Finis Germanorum: Weil der Linksstaat Multikulti verordnet, müssen unsere Ahnen aus den Schulbüchern weichen – dafür feiern sie eine Wiedergeburt im TV. In unserer neuen Sonderausgabe „Die Germanen – Die Geschichte der ersten Deutschen“ lesen Sie Wahrheit über den Freiheitskampf unserer Ahnen, ihre Kultur und ihre Bedeutung für die Herausbildung unserer Nation. Hier mehr erfahren

    _ von Fabian Becker

    Wer in Deutschland wohnt, ist Deutscher – diese These stammt von einer gewissen Naika Foroutan. 1983 floh ihr Vater aus dem Iran in die Bundesrepublik. Nun will die Migrantentochter uns Autochthonen unsere Identität erklären. Damit steht die Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung keinesfalls allein.

    Mit ihrem Fachgebiet stellt sich der etablierten Politik eine Hilfswissenschaft zur Seite, die die Multikulti-Perspektive auch im Geschichtsunterricht durchsetzen will. Foroutan ist der Meinung, dass das Deutsche Reich „aus 39 multireligiösen, multisprachlichen und multikulturellen Fürstentümern“ entstanden sei. Ihre Schlussfolgerung: Die Vorstellung, wir seien erst durch Migration „divers und multikulturell“ geworden, sei falsch. Für sie sind wir Deutsche lediglich schon etwas länger hier Lebende, Findelkinder der Geschichte.

    Um diese Erzählung nicht zu stören, muss allerdings eine Gruppe aus dem Schulunterricht verschwinden: unsere Vorfahren, die Germanen. Inzwischen findet man sie nur noch in den Lehrplänen von vier Bundesländern. In den restlichen fristen sie ein Schattendasein als Subjekt der römischen Hegemonialmacht, als kulturell minderwertiges, zeterndes Grenzvolk. Dass dies ein vollkommen schiefes Bild ist, verdeutlichen wir in unserer neuen Sonderausgabe „Die Germanen – Die Geschichte der ersten Deutschen“.

    Germanische Astronomie: Die etwa 4.000 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra ist die älteste konkrete Darstellung des Firmaments. Foto: Dbachmann, CC BY-SA, Wikimedia Commons

    Unser 4.000-jähriger Stammbaum

    In COMPACT-Geschichte „Die Germanen“ wurden die wichtigsten Begebenheiten und Fakten über unsere Vorfahren auf 84 hochinformativen Seiten zusammengetragen: Schon der römische Historiker Tacitus zählte sorgfältig nur jene Stämme oder Völker dazu, die auch germanisch sprachen.

    Dass es unter ihnen sehr wohl ein Gemeinschaftsgefühl gab, weist der Anthropologe Andreas Vonderach („Die deutschen Stämme“) für die römische Kaiserzeit, die Völkerwanderung und das frühe Mittelalter nach. Hier wurde das Wort „diutisc“ (lat. theodisk, später deutsch) für alle germanisch sprechenden Stämme und Völker verwendet. Kurzum: Die Germanen wussten, wer sie waren.

    Und wo kamen sie her? Mit einem Blick auf Grabungsergebnisse in Sachsen-Anhalt lässt sich ein Bogen bis in die ferne Bronzezeit schlagen – zur Aunjetitzer Kultur (2300–1500 v. Chr.). Die errichtete zur Zeit der ägyptischen Pharaonen in Mitteldeutschland das erste Reich in Europa. Ihr zweifelsfrei eindrucksvollster Kultgegenstand: die Himmelsscheibe von Nebra. Nur eine kleine Oberschicht dürfte vor 4.000 Jahren über das Wissen verfügt haben, um mit ihr die Sonnenwenden zu berechnen.

