Der in der heutigen Nacht anstehende Caucus der Republikaner im US-Bundesstaat Iowa markiert traditionell den Beginn des Präsidentschaftswahlzyklus in den Vereinigten Staaten. Wie Trump das Weiße Haus erneut erobern und wie er seine Macht festigen will, lesen Sie in der Januar-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema „2024: Die Wende“. Hier mehr erfahren.

    Der Bundesstaat im Mittleren Westen hat nur gut drei Millionen Einwohner, ist flächenmäßig aber mehr als doppelt so groß wie das größte deutsche Bundesland Bayern. Iowa ist ein Bauernstaat, der wirtschaftlich vor allem durch seinen Agrarsektor geprägt ist.

    Wer holt sich den Iowa-Schub?

    Im Gegensatz zu den meisten anderen US-Bundesstaaten wird in Iowa keine klassische Vorwahl (Primary), sondern ein Caucus durchgeführt. Dabei werden Mitglieder- und Anhängerversammlungen in Gemeindesälen, Gaststätten oder kirchlichen Räumen abgehalten, die so lange durchgeführt werden, bis eine Mehrheit für einen Kandidaten gesichert festgestellt werden kann. Der intensive, persönliche Austausch zwischen den Teilnehmern des Caucus soll dazu führen, die Kandidaten genauer kennenzulernen und ihre politischen Standpunkte zu diskutieren.

    Die Entscheidung, Iowa zum frühesten Abstimmungsgebiet während des Vorwahlzyklus zu machen, wurde von den politisch Verantwortlichen des Präriestaates in den 70er Jahren getroffen, da diese wegen des Vietnam-Krieges eine Entfremdung der jungen Generation von den politischen Prozessen ihres Landes befürchteten. Da die Caucus-Methode mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden ist, wurde der Wahltag besonders früh im Jahr angesetzt, um auch im Fall des Auftretens von Rechtsstreitigkeiten genügend Zeit zu haben, die Wahlmänner bis zu den großen Delegiertenversammlungen der beiden US-Volksparteien, die im Hochsommer stattfinden, rechtssicher zu bestimmen.

    Seitdem ist Iowa zu einem vielbeachteten Stimmungstest für die Präsidentschaftsbewerber geworden, die hier entweder Momentum für ihre Kampagne gewinnen können oder schon einen ersten empfindlichen Dämpfer hinnehmen müssen. Der Gewinner der Vorwahlen in Iowa erhält oft einen erheblichen Schub in Bezug auf Medienaufmerksamkeit und Spendensammlungen. Die mediale Berichterstattung über den Erfolg in Iowa kann die landesweite Wahrnehmung eines Kandidaten stark beeinflussen und ihn in den folgenden Vorwahlen stärken oder schwächen.

    100 Millionen für TV-Werbung

    Mittlerweile werden von den Kandidaten in dem bevölkerungsmäßig kleinen Iowa, das nur etwas mehr Einwohner als das deutsche Bundesland Schleswig-Holstein aufweist, enorme Summen aufgewendet, um einen guten Start der eigenen Kampagne zu sichern. Wie der Sender NBC berichtet, verausgabten die Kandidaten alleine für den laufenden Caucus in Iowa die enorme Summe von 100 Millionen US-Dollar alleine für Fernsehwerbung.

    Der Gewinner des diesjährigen Caucus in Iowa steht im Grunde schon fest. Donald Trump, der seine stärksten Hochburgen ohnehin im Mittleren Westen hat, weist in Umfragen einen Vorsprung von bis zu 30 Prozent auf seine Konkurrenten aus. Die Vorwahl, die heute Nacht stattfinden wird, ist also in erster Linie ein Rennen um den zweiten Platz.

