Cancel-Amok: Michael Endes legendäre „Jim Knopf „-Romane werden umgeschrieben und eine Paläontologin zeigt auf, wie rassistisch und sexistisch viele Sauriernamen sind. In unserer legendären Ausgabe über Cancel Culture lesen Sie alles über die woke Verbotswut gegen Karl May & Co. Hier mehr erfahren.

    Zu den härteten Übergriffigkeiten der Wokeness-Terroristen gehört das Auslöschen der Vergangenheit. Jegliche Ambivalenz muss verschwinden. Selbst der pure Hinweis darauf schreit nach Canceling. So war „Neger” ein wertneutraler Begriff zur Bezeichnung farbiger Menschen – im Gegensatz zum gehässigen Schimpfwort „Nigger”.

    Aber auch „Neger” soll verschwinden, weil der Begriff in kolonialer Vergangenheit bereits Verwendung fand. Und die will man doch überwunden haben. Wobei woke Hipster kein Problem damit haben, dass man afrikanische Kinder in der Kobaltmine für Smartphones und E-Autos schuften lässt oder Unterschichten durch globale Gentrifizierung aus ihren Städten vertreibt: Neokolonialismus pur, aber Hauptsache ist Sprache ist “sauber”. Peace im Verlies halt.

    Ein besonders beliebtes Angriffsziel der Schizo-Woken: Der Kinderbuchklassiker „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, der den farbigen Jim als positiven Helden präsentiert. Nur: Autor Michael Ende hat in vorwoken Zeiten gelebt und deshalb das N-Wort verwendet. Jetzt hat der Thienemann Verlag nachgegeben:

    Die Neuauflage wird in Absprache mit den Erben des Autors sprachlich korrigiert. Verlegerin Bärbel Dorweiler erklärt: „Kinder, die die Bücher jetzt lesen, diese sprachlichen Elemente nicht in ihren Alltagswortschatz übernehmen.“ Dabei wurde kein Aufwand gescheut. Dorweiler:

    „Wir haben zunächst im Lektorat sehr ausführlich gelesen und alle Stellen markiert, über die man unter Umständen stolpern könnte. Dann haben wir uns von einem Sensitivity Reader beraten lassen, also von jemandem, der selber viel Diskriminierung erfahren hat.

    Dann sind wir sehr ausführlich mit den Erben von Michael Ende ins Gespräch gegangen, um Stück für Stück jede Änderung zu beleuchten und zu entscheiden, ob und wie wir ändern. Wir haben vor allen Dingen einzelne Worte gestrichen und so wenig wie möglich neu hinzu geschrieben oder geändert. Das war ein langer und sorgfältiger Prozess.“

    Auch die Illustrationen von F. J. Tripp fanden Überarbeitung, weil Jim Knopfs dicke rosa Lippen „und die schwarze Haut, die ohne Begrenzung in die schwarzen Haare übergeht, (…) in der heutigen Betrachtung und vor dem Hintergrund der Rassismuserfahrungen Schwarzer Menschen irritieren können.“

    Es wäre interessant herauszufinden, wie viele Kritiker des  Textes und der Original-Illustrationen selber farbig sind. Wahrscheinlicher ist, dass es sich mehrheitlich um weiße privilegierte Upper-Class-Akademiker handelt. Aber nicht nur Geschwätzwissenschaftler, auch Kollegen der Naturwissenschaft wollen vom Zeitgeist profitieren:

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    So stellte die weiße privilegierte Paläobiologin Emma Dunne von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg fest, wie unwoke mancher Saurier- Namen doch sei. Richtig gelesen: Die Urzeitviecher, die vor 66 Millionen Jahren die Erde bewohnt haben, erhielten zahlreiche Namen im 19.und frühen 20. Jahrhundert. Folglich forschte Dunne und ihr Team, wie viele Dino-Namen „von Rassismus und Sexismus ausgehen und in kolonialen Kontexten oder nach kontroversen Persönlichkeiten benannt sind.“

    Das Ergebnis: Von den 1500 überprüften Saurier fielen 89 beim Wokeness-Test durch: Sie tragen „anstößige Namen“. Als kolonialistisch gilt beispielsweise der 30-Tonnen-Dino „Janenschia robusta“, benannt nach Werner Janensch, der zwischen 1909 bis 14 eine sehr erfolgreiche Ausgrabung durchzog. Und wo liegt das Problem? War Janensch ein Rassist oder anderweitig ätzend?

