Die Diskussionen über die Anzahl der Todesopfer der drei Luftangriffe auf Dresden vom 13. bis zum 15. Februar 1945 reißen nicht ab. Die folgenden Ausführungen sollen nicht dazu dienen, die Zahl exakt zu bestimmen, sondern den Rahmen, in dem sie sich bewegt. Die Wahrheit über den alliierten Bombenterror lesen Sie in  COMPACT-Geschichte „Dresden 1945. Die Toten, die Täter und die Verharmloser“. Wir treten den Lügen entgegen! Hier mehr erfahren.

    _ von Andy Poppenberg

    Die Kontroverse dreht sich um die schon im Februar 1945 in schwedischen Zeitungen genannten 100.000 bis 200.000 Luftkriegstoten und die im Abschlussbericht der von der Stadt Dresden beauftragten Historikerkommission im Jahr 2010 genannten 25.000 Toten.

    Wie kann man der Wahrheit näher kommen? Man kann zunächst verschiedene Städte vergleichen und schauen, was man daraus für Dresden ableiten kann. Wir haben dutzende Städte in Deutschland, die im Zweiten Weltkrieg immer mit denselben Spreng- und Brandbomben angegriffen wurden und durch Größe, Einwohnerzahl, abgeworfene Bombenlast und weitere statistische Daten vergleichbar sind.

    Dresden 1945: Das zerstörte Stadtzentrum. Foto: Bundesarchiv, Bild 146-1994-041-07, CC-BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

    Zunächst kann man feststellen, dass es nur zwei Städte gab, die ca. 50.000 Tote zu beklagen hatten: Berlin und Hamburg, wobei Hamburg 213 und Berlin fast 390 Angriffe erleben musste. Abgesehen von Duisburg mit 25.000 Opfern überschreiten alle anderen deutschen Städte die Zahl von 20.000 Toten nicht. Es gibt keine einzige Stadt, für die mehr als 60.000 Bombenopfer behauptet werden – und weltweit wahrscheinlich nur eine einzige mit über 100.000 Luftkriegstoten, und das ist Tokio, das zu mehr als 50 Prozent zerstört wurde.

    Für Hiroshima werden nach dem Abwurf der Atombombe 80.000 bis 90.000 Tote durch die Explosionswirkung angegeben. Wenn Berlin mit fast 4,5 Mio. Einwohnern und rund 400 Angriffen in der Summe wahrscheinlich 50.000, mit Sicherheit aber 60.000 Gefallene nicht überstiegen hat, würde Dresden mit Zahlen jenseits der 200.000 allein für die drei Angriffe vom 13. bis 15. Februar 1945 weit aus dem Rahmen fallen.

    Vergleich mit anderen Städten

    Die meisten deutschen Städte haben relativ zur Einwohnerzahl weniger als 3 Prozent Luftkriegstoten als Summe aller Angriffe bis Ende des Krieges. Aber es gibt einige, die schon nach einem oder zwei Angriffen eine erheblich größere Rate hatten. Das sind Pforzheim mit 23 Prozent der Einwohner, Nordhausen mit 21 Prozent, Darmstadt mit 10 Prozent, Heilbronn mit 8,4 Prozent  und Kassel mit 3,1 Prozent, jeweils nach dem schwersten Großangriff.

    Dresden hatte vor dem Krieg 630.000 und 1944 700.000 Einwohner und Kapazitäten für ca. 300.000 Flüchtlinge im Ballungsraum von Meißen bis Pirna. Man kann für diesen Großraum mit allen Flüchtlingen aus Schlesien vielleicht von einer Million Menschen ausgehen, die aber natürlich nicht im historischen Stadtzentrum konzentriert waren. 200.000 Tote in Dresden wären dann ein Anteil von 20 Prozent der Einwohner – wie in Nordhausen und Pforzheim. Das erscheint vielleicht nicht als unmöglich, aber im Gesamtbild aller Städte ist es zumindest ungewöhnlich hoch.

    Aus dieser Rate allein kann man für Dresden nicht viel ableiten. Aussagekräftiger ist, dass die Rate an Bombentoten im Verhältnis zur Einwohnerzahl dort besonders groß ist, wo die Einwohnerzahl klein ist und die abgeworfene Bombenlast im Verhältnis zur Einwohnerzahl sehr hoch. Die Städte mit sehr hohen Verlusten relativ zur Einwohnerzahl sind gleichzeitig die, die klein sind und in denen die Bombenlast relativ zur Einwohnerzahl sehr groß war.

