Ultraorthodoxe Juden sehen Gaza und Iran als Auftakt zur alttestamentarischen Apokalypse. Das Problem: Früher waren sie nur in randständigen Sekten organisiert – heute sitzen sie in der israelischen Regierung. Wichtige Hintergrundinformationen zu diesem Thema bieten die Jahrbücher 2024 und 2025 («Verheimlicht Vertuscht Vergessen») von Gerhard Wisnewski. Beide Werke erhalten Sie hier.
Die Einschläge kommen in immer kürzeren Abständen: In der Corona-Krise wurden weltweit fast zwei Jahre lang diktatorische Maßnahmen ohne Beispiel verhängt. Übergangslos ging es im Frühjahr 2022 in die nächste globale Krise hinein, den Krieg zwischen dem sogenannten Wertewesten und Russland, ausgetragen in der Ukraine und mit schweren wirtschaftlichen Folgeschäden in den europäischen Staaten.
Alles wird aber in den Schatten gestellt durch den Waffengang in Nahost. Zum Vergleich: Ein halbes Jahr nach dem russischen Einmarsch in das Nachbarland meldete die UN 5.800 bestätigte zivile Tote. In Gaza aber starben im Bombenhagel schon in den ersten vier Wochen über 11.000 Menschen, die Hälfte davon Kinder und Minderjährige. Nun droht ein Flächenbrand durch den Krieg zwischen Israel und dem Iran – der sich mit dem Kriegseintritt der USA sogar zum Weltkrieg ausweiten könnte.

Ist das die Endzeit? Ja, sagt unter anderem der Zürcher Roger Liebi, seines Zeichens Doktor der Theologie und weltweit als Bibellehrer und Referent unterwegs. «Was sich hier {in Gaza} anbahnt, ist genau das Szenario, das die Bibel voraussagt für die weitere Zukunft», erklärt der Schweizer in einem aktuellen Video. «Wir haben noch nicht die Erfüllung, die kommen wird, aber es ist wie die Generalprobe vor der großen Drangsal. Das wird der letzte und schrecklichste Weltkrieg sein. Und dann wird Jesus Christus als König kommen.»
Abrechnung mit Amalek
Am 13. Oktober 2023, dem ersten Schabbat nach dem Überfall der Hamas, hielt Premier Benjamin Netanjahu eine richtungsweisende Rede – es war das erste Mal, dass er in den über 15 Jahren seiner Amtszeit eine Ansprache dieser Form am jüdischen Ruhetag hielt. Tatsächlich wählte er Worte, die weniger politisch als religiös waren. Er redete von den «Hallen des Bösen», in denen sich die Bodentruppen Israels nun befänden. Auch eine biblische Referenz flocht er ein: «Ihr müsst euch erinnern, was Amalek euch angetan hat, sagt unsere heilige Schrift.» Und weiter. «Unsere Soldaten, die heute kämpfen, sind Teil eines Vermächtnisses, das 3.000 Jahre zurückreicht.»
Die Amalekiter gelten im Alten Testament als räuberisches Nomadenvolk, das im Süden Palästinas lebte und das es als Erbfeind der Juden mit allen Mitteln zu bekämpfen gelte. So heißt es im Ersten Buch Samuel, Kapitel 15,3:
«Darum zieh jetzt in den Kampf und schlag Amalek! Weihe alles, was ihm gehört, dem Untergang! Schone es nicht, sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel!»
Selten wurde ein Genozid-Befehl so glasklar ausgesprochen. Aus Netanjahus Kriegskabinett hörte man eine ähnliche Rhetorik. Der damalige Verteidigungsminister Yoav Gallant etwa sprach davon, dass Israel «gegen menschliche Tiere kämpft und dementsprechend handelt». General Ghassan Alian, Oberbefehlshaber für die besetzen Gebiete, drohte: «Menschliche Tiere müssen wie solche behandelt werden. Du wolltest die Hölle, du bekommst die Hölle.» Am 5. November äußerte Kulturminister Amihai Eliyahu, dass der Abwurf einer Atombombe auf den Gazastreifen «eine Option» sei. Er wurde daraufhin lediglich von den Kabinettssitzungen suspendiert, aber nicht entlassen.