    Nicht bekannt, aber – so die Kritik von Dunne & Co. – man hätte das Riesenvieh nach einheimischen, also afrikanischen, Expeditionsteilnehmern benennen können (oder sollen). Außerdem trügen 87 Prozent der untersuchten Dinos keine geschlechtsneutalen, sondern männliche Namen. Also auch noch sexistisch. So wird das nix mit der Erkundung der Jura-und Kreidezeit.

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    15 Kommentare

    1. Otto Baerbock am

      "Nicht bekannt, aber – so die Kritik von Dunne & Co. – man hätte das Riesenvieh nach einheimischen, also afrikanischen, Expeditionsteilnehmern benennen können (oder sollen). "

      So ein Riesensaurier … der hat doch sicherlich auch ein … Riesenarschloch. Und dieses … hätte man ja schon mal nach Miss Emma Dunne benennen können. So als antirassistische und antisexistische Ausgleichsmaßnahme …

    2. Wer nur im Antiquariat kauft, bleibt von Buchfälschungen verschont.
      Ich versuche generell alles zu vermeiden, was nach der "Rechtschreibreform" verlegt wurde.

    3. @ weil der Begriff in kolonialer Vergangenheit bereits Verwendung fand. Und die will man doch überwunden haben.

      ach des wegen marschieren die US-spezialeinheiten seit 20 jahren überall in der welt herum und stürzen ein LAND nach dem ANDEREN in die KATASTROPHE…

    4. Sensitivity Reader ? Wer vogibt diskriminiert worden zu sein, ist damit also qualifiziert, Cancel-Vorschläge zu machen.
      Seximus und Rassimus bei der Namensgebung von Sauriern?
      Also solch ernsthafte, das Überleben der Menschheit sichernde Forschung, wird an deutschen Unis betrieben. Respekt.
      Akamdemisch abgesegneter Schwachsinn in Reinkultur auf der nach oben offenen Wokeness-Skala. Was kommt als nächstes?
      Gendersensible Ansprache von Insekten???

    5. Ja danke, der "Dinosaurierartikel" in Bild Online hat mir heute morgen auch den Start ins Wochenende "versüßt".

      Aber er eignet sich hervorragend als Beleg für folgende These (eigentlich ist’s mittlerweile Theorie, da bewiesen):

      ‚Die Arbeit in einer akademischen Einrichtung (hier Universität) oder aber auch ein akademischer Grad (Ing., Dr. med., Prof., …) sind bei Weitem kein Beleg für wissenschaftliches Arbeiten u d vernunftbasiertes Handeln."

      Gute Beispiele sind:
      – Harald Lesch
      – H.J. Schellnhuber & Stefan Rahmstorf
      – Lothar Wieler

      Noch weitaus schlimmer ist das Syndrom unter Leute, welche solchen Personen a priori rein ob ihres akademischen Grades Authentizität & Authorität beimessen.
      (Fachbegriff entfallen, erbitte Ergänzung)

      • At Walter: …und Sie sind ein absolut wissenschaftlicher Laie, der zu jedem Thema irgendwas pseudowossenschaftlich schreibt, wenn es Ihrem Verständnis nicht past oder Sie intellektuell überfordert sind.. Dunning Kruger Syndrom ! Vielleicht einfach dann mal die Klappe halten. Experten beschäftigen sich mit gewissen Themen und sammeln Wissen und Erkenntnisse an Aber Ihre Tagesaufgabe scheint es wohl zu sein, wirklich alles beweisen zu können ….
        Btw: Ich bin nicht allwissend und weiss es…. Und das ist eine Erkenntnis.

        • @fm:

          Sorry, ich verstehe ihren Punkt nicht…

          Belege für die nachweislichen Lügen von wie hier bspw. Lesch & Co. finden sich im Netz genügend.
          Ferner habe ich es bisher nicht erlebt, daß Sie bei Bezugnahme auf einer meiner Posts oder überhaupt irgendeinen Post auch nur in die Nähe von etwas wie einer Gegenargumentation gekommen sind. Sie versauern in Gegenbehauptungen oder Bestreiten.