    Auf Nordhausen mit 42.000 Einwohnern fielen 64,3 Tonnen Bomben pro 1.000 Einwohner beim schwersten Angriff, auf Heilbronn mit 77.600 Einwohnern 16 Tonnen, auf Pforzheim mit 79.000 Einwohnern 20 Tonnen, auf Darmstadt mit 115.000 Einwohnern 7,6 Tonnen und auf Kassel mit 226.000 Einwohnern acht Tonnen. Alle diese Städte erlebten dabei einen Feuersturm wie Dresden und Hamburg, der Lösch- und Aufräumarbeiten lange Zeit unmöglich machte und zusammen mit sehr hohen Temperaturen und Sauerstoffentzug zu vielen Toten in den Luftschutzkellern führte. Der Großteil der gesamten Luftkriegsopfer dieser Städte resultierte aus einem bzw. zwei zusammenhängenden Angriffen.

    Maximaler Schaden

    Das Verhältnis zwischen geringer Einwohnerzahl, hoher Bombenlast pro Einwohner und großer Opferzahl pro Einwohner zeigt einen klaren Zusammenhang. Kleine Städte wurden unverhältnismäßig stark bombardiert. Das britische Bomber Command hat seine Angriffe nicht nach Größe der Stadt und Einwohnerzahl dosiert, um einen vorher berechneten Schaden zu erreichen, sondern aufgeboten, was möglich war, um maximalen Schaden zu verursachen.

    Bomber greifen in festen Verbänden und Gruppen an, die bestimmte Größen haben. Fast alle Angriffe erfolgten mit 200 bis 400 Bombern und ihrer entsprechenden Bombenlast in einer oder mehreren Pulks und Wellen. So kommt es, dass auf eine kleine Stadt mit 42.000 Einwohnern wie Nordhausen in einem Angriff genauso viele Bomben fielen wie auf Dresden mit einer Mio. Einwohner, nämlich 2.700 Tonnen.

    Deshalb haben große Städte mit mehreren hunderttausend Einwohnern einen deutlich kleineren Anteil von Bombenlast und Gefallenen relativ zur Einwohnerzahl. In Hamburg resultierte der Feuersturm aus besonderen Wetterbedingungen, und nicht aus einer unverhältnismäßig großen Bombenlast. Auf die Hansestadt mit 1,7 Mio. Einwohnern fielen nur 1,5 Tonnen Bomben pro 1000 Einwohner. Hamburg hatte danach 35.000 Opfer zu beklagen, was ein Anteil von 2,1 Prozent der Bevölkerung entspricht, der bis Ende des Krieges noch auf ca. drei Prozent anstieg.

    Dresden wurde in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 mit 772 Bombern angegriffen, die knapp 2700 Tonnen ihrer tödlichen Fracht abwarfen. Das waren 2,7 Tonnen Bomben pro 1.000 Einwohner, zusammen mit dem folgenden Tagangriff mit 331 Bombern und 771 Tonnen Bomben stieg die Menge auf 3,4 Tonnen pro 1.000 Einwohner. Der Anteil an abgeworfener Bombenlast pro Einwohner in Dresden liegt also für die drei Angriffe mit 3,4 Tonnen im Durchschnitt und beträgt nur ein Bruchteil der Rate von Nordhausen mit 64,3 Tonnen und Pforzheim mit 20 Tonnen. Mit einem Anteil von Luftkriegstoten an der Bevölkerung in Höhe von 20 Prozent wie in Nordhausen oder Pforzheim – also 200.000 Opfern – würde Dresden aber weit aus dem Rahmen fallen.

    Lesen Sie morgen den zweiten Teil dieses Beitrags.

    Die Zerstörung von Dresden – ein alliiertes Kriegsverbrechen! Die Wahrheit über den Bombenterror lesen Sie in  COMPACT-Geschichte „Dresden 1945. Die Toten, die Täter und die Verharmloser“. Wir treten den Lügen entgegen! Hier bestellen.

