Dieser Wahlkampf wird schmutzig und wohl auch brutal. Am frühen Samstagmorgen gab es einen Vorgeschmack: In einer Gaststätte in Hürth griff der örtliche SPD-Fraktionschef einen AfD-Stadtrat brutal an. Das neue COMPACT-Spezial „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen“ deckt auf, wie blank die Nerven bei den etablierten Parteien liegen. Sie fürchten, ihre Macht zu verlieren. Hier mehr erfahren.
CDU, CSU, SPD, Grüne, FDP und die Linke haben jüngst ein „Fairness-Abkommen“ geschlossen, wonach im anstehenden Bundestagswahlkampf untereinander auf allzu harte Kritik verzichtet werden soll. Das dürfte nicht schwer fallen, denn die Altparteien, wie das Sammelsurium der sechs Parteien meistens bezeichnet wird, unterscheiden sich ohnehin nur noch in Nuancen. Nicht an diesem Abkommen beteiligt sind das BSW und die AFD. Im Gegenteil: Insbesondere die AfD wird regelmäßig Opfer massiver Angriffe, nicht nur verbal. Am frühen Samstagmorgen (21. Dezember 2025) erreichte die Gewalt jedoch eine neue Qualität: Lukas Gottschalk, ein Mandatsträger der SPD, schlug und trat in einer Gaststätte in Hürth (Rhein-Erft-Kreis) auf den AfD-Stadtrat Norbert Raatz ein. Schon zuvor war der Kommunalpolitiker von den Begleitern des SPD-Politikers Gottschalk, der auch noch Vorsitzender der örtlichen Stadtratsfraktion ist, als „Nazi“ beleidigt worden.
Videoaufnahmen aus der Gaststätte zeigen, wie die Situation eskalierte und wie brutal die Angreifer agierten:
++ Angriff auf Norbert Raatz++
Es war niemand geringeres als SPD-Kreisratsmitglied und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Hürth, Lukas Gottschalk ❗️ pic.twitter.com/G0c77scpKY
— AfD -Fraktion Brühl (@afdfraktionbrhl) December 23, 2024
Kein Parteiausschlussverfahren gegen SPD-Schläger
Wer nun jedoch erwartet hätte, dass sich die SPD-Führung unmissverständlich von ihrem gewalttätigen Mandatsträger distanziert und ein hartes Durchgreifen ankündigt, irrt. In einer Presseerklärung behauptet der SPD-Stadtverband Hürth, es würde sich um „eine rein private Auseinandersetzung die nicht mit dem Wahlkampf oder dem politischen Engagement der Beteiligten zu tun hat“ handeln, was nicht nur angesichts der Täter-Opfer-Personenkonstellation, sondern auch der vorausgegangenen Beleidigung als „Nazi“ wenig überzeugend wirkt.
Weil ihr Fraktionsvorsitzender Lukas Gottschalk „in einem persönlichen Statement sein Bedauern über die Eskalation zum Ausdruck gebracht und sich für sein Verhalten entschuldigt“ hat, gibt es jedoch aus SPD-Sicht derzeit keinen weiteren Handlungsbedarf, der Fall würde aber „umfassend aufgearbeitet“. Wann und mit welchem Ergebnis steht dabei freilich in den Sternen. Einen baldigen Ausschluss scheint Gottschalk zumindest nicht fürchten zu müssen. Gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger erklärte der gewalttätige SPD-Politiker lediglich, sein politisches Engagement „bis zur Klärung des Vorfalls vorübergehend ruhen“ zu lassen. Wenn ein bisschen Gras über die Sache gewachsen ist, dürfte es dann weitergehen, als wäre nichts gewesen.
Zumindest juristisch drohen jedoch Konsequenzen: Mittlerweile ermittelt der zuständige Staatsschutz der Kölner Kriminalpolizei gegen den SPD-Stadtrat wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung. Ärger könnte aber auch den Gaststätten-Betreibern drohen: Zwar sind die Aufnahmen der Überwachungskamera ein wichtiges Beweismittel, sie sind aber möglicherweise rechtswidrig entstanden, insbesondere die Tonaufzeichnung der Lokalität könnte als „Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes“ nach § 201 des Strafgesetzbuches strafbar sein. Und auch gegen angegriffenen AfD-Stadtrat wird jetzt ermittelt, ihm wirft der SPD-Schläger Lukas Gottschalk eine nicht näher konkretisierte Volksverhetzung vor. Für alle Beteiligten dürfte die Angelegenheit deshalb noch ein längeres Nachspiel haben.
Während die Politiker der Altparteien zunehmend panisch reagieren, entlarven wir in unserem COMPACT-Spezial ihre Doppelmoral: “Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen.” Hier bestellen.