Im COMPACT-TV-Brennpunkt von gestern Abend (17.1.) gingen Paul Hampel und ich der Frage nach, ob Blackrock Merz fallen lässt und ganz allgemein, ob ein Teil der Hochfinanz die Linie des Great Reset verlassen hat.
Dazu gab es unter dem Video und auch ansonsten im Netz schon einige Diskussionsbeiträge. Beispielhaft sei dieser auf dem Telegram-Kanal von Rainer Taufertshöfer zitiert:
„In seinem aktuellen Kommentar [gemeint: auf COMPACT-TV, 17.1.] bezeichnet Jürgen Elsässer den sogenannten Great Reset, initiiert von Klaus Schwab, als gescheitert. Doch wie trügerisch ist diese Annahme? Während Elsässer eine Niederlage der globalen Eliten suggeriert, deuten untergründige Strömungen auf eine bloße Taktikänderung hin, die uns nicht in Sicherheit wiegen sollte. Betrachten wir die Fakten: Die Ideologie des Great Reset zielt auf eine Umgestaltung der globalen Wirtschaft und Gesellschaft unter dem Deckmantel von Nachhaltigkeit und Gleichheit. Was Elsässer jedoch übersieht, ist die Anpassungsfähigkeit dieser Agenden. Statt aufzugeben, könnten die Architekten dieses Plans lediglich ihre Strategien modifizieren. Elsässers Annahme, der Plan sei gescheitert, könnte eine gefährliche Unterschätzung darstellen.“
Weiter heißt es dort:
„Es ist naiv zu glauben, dass machthungrige Eliten einfach aufgeben. Vielmehr könnten sie ihre Taktiken ändern – von einer linken zu einer rechten Rhetorik wechseln, um dieselben Ziele durch eine andere Tür zu erreichen. Dies spiegelt eine klassische Hegelsche Dialektik wider: These und Antithese führen zur Synthese. Hier wird die rechte Welle als neues Vehikel benutzt, um denselben Endzustand zu erzwingen. Die Bewegung hin zur rechten Welle könnte eine Reaktion auf das wachsende Misstrauen gegenüber linken Ideologien sein. Indem sie ihre Botschaften und Methoden anpassen, bleiben die wahren Absichten verdeckt, während dieselben globalistischen Ziele verfolgt werden. Diese Strategie könnte sogar effektiver sein, da sie weniger Widerstand in einer zunehmend polarisierten Welt hervorruft.“
Der Beitrag endet wie folgt: „Abschließend sei gesagt, dass Elsässers Optimismus zwar ermutigend sein mag, jedoch eine kritische Betrachtung und ständige Wachsamkeit erfordert. Die Kräfte hinter dem Great Reset sind weit davon entfernt, ihre Vision einer kontrollierten Gesellschaft aufzugeben. Stattdessen adaptieren und integrieren sie sich in das bestehende politische Spektrum, um ihre Ziele aus dem Schatten heraus zu verfolgen. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese subtilen Verschiebungen uns entgehen, denn die Freiheit und Autonomie jedes Einzelnen stehen auf dem Spiel.“
https://www.youtube.com/watch?v=BH1UUTlWwyY
Nur kurz dazu, vieles habe ich ja in der Sendung bereits ausgeführt: Dachte man zunächst nur an einen Linienwechsel von Tech-Giganzen (Jeff Bezos folgte Elon Musk, in Deutschland Springer, etwas abgeschwächt), so zeigt das Beispiel des weltgrößten Kapitalverwalters Blackrock (11 Billionen Dollar schwer), dass auch große Teile der Geldeliten umschwenken. Indem Blackrock-Boss Larry Fink aus der Finanzierung der grünen Energiewende, also der Deindustrialisierung, aussteigt und gleichzeitig sogar einer „fremdenfeindlichen“ (wörtlich: xenophobic) Einwanderungspolitik das Wort redet, trifft er die Agenda des Great Reset in zwei Punkten ins Mark.
Was vom Great Reset stehen bleibt, sind KI, Roboterisierung und Genmanipulation am menschlichen Erbgut inklusive. Crispr und Klonen. Das kann auch ohne die beiden anderen Elemente zur Gefahr für die Menschheit werden (wie in unserer Spezial-Ausgabe „Transhumanismus“)! Der Teufel steckt hier jedoch im Detail. Musk entwickelt ja selbst Roboter – warnt aber gleichzeitig vor ihrer Machtübernahme. Und auch er ist ja Fan von mRNA, lehnte aber die Corona-Diktatur ab.
Insgesamt habe ich das Argument, dass die jetzt eingeleitete Wende des Großkapitals ebenfalls Gefahren birgt, ja bereits in der Sendung selbst artikuliert. Aber Hauptsache ist jetzt erstmal, dass das Ancien Regime des Globalismus und des Wokismus aufgesprengt wird. Dann entsteht eine offene Situation, in der verschiedene Optionen gegeneinander um Dominanz ringen, vor allem Patriotismus und Imperialismus. Ein Regimesturz kann, wie 1989, zu einer neuen schlechten Weltordnung führen, muss es aber nicht. Hauptsache erstmal Regimesturz!