Neuer Fund in den Epstein-Akten: In einer Postkarte, die der Sexualstraftäter kurz vor seinem Tod an einen anderen Verbrecher geschrieben haben soll, heißt es: „Unser Präsident teilt unsere Vorliebe für junge, heiratsfähige Mädchen.“ An der Echtheit des Schreibens gibt es allerdings erhebliche Zweifel. In seinem Buch „Die Akte Epstein“ durchleuchtet Investigativjournalist Collin McMahon das Netz des schwerreichen Sex-Täters und kommt den Schattenmännern auf die Schliche. Hier mehr erfahren.
Die Gegner Donald Trumps sehen sich bestätigt: In den kürzlich vom US-Justizministerium veröffentlichten Akten zum Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein wird deutlich, dass der Name des heutigen US-Präsidenten „viel häufiger auftauchte, als bisher berichtet wurde (oder uns bekannt war)“. Das schreibt ein Bundesstaatsanwalt in einer E-Mail von 2020, die in den nun freigegebenen Dokumenten zu finden ist.
Demnach soll Trump zwischen 1993 und 1996 mindestens achtmal als Passagier in Epsteins Jet aufgeführt sein, darunter angeblich in Fällen, bei denen junge Frauen zu den Mitreisenden gehörten. Allerdings muss selbst der Spiegel einräumen: „Klare Hinweise auf ein kriminelles Verhalten des Präsidenten gibt es offenbar zunächst nicht.“ Allerdings wirkten „einige der Schriftstücke, Videos und Fotos (…) dennoch brisant.“

Das steht auf der Postkarte
Dazu zählt das Magazin auch eine Postkarte, die Epstein in den letzten Stunden seines Lebens verfasst haben und die kurz nach seinem Tod am 10. August 2019 aus dem Bundesgefängnis Metropolitan Correctional Center in Manhattan abgeschickt worden sein soll. Empfänger der Postkarte ist der ehemalige Teamarzt des US-Gymnastikverbands, Larry Nassar, der über viele Jahre insgesamt 254 junge Frauen sexuell missbraucht hatte und deshalb eine 30-jährige Gefängnisstrafe verbüßt.
Handschriftlich soll sich Epstein angeblich mit folgenden Worten an Nassar gewandt haben: „Eines hatten wir gemeinsam: unsere Liebe und Fürsorge für junge Frauen“. Gleich danach kommt die Passage, die nun für Wirbel sorgt: „Unser Präsident teilt unsere Vorliebe für junge, heiratsfähige Mädchen.“
Und weiter: „Wenn eine junge Schönheit vorbeikam, griff er gern zu, wohingegen wir damit endeten, uns in den Kantinen des Systems mit Essensresten begnügen zu müssen.“ Offenbar ist damit gemeint, dass sowohl Epstein als auch Nassar im Knast landeten. Auch auf seinen angeblich geplanten Suizid soll Epstein angespielt haben: „Wie Sie ja jetzt wissen, habe ich eine Abkürzung nach Hause genommen.“ Die Postkarte schließt mit den Worten: „Das Leben ist ungerecht! Dein J. Epstein“.
Darum ist das Schriftstück wahrscheinlich nicht echt
Allerdings gibt es erhebliche Zweifel an der Authentizität des Schreibens. Denn: Laut Poststempel wurde die Karte nicht in New York, sondern im US-Bundesstaat Virginia abgeschickt. Laut einem graphologischen Gutachten soll es sich zudem nicht um Epsteins Handschrift handeln. Und: Die Häftlingsnummer von Epstein fehlt auf dem Schriftstück, was bei Ausgangspost jedoch vorgeschrieben ist. Das US-Justizministerium bezeichnete die Karte daher als „Fake“.
Trump selbst hatte seine Verstrickung in die Epstein-Affäre erst am Montag erneut auf ein niedriges Level gesetzt. „Alle waren mit diesem Mann befreundet“, sagte er gegenüber Journalisten im Weißen Haus. Seiner Darstellung zufolge soll er sich mit seinem früheren Nachbarn überworfen haben, nachdem dieser junge Frauen von seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida abgeworben hätte.
Kampagne der US-Demokraten?
Wesentlich brisanter sind in diesem Zusammenhang E-Mail-Auszüge, die bereits vor einigen Wochen bekannt geworden waren. Die von den US-Demokraten veröffentlichten Schreiben legen nahe, dass Trump über die Straftaten und das Epstein-Netzwerk Bescheid wusste – was Trump jedoch vehement abstreitet.
So schrieb Epstein in einer E-Mail vom 2. April 2011 an seine Komplizin Ghislaine Maxwell: „Ich möchte, dass dir klar wird, dass der Hund, der noch nicht gebellt hat, Trump ist. {Geschwärzter Name} hat Stunden in meinem Haus mit ihm verbracht, er ist kein einziges Mal erwähnt worden.“ In einer weiteren Mail aus dem Jahr 2019 schrieb Epstein kurz vor seinem Tod dem Journalisten Michael Wolff: „Natürlich wusste Trump über die Mädchen Bescheid, da er Ghislaine gebeten hat aufzuhören.“
Das Weiße Haus spricht von einer politischen Kampagne gegen den US-Präsidenten. „Die Demokraten haben selektiv E-Mails an liberale Medien durchsickern lassen, um eine falsche Erzählung zu schaffen, die Präsident Trump diffamieren soll“, so Sprecherin Karoline Leavitt.
Welche Beziehungen hatte Epstein zu den Geheimdiensten, vor allem zur CIA und zum Mossad? Hat er wirklich Selbstmord begangen – oder wurde er zum Schweigen gebracht? Warum wird die Aufklärung bis heute behindert? Wer steht auf der Kundenliste und warum wird diese nicht veröffentlicht? Diese und viele weitere Fragen beantwortet Investigativjournalist Collin McMahon in seinem neuen Buch „Die Akte Epstein“. Die ganze Wahrheit! Hier bestellen.