    Heute liegt die Himmelsscheibe, über die es in COMPACT-Geschichte „Die Germanen“ einen eigenständigen Aufsatz gibt, im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle an der Saale. Dessen Direktor, Prof. Dr. Harald Meller, macht mit Forschungsergebnissen auf sich aufmerksam, bei denen Migrationspropagandisten wie Foroutan die Haare zu Berge stehen dürften: Auf die Frage, ob angesichts der in seinem Museum versammelten Funde eine Verbindungslinie erkennbar sei, stellt er fest:

    „Wir sprechen heute noch diese Sprachen, tragen die Gene heute noch in uns, sodass wir mit einer gewissen Berechtigung zwischen der Zeit um 2000 v. Chr. bis heute von einer Bevölkerungskontinuität ausgehen können.“

    Germanische oder gar protogermanische Vorfahren – war das nicht Propaganda des wilhelminischen Kaiserreichs, die sich bei den Nazis zum verhängnisvollen Arier-Fimmel steigerte? Diese These wäre Grund genug für eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte!

    Zum Beispiel in Schulbüchern. Doch in Thüringen erfahren Schüler noch nicht einmal etwas über jenen Stamm, der ihrem Bundesland den Namen gab. Die mächtigen Thüringer stritten im 6. Jahrhundert mit Franken und Alamannen („alle Männer unter Waffen“) um die Vormacht in Germanien. Sie fiel schließlich den Franken zu: Die schlugen 506 bei Straßburg die Alamannen, 531 die Thüringer an der Unstrut. Mit der Unterwerfung der beiden Stämme bildete sich eine germanische Keimzelle heraus.

    Christianisierung: Das Fällen der Irminsul, der Weltenesche der Germanen, auf einem Gemälde aus dem 19. Jahrhundert. Hoch zu Ross: Karl der Große. Foto: picture alliance / akg-images

    Weitere kamen hinzu: Als Sieger löste der fränkische König Chlodwig („Ruhmreicher Krieger“, altfränkisch: Hlodowig, deutsch: Ludwig) sein Versprechen ein und ließ sich in Reims taufen. Aus Heiden wurden Christen. Der Historiker James C. Russell weist dabei auf die Wechselwirkungen der Christianisierung hin, bei der es auch zu einer Germanisierung der neuen Religion gekommen sei.

    Als Belege führt er etwa die Heiligen- und Reliquienverehrung oder das Sakralkönigtum ins Feld. Der germanische Einfluss habe das weltabgewandte und universale Christentum in einen lebensbejahenden und heroischen Glauben gewandelt, der durch die ottonischen Kaiser im 10. und 11. Jahrhundert gefestigt worden sei. Die Vollendung dieser Synthese als architektonisches Zeugnis war die gotische Kathedrale.

    Könige und Krieger, Eroberer und Befreier

    Der Historiker Stefan Scheil unterdessen meint, die germanische Prägung des christlichen Mittelalters dort zu erkennen, wo man es nicht unbedingt vermuten würde, in Herrschaftssymbolik und Rechtsgeschichte:

    „So gehört zu den Symbolen der Königsherrschaft immer eine Lanze, vor und nach der Christianisierung. Heute wird die karolingische Flügellanze in Wien als ‚Heilige Lanze‘ ausgestellt. In sie soll ein Nagel vom Kreuz Christi eingearbeitet worden sein. Dieser Gedanke kommt erst im Hohen Mittelalter auf. Die Übernahme der Lanze als Herrschaftssymbol ist ein Zeichen kultureller germanischer Kontinuität, das erst spät umgedeutet wurde.“

    Auch im Sachsenspiegel  (1220–1235) lasse sich eine germanische Tradition erkennen: „Urheber Eike von Repgow zeichnete geltendes Recht schriftlich auf, wahrscheinlich um dem damals aus Italien kommenden, verschrifteten römischen Recht etwas entgegenzusetzen“, so Scheil. Und weiter:

    „Erstmals in der Menschheitsgeschichte wurde das Verbot der Sklaverei festgeschrieben. (…) Im römischen Recht hingegen konnte der Mensch schlichtweg zur Sache werden. Es ist sicher gewagt, aber am Anfang des Endes der römischen Herrschaft in Germanien stand mehr als tausend Jahre zuvor ja ebenfalls der Versuch des Varus, das römische Rechtsverständnis dem Lande aufzuzwingen. Da wurden tief sitzende Unterschiede im Menschenbild schon damals politisch wirksam.“

    Nicht zuletzt ist da noch die Sprache: Mit dem Hildebrandslied (8. oder 9. Jahrhundert) stellt ein in Althochdeutsch überliefertes germanisches Heldenlied das älteste deutsche Sprachzeugnis dar. Das in Mittelhochdeutsch verfasste Nibelungenlied (11. Jahrhundert) spiegelt bereits die Kultur großer mittelalterlicher Höfe wider. Dem Leser wird sofort seine tragische Spannung klar: Zwar feiern die Schlüsselfiguren christliche Feste, im Zweifel aber handeln sie nach germanischen Werten – und mit dem Schwert.

    Im 20. Jahrhundert machten die Nationalsozialisten aus Germanen Übermenschen, richteten die Forschung politisch aus und streuten eine Botschaft: je germanischer, desto besser. Das Gefolgschaftswesen wurde, dem Zeitgeist entsprechend, als Vorbild blinden Gehorsams gepriesen. Dabei gründete es sich auf gegenseitige Verpflichtung, lateinisch „consilium et auxilium – Rat und Tat. Bei den Sachsen wurden die Gefolgschaftsführer sogar gewählt. Siehe dazu den Beitrag „Unser erstes Parlament“ in COMPACT-Geschichte „Die Germanen“.

    Die Schulbücher der DDR wiederum stilisierten die Germanen zu Widerstandskämpfern. Aus dem adligen Cherusker wurde im real existierenden Sozialismus ein Proletarier mit Hörnerhelm. Daran knüpften dann auch die 68er an. Ihnen galten unsere Vorfahren als naturreligiöse Indianer Europas, deren Lebensart durch den römischen Imperialismus bedroht wurde. Doch nun heißt es für unsere bunten Schulbücher: Die Nibelungen ziehen aus.

    Runen auf Netflix

    Germanen aber sind dafür bekannt, sich nicht unterkriegen zu lassen. Sie kämpfen, insbesondere um ihren Platz in der Geschichte. Und so steht dem verordneten Auszug aus Lehrplänen ein ungeheurer Aufstieg gegenüber – und zwar in der Populärkultur. In der Blockbuster-Serie „Vikings“  (2013–2020) ist es Odin, oberster Ase und Urheber der Runen, der – in Blitz und Donner gehüllt – dem Krieger Ragnar Lodbrok und seiner bald größer werdenden Gefolgschaft den Weg zu fernen Ufern und zur Königskrone weist.

    Szenenbild aus der TV-Serie «Vikings». Foto: MGM Television

    Geschickt verbinden die Staffeln Götterwelt und Geschichte. Hier haben die Weltesche Yggdrasil und Aslaug, die Tochter des Drachentöters Sigurd, genauso Platz wie geschichtliche Wegmarken. Dabei stützen sich die Handlungsstränge wesentlich auf eine Hauptquelle der Wikingerzeit: Die Gesta Danorum  (um 1200) eines Mönches, den man Saxo Grammaticus nannte.

    In der Netflix-Serie „Barbaren“ begegnen uns Arminius, Thusnelda und Marbod als heldenhafte Streiter für die Befreiung Germaniens, und in „Game of Thrones“ spiegeln die weißen Wanderer, Wildlinge und der Schutzwall die nordische Sagenwelt wider. Vorläufer ist natürlich Tolkiens „Herr der Ringe“.