          Sie sind ein Pinguin und ich bin eine Taube. Wir sind zwar beide Vögel aber lassen Sie uns doch bitte nicht übers Fliegen diskutieren.

          p.s.: ‚Experte‘ leitet sich von ‚Expertise‘ (Erfahrung) hab.
          Is Ihnen bspw. schon mal aufgefallen, daß wir ‚Verteidigungsexperten‘ haben, die nie im Krieg waren? Das wir ‚Rußlandexperten‘ haben, die nichtmal Russisch sprechen? Das wir ‚Arbeitsmarktexperten‘ haben, die nie auch nur einen einzigen Tag in der freien Wirtschaft überleben mußten?

          p.p.s.:
          Selbstbewußtsein sieht nur von unten aus wie Arroganz, Herr Pinguin.

        • Otto Baerbock am

          Wenn Sie eine Taube sein sollten … dann lassen Sie doch bitte – einfach mal so zum Beweis, daß Sie eine Taube sind … bei nächsten Überflug über den Pinguin … etwas … fallen. Auf … den Pinguin…

        • Auch "fm" ist ein "Sokrates". Denn ein "Sokrates" schreibt auch ständig von "Experten" und man solle auf seine "Experten" hören, beispielsweise bei "Corona".

    6. "Zu den härteten Übergriffigkeiten der Wokeness-Terroristen gehört das Auslöschen der Vergangenheit."

      Richtig. Dies ist eine wichtige politische Botschaft des Kommunismus. Nicht nur die Vergangenheit, sondern die Geschichte insgesamt. Das Ziel mit der Auslöschng von Geschichte ist die Auslöschung jeglichen Bewußtseins für irgendetwas. Der utopische linke Gesellschaft ist eine jenseits der Geschichte. Man lese Marx. Aber verstehe ihn richtig.

      • " das Auslöschen der Vergangenheit.""

        Von vergangenheit gesprochen. Was Charles Baudelaire jemals gesagt hat über mein Stadt Brüssel war damals und ich bin mir sicher das seitdem sich viel geändert hat. Vielleicht wusste sie das nicht aber manche dinge können sich, im positive sinne, auch weiter entwickeln oder umgekehrt. Die meisten leute den ik kenne sprechen, im allgemein, sehr positiv über mein stadt Brüssel. Was Nigel Farage jemals gesagt hatte gegen Herman van Rompuy, haben sie aus dem kontext gerissen weil wir damals, während zwei jahre, kein regierung hatte. Aber das jemand wie Sie eine solche bemerkung machen würde fand ich sehr berührend. Ein land das seit 1945 nix mehr zu sagen hat…

        • Otto Baerbock am

          Um ihre Erinnerung etwas aufzufrischen, lieber Werner – er (Farage) erwarb sich mit folgenden Bemerkungen laut SPIEGEL unsterblichen Ruhm:

          "Beim ersten Auftritt des neuen EU-Ratspräsidenten vor versammeltem Plenum hatte Farage dem Belgier das "Charisma eines feuchten Lappens" und das "Auftreten eines kleinen Bankangestellten" attestiert. Zudem hatte er Belgien als "Nicht-Land" verhöhnt und van Rompuy unterstellt, er sei der "stille Mörder" der europäischen Demokratie."

          Und, wenn ich das noch anmerken darf, er hatte mit jeder seiner Feststellungen absolut recht und den Nagel auf den Kopf getroffen:

          1. Selbstverständlich ist eine kollektive Mißgeburt wie Belgien ein Nicht-Land, da es nicht aus sich selbst ist, sondern lediglich
          von den Großmächten des 19. Jahrhunderts zusammengeschustert wurde.

          2. Und selbstredend hatte van Rompuy das ‚Charisma eines feuchten Lappens‘ und auch das ‚Auftreten eines niederen Bankange-
          stellten‘.

          Und genau DAS mußte ihm unbedingt jemand einmal deutlich und unmißverständlich sagen. Und daß es niemand aus diesem servilen, herdenhörigen Nicht-Land namens Deussenlaahn sein würde, das war natürlich auch klar…

    7. Tja, meine Kindheit wird politisch korrekt ausgelöscht: Jim Knopf, Winnetou, James Bond usw. In den 70ern war das alles noch völlig normal…

      • Otto Baerbock am

        Heute abend läuft ja wieder mal GOLDFINGER (Erwarten Sie von mir, daß ich rede? Nein, Mr. Bond …. ich erwarte von Ihnen, daß Sie STERBEN!!). Und im Kurzclip zum Film so eine Kurzsequenz "Er trifft wieder voll ins SCHWARZE…" – daß sie DAS noch nicht gesäubert haben… LOL … ich kanns kaum glauben.