    15 Kommentare

    1. Was im Artikel (noch) gar nicht thematisiert wurde, ist die Expertise, welche die Verantwortlichen der angelsächsischen Bombardierungen von 1941 bis 1945 erreicht haben, insbesondere um Feuerstürme in historischen Stadtzentren (und Wohnvierteln) entstehen zu lassen.

      Dresden war zudem enger bebaut als Berlin und Hamburg, verfügte über fast keine Luftabwehr und ebenso über weniger Bunkerplätze als andere deutsche Großstädte im Westen und Norden. All dies zusammen mit der hohen Anzahl von schlesischen Flüchtlingen im Inneren der Stadt lässt den Schluss zu, dass die tatsächliche Opferzahl der Bombardierungen Dresdens um ein Vielfaches höher ist als die offiziell festgelegte Zahl.


      Wikipedia:
      "Das sogenannte German Village (Deutsches Dorf) war ein realistischer Nachbau deutscher Wohnbauten in urbanen Gebieten, der 1943 von der United States Army mit Technikern der Standard Oil Development Company auf dem Testgelände Dugway Proving Ground in Utah errichtet wurde, um die Wirkung von B r a n d b o m b e n auf diese Bauform zu testen. Ein Teil der Anlage orientierte sich an der für das Rheinland typischen Bauweise, der andere Teil an eher norddeutschen Bauweisen."

    2. es gibt von der Kreisverwaltung Dresden ein Antwortschreiben auf die Anfrage eines Bürgers nach der Anzahl der Opfer. ich will es nicht beschwören, aber ich glaube da war von ca. 300.000 geschrieben. das Schreiben datiert kurz nach dem Krieg, es hatte jemand mal ins Internet gestellt

    3. August Haußleiter am

      Der Heimatforscher Karlheinz Baumgartl beschreibt auf seiner Infoseite, den Bombenterror gegen das deutsche Volk als ein jahrelang industriell und minutiös geplantes Verbrechen:
      http://www.xcontrols.de/web-cosmopan/info_pdf/info66.pdf
      Es fielen Phosphor-Bomben mit unglaublichen Feuerstürmen und restlos verbrannten Leichen, die alle nicht mitgezählt werden konnten.
      u.a. vielen auch die Stadt Königsberg /Preußen den Phosphor-Bomben der Alliierten mit unglaubiger Zerstörung zum Opfer. Niemand gedenkt mehr dieser Stadt, da sie nach dem Krieg russisch war.

    4. Bodensatz, der wertvolle am

      Achtung Satire! Oder nicht. Nun überlegt doch einmal genau und denkt scharf nach:
      Wo sollen denn die vielen Millionen Nazis herkommen, wie man uns jeden Tag von Früh bis Spät über alle Tröten und Papier erklärt??
      Englische Fliegerbomben Bomben über Dresden? Flieger schon. Aber Die Engländer haben VORAUSSCHAUEND Millionen von Embryos mit einem Nazi- Gen abgeworfen. Und daran leiden wir noch heute!!
      Spaß beiseite!!
      Die NAZIS haben doch Deutsche, Juden und Kriegsgefangene in die KZ verschleppt.
      Aber kann denn mal Einer von den heutigen "Nazi raus" Krakeelenden auch nur einen AFD- ler oder DEUTSCHEN, benennen welcher nach 1945 einen Juden geschlagen, ermordet oder in ein KZ verschleppt hat????
      Nein???? Dann fragt einmal bei den Leuten von "Korrektiv" nach. Die kennen vielleicht Einen und haben das gesehen!
      Ich würde mir gerne einmal einen waschechten Nazi ansehen. Und keinen Pseudo!!

    5. jeder hasst die Antifa am

      Die Feinde der Wahrheit haben das Denkmal der Tausenden von toten Dresdner erneut geschändet,die sind nicht besser als jene welche diese Dresdner umgebracht haben,abscheuliche Mörder

    6. Es gab wohl nicht "nur" 25.000 Luftterroropfer in Dresden, sondern eher 250.000, da die Stadt mit Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten überfüllt war, die gar keiner schätzen konnte. Ein ungesühnter Massenmord an Deutschen – Frauen, Kindern und Alten…

    7. bei der krassen dauerbombadierung und extremen menschenauflauf, auf engen raum, sind MINDESTENS 800.000 gestorben. überlebende sagten doch aus, qausi KEINE freunde und bekannte je wiedersahen, die sie kannten. das ist eine ziemlich eindeutige aussage, wie HOCH die überlebenschancen standen, nämlich gegen NULL!!!!