    „Tod den Besatzern!“ – Germanen im Widerstand

    Gleich zwei Wissenschaftler haben die germanischen Wurzeln des Epos herausgearbeitet: der Runen-Experte Wolfgang Krause und zuletzt der Germanist Rudolf Simek. Ihr Befund: Vom Erscheinungsbild Gandalfs, das Odin in der Völsungen-Sage entlehnt ist, über die totenbeschwörende Schwarzkunst (Seidr), die Sauron wie Odin ausüben, bis zu dessen Ringen ist nahezu alles von der mythischen Vorstellungswelt der Germanen inspiriert – was der Philologe Tolkien im Übrigen immer einräumte. Dass Ringe als kultische Gegenstände dienten, belegt der Goldring von Pietroasa (um 400). Die Runen auf ihm warnen: „Der Goten Erbgut, heilig und unberührbar.“

    Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt unserer Vorfahren: In unserer neuen Sonderausgabe „Die Germanen – Die Geschichte der ersten Deutschen“ nehmen wir Sie mit auf eine Zeitreise, die sich über mehrere tausend Jahre erstreckt: Von den Ursprüngen in der Aunjetitzer Kultur über den Kampf der Germanen gegen die römischen Besatzer bis zu Völkerwanderung, Sachsenkriegen und Wikingern. Ein ganzes Kapitel beschäftigt sich mit Kultur, Stammesordnung und Religion unserer Ahnen. Finis Germanorum? Nicht mit uns! Hier bestellen

     

    19 Kommentare

    1. Zum Studium der Frühgeschichte Europas sei allen ernsthaft Interessierten der Kauf dieser beiden Bücher empfohlen. Was hier beschrieben wird ist eine völlig andere "Geschichte" wie wir sie vermittelt bekamen bzw. bekommen. Und es ergeben sich eine ganze Reihe von Fragen.

      Die Oera-Linda-Handschriften: Die Frühgeschichte Europas
      von Harm Menkens (Herausgeber)

      Die Ura-Linda-Chronik
      von Herman Wirth (Autor)

      „Die OLH bzw. Chronik sind nicht nur Deutschlands und Hollands ältestes Geschichtsbuch, sie enthalten auch die Weisheit unserer Vorfahren der letzten 4000 Jahre, von der wir noch heute lernen können.“

      • @arnt & @all:

        Zu den Oera-Linda-Chroniken gibt’s meinem Entsinnen nach 1 oder 2 Videos auf dem YT-Kanal ‚dieZuversicht‘.
        Hochinteressant.
        Klar – "umstritten" ist die Authentizität, allerdings beschränken sich die Kritiken auf "is alles ausgedacht".
        Wirklich historische begründete Gegenbelege sind nicht vorhanden oder wenigstens diskussionswürdig.

        Danke Ihnen, für den Einwurf.

    2. jeder hasst die Antifa am

      Hätten die alten Germanen geahnt was für eine Zucht sie einst beerbt,dann hätten sie sich damals lieber den Römern ergeben.

    3. Möglicherweise versteh‘ ich ja auch nicht alles auf Anhieb:

      Zitat:"…Der germanische Einfluss habe das weltabgewandte und universale Christentum in einen lebensbejahenden und heroischen Glauben gewandelt, der durch die ottonischen Kaiser im 10. und 11. Jahrhundert gefestigt worden sei…"

      Hm, meiner Auffassung nach war das Christentum zu dieser Zeit eher weltzugewandt – gewissermaßen mundozentrisch. Das Universale, genauer der Verweis darauf, wurde ja nur als Drohung/Einschüchterungsinstrument gebraucht, das Seelenheil im Jenseits als Lockstoff zum materiellen Nulltarif.
      Was zählte, ware Arbeit, Folgsamkeit, Abgaben.

      Und ob jetzt Hexenverbrennung, Inquisition & Kinderkreuzzüge unbedingt Ausdruck von Lebensbejahung sind, scheint mehr als fraglich.

    4. Otto Baerbock am

      Zum Eingangsbild des Artikels: Ich finde, daß Denkmal sollte umgehend abgebaut und stattdessen dort ein Megawindrad mit regenbogenfarbenen Flügeln errichtet werden!