    Für ihn geht es beim Iowa-Caucus schon um alles: Floridas republikanischer Gouverneur Ron DeSantis. Foto: Gage Skidmore, CC BY-SA 2.0, Wikimedia Commons

    Hier geht es schon um alles für Ron DeSantis, den Gouverneur von Florida, der vor einem guten Jahr noch als ernsthafter Trump-Konkurrent gehandelt wurde. Mittlerweile hat sich aber gezeigt, dass DeSantis außerhalb des Sunshine State deutlich schwerer zu verkaufen ist als gedacht. DeSantis hat enorm viel Energie und Geld in den Iowa-Caucus gesteckt und umwirbt hier seit Wochen intensiv die hier stark vertretenen Evangelikalen. Sollte er am Ende trotz des von ihm betriebenen Aufwands nicht einmal den zweiten Platz erreichen, dann könnte DeSantis, der wie Trump zum konservativen Parteiflügel zählt, schon das Handtuch schmeißen.

    Wird Haley zu Trumps Hauptkonkurrentin?

    Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn in jüngsten Umfragen hat Nikki Haley, die innerhalb der Republikaner als Zentristin gilt, DeSantis schon in mehreren Iowa-Umfragen überholt. Die indischstämmige Haley, die von Trump 2017 zur US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen gemacht wurde, profiliert sich mittlerweile als klare Trump-Kritikerin. Haley benötigt in Iowa ein zumindest gesichtswahrendes Abschneiden, da sie sich noch Außenseiterchancen für die eine Woche später stattfindende Vorwahl in New Hampshire ausrechnet.


    Nikki Haley war 2010 bis 2017 Gouverneur von South Carolina. / Bild Staff Sgt. Jorge Intriago , Wikimedia Commons.

    Ein weiterer Kandidat beim Iowa-Caucus ist der konservative Unternehmer und Patentanwalt Vivek Ramaswamy, der ebenfalls auf dem rechten Flügel der Republikaner beheimatet ist und der in den Iowa-Umfragen zwischen sechs  und sieben Prozent liegt. Im Null-Komma-Bereich dümpelt der Ex-Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, herum, der als dezidierter Trump-Gegner gilt.

    Eine offene Frage ist, wie sich das derzeit in Iowa herrschende arktische Wetter mit Temperaturen von um die minus 25 Grad und Schneestürmen auf das Ergebnis auswirken könnte. Insbesondere im ländlichen Raum sind viele kleine Gemeinden eingeschneit, so dass Interessenten in vielen Fällen wohl gar nicht zum Caucus-Versammlungsort kommen können.

    Vorwahl-Ende schon im Februar?

    Für Trump bietet sich die Chance, seinen hoch vor einiger Zeit hoch gehandelten Konkurrenten Ron DeSantis schon in Iowa loszuwerden. In der Berliner Morgenpost prognostizierte der US-Korrespondent Dirk Hautkapp:

    „Wenn Trump tatsächlich so stark ist, wie es die Umfragen beständig abgebildet haben, könnte der Machtkampf der Republikaner um das Ticket für den Einzug ins Weiße Haus bereits im Februar entschieden sein.“

    Die Neue Zürcher Zeitung berichtete allerdings zuletzt, dass auch in diesem Fall eine Kandidatur von Nikki Haley als unabhängige Kandidatin nicht auszuschließen sei. Dazu benötigt sie dann wohl allerdings wenigstens respektable Ergebnisse bei den Vorwahlen der Republikaner. Auch dieser Aspekt verleiht dem heute Nacht stattfindenden Caucus in Iowa Spannung.

    Wie Trump das Weiße Haus erneut erobern und wie er seine Macht festigen will, lesen Sie in der Januar-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema „2024: Die Wende“. Hier mehr erfahren.

    14 Kommentare

    1. jeder hasst die Antifa am

      Trump gewinnt Vorwahl in der Eishölle von Iowa,er ist eben ein cooler Typ.

