Heute ist Sommersonnenwende: Der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Vor allem hohen Norden wird dieses Fest mit überlieferten Bräuchen gefeiert. Weiterführend: Unsere Sonderausgabe Mythisches Deutschland die man hier bestellen kann.

    Die Sonnenwende (Solstitium) liegt an jenen beiden Punkte der Ekliptik, an denen die Sonne bei ihrem jährlichen Lauf an unserer Himmelskugel ihre höchste beziehungsweise niedrigste Deklination erreicht. Die größte Deklination erreicht unsere Sonne zur Zeit des Sommersolstitiums am 21. Juni, also am astronomischen Sommeranfang, zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende.

    Feuerball: Die Sonne ist der Stern, der der Erde am nächsten ist und das Zentrum unseres Sonnensystems bildet. Foto: Ed Connor | Shutterstock.com

    Heute ist die Sonne um 4:44 Uhr in Berlin aufgegangen, Sonnenwende war um 5:32 Uhr, um 21:31 Uhr geht die Sonne unter. Der heutige Tag dauert damit 16 Stunden und 47 Minuten. Morgen ist der Tag bereits eine Minute kürzer – und so verkürzen sich die Tage nach und nach immer mehr. Die Jahreszeiten auf der Erde gibt es nur, weil die Erdachse um 23,5 Grad geneigt ist. Stünde sie dagegen senkrecht, hätte der Tag stets 12 Stunden – und ebenso die Nacht.

    Der längste Tag des Jahres kann übrigens auch auf den 20. oder 22. Juni fallen. In Mitteleuropa gab es die letzte Sommersonnenwende, die auf einen 20. Juni fiel, im Jahr 2020 – nach einer langen Pause von 124 Jahren. Auf den 22. Juni fällt die Sonnenwende dagegen öfter, in Deutschland letztmals 1986.

    Die Sommersonnenwende wird vor allem im Norden Deutschlands und in ganz Skandinavien besonders gefeiert. Nördlich des Polarkreises geht an diesen Tag die Sonne nicht unter (Mittsommernacht), sie berührt nur den Horizont und steigt dann wieder auf. Es werden Feuer entzündet, es gibt Musik und Tanz. Bekannt ist auch der Sprung durch das Feuer für Paare oder solche, die es werden möchten. Das soll Glück bringen.

    Die Christen gedenken der Mitte des Jahres und dass es bald wieder der dunklen Jahreszeit entgegengeht. Interessant ist, dass in einem christlichen Lied aus dem 16. Jahrhundert richtige astronomische Erkenntnisse festgehalten sind: Nach der Sommersonnenwende steht die Tagverkürzung mehrere Tage fast still und nimmt dann erst Fahrt auf. In Dänemark und Norwegen, an Sankt Hans – dem Vorabend des Johannistages – wird oft eine Strohhexe in Brand gesetzt. Der Brauch soll symbolisch alles Böse verjagen.

    Das Jahr steht auf der Höhe, die große Waage ruht, nun schenk uns deine Nähe und mach die Mitte gut.


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