Netanjahu und der Messias
Als Vollstrecker einer alttestamentarischen Vision ist Netanjahu zur Heilsfigur von Chabad Lubawitsch geworden – einer Endzeitsekte, die in den letzten 20 Jahren gezielt das weltweite Judentum unterwandert hat und der auch Israels Oberrabbiner nahesteht. «Wird Bibi {Netanjahus Spitzname} Israels letzter Premierminister sein, bevor der Messias kommen wird?», so das Portal Israel Heute am 1. November 2023. «Heute befindet sich Israel in einer Art Endzeitstimmung (…). Werden Bibi, das Volk und die Welt nun den Messias willkommen heißen? (…) Und jetzt herrscht unter Netanjahus Regierung Krieg im Land, und dieser kann sich in einen Mehrfrontenkrieg oder sogar in einen regionalen bis globalen Krieg ausweiten.»
Und weiter:
«Das ist keine irrsinnige Idee, sondern eine politische Wahrnehmung der aktuellen Realität. Wer das nicht sehen und glauben will, lebt wahrscheinlich in einer anderen Welt. Jetzt reden Menschen wieder über die alte Prophezeiung des Lubawitscher Rebbe und sehen eine mögliche Situation, in der sich alles noch mehr in dieser Richtung zuspitzt. Wird Bibi wirklich Israels letzter Premierminister sein, bevor der Messias kommen wird?»
Der erwähnte «Lubawitscher Rebbe» ist der bis heute hochverehrte Gründer der Chabad-Bewegung, Menachem Mendel Schneerson. Schon vor seinem Tod 1994 prophezeite er, dass «Benjamin Netanjahu Israels Premierminister sein wird, der das Zepter an den Messias überreichen wird» (Israel Heute).
Als der Likud-Chef tatsächlich 1996 ins Amt kam, erwies er seinem geistlichen Wegbereiter umgehend die Reverenz. «Zwei volle Stunden weilte Netanjahu am Grab des ”Lubawitscher Rebbe” Menachem Mendel Schneerson, las Psalmen, pries den Toten als Lehrer und Propheten. Zwar teilt nur eine kleine Minderheit der Juden die Überzeugung ihrer chassidischen Glaubensbrüder, dass es sich bei Schneerson, der vor zwei Jahren starb, tatsächlich um den Welterlöser handelt. Aber Netanjahu glaubt an ihn», so der Spiegel 1996.

Kein Wunder, denn sein Vater hatte ihn in diesem Geist erzogen und das Gefühl vermittelt, «ein Teil der 4.000 Jahre alten jüdischen Geschichte» zu sein. «Für Bibi Netanjahus Vater hörte Eretz Israel keineswegs am Jordan auf. Um die Araber aus Palästina zu vertreiben, wollte er notfalls ”200 Jahre Krieg” in Kauf nehmen», schrieb das Magazin weiter.
Bibi war von 1996 bis 1999 und von 2009 bis März 2021 Regierungschef. Als er dann kurzzeitig in die Opposition musste, machte er sich und seinen Anhängern auf Twitter mit den Worten des legendären Rebbes Mut: «Sie {also Netanjahu} werden mit 119 Leuten [allen anderen Abgeordneten der Knesset] kämpfen müssen, aber Sie werden sich davon sicher nicht beeindrucken lassen, denn Gott ist auf dieser {Ihrer} Seite. Segen und Erfolg für Sie. Gott wird Sie segnen und Erfolg geben.»
Zu Jahresende 2022 gelang Netanjahu erneut der Sprung ins wichtigste Staatsamt. Nun könnte es klappen mit der Endzeit, also damit, das Land «in einen Mehrfrontenkrieg oder sogar in einen regionalen bis globalen Krieg» (Israel Heute) zu führen, denn die Koalitionsbildung gelang Bibi nur dadurch, dass er ultraorthodoxe Fanatiker zum ersten Mal mit Ministerämtern belohnte.