    5. Germanen & Christentum.
      Konkreter Punkt:

      Das Konzept der Wiedergeburt (Reinkarnation) war im Christentum tatsächlich vorhanden, wurde aber irgendwann "gestrichen". Zeitpunkt weiß ich jetzt nicht ad hoc, bitte selbst nachgucken, mutmaßlich Konzil v. Konstantinopel im 6.Jhd.
      Ebenso gehen mittlerweile verschiedene Historiker – zugegeben auf relativ dünner Beweislage – von einem solchen Konzept bei den Germanen aus.

      Dabei wird eine tatsächliche Wiederkehr ein und derselben Seele ins irdische materielle Leben unter "Wiedergeburt" verstanden.
      Zu fragen bleibt; weshalb es (siehe oben) der Kirche im Zuge der Christianisierung Europas irgendwann unerläßlich erschien, dieses Konzept aus den Köpfen der Menschen zu tilgen…

    6. (ii) Und selbst wenn wir das ‚multi-‚ darin erstmal weglassen: Der sozio-kulturelle Zustand zwischen, grob, Rhein und Oder in, sagen wir mal, dem 5. Jahrhundert, konnte nicht Vorfahr der ‚Deutschen‘ der Fruehen Neuzeit -oder gar des Hochmittelalters!- werden, da die Mitte des 1. Jahrtausends weitgestreckte Migrationsbewegungen der Bevoelkerungen N- und NW-Europas sah, die in vielen Gegenden echte ‚Bevoelkerunsumschichtungen‘ verursachte. Na, wenn wir den Begriff ‚Germanen‘ benutzen wollen, so waren die allermeisten dieser Migranten ‚Germanen‘ – Syrer oder Afghanen oder Nord-Afrikaner, ja selbst der durchschnittliche ‚Roemer‘, wollten um jene Zeiten nicht freiwillig nach ‚Germanien‘ … die ‚Germanen‘ hingegen aber gerne in deren Laender, die sie dann auch gerne uebernahmen – sh. z.B. die Vandalen und Alanen im heutigen Tunesien, oder die diversen ‚Gothen‘ in Kleinasien und Italien. Wie waers denn, so als identitaere Alternative, mit dem ‚Heiligen Roemischen Reich Deutscher Nationen‘, ‚Sacrum Imperium Romanum Nationis Germaniae‘ – da sind wenigsten die Worte ‚Deutsch‘ und ‚Germanien‘ drin, und dessen Bevoelkerung ging nicht unbedingt migrieren …?

        • "… da man ja mittlerweile weiss, dass die Sache mit ‚Rasse‘, also biologische, DNA-basierte Identifikation von sozialen Gruppen nicht belegt werden kann, basiert die Definition ‚Ethnie‘, ‚ethnic group‘, nun mal auf Selbstidentifikation, hauptsaechlich durch gemeinsame Sprache und eine gemeinsam angenomme ‚Abstammung‘." Und warum klappt das nicht? Weil die in der DNA messbaren Unterschiede zwischen Individuen ‚derselben Rasse‘ groesser sind als die durchschnittlichen Unterschiede zwischen den verschiedenen Spezien der Hominidae, also den ‚Menschenaffen‘ inklusvie deren Untergruppe Homo, von denen nu nur noch der sapiens sapiens ueber ist …

