Dr. Hans-Jürgen Wünschel ist Historiker und Buchautor und hat seine Recherchen und Forschungsergebnisse zu den Todeslagern der Amerikaner nach 1945 in das COMPACT-Geschichtsheft 20 einfließen lassen.
COMPACT-Geschichte Nr. 20 „Die Todeslager der Amerikaner“: Eine ungeheuer wichtige Geschichtsausgabe, die eine echte Lücke in der historischen Forschung schließt. Hier bestellen.
Mit Geschichtsausgabe „Die Todeslager der Amerikaner – Massenmord an Deutschen auf den Rheinwiesen“ rühren wir an ein historisches Tabu: die gezielte Vernichtung von bis zu einer Million deutscher Kriegsgefangener in US-Gewahrsam.
Anfang 1945 befanden sich elf bis zwölf Millionen Deutsche in alliierter Kriegsgefangenschaft. Etwa 3,8 Millionen Soldaten, aber auch Zivilisten, Frauen und sogar Jugendliche wurden von den Amerikanern in Gewahrsam genommen, davon 1,67 Millionen in den sogenannten Rheinwiesenlagern.
In diesen von Stacheldraht umzäunten US-KZs mussten die Internierten über Monate – durch einen neu geschaffenen Status (Disarmed Enemy Forces) vollkommen entrechtet – ohne Baracken oder sonstigen Schutz unter freiem Himmel und unterversorgt dahinvegetieren.
In Käfige gepfercht
Das Völkerrecht war in diesen grauenhaften Massenlagern faktisch außer Kraft gesetzt. Grundlegende Bestimmungen der auch von den USA unterzeichneten Genfer Konvention zum Umgang mit Kriegsgefangenen wurden missachtet.
Auf Wiesen und Ackerflächen wurden jeweils 10 bis 20 sogenannte Cages („Käfige“) mit Pfosten und Stacheldraht errichtet, die jeweils für fünf- beziehungsweise zehntausend Gefangene geplant waren. An den 23 Hauptstandorten von Büderich bis Heilbronn waren teilweise weit über 100.000 Menschen eingesperrt. Die Lager waren oft maßlos überfüllt.
Jegliche Hilfe von außen war untersagt, Organisationen wie dem Internationalen Roten Kreuz wurde der Zugang zu den Lagern verwehrt, es gab kaum Lebensmittel und Trinkwasser, Krankheiten wie Typhus breiteten sich aus, die Witterungsbedingungen – erst starker Regen, dann sengende Hitze – machten das Leben der Gefangenen zur Hölle. Es kam zu einem regelrechten Massensterben, das die US-Streitkräfte unter der verharmlosenden Bezeichnung „Other Losses“ („sonstige Verluste“) kaschierten.
Wir dokumentieren, wie es zu diesen Schandtaten kam, welche Zustände in den Camps herrschten, wer dafür verantwortlich war und warum dieses dunkle Kapitel von der Zeitgeschichtsforschung bis heute so stiefmütterlich behandelt wird.
Extreme Sterblichkeitsrate
Verantwortlich für die Lager war der Oberkommandierende der US- und der alliierten Streitkräfte, General Dwight D. Eisenhower, der unser Volk über alle Maßen verachtete.
Wie viele Menschen dem US-Lagerterror auf den Rheinwiesen zum Opfer fielen, ist bis heute umstritten. Die Schätzungen gehen weit auseinander und haben eine enorme Spanne. Die 1957 von der Bundesregierung unter Konrad Adenauer eingesetzte wissenschaftliche Kommission zur Erforschung des Schicksals der deutschen Kriegsgefangenen unter der Leitung des Historikers Erich Maschke ging davon aus, dass in den sechs Lagern mit der höchsten Sterblichkeitsrate – Bad Kreuznach (Lager Galgenberg und Bretzenheim), Sinzig bei Remagen, Rheinberg, Heidesheim am Rhein, Wickrathberg und Büderich – 5.000 von 500.000 Internierte ums Leben kamen.
Die höchste Totenzahl gibt der kanadische Publizist James Bacque in seinem erstmals 1989 veröffentlichten Werk „Der geplanten Tod“ an: Er geht davon aus, dass 800.000 bis eine Million Menschen in den Rheinwiesenlagern zu Tode kamen.
Der US-Historiker Austin J. App konstatiert in seinem Buch „Der erschreckendste Friede der Geschichte“ (1950): „Die Ursache der Hungersnot in Deutschland von 1945 bis 1947 war nicht die Witterung, auch nicht der Krieg, sondern die beabsichtigte Hungerpolitik der Sieger.“
Unsere wichtige Ausgabe: „Die Todeslager der Amerikaner“ können Sie hier bestellen.