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Unter der Leitung von Vorstandschef Miguel Lopez, wird bei Thyssenkrupp ein tiefgreifender Umbau eingeleitet: Der Konzern soll in eine Holding umstrukturiert werden, um Geschäftsbereiche wie Stahl, Schiffbau und Handel zu veräußern oder an die Börse zu bringen. Anlass für eine Rückschau.
Die große Geschichte
Ein deutscher Mythos, ein deutsches Märchen: der Aufstieg einer Stahldynastie aus dem Nichts. Firmengründer Friedrich Krupp, der im Jahr 1811 eine erste Hütte zur Gussstahlproduktion in der Nähe der Essener Altstadt hochzieht, kann man sich ein wenig wie einen der ersten IT-Pioniere im Silicon Valley vorstellen: Ein positiv Besessener, der für seine Erfindung alles riskiert.
Aber er hat auch etwas von einem mittelalterlichen Alchemisten, denn die Stahlproduktion beruht damals noch auf einem eifersüchtig gehüteten Erfahrungswissen, da die genauen metallurgischen Zusammenhänge noch nicht erforscht sind. Krupp setzt alles auf eine Karte – und verliert. Am Ende ruinieren ihn juristische Streitigkeiten mit windigen Beratern und die schwankende Qualität seiner Erzeugnisse.
Riskant, aber erfolgreich
Sein stattliches Domizil am Essener Flachsmarkt muss er 1824 den Gläubigern überlassen und in ein kleines Aufseherhäuslein neben seiner Stahlschmelze einziehen, das später als „Stammhaus“ in die Firmengeschichte eingeht. Die Doppelbelastung als Fabrikant und Inhaber zahlreicher städtischer Ämter schwächt ihn so, dass er bettlägerig wird und 1826 im Alter von nur 39 Jahren stirbt. Sein erst 14 Jahre alter Sohn Friedrich Alfred übernimmt die auf sieben Arbeiter zusammengeschrumpfte Firma. Nach langen Jahren der Konsolidierung kommt ihm vor allem sein umfassendes technisches Wissen zugute.

Die Herstellung von bruchsicheren Federn und Achsen für das damals geradezu explodierende Geschäft mit Eisenbahnzubehör bringt den Durchbruch in die Massenproduktion. Wie sein Vater geht er zum Entsetzen seiner Geschäftspartner bei seinen häufig kreditfinanzierten Geschäften größte Risiken ein – aber im Unterschied zu diesem gewinnt er. Er ist Visionär, Technikfreak und unermüdliches Arbeitstier in einer Person und wittert regelrecht, welche Chancen der entstehende Weltmarkt bietet.
Seine hochfliegenden Pläne gehen auf. Die Erschließung des amerikanischen Wilden Westens erfolgt auf Gleisen „Made in Essen“, und auf eine persönliche Intervention des Königs Wilhelm I. hin bestellt auch der preußische Staat immer häufiger seine Ge schütze und Kanonen bei Krupp.
Im Jahr 1873 kann er sich einen Traum erfüllen und in die schlossartige, von ihm selbst entworfene Villa Hügel ziehen. Mit ihren hallenartigen Sälen und ihrer herrlichen Lage über dem Ruhrtal gehört sie bis heute zu den schönsten Baudenkmälern dieser Epoche. Vor allem denkt Alfred Krupp an seine Arbeiter, für die er Schulen und ganze Stadtviertel aus dem Boden stampfen lässt. Als er im Jahr 1887 stirbt, umfasst das Werksgelände schon das Zehnfache der Fläche der Stadt, die ihrerseits im Zuge der Industrialisierung in den vergangenen 80 Jahren von 4.500 auf 70.000 Einwohner explodiert ist. Krupp ist Essen und Essen ist Krupp.
„Hauptvertreter des deutschen Monopolkapitals“
Das Unternehmen besitzt einen hervorragenden Draht zu den Hohenzollern. Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser, besucht allein zwölf Mal die Villa Hügel. Kein anderes Unternehmen ist so verwoben mit der preußisch-deutschen Geschichte.
Das wird Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, dem Ururenkel des Firmengründers Friedrich, zum Verhängnis. Obwohl sich die Unternehmerfamilie während der Zeit des Dritten Reichs den neuen Machthabern keineswegs in die Arme geworfen hat, wird er am 11. April 1945 von amerikanischen Soldaten als „Hauptvertreter des deutschen Monopolkapitals“ festgenommen. Erst nach sechs langen Jahren kommt er wieder frei, obwohl der ihm gemachte Vorwurf der Planung eines Angriffskriegs schlicht absurd ist und an ihm offensichtlich nur wegen seines Namens ein Exempel statuiert werden soll.
Der Firmeninhaber ist nach seiner Entlassung aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Landsberg am Lech im Jahr 1951 sichtlich angeschlagen. Aber nur ein Jahr später gelingt ihm der vielleicht größte Coup seines Lebens. Er macht Berthold Beitz, der damals als der wohl talentierteste junge Manager in Deutschland gilt, zum Generalbevollmächtigten seines Konzerns.
Dieser „Liebling der Götter“ – so Hermann Josef Abs, langjähriger Vorstandssprecher der Deutschen Bank – hält das Unternehmen von nun an jahrzehntelang auf einem wirtschaftlichen Erfolgskurs. Vor allem aber bringt er Arndt von Bohlen und Halbach, den Sohn des Firmenpatriarchen, im Jahr 1966 dazu, auf ein Erbe zu verzichten, das damals schon rund 2,5 Milliarden D-Mark wert war. Das immense Vermögen des Stahltrusts wird in eine gemeinnützige Stiftung eingebracht. Diese soll kulturelle und soziale Projekte im Ruhrgebiet fördern, die Einheit des Konzerns wahren und diese gegen die Interventionen privater Kapitalinteressen schützen.
Das entspricht der Firmentradition, die Berthold Beitz als Stiftungsvorsitzender im Jahr 2010 nochmals besonders unterstreicht, indem er den Sitz des Konzerns auf das Gelände der ersten Krupp’schen Gussstahlfabrik in Essen zurückverlegt. Noch mehr Symbolik geht wirklich nicht!
Der Abbau
Die Transformation von Thyssenkrupp markiert nun aber das Ende einer Ära. Nach der Fusion 1999 kämpft der Konzern mit den Folgen von Fehlinvestitionen und einer tiefen Krise. Nun plant CEO Miguel Lopez die Zerschlagung: Die Stahlsparte geht an Daniel Křetínský, die Marinewerft TKMS an die Börse, der Stahlhandel wird abgestoßen.
Von 98.000 Mitarbeitern bleiben weniger als die Hälfte, 70 Prozent des Umsatzes entfallen. Die Zentrale schrumpft auf 100 Mitarbeiter, Verwaltungsstellen werden gestrichen. „Grüne Technologien“ bleiben als Kern, doch Insider zweifeln an deren Tragfähigkeit. Die Krupp Stiftung, größter Aktionär, steht vor einer ungewissen Zukunft.
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