Zwei Jahre lang waren sie untergetaucht, am Montagvormittag endete ihre Flucht: Die Polizei konnte sechs mit Haftbefehlen gesuchte Linksextremisten festnehmen, die zur berüchtigten Hammerbande gehören. Damit sitzen nun mehr als zehn Anhänger der Antifa-Gruppierung in Untersuchungshaft, darunter weite Teile der Führungsebene. Fünf Jahre nach den ersten Festnahmen scheint es, als wäre die Hammerbande endgültig zerschlagen. Während die Behörden noch im Dunklen tappten, haben wir in in COMPACT-Spezial „Antifa. Die linke Macht im Untergrund“ bereits genau hingesehen und die Strukturen der linken Szene enttarnt. Wir enttarnen die Netzwerke und nennen die Täter, ihre Unterstützer und ihre Finanziers beim Namen. Hier mehr erfahren.
Plötzlich ging alles ganz schnell: Im Beisein ihrer Anwälte stellten sich am Montagmorgen sieben Linksextremisten in Kiel, Bremen, Hamm und Köln der Polizei. Zwei Jahre hatten sich die Antifa-Anhänger, die ursprünglich aus der linken Szene in Leipzig und Jena stammten, versteckt. Vorgeworfen wird den Linksextremisten die Beteiligung an brutalen Überfällen auf rechtsgerichtete Personen (aber auch auf willkürlich ausgewählte Passanten) im Februar 2023 in Budapest – mehrere Angreifer konnten seinerzeit erwischt werden, weiteren gelang jedoch die Flucht vor den ungarischen Behörden, die in der Folge mit europaweiten Haftbefehlen nach den Antifa-Mitgliedern fahndeten. Für sechs der nun verhafteten Linksextremisten geht es deshalb weiter zum Bundesgerichtshof nach Karlsruhe, wo die deutschen Haftbefehle, die parallel zu den ungarischen Haftbefehlen bestehen, in Vollzug gesetzt werden. Der siebte vorläufig Festgenommene durfte nach den polizeilichen Maßnahmen wieder gehen, er war nicht zur Festnahme, sondern nur zur polizeilichen Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben.
Die zweite Generation der Hammerbande sitzt jetzt in Haft
Alle Festgenommenen sind zwischen 21 und 27 Jahren alt. Sie zählen zur zweiten Generation der berüchtigten Hammerbande. Als ihre Chefin Lina Engel im November 2020 festgenommen wurde, radikalisierten sich die Linksextremisten und formierten sich um den fast fünf Jahre lang untergetauchten Antifa-Top-Terroristen Johann Guntermann und einige seiner alten Gefährten zu einer neuen, schlagkräftigen Truppe, auf deren Konto zahlreiche Überfälle gehen. Erst, als die Hammerbande auf die Idee kam, in der ungarischen Hauptstadt Budapest zu wüten, wendete sich das Blatt und die Reihen der Gruppe lichteten sich zunehmend: Mit Tobias E. wurde ein weiteres Mitglied der ersten Generation der Hammerbande in Ungarn festgenommen, für fast zwei Jahre inhaftiert und erst vor wenigen Wochen nach Deutschland ausgeliefert, wo es vom Flughafen direkt in die Untersuchungshaft ging. Mit Thomas J. ist eines der bekanntesten Mitglieder der Berliner Antifa-Szene, der berüchtigte Kampfsport-Trainer der Hammerbande, weiter in Untersuchungshaft. Die Nachwuchs-Gewalttäterin Hannah S. konnte in Bayern festgenommen werden und wartet auf ihr Prozesseröffnung vor dem Münchener Oberlandesgericht, Simeo Ravi T., besser bekannt als „Maja“, wurde sogar an Ungarn ausgeliefert und sitzt dort unter verschärften Bedingungen in Haft. Mit der Festnahme von Johann Guntermann, dem Ex-Freund von Lina Engel, dem fast ein Dutzend schwere Gewalttaten vorgeworfen werden, wurde der linken Struktur schließlich ein weiterer empfindlicher Schlag zugefügt. Dass sich jetzt, nachdem die Hammerbande bereits erkennbar zerfallen ist, die gesamte zweite Generation der Polizei gestellt hat, verdeutlicht die Ausweglosigkeit, in die der militante Linksextremismus geführt hat.

Kein Geld, keine Solidarität: Das traurige Leben der Linken im Untergrund
Nach der Festnahme von Lina Engel im November 2020 hatte es noch europaweite Solidaritätsbekundungen gegeben. Auch die mitangeklagten Genossen, die sich zusammen mit Engel vor dem Oberlandesgerichts Dresden im ersten Hammerbanden-Prozess wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung verantworten mussten, erhielten breite Unterstützung. Doch mit jeder neuen Festnahme bröckelte die Solidarität, die nicht auf Masse ausgelegt gewesen zu sein schien, weiter. Und: Das Geld wurde knapper. Denn das Leben im linksextremen Untergrund ist teuer und braucht ein großes Unterstützerumfeld, das noch dazu klandestin arbeiten muss, um nicht aufzufliegen. Offenbar ist es daran zuletzt gescheitert und auch die Einschläge kamen mit jeder Festnahme näher. Durch den Schritt, sich selbst der Polizei zu stellen, gehen die Antifa-Anhänger jetzt in die Offensive: Sie wollen medialen Druck aufbauen, damit die deutschen Behörden sie nicht nach Ungarn ausliefern, sondern hierzulande aburteilen. Wohlwissend, dass die Strafen in der Bundesrepublik deutlich geringer ausfallen dürften. Es wird sich zeigen, ob sie damit durchkommen.
Die Mitglieder der Hammerbande haben die Schwelle zum Terrorismus erreicht, jetzt schmorren ihre Mitglieder in den Knästen. Wir haben genau hingesehen, um wen es sich handelt: In COMPACT-Spezial „Antifa. Die linke Macht im Untergrund“ nennen wir die Gefahr beim Namen, zeigen Strukturen auf, präsentieren Täter-Netzwerke und ermöglichen höchst aufschlussreiche Einblicke. Hier bestellen.