    2. DLand braucht auch so jemanden wie Herrn Trump. Echte und ewige Werte wie Glaube, Familie, Demokratie und Gesetzes- und Veterlandstreue wuerden endlich wieder was zaehlen, weil der Praesident sie uns Tag-fuer-Tag vorlebt; weniger Steuern fuer Leistungstraeger, und mehr Geld fuer den Staat; Ende mit Woke, Covid- und Erderwaermungsluegen, und Ende fuer den Sumpf in Berlin (und damit auch den Reptiloiden und Kinderklauern die darin wohnen!); kein Aerger mehr mit so Herren wie Putin, Xi oder Kim; weg mit Polen und der Ukraine, damit wir endlich eine berechenbare Ostgrenze haben; beste Zaeune ueberall wo noetig – also W, N und S- ums Land (und weil dann, so wie in Russland, China oder N-Korea, dann eh keiner mehr nach DLand will, sind die sind dann am Ende auch nicht mehr noetig!); uswusw. Ma[cht]De[utschland]Wi[eder]G[ross]!

    3. Bodensatz, der wertvolle am

      Es gibt eben doch noch gute Nachrichten !!
      Und noch bessere!! Weil: Die Russen wollen Deutschland angreifen!! (Gestern war die Vorhut mit Traktoren schon in Berlin!) Also: Bundeswehr steckt eure Kanonenatrapen, die Besenstiele, wieder in eure Panzertürme!! Munitioniert sie wieder mit Tampons für menstruierende Soldaten auf! Vergesst Olaf, Strak Zimmermann, Bärbock, Habeck Pistorius und all die anderen Friedenstreiber nicht mit an die Front zu nehmen!!Und Vorwärts immer! Rückwärts nimmer!!
      Alles war schon einmal da.
      Wenn mein Vater noch leben würde, ich bin mir sicher: Er würde alle seine alten Kameraden auch in ihrer neuer Montur sofort erkennen!!
      (Bestimmt schaut er voll Grauen vom Himmel herab!! Und denkt verzweifelt: Wozu habe ich geschworen: "Nie wieder eine Waffe in die Hand"!

    4. Donald Trump, Wladimir Putin und Viktor Orbán werden verfolgt, denn sie kennen die satanische Quelle des Mainstreams.

    5. Hab gerade im Antispiegel, im Artikel über Lloyd Austin, gelesen daß es in den USA die VT gibt daß hier das, ja äußerst ungewöhnliche, Wetter gegen Trump eingesetzt wird.
      Gesetzt den Fall die aktuellen Wetterwaffen wären noch immer auch Erdbebenwaffen könnte das sogar stimmen.
      Denn das zu 100% künstliche "Erdbeben" vom 11.11.2018 beweist klar daß es zumindest letztere gibt.
      Der Zeitpunkt war übrigens ein 100jähriges Jubiläum.

    6. Manchmal frage Ich mich, ob der Trump wirklich alle Tassen im Schrank hat. Was treibt ihn denn in die glühende Sonne der Politik, wo er doch als Milliardär ein komfortables Leben im angenehm kühlen Schatten führen und seine Zeit mit Golf spielen, Pferdezucht, Big Game- Hunting oder was Milliardäre sonst so treiben, füllen könnte. Zumal er ja auch nicht mehr der Jüngste ist.

      • Er weiß zB daß die bösen Wesen/"Kabale" 7,5 Milliarden Menschen töten wollen.
        Und daß die, gemäß der Ex-Georgia Guidestones, 500M transhumanisierten, und per KI kontrollierten, Restmenschen auch kein gutes Leben mehr haben werden.
        Außerdem spielt nicht jeder so gut Schach wie er.

      • Angeblich will er dort weitermachen wo John F. Kennedy aufgehört hat.
        Mit dessen Sohn er ja gut befreundet war.

        • Fun fact: die Grabanlage John F. Kennedys hat, von oben gesehen, die Form eines Q.
          Zufälle gibts…

      • Hoffentlich sind Sie kein Deutscher.

        Für Deutschland sind schwache, ausländische Regierungen von Vorteil.

    7. "Ami Go Home" und Trump Supporten … Compacts Russia Doktrin at it’s best. Waehre ja die beste Lösung aus rus. Sicht, den "willigen" Typen wieder zu Macht "aktiv" zu "verhelfen"… Für Deutschland ? Nö.!