    8. ungläubiger Zuschauer am

      Da Dresden damals ca 650 000 Einwohner hatte und die Stadt und alle Straßen und Plätze voller Menschen waren – Flüchtlinge vor den vorrückenden Russen darf davon ausgegangen werden das mehr als 1.5 Mio Menschen in der Stadt waren. Die Verantwortlichen Kriegsverbrecher Churchill und Roosevelt wussten das und hatten sich verabredet diese Stadt vollständig zu vernichten. Angesichts der Tatsachen darf man das eines der schwersten Kriegsverbrechen nennen – größer als Hiroshima oder Nagasaki.
      Da muss noch abgerechnet werden. Mit diesen Verbrecherstaaten ist die Rechnung noch offen.

      • Ach was. nach 78 Jahren kannst du dir deine "Rechnung" in die Haare schmieren. ( Falls du noch welche hast.)

    9. j@eder hasst die Antifa

      Es waren schon damals Hunderttausende! Denn DAS haben politisch unabhängige Historiker längst herausgefunden und erforscht. Das wird nur kaum publik gemacht und nahezu weltweit verschwiegen bzw. von den angloamerikanischen Freunden dementiert!!
      Wer den historischen Filmbericht/die Dokumentation, die DVD "Der Feuersturm von Dresden" mit Untertitel "Luftangriffe gegen Dresden" kennt, weiß das. Zu beziehen: www.History-Films.com oder info@History-Films.com
      Ich hoffe, dieser DVD ist noch immer erhältlich.

      • Eine einigermaßen genaue Zahl an Opfern zu ermitteln, ist angesichts der bereits angeführten Gründe unmöglich. Die Augenzeugenberichte, Fotos und die übrigen zusammengetragenen und recherchierten Fakten lassen allerdings nur den Schluss zu – es waren tatsächlich Hunderttausende. Man muss schon sehr naiv sein (um es mal nett zu formulieren) um an nur 20…30.000 Tote zu glauben.

    10. Ich habe einen interessanten Artikel namens "The firebombing of Dresden" auf einer Seite namens achillestheheel gelesen. Ist zwar auf englisch, aber wer der Sprache einigermaßen mächtig ist sollte keine Probleme haben, ansonsten kann mans auch übersetzen.
      Jedenfalls steht dort unter anderem: "Am 15. war der angerichtete Schaden zehn Mal schlimmer als in Hamburg"; "in nur 24 Stunden hatte der Doppelangriff der RAF und USAAF erfolgreich 1427 Hektar der bevölkerungsreichen Stadt zerstört"; "später hat der der britische ORS geschlussfolgert, dass alleine der Doppelangriff der Briten 85% der Stadt zerstört hatte". Außerdem wird auf Wikipedia geschrieben, dass an mehreren Stellen der Stadt, die Überreste, sofern vorhanden, so schwer verbrannt waren, dass es unmöglich war, die genaue Anzahl der Opfer festzustellen. Dazu kommen dann noch Temperaturen über 1500 Grad im Zentrum des Feuersturms, der theoretisch alle Spuren vernichten konnte.

    11. jeder hasst die Antifa am

      Wenn man die jetzigen Opfer der hier eingefallenen Zudringlinge mitrechnet dann sind es Hunderttausende.

      • Auf Dresden wurden mehr Phosphor Bomben abgeworfen, als auf irgendeine andere Stadt. Hinzu kommt noch das der Gauleiter Martin Mutschmann kaum Luftschutzbunker in Dresden errichten ließ und nur in seiner Villa einen modernen Bunker errichtete. Das alles war auch den englischen Spionage bekannt. Vermutlich wollten die Westmächte auch ein Exempel am deutschen Volke machen und den Russen zeigen, zu was man fähig ist. Viele jüdische Bomberpiloten waren überglücklich Deutsche zu töten. Der jüdische Bomberpilot der Roland Freisler beim Angriff auf Berlin getötet hatte, wurde in den westlichen Medien wie ein Messias gefeiert….