Seitdem die westlichen Staatschefs zum Feldzug gegen Moskau trommeln, steigt die Zahl der Kriegsverweigerer stetig an. Und erreicht 2025 einen Rekordwert. Das ist eine klare Ansage für diejenigen, die eine Wiedereinführung der Wehrpflicht planen. In unserer brandneuen COMPACT-Ausgabe „Der Totengräber. Wie Merz Deutschland das Grab schaufelt“ greifen wir diese gesellschaftliche Debatte auf. Hier mehr erfahren.

    Bis Ende August 2025 gingen bereits 3257 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung bei den Karrierecentern der Bundeswehr ein, wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet. Zum Vergleich: 2024 lag die Zahl der Anträge bei 2998, im Jahr 2023 waren es noch 1609. Offenbar wird immer mehr Menschen bewusst, dass der Ausbruch eines Krieges durch die verantwortungslose Politik der deutschen Regierung ein durchaus realistisches Szenario sein könnte.

    Jeder Bürger kann Antrag stellen

    Angesichts von 82 Millionen Einwohnern ist die Zahl von etwas mehr als 3000 Anträgen dennoch überschaubar, was allerdings vor allem an dem relativ unbekannten Verfahrensprozedere liegen dürfte. Um einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung (KDV) in Deutschland zu stellen, muss das entsprechende Schriftstück beim beim Karrierecenter der Bundeswehr eingereicht werden, welches den Antrag anschließend das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) weiterleitet.

    Sollen der Landesverteidigung dienen: Angehörige der Bundeswehr bei einer Parade in Rumänien 2019. Foto: Mircea Moira / Shutterstock

    Der Antrag muss eine schriftliche Begründung und einen Lebenslauf enthalten, sowie auf Artikel 4, Absatz 3 des Grundgesetzes, die Verweigerung des Dienstes an der Waffe, verweisen. Eine Ablehnung nur aus politischen Gründen ist gesetzlich nicht vorgesehen. Vor der endgültigen Entscheidung über den Antrag durch muss eine Musterung des Antragstellers erfolgen, um die gesundheitliche Eignung für den Wehrdienst festzustellen – angesichts der geringen Kapazitäten, die heute bei der Bundeswehr dafür bestehen, würde eine sprunghafter Anstieg entsprechender Kriegsdienst-Verweigerungsanträge in den sechs oder gar siebenstelligen Bereich vermutlich zu jahrelangen Bearbeitungszeiten führen.

    Gigantische Aufrüstungswelle geplant

    Pistorius, Merz und Co wollen die Bundeswehr von derzeit rund 183.000 Soldaten bis 20235 auf rund 260.000 Kämpfer ausbauen, um „kriegstüchtig“ zu werden. Dafür braucht die NATO-Armee neues Personal, was mit verschiedenen Kampagnen derzeit händeringend angeworben werden soll. Weil jedoch den Verantwortlichen selber bewusst ist, dass diese freiwilligen Angebote nicht ausreichen, plant die Bundesregierung die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Und das mittlerweile verpflichtend. Ob dieses Vorhaben, was von vielen Menschen als direkte Provokation gegen Russland empfunden wird und zu einer weiteren Eskalation führen könnte, jedoch umsetzbar ist, bleibt abzuwarten: Der Gegenwind dürfte, wie schon beim Versuch, 2022 eine Corona-Impfpflicht zu beschließen, gewaltig werden.

    Keine deutschen Soldaten für fremde Interessen: In unserer COMPACT-Ausgabe „Der Totengräber. Wie Merz Deutschland das Grab schaufelt“ diskutieren die beiden AfD-Politiker Rüdiger Lucassen und Hans-Thomas Tillschneider zum Thema „AfD für Wehrpflicht – echt jetzt?“. Jetzt das Heft bestellen!

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