Mit „Rebecca“ hat Polit- und Schlager-Urgestein Diether Dehm seine Trilogie über die verschwiegenen Hintergründe des Mordes an der Edelhure Rosemarie Nitribitt begonnen. Nun geht die Saga mit „Katharina“ weiter. Hier mehr erfahren.
Der hessische Staatssekretär Rudi Hermann trifft bei einem Besuch in Honeckers Jagdschloss am Werbellinsee auf die Kellnerin Katharina. Ihre engelsgleiche Gestalt steht in aufreizendem Kontrast zum westdeutschen Parlamentarismus, zum geheimdienstlich-medialen Komplex und zur gesamten Durchkommerzialisierung des Lebens im parteipolitischen Intrigensumpf, mit dem Rudi hart zu kämpfen hat.
Denn der Wessi aus Hessen ist einem Skandal auf der Fährte, der nicht nur die SPD in Bedrängnis bringen könnte. Seine Mutter Helene hatte ihm vertraulich eine Fotokopie aus dem Besitz der ermordeten Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt gegeben, die auf brisante Geschäftsverbindungen zu Ex-Nazis hindeuten. Die haben in der Bundesrepublik neue Wirkungsstätten gefunden.
Rudi hat sich in Katharina verliebt große Liebe – und dies stellt sein Leben vollkommen auf den Kopf. Bei einem gemeinsamen Urlaub auf Rügen kommt es jedoch zum Eklat.
Eine Hure, viele reiche Männer und ein Mord
Mit diesem spannenden Plot weiß Diether Dehms neuer Roman „Katharina“ den Leser zu fesseln. Das Buch ist der zweite Teil der Trilogie „Aufstieg und Niedertracht“, die der frühere Bundestagsabgeordnete, Komponist und Songwriter („1000 und 1 Nacht“) vor einiger Zeit mit „Rebecca“ begonnen hatte. Nun also geht Dehms Saga über die 1957 in Frankfurt am Main unter bis heute ungeklärten Umständen ermordete Jetset-Prostituierte Rosemarie Nitribitt weiter.
Dehm hat persönliche Verbindungen zu diesem Skandal: Seine Mutter sagte als Zeugin im Prozess gegen den Hauptverdächtigen, den damals 34-jährigen Handelsvertreter Heinz Christian Pohlmann, aus. Er war der Nachbar der Familie Dehm.
Der Autor dazu im Interview mit COMPACT:
„Der Pohlmann war für mich ‚mein Onkel Heinz‘. Als ich Bronchitis hatte, brachte er mir Asthmamittel. Nach dem Tod von Rebecca {der Name, unter dem die Nitribitt ihre Dienste anbot} brachte er seine Hose meiner Mutter zum Reinigen, da waren Blutflecken drauf. Und meine Mutter hat sie dann ihrer Mutter gegeben, die mehr vom Reinigen verstand, und so hat diese Hose auch eine Rolle im Prozess gespielt.“
In „Rebecca“ erzählt Dehm, wie der Arbeitszettel eines polnischen Maurers aus dem Jackett eines Ministers in die die Hände der Edelhure gelangt. Der Zettel ist ein brisanter Beleg dafür, dass Deutsche-Bank-Boss Hermann Josef Abs am Giftgas Zyklon B und am Bau der Gaskammern in Auschwitz mitverdient hat. Bald darauf wird Rosemarie erwürgt in ihrem Apartement in der Frankfurter Innenstadt aufgefunden.
In der Main-Metropole trifft sich seit 1947 der vermeintlich entnazifierte Geldadel in alter Verbundenheit und mit frischen CIA-Connections im Nobelhotel Frankfurter Hof. Man lauscht Ludwig Erhards und Abs’ Plänen für „Deutschlands Zukunft“. Doch in den Wohnbaracken zwischen den Ruinen, auf Fußballplätzen und bei Streikversammlungen wird anders geredet.

Die schöne Helene, Tochter der Industriellenfamilie Werner, schert aus. Sie liebt Otto Hermann, den sozialdemokratischen Automechaniker und Fußballer aus dem Bornheimer Hinterhof. Und sie ist mit der Nitribitt alias Rebecca befreundet, die wiederum mit denen zu tun hat, die im Nobelhotel verkehren.
Otto, inzwischen von Bundestrainer Sepp Herberger für die kommende WM nominiert, hat mit Sprüchen gegen Aufrüstung angeeckt und ist bereits ins Fadenkreuz neuer und alter Seilschaften geraten.
Grenzüberschreitend
Dehms neuer Roman „Katharina“ setzt die autobiografisch geprägte Nitribitt-Saga um eine sozialdemokratische Fußballerfamilie über drei Generationen vom Kriegsende bis zum Jahr 1996 fort, indem erstmals Grenzen überschritten werden – und damit ist nicht nur die innerdeutsche zwischen BRD und DDR gemeint.
Mit der gewohnten Mischung aus Sex & Crime, historischen Hintergründen und Agenten-Thrill fesselt das Polit- und Schlager-Urgestein den Leser – und gibt dabei politischen Nachhilfeunterricht. „Trotz einiger erzählerischer Freiheiten ist das meiste im Roman erlebt oder recherchiert, also in Dokumenten und im Netz nachlesbar“, so Dehm.
Der Autor wurde 1950 in Frankfurt am Main geboren. Er ist promovierter Psychosomatiker, Liedermacher, Autor und Politiker. Siebzehn Jahre lang war er Mitglied des Deutschen Bundestages und hatte zu dieser Zeit schon eine schillernde Karriere hinter sich: Zur 68-Zeit gehörte er dem Präsidium des SDS um Rudi Dutschke an, später wurde er – der Familientradition folgend Sozialdemokrat. Er war Bundesvorsitzender der SPD-Unternehmer, SPD-MdB, später Linkspartei-Vorsitzender in Niedersachsen und Bundestagsabgeordneter der Partei.
Bis 1998 war Dehm Manager von Katarina Witt, BAP, Klaus Lage, Bots und Zupfgeigenhansel. Er verfasste 600 Lieder, darunter Hits wie „1000-mal berührt… 1000 und 1 Nacht“ und den Schimanski-Song „Faust auf Faust“ oder „Was wollen wir trinken“ als deutsche Version des Bots-Hits aus den Niederlanden.
Darüber hinaus schrieb er Sachbücher sowie TV-Satiren und veröffentlichte Romane „Die Seilschaft“ (2004), „Bella ciao“ (2007) oder eben „Rebecca“ (2025) und nun „Katharina“. Der dritte und letzte Teil seiner Nitribitt-Saga „Aufstieg und Niedertracht“ erscheint im kommenden Frühjahr unter dem Titel „Vivian“.
Dieter Dehms neuer Roman „Katharina“ erscheint Mitte Oktober. Sie können den in eine literarische Erzählung verpackten Enthüllungskracher aber schon jetzt hier vorbestellen. Unser Tipp: Besorgen Sie sich Sie sich „Rebecca“ (hier bestellen) gleich dazu. Ideal auch als Geschenk für die kommenden Feiertage.