Die Irren von Zion
«An Israels neuer Regierung sind erstmals in der Geschichte des Landes auch Rechtsextreme beteiligt», bewertete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am 19. Dezember 2022 Netanjahus neue Koalition. Das Etikett «Rechtsextreme» mag aus der Feder von RND-Redakteuren nicht besonders glaubwürdig sein, da sie es schon zu oft und zu willkürlich Oppositionellen in Deutschland aufgeklebt haben. Aber in diesem Falle ist es gerechtfertigt, wie wir gleich sehen werden.
Netanjahus Likud-Block erhielt jedenfalls nach der Wahl vom 1. November 2022 nur dadurch eine regierungsfähige Mehrheit, weil er ein Bündnis mit den Ultrareligiösen einging. Doch auch hier muss man unterscheiden. Die Schas-Partei und die Partei Vereinigtes Tora-Judentum konzentrieren sich vor allem auf die Innenpolitik, also den Kampf gegen die liberale Gesellschaft und die Durchsetzung von einer Art Gottesstaat mit archaischem Zuschnitt. Brandgefährlich in ihrer außenpolitischen Aggressivität sind dagegen die relativ neuen Kräfte: die Partei Jüdische Stärke und die Partei Religiöse Zionisten, die Lobby der radikalen Siedler. Der Chef Ersterer, Itamar Ben-Gvir, wurde Sicherheitsminister, der der Letzteren, Bezalel Smotrich, Finanzminister und Zivilgouverneur der besetzten Gebiete.

Ben-Gvir ist so extremistisch, dass ihn das israelische Militär nicht einmal zum Wehrdienst zuließ. Das RND schreibt: «Er wurde mehrfach angeklagt und verurteilt – unter anderem wegen Aufstachelung zu Rassismus. Noch bis 2020 hing ein Bild des Terroristen Baruch Goldstein in Ben-Gvirs Wohnzimmer. Goldstein verübte 1994 ein Attentat auf betende Palästinenser in Hebron. Er erschoss 29 Menschen und verletzte etwa 150 weitere. Von seiner rechtsextremen Biografie distanziert sich Ben-Gvir kaum glaubwürdig.»
Netanjahu spendierte seinem Sicherheitsminister im Frühjahr 2023 eine eigene Polizeitruppe. Der vorherige Verteidigungsminister Benny Gantz beschuldigte daraufhin den Premier, er schaffe eine Privatarmee für Ben-Gvir im Westjordanland, und sein Vorgehen sei «ein Eingeständnis, dass der wahre Ministerpräsident Ben-Gvir sein wird».
Smotrich ist in seinem Rassenhass ebenso zügellos. Dass er die Palästinenser nicht als Volk bezeichnet und ganz offen für Apartheid-Methoden eintritt, unterscheidet ihn zwar nicht von Teilen des Likud. Aber er geht noch weiter: Im Mai 2017 stellte er seinen – so wörtlich – «Unterwerfungsplan» vor. Sein offen formuliertes Ziel: «jegliche nationale Hoffnung der Palästinenser auszulöschen». Diese haben nur drei Optionen: das Land ihrer Väter und Vorväter zu verlassen; zu bleiben, aber nur mit dem Status als «Ausländer»; oder Widerstand zu leisten, «und dann wird die israelische Armee schon wissen, was zu tun ist».
Zu dem Status als «Ausländer» bemerkte er: «Nach dem jüdischen Gesetz muss immer eine gewisse Minderwertigkeit bestehen.» Zu der Möglichkeit des Widerstandes und auf die Frage, ob er beabsichtige, ganze Familien samt Frauen und Kindern auszurotten, sagte Smotrich: «Krieg ist Krieg.»
Im Januar 2018 ergänzte er in einem Interview über die Palästinenser:
«Das ist das Problem, wenn man es mit Mücken zu tun hat. Wenn man Mücken erschlägt, erwischt man vielleicht 99 von ihnen, aber die hundertste Mücke, die du nicht getötet hast, tötet dich. Die echte Lösung ist es, den Sumpf trockenzulegen.»
