, entsprechend stolz präsentierte sich Landeschef Björn Höcke am Wahlabend vor der COMPACT-TV-Kamera: „Ich will Ministerpräsident von Thüringen werden.“ Der neuen Fraktion in Berlin wird denn auch nicht selbst angehören, aber sein Büroleiter Robert Teske ist dabei. Außerdem ziehen mit Torben Braga, bisheriger Geschäftsführer der AfD-Fraktion in Thüringen, und Stefan Möller, zuletzt stellvertretender Fraktionschef im Erfurter Landtag, in den Bundestag ein.
Gauland, Curio, Baum
AfD-Ehrenvorsitzender Alexander Gauland bereichert die AfD-Reihen abermals, ebenso wie Peter Boehringer, Stephan Brandner, Bernd Baumann und weitere mittlerweile gestandene Parlamentarier. Zu den bekannten Gesichtern, die den Wiedereinzug schafften, zählen beispielsweise Martin Reichardt, Gottfried Curio, Steffen Kotré, Nicole Höchst, Carolin Bachmann, Reiner Rothfuß oder René Springer. Auch die mutige Gesundheitspolitikerin Christina Baum und Querdenker Karsten Hilse gehört wieder dazu. Neu dabei ist etwa Birgit Bessin aus Brandenburg; die ihren Wahlkreis Elbe-Elster-Oberspreewald Lausitz mit 43 Prozent gewinnen konnte.
Sie alle vertreten künftig 10,2 Millionen Wähler, und zwar im Osten und im Westen der Republik. In Kaiserslautern und in Gelsenkirchen wurde die AfD stärkste Zweitstimmen-Kraft. 1,7 Millionen Stimmen steuerte Nordrhein-Westfalen zum Gesamtergebnis bei, aus Bayern kamen 1,3 Millionen Stimmen. Im Westen regt sich also durchaus auch Widerstand.
Der Osten lieferte ein Gesamtergebnis von 32 Prozent. In Thüringen gelangen in 150 Wahl-Gemeinden AfD-Ergebnisse von mehr als 50 Prozent, in 20 Fällen über 60 Prozent, und zwei Mal ging es rauf auf über 70 Prozent: 71 Prozent in Göschitz im Saale-Orla-Kreis und 73 Prozent in Karlsdorf (Saale-Holzland-Kreis). In Niederbösa im Kyffhäuser-Kreis sprang die AfD im Vergleich zu 2021 von 26 auf 62 Prozent!
Auch erfreulich: Bei den Jungwählern konnte die AfD 19 Prozent erreichen (Platz 2 hinter den Linken), bei den 30- bis 44-Jährigen sprang Platz 1 heraus. 830.000 Menschen, die 2021 noch CDU gewählt hatten, wanderten zur AfD.
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