    7. Besser nicht zu laut, meine Lieben … … die ‚Germanen‘ waren ein Sammelsurium verschiedenster Gruppen, die sich teils durch angenommene gemeinsame Abstammung (‚clans‘), teils durch gemeinsam genutzte Landflaechen, und hauptsaechlich durch eine ‚gegenseitig verstaendliche‘ (‚mutual intelligble‘) Sprache definierten. Die Sprachen der, sagen wir mal, Hermundri und Chauci, waren aber so unterschiedlich, dass sie nicht direkt miteinander kommunizieren konnten; und selbst innerhalb einiger der groesseren Verbaende solcher clans (z.B., die ‚Franken‘) scheint direkte Kommunikation in einer gemeinsamen Sprache nicht unbedingt moeglich gewesen zu sein weit man das den vorhandenen Quellen entnehmen kann). Also, die ‚Germanen‘ waren ein eher multiethnisches, ‚buntes‘ Gemisch, das bis zur Auseinandersetzung mit Rom noch nie von den Woertern ‚Germanien‘ oder ‚Germanen‘ gehoert hatte – da man ja mittlerweile weiss, dass die Sache mit ‚Rasse‘, also biologische, DNA-basierte Identifikation von sozialen Gruppen nicht belegt werden kann, basiert die Definition ‚Ethnie‘, ‚ethnic group‘, nun mal auf Selbstidentifikation, hauptsaechlich durch gemeinsame Sprache und eine gemeinsam angenomme ‚Abstammung‘.

    8. Otto Baerbock am

      Alles Nazi! Die HImmelsscheibe von Nebra wurde zweifellos wurde zweifellos von den Vorfahren der Foroutan, Licht und Kultur bringenden Einwanderern aus ‚Westasien‘, nach Thüringen gebracht. Diese selbstlosen und allliebenden Westasiaten, von einer neidsüchtigen Naziwissenschaft bösartig geleugnet, brachten übrigens auch die Kenntnis der Herstellung und Verfeinerung von Messern nach Solingen, das dann später allen Ruhm für sich in Anspruch nahm … und den wahren Künstlern die Anerkennung bis heute verwehrte. Bis … ja, bis die 68er kamen … und mit ihnen die Richtigstellung all derjenigen geschichtlichen Irrtümer, denen wir bis dahin in Dunkelheit anheim gefallen waren. Lob, Preis, Dank und ewige Anerkennung daher … unseren glorreichen Befreiern!!

    9. Rührend. Ob es so toll ist, fremde Besiegte n i c h t zu versklaven, dafür aber die eigenen Landsleute, darüber läßt sich trefflich streiten. Eike von Repgowe , ein Ritter , welcher schreiben konnte, ziemlich ungewöhnlich , zeichnete die damals bestehenden deutschen Rechtsansichten auf, schuf aber kein neues Recht. Konnte er ja auch nicht. Nur Macht schafft Recht. Das "Verbot der Sklaverei" hätte Scheil belegen müssen. Ich glaube nicht, daß im Hochmittelalter in Deutschland irgendein ausdrückliches Verbot der Sklaverei existierte. Wahrscheinlich wurde nur ausgeschlossen , daß jemand wegen unbeglichener Schulden zum Sklaven wurde, was im antiken Rom durchaus vorgesehen war. Im Hochmittelalter war kein Bedarf mehr für formelle Sklaverei , weil die praktische Versklavung der unteren Stände der eigenen Bevölkerung fremde Sklaven unnötig machte.
      Die Germanen allerdings hielten natürlich Sklaven. Im Englischen gibt es noch heute nur e i n Wort für Sklave und Slawe : "Slave".
      Lächerliche Idee, daß Römer und Germanen um "Rechtsvorstellungen" fochten. Es ging wie immer um Steuern, Hab und Gut der jeweils anderen Seite.

      • @Sokrates:

        Na, heute morgen die Hände wieder mit Besserwissersalbe eingecremt?!?

        Zitat:"…Im Englischen gibt es noch heute nur e i n Wort für Sklave und Slawe : "Slave"…"

        Dieser Verweis stütz ihre Pseudoargumentation keineswegs. Im Gegenteil; er zeigt lediglich, daß Ihnen selbst 3-Minuten-Googlerecherche zuviel sind.

        Beleg – Auszug:

        "Die Herleitung von englisch slave und deutsch Sklave aus dem Volksnamen Slawe, die in der englisch­sprachigen Welt noch kursiert, wurde bereits im Jahre 1970 von Georg Korth widerlegt (Glotta 48, Journal of classical philology and linguistics, pp. 145–153).

        Das Etymologische Wörterbuch von Kluge nimmt darum an, daß die beiden Wörter erst später volks­etymolo­gisch zu­sammen­gefal­len sein müssen. Für einen solchen Zu­sammen­fall, bei dem sich jemand unter einem Sklaven einen Slawen vor­stellte, finden sich aber weder im Deut­schen noch im Eng­lischen Belege.

        Das mittel­hoch­deutsche Wörter­buch Lexer nennt bei seinem Eintrag zu slave als Bedeutung noch sclave, eigentl. kriegs­gefange­ner Slave (slavus, sclavus Dfg. 519b). In den dazu angeführten Belegstellen fehlt aller­dings jeder Bezug zum Slawen, …"

        https://www.belleslettres.eu/content/wortkunde/sklave-slawe.php

        • Passte wohl nicht ins Konzept ? Die Hure Wissenschaft. Selbstverständlich hielten Germanen Sklaven, vornehmlich Slawen. Nur war wegen des geringen Umfangs ihrer Wirtschaft die Anzahl gering.

    10. Ach so. Weil der Linksstaat (Compact ist selbst links, aber nicht Staat) Multikulti verordnet, muß dagegen jede Geschichtsklitterung erlaubt, ja geboten sein.. Ja dann… Und weil das Unternehmen "Compact" natürlich Umsatz machen will. Die Zielgruppe Friseusen nimmt es sowieso nicht so genau, kann sie gar nicht.

      • Rechtskatholik am

        Ich gehe auch fest davon aus, dass sich bis heute bei den Deutschen eine Verbindungslinie zu den Germanen aufweisen lässt. Ein wichtiges Thema in jedem Fall! Nur sollte man es nicht für Esoterik oder Neuheidentum missbrauchen, stattdessen möglichst neutral erforschen.

        • Natürlich besteht eine Verbindungsline. Ich würde sogar sagen, daß Deutsche vorzugsweise von Germanen abstammen sollten. Gibt aber genug Deutsche, die von Slawen abstammen. Der Mißbrauch für Neuheidentum ist doch der einzige Grund für die Gleichsetzung Germane = Deutscher.

        • Nur wenige Deutsche sind echte Germanen
          Veröffentlicht am 25.11.2007

          „Lediglich sechs Prozent aller Deutschen väterlicherseits haben einen germanischen Ursprung. Das behauptet die Studie eines Genanalyse-Labors. 30 Prozent stammen danach von Osteuropäern ab. Und noch eine Erkenntnis kam dabei heraus: Deutsche Frauen sind deutscher als die Männer.“
          „Jeder zehnte Deutsche hat nach einer Schweizer Studie jüdische Vorfahren. Wie die „Bild am Sonntag“ berichtete, fanden Forscher des Unternehmens Igenea in Zürich zudem heraus, dass lediglich sechs Prozent aller Deutschen väterlicherseits germanischen Ursprungs sind. 30 Prozent stammen danach von Osteuropäern ab. Für die bislang unveröffentlichte Studie seien 19.457 Genanalysen verglichen worden.“
          „Die Genforscher kamen bei der Untersuchung der mütterlichen Linien überdies zu dem Ergebnis, dass die deutschen Frauen wesentlich häufiger als die Männer germanischer Abstammung sind, nämlich zur Hälfte. Die Forscher erklären diesen Unterschied mit der durch Kriege verursachten kürzeren Lebenszeit der männlichen Ahnen.“
          (https://www.welt.de/wissenschaft/article1398825/Nur-wenige-Deutsche-sind-echte-Germanen.html)

        • Otto Baerbock am

          "„Lediglich sechs Prozent aller Deutschen väterlicherseits haben einen germanischen Ursprung. Das behauptet die Studie eines Genanalyse-Labors. 30 Prozent stammen danach von Osteuropäern ab"

          Das macht dann zusammen 36%. Und woher stammen dann die ‚restlichen‘ 64%?