Im Februar 2023 wurden zwei junge israelische Siedler in dem palästinensischen Dorf Huwara im Westjordanland ermordet. Die Siedler veranstalteten daraufhin ein Pogrom, bei dem dutzende Häuser, Läden und Autos angezündet und mehrere hundert Bewohner verletzt wurden. Smotrich war das nicht genug: «Ich denke, das Dorf Huwara muss ausradiert werden.»
Der Verfassungsputsch
Als Smotrich nach diesem Eklat im März 2023 die USA besuchte, kam es zu Protesten. Über 100 jüdische Liberale forderten im Vorfeld seine Ausladung. Pikant und bezeichnend: Smotrich hatte seinen Besuch mit der New Yorker Gemeinde der Chabad Lubawitsch zusammen organisiert. Im Zentrum der Visite stand ein Empfang in deren «Welthauptquartier» und das Gebet am Grab von Rebbe Schneerson. Bereits im Februar 2023 war der Minister in London gewesen, um auch den englischen Lubawitschern seine Aufwartung zu machen.
So schließt sich der Kreis, der die Endzeitsekte mit ihren politischen Ziehkindern Netanjahu, Smotrich und Ben-Gvir verbindet: Gemeinsam führen sie seit Jahresbeginn 2023 einen Kampf zur Entmachtung des Obersten Gerichtshofes. Die umstrittene Reform sieht vor, dass dessen Urteile durch Parlamentsbeschluss ausgehebelt werden können – damit wäre die Gewaltenteilung, Essenz eines demokratischen Staates, passé.
Das Interesse an diesem Verfassungsputsch hat unterschiedliche Gründe: Netanjahu muss, wie seine Vorgänger in den höchsten Ämtern, Ehud Olmert und Mosche Katsav, Amtsenthebung und Gefängnis fürchten, da schwere Korruptionsklagen gegen ihn erhoben wurden. Hinzu kommt ein Motiv, das auch Smotrich und Ben-Gvir teilen: der Hass auf den Obersten Gerichtshof, weil dieser immer wieder die Siedlungspolitik verurteilt hat und illegale Landnahmen zumindest zeitweise stoppen ließ.
Doch die geplante Entmachtung der Justiz stieß auf riesige Widerstände in der israelischen Gesellschaft. Noch am 25. Juli 2023 schrieb die Taz: «Die beeindruckende Protestbewegung, die seit mehr als einem halben Jahr auf den Straßen ist, hat den Prozess des Staatsumbaus {die Justizreform} erheblich verlangsamt. Ob die Regierung die Zerstörung der Demokratie nach der Sommerpause der Knesset weiterführt, das hängt vor allem von Israels Zivilgesellschaft ab.»
Am 29. Juli ergänzte die Tagesschau: «Am vergangenen Wochenende waren landesweit schätzungsweise eine halbe Million Menschen auf der Straße – bei insgesamt knapp zehn Millionen Einwohnern. (…) Umfragen zeigen, dass die Regierungskoalition aus sieben verschiedenen Parteien aktuell keine Mehrheit hätte.» Klar war: Nach der Sommerpause der Knesset würden die Proteste wieder aufflammen. Da die Parlamentsferien Anfang August begannen und rund zwei Monate dauern würden, wären Anfang Oktober die Mobilisierungen weiter gegangen.
Aber dann kam alles ganz anders: «Mit ihrem Überfall am 7. Oktober haute die Hamas Ministerpräsident Netanjahu quasi aus allem heraus – unabsichtlich natürlich, was denn sonst. Alle großen inneren Schwierigkeiten lösten sich zunächst in Luft auf. Der anscheinend durch und durch korrupte und schwer angeschlagene Regierungschef befand sich nun im Krieg, konnte eine Einheitsregierung bilden und sich zum De-facto-Diktator aufschwingen – auf dem Weg nach Groß-Israel?», schreibt Bestsellerautor Gerhard Wisnewski in seinem aktuellen Jahrbuch «Verheimlicht Vertuscht Vergessen 2024».
Pulverfass Westjordanland
Im Zentrum der Gemeinsamkeiten von Lubawitschern, Netanjahu und seinen extremistischen Ministern steht die religiös begründete Vision eines Groß-Israel (Eretz Israel). War die Rückgabe der 1967 völkerrechtswidrig besetzten Gebiete noch bis Mitte der 1970er Jahre eine Option – «Land gegen Frieden» lautete das Programm der bis dahin regierenden Arbeitspartei –, so kam mit dem Machtantritt des ersten Likud-Premiers Menachem Begin 1977 die Wende. In der Folge wurden immer mehr Juden im Westjordanland angesiedelt und damit jeder Versuch, dort Elemente palästinensischer Staatlichkeit aufzubauen, unmöglich gemacht. Dadurch wurde die vergleichsweise rationale PLO unter Jassir Arafat diskreditiert, außerdem half der Mossad gleichzeitig beim Aufbau einer fundamentalistischen Konkurrenz in Gestalt der Hamas (siehe Wisnewskis Jahrbuch Jahrbuch «Verheimlicht Vertuscht Vergessen 2024»).
Dass die Mehrheit der israelischen Bevölkerung für einen Ausgleich war, nützte nichts, denn die Landnahme auf der Westbank wurde an den staatlichen Institutionen vorbei von ultraorthodoxen Siedlern mit tatkräftiger Unterstützung der Lubawitscher vorangetrieben. Einer von ihnen erschoss 1995 mit Jitzchak Rabin den letzten israelischen Premier, dem man eine Wende zugetraut hätte. Der Mord fand bezeichnenderweise auf einer Großkundgebung mit dem Motto «Ja zum Frieden, Nein zur Gewalt» statt.
Die Krieger Gottes
Mit Israels Angriff auf den Iran nehmen die Endzeitwehen dramatisch zu. Besorgniserregend ist die ultraorthodoxe Unterwanderung der israelischen Armee. Die Jerusalem Post schrieb schon am 2. November 2023:
«Im Krieg sind die apokalyptischen jüdischen Ultranationalisten im Zustand der Ekstase. (…) Aus ihrer Perspektive sind das die Tage des Messias. (…) Sie glauben an eine Apokalypse, an Armageddon, an Gog und Magog als das einzige Mittel zur Erlösung.»
Das Blatt berichtete von einer starken religiös-zionistischen Strömung in der Armee und nennt als Beispiel General David Bar Khalifa, den Kommandeur der 36. Panzerdivision. Er gab Ende Oktober 2023 einen handschriftlichen Befehl an seine Truppen heraus, in dem es heißt: «Was war, wird nie mehr sein. Wir werden jedes verfluchte Stück Land pulverisieren, (…) wir werden es zerstören und jede Erinnerung daran, (…) und wir werden nicht zurückkehren, bis es ausgelöscht ist. (…) Gott wird Rache üben, (…) von dieser Zeit an und für immer. Dies ist unser Krieg, jetzt sind wir dran!»
Die Jerusalem Post kommentiert: «Dies ist ein ekstatischer, religiöser Text, der zu einem Studenten der Yeshivat Or Etzion [Toraschule] passt, wo er [der General] studierte, aber nicht zu einem geistig gesunden, rationalen Divisionskommandeur in einer modernen Armee.» Es sei schwer vorstellbar, dass «irgendeiner seiner Vorgänger so etwas herausgegeben» hätte.
Das ist der Unterschied zwischen politischem Zionismus und religiösem Zionismus: Bis vor einigen Jahren war die israelische Armee zwar immer ein scharfes Schwert gewesen, das ohne Skrupel und ohne Beachtung des Völkerrechts jedem arabischen Widersacher den Garaus machte; sie folgte dabei zwingend dem Grundsatz, mit ihrem militärischen Vorgehen Israel stärker zu machen. Lubawitscher und andere Ultrareligiöse sind jedoch bereit, auch den Untergang des jüdischen Staates in Kauf zu nehmen, wenn nach diesem Armageddon und durch dieses Armageddon endlich der Messias käme.
Erfahren Sie die Wahrheit: Hintergrundinformationen zum Hamas-Überfall und zum Nahost-Konflikt, die Sie im Mainstream vergeblich suchen, bieten die Jahrbücher 2024 und 2025 («Verheimlicht Vertuscht Vergessen») von Gerhard Wisnewski. Beide Werke erhalten